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  • ρяѕDatum18.10.2020 18:45
    Foren-Beitrag von Mü~ im Thema ρяѕ

    Lizzy
    "Du solltest mit Lord Grantham reden, er wird dieses Foto nicht so eng sehen wie Carson. Ich kann auch mit ihm reden, wenn es dir lieber ist", bot ich an. Ich konnte regelrecht sehen, wie es hinter Jimmys Stirn arbeitete. Der Alkohol machte es auch mir schwerer, klar zu denken. "Zufälle", wiederholte ich stumpf. "Ich trenne mich, Pierre erwischt uns zusammen, ich verliere meine Arbeit am Theater, was abzusehen war, dann erscheint ein Bild von uns beiden in der Zeitung und diese Zeitung landet wie durch ein Wunder bei Carson", zählte ich langsam auf. "Meinst du, dass er uns hat beschatten lassen, als wir tanzen waren? Oder ist es Zufall, dass jemand uns fotografiert und das Bild an die Presse verkauft hat? Irgendein Fremder, der von unseren Tanzkünsten beeindruckt war?" Jetzt musste ich doch kurz grinsen. Wie schmeichelhaft, dass wir in der Zeitung gelandet waren. "Meinst du wir finden heraus, von dem das Bild stammt, wenn wir bei der Zeitung nachfragen? Und weißt du, wie dieses Käseblatt überhaupt im Hause Grantham landen konnte?" Ich kannte Robert und Cora zwar nicht gut genug, um zu wissen, wie viel Wert sie auf Qualitätsjournalismus legten, aber dass sie so etwas lasen, schien mir so gut wie ausgeschlossen. Plötzlich fühlte ich mich wacher und der Alkohol schien aus meinem Blut zu weichen. "Jimmy, das ist es! Wir müssen nur noch beweisen, dass Pierre hinter all dem steckt. Gleich morgen fangen wir an zu recherchieren und dann... dann... sehen wir weiter", schloss ich, nun etwas weniger enthusiastisch. Selbst wenn wir beweisen konnten, dass mein ehemaliger Verlobter hinter all dem steckte, würde es uns unsere Jobs nicht wiederbringen. Ich seufzte und trank mein Glas leer. "Wir sollten schlafen gehen und morgen früh sehen wir weiter. Möchtest du das Bett oder das Sofa?"

  • ρяѕDatum05.09.2020 22:27
    Foren-Beitrag von Mü~ im Thema ρяѕ

    Lizzy
    Es dauerte nicht lange, bis Jimmy an meiner Tür klingelte. Ich schnappte mir gleich ein Weinglas und öffnete. Noch bevor er mich begrüßte, trank er es fast in einem Zug leer. Sein Lächeln war gequält und an seinem Blick erkannte ich, dass er schon lange nicht mehr nüchtern war. Fragend sah ich ihn an, denn es lag auf der Hand, dass ich wissen wollte, wie er es geschafft hatte, rauszufliegen. "Wer war die Glückliche?", fragte ich mit einem schwachen Grinsen, in der Hoffnung, die Stimmung aufzulockern, aber Jimmy hielt mir eine Zeitung hin. Stirnrunzelnd betrachtete ich das Bild, das er mir unter die Nase hielt und es dauerte kurz, bis ich mich erkannte. Bis ich uns erkannte. "Aber das ist doch absurd", schimpfte ich. "Wie kann er dich deswegen... Er war doch auch mal jung!" Ich warf die Zeitung auf die Kommode und schnaubte. Es war absurd dass Jimmy, der seinen Job immer gut gemacht hatte, wegen eines einzigen Fotos in einer Zeitung, die ohnehin keine besonders hohe Auflage hatte, rausgeworfen wurde. Aber das schlimmste war, dass es irgendwie meine Schuld war. "Jimmy, es tut mir so leid. Ich habe dich damals mitgenommen zum Tanzen und habe nicht daran gedacht, dass es für dich schwerwiegendere Konsequenzen haben würde als für mich, wenn wir fotografiert werden", sagte ich und schaute ihn an. "Du kannst solange hier bleiben, bis du etwas anderes gefunden hast", versprach ich. Das war ich ihm schuldig. "Fühl dich wie zuhause, in der Küche ist noch Wein, du kannst auf dem Sofa schlafen oder in meinem Bett..." Ich ging ihm voraus in die Küche und durchsuchte die Schränke nach etwas Essbarem, ohne Erfolg. "Tja, ich fürchte, bis morgen müssen wir uns von Wein ernähren", sagte ich schließlich, schenkte unsere Gläser nach und wir setzten uns auf mein kissenreiches Sofa. "Ziemlich verrückt, wie schnell man alles verlieren kann, oder?" Seufzend schaute ich in mein Weinglas und umklammerte es mit beiden Händen. Wenigstens war ich nicht mehr so alleine.

  • ρяѕDatum19.06.2020 16:23
    Foren-Beitrag von Mü~ im Thema ρяѕ

    Lizzy
    Sobald ich zur Tür hereingekommen war, knallte ich meine Handtasche in eine Ecke und die Schuhe gleich hinterher. Mein Weg führte mich direkt in die Küche, wo ich mir ein Glas Wein einschenkte – was ich in den letzten Tagen unzählige Male gemacht hatte. Ich wollte damit aufhören, aber immer wenn ich dachte, dass ich es jetzt schaffen würde, passierte wieder etwas, das nur ein Glas Wein lösen konnte. So wie heute – ich hatte mit dem Leiter eines kleinen Theaters gesprochen, eine Bühne, die eigentlich viel zu klein für mich war, aber irgendwoher musste ich ja Geld bekommen. Aber er sagte, sie hätte gerade keinen Bedarf an neuen Mitwirkenden. Ich schnaubte bei der Erinnerung. Ich hatte ein Mal dort eine Vorstellung mit einer Freundin besucht, und die Hauptdarstellerin hatte so viel Ausstrahlung gehabt wie ein Brot. Ich schenkte das zweite Glas ein und redete mir ein, dass es nicht mein Problem war, dass sie mich nicht wollten, aber dann fiel mir ein, dass ich ja irgendwie meine Miete bezahlen musste. Ich stieß ein wüstes Schimpfwort aus und schob demonstrativ die Flasche von mir weg. Ich musste klar denken, aber das konnte ich momentan kaum. Ich fühlte mich alt und einsam und jeden Tag kamen mir Zweifel an meiner Trennung von Pierre. Jeden Tag musste ich mich zusammenreißen, ihn nicht anzurufen und anzubetteln, zu mir zurück zu kommen. Mein Stolz war immerhin alles, was mir in dieser leidigen Situation noch geblieben war. Ich hatte mich gerade aufs Sofa gelegt, als ich durch das Klingeln des Telefons hochschreckte. Wie immer, wenn ich das vertraute Geräusch hörte, ging mein erster Gedanke zu meinem ehemaligen Verlobten, für einige Sekunden war ich sicher, dass es Pierre sein musste, der mich auch vermisste. Aber dann hörte ich Jimmys Stimme. Nachdem die erste Enttäuschung überwunden war, registrierte ich auch, was er gesagt hatte. Er war rausgeschmissen worden? Ich verdrehte die Augen und fragte mich, was er jetzt schon wieder angestellt hatte. Wahrscheinlich hatte er mal wieder einem Dienstmädchen schöne Augen gemacht. Nichtsdestotrotz tat er mir natürlich leid – wo sollte er auch hin? Wovon sollte er leben? "Komm her", sagte ich nur, seufzte und legte auf. Jetzt konnten wir uns beide zusammen in unserem Elend suhlen. Lizzy, die alles verloren hatte und Jimmy, der... irgendwie auch alles verloren hatte. Ich holte ein zweites Weinglas aus dem Schrank. Wir würden es sicherlich brauchen.

    Thomas
    Ich atmete noch einmal tief durch, warf einen letzten Blick in den Spiegel und strich meine Haare glatt. Dann ging ich eilig die Treppen nach unten und durch den Hintereingang nach draußen. Es war bereits halb acht und ich wollte auf keinen Fall zu spät sein. Am St. James's Park angekommen, war ich erst einmal froh, Toby noch nicht zu sehen. Ich war immer gerne als erster da. Ich lief eine Weile am Ufer des Sees hin und her und setzte mich dann auf eine Bank, um den Eichhörnchen zuzusehen. Minute um Minute verstrich. Irgendwann beobachtete ich nicht mehr die Eichhörnchen, sondern die vielen Paare, die noch im Park spazieren waren. Wussten sie, was für ein Glück sie hatten? Wie hatten sie es geschafft, unter Millionen Menschen auf der Welt den einen zu finden? Mittlerweile war es neun Uhr und erst da ging mir ein Licht auf: Toby war sicherlich irgendwo im Park und konnte mich nur nicht finden. Also stand ich auf und lief zügig den ganzen Park ab, mit wachsamem Blick. Keine Spur von Toby. Um zehn Uhr saß ich wieder auf der Bank, der Park war mittlerweile deutlich leerer und langsam dämmerte mir, dass er nicht mehr auftauchen würde. Vielleicht war ihm etwas dazwischengekommen, aber deutlich wahrscheinlicher war doch, dass er es sich anders überlegt hatte. Oder schlimmer noch, vielleicht hatte er von Anfang an nie vorgehabt, mich zu treffen. Wie hatte ich auch wirklich denken können, dass jemand wie er Interesse an mir hatte? Ich Idiot hätte es wissen müssen. Enttäuscht machte ich mich auf den Weg zurück zum Haus und versuchte immer wieder vergeblich, den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Wenigstens würden jetzt Jimmy mit einem offenen Ohr und eine heiße Tasse Tee auf mich warten. Dachte ich. Jimmy war nicht im Dienstbotenbereich, also vermutete ich, dass er schon oben war und ging die Treppe hinauf. Ich warf meine Jacke auf mein Bett und hob dann erstaunt den Zettel auf, der durch den Luftstoß heruntergeflattert war. Ich las ihn zwei Mal, drei Mal, dann setzte ich mich auf ein Bett und versuchte, wirklich zu begreifen, was geschehen war. Jimmy war weg. Gefeuert, rausgeschmissen, durfte nicht mehr hier bleiben. Ein Gefühl der Angst und Einsamkeit machte sich plötzlich überall in mir breit.

  • ρяѕDatum05.04.2020 20:46
    Foren-Beitrag von Mü~ im Thema ρяѕ

    Thomas
    Dass Jimmy sich so für mich freute, machte mich nur noch fröhlicher. Ich konnte mich nicht erinnern, dass jemals jemand an meinem Glück – wenn ich denn welches hatte – teilgenommen hatte. "Ich bin da recht zuversichtlich, wo doch die Familie nicht da ist", gab ich zurück und hoffte, dass ich Recht behalten würde. "Wir treffen uns im St. James's Park. Privatsphäre haben wir da natürlich nicht, aber es ist unauffällig." Mit kritischen Augen gingen wir um den mittlerweile gedeckten Tisch herum, denn Carson konnte jede Sekunde hereinkommen und dann durfte kein Messer im falschen Winkel liegen. "Ich muss mich noch bei dir bedanken, Jimmy. Ich weiß nicht, woher du diesem Club kanntest, aber ich bin wahnsinnig froh darüber. Ich habe mich noch nie in so guter Gesellschaft gefühlt wie gestern Abend", sagte ich mit gesenkter Stimme. "Außer natürlich wenn ich mit dir den Tisch decke", fügte ich dann grinsend hinzu. Dann kam aber schon Carson mit strengem Blick zur Tür hinein und wir machten beide sofort wieder ernste Mienen.

  • ρяѕDatum31.03.2020 13:15
    Foren-Beitrag von Mü~ im Thema ρяѕ

    Thomas
    Trotz der späten Uhrzeit hatte ich noch lange nicht einschlafen können. Körperlich war ich erschöpft, aber meine Gedanken waren noch lange bei Toby, bis mir nur wenige Stunden vor Sonnenaufgang schließlich doch die Augen zufielen. Was sich am nächsten Morgen bemerkbar machte – nur mit Mühe schaffte ich es, aus meinem warmen Bett zu steigen. Erst, nachdem ich mich gewaschen hatte, war ich wieder ganz bei mir und der gestrige Abend fühlte sich jetzt irgendwie weit entfernt und surreal an. Während ich mich anzog und nach unten ging, rief ich mir alles wieder ins Gedächtnis. Von der stickigen Luft über den Geschmack meines Biers bis hin zu Tobys angenehmer Stimmt, seinen Augen und seinen schönen Händen... "Thomas, wo bleiben Sie denn? Jimmy ist schon oben um den Tisch zu decken!" Ich schaute verwirrt nach unten und erkannte Daisy, die drei Tassen Tee balancierte und die ich fast umgerannt hatte. "Danke Daisy", sagte ich nur abwesend und bemerkte nicht, wie verwundert sie mir hinterher schaute, als ich leichtfüßig wieder die Treppe hinauf lief. Ich fühlte mich zehn Jahre jünger und hatte Mühe, ein ernstes Gesicht zu machen. Das Lächeln wollte einfach nicht von meinen Lippen verschwinden. Jimmy grinste mich sofort an, kaum dass ich über die Schwelle getreten war. Natürlich wollte er sofort wissen, wie der Abend verlaufen war. "Ach, weißt du, ich habe mich an die Bar gesetzt, zwei Bier getrunken, den anderen beim Tanzen zugesehen und bin dann wieder gegangen. Nichts Besonderes", sagte ich unschuldig, um Jimmy noch ein wenig zu ärgern und auf die Folter zu spannen. Nicht, dass er mir nur eine Sekunde geglaubt hätte. "Na gut, ich habe jemanden kennengelernt", grinste ich schließlich, während ich die teuren Tassen auf die ebenso teuren Unterteller stellte. Ich zögerte – wenn ich jetzt von Toby erzählte, wurde er real. Aber wenn er mich versetzte oder das Interesse an mir verlor, war das ebenfalls real und ich würde Jimmy von dieser Niederlage erzählen müssen. Andererseits wäre ich ohne ihn nie in den Club gekommen, also war ich es ihm wohl schuldig, ihm von Toby zu erzählen. An den Gedanken, jemanden zu haben, mit dem ich vertraulich reden konnte, musste ich mich erst noch gewöhnen. "Also, der Anfang war schon richtig. Ich habe mich mit einem Bier an die Bar gesetzt. Dann kam Toby und hat sich einfach zu mir gesetzt und wir haben uns ewig unterhalten. Natürlich haben wir uns beide mit persönlichen Informationen zurückgehalten, aber...", ich schaute Jimmy an und konnte bei der Erinnerung ein breites Grinsen nicht mehr zurückhalten, "es war toll. Er war toll. Wir haben uns für Donnerstagabend wieder verabredet." Noch immer grinsend beobachtete ich Jimmys ungläubiges Gesicht. Mit so viel Erfolg hatte er anscheinend nicht gerechnet.

  • Thema von Mü~ im Forum Dowɴтoɴ...

  • qυσтєѕDatum17.02.2017 20:01
    Thema von Mü~ im Forum Dowɴтoɴ...

    Für aussagekräftigen Sätze am Ende eines Posts & so :')

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