#31

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 15:47
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich bemerkte, dass Henry Redvers mit mir gesprochen hatte. Ich war es nicht gewohnt, mit Miss Allen angesprochen zu werden und außerdem war er noch vor ein paar Minuten so in ein Gespräch mit Mary vertieft gewesen, dass ich dachte, er hätte vollkommen vergessen, dass es auch andere Anwesende gab. "Oh, ja, natürlich. Aber ich fürchte, von einer Jagd halte ich nicht viel", antwortete ich ihm höflich, aber bestimmt und aß schnell noch einen Löffel von meinem Dessert, um nichts mehr sagen zu müssen. In Wahrheit war ich pappsatt. Das Essen hatte natürlich köstlich geschmeckt, aber es war viel mehr und viel schwerer gewesen als das Essen, das ich von zuhause gewohnt war. Außerdem mochte ich Fleisch nicht besonders, weil mir die Tiere leidtaten – aber das konnte ich nicht mal vor meinen Eltern laut aussprechen, ohne schräg angesehen zu werden.

Lady Edith
Ich warf Mary einen kurzen triumphierenden Blick zu, als Henry sich Elizabeth zuwandte. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, er hätte mit mir gesprochen, aber meinetwegen konnte er sich auch Mrs. Hughes an den Hals werfen – solange Mary nicht im Mittelpunkt stand, war ich zufrieden. Und Elizabeth schien nicht den Eindruck zu machen, als hätte sie es besonders eilig, Henry zu heiraten. Irgendwie muss er doch herausfinden, was für eine falsche Schlange Mary ist.

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#32

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 16:41
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Natürlich ging sie nicht auf die Jagd. Die Allens gehörten einfach nicht zu den Kreisen, in dem man jagte. Oder von anderen dazu eingeladen wurde. Henry würde früher oder später schon merken, dass diese Familie zwar Geld hatte, mehr aber auch nicht. Und definitiv anders lebte. Man musste sich nur Elizabeths Kleid ansehen. Ich verkniff mir einen Kommentar zu Elizabeths Antwort und aß dafür den Schokoladenpudding auf. Zum Glück konnten wir bald vom Dinnertisch aufstehen. Im Salon könnte ich Henry wieder für mich allein haben. Wie üblich blieben die Männer nach dem letzten Gang noch sitzen, zu rauchen und Whiskey zu trinken. Lächelnd sah ich zu Henry, bevor ich hinter Mama in den Salon ging. Allzu lange würde er hoffentlich nicht dort bleiben. Um nicht Gefahr zu laufen, mit Elizabeth reden zu müssen, sprach ich Lady Redvers an und brachte so schnell ein Gespräch zustande, das ich noch gerne und gut länger weiterführen könnte. Ich fragte sie zu ihren Plänen, Hardwick Hall zu mieten. Mama sprach derweil weiter mit Mrs. Allen.

Lady Sybil
Auf dem Weg in den Salon nahm ich die Unterhaltung mit Elizabeth wieder auf. "Ich werde dir morgen auf jeden Fall die Ställe zeigen. Wenn du möchtest kannst du auf meinem Pferd ausreiten", bot ich ihr gleich an. "Oder wir machen einen Ausflug mit der Kutsche. Ich habe nämlich im letzten Sommer damit angefangen" Hoffentlich würde das Wetter morgen genauso gut wie heute werden. Aber ansonsten würden wir auch im Haus genügend Beschäftigung finden. Was ich besonders spannend an Elizabeth fand, war, dass sie eine öffentliche Schule besucht hatte. Der Wunsch danach, mehr zu lernen, war schon länger in mir. Vielleicht konnte ich jetzt Mama dazu umstimmen, es mir zu erlauben.

Charlotte
Ein wenig würde es noch dauern, bis die Männer den Speisesaal verlassen würde und Anna und ich uns an die Arbeit machen konnten. Danach wäre dann endlich der Tag geschafft. Vermutlich würde ich todmüde in mein Bett fallen und wieder viel zu früh geweckt werden. Ich ging in die Küche, denn auch Daisy hatte wahrscheinlich noch nicht viel zu tun. Das Geschirr, das sie gleich spülen müsste, würden Anna und ich erst herunterbringen müssen. Auch Mrs. Patmore schien nach einem erfolgreich beendeten Dinner in besserer Laune zu sein, sodass ich es wagen konnte, in ihr Reich einzudringen. Unauffällig lehnte ich mich an den großen Arbeitstisch. "Bist du auch so müde wie ich?", fragte ich Daisy und unterdrückte ein Gähnen.

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#33

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 16:50
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich hatte komplett vergessen, dass wir nach diesem Dinner, das wirklich schon lange genug gedauert hatte, noch in den Salon mussten. Wann war dieser Höllenabend nur endlich vorbei? Ich war wirklich froh, dass Sybil sich um mich kümmerte, denn ansonsten wäre ich wohl wieder sehr verloren im Weg rumgestanden oder hätte irgendwann einen Kommentar fallen lassen, den ich bereuen würde. "Ausreiten wäre toll, Kutsche bin ich heute genug für die nächsten zwei Wochen gefahren", antwortete ich Sybil lächelnd. Mit dem Ausritt morgen hätte ich wenigstens etwas, auf das ich mich freuen konnte.

Daisy
Ich lehnte völlig erschöpft an der Spüle, genoss es, mich einfach nicht bewegen zu müssen und machte die Augen erst wieder auf, als ich Charlottes Stimme hörte. "Ich weiß gar nicht, wie ich vorhin überhaupt noch einen Schneebesen halten konnte. Mir tut jeder Knochen weh", beklagte ich mich und stellte erleichtert fest, dass Mrs. Patmore gerade ins Dienstbotenzimmer gegangen war. Sonst hätte ich mir von ihr sicher etwas darüber anhören müssen, dass aus mir nie eine anständige Köchin werden würde, wenn ich so faul war. "Ich hoffe, die Arbeit war es wert und das Dinner war ein Erfolg?"

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#34

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 17:01
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
"Stimmt, dir tut bestimmt alles weh", meinte ich mitfühlend. "Dann wird es wohl eher ein Ausritt. Mary ist heute das erste Mal geritten, also sollte es für dich auch kein Problem sein. Und wenn das Wetter nicht gut wird, machen wir einfach etwas anderes" Ich sah kurz zu meiner Schwester hinüber, die aber mit Lady Redvers redete. Ansonsten hätte ich gefragt, ob Mary mitkommen wollte. Das konnte ich auch noch später tun. "Du bist sicher müde nach der langen Reise, oder?" Ich setzte mich auf einen der Sessel und lächelte Elizabeth an.

Charlotte
"Bestimmt nur aus Angst vor Mrs. Patmore", meinte ich grinsend und rieb mir über die Augen. Ich musste aufpassen, mir nicht meine Schürze dreckig zu machen. Schließlich bestand die Gefahr, dass mich ein Mitglied der Familie oder ein Gast sehen würde. "Ich habe jedenfalls nichts gegenteiliges gehört. Mr. Carson scheint zufrieden zu sein. Die Ladies sind jedenfalls schon im Salon. Allzu lange kann es also doch nicht mehr dauern. Vielleicht haben sie ja Erbarmen und gehen früh ins Bett" Es kam mir schon ewig lange her, wie ich Lady Marys Reitkleidung geholt hatte und James getroffen hatte. "Was sagst du zu James?", fragte ich Daisy dann. Bei näherer Betrachtung war er wirklich gutaussehend. Und in der Livree kamen seine Muskeln mehr als gut zur Geltung.

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#35

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 18:07
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Daisy
Wie üblich war ich die erste Person im ganzen Haus, die sich aus dem Bett quälen musste. Ich hatte mich zwar an das frühe Aufstehen und relativ wenig Schlaf gewöhnt, aber an Tagen wie heute, an denen ich schlecht geschlafen hatte, war es die Hölle. Ich schwang langsam meine Beine aus dem Bett und blieb noch ein wenig auf dem Bettrand sitzen, ehe ich aufstand, eine Katzenwäsche machte und mich anzog.
Wie jeden Morgen musste ich nun die Kamine im Obergeschoss anheizen. Leise schlich ich durch die Zimmer, um niemanden aufzuwecken. Wenigstens konnte so keiner sehen, dass selbst beim Gehen meine Augen noch halb geschlossen waren.
Eine Dreiviertelstunde später war ich wieder in der Küche, mittlerweile ganz aufgewacht, und machte mich an das Frühstück für die Dienstboten. Während ich Tee kochte und Geschirr ins Dienstbotenzimmer brachte, behielt ich immer die Uhr im Auge, um die Hausmädchen nicht zu spät zu wecken. Das wäre ein Spaß, wenn die Familie ihr Frühstück eine Stunde später bekäme, nur weil ich, die unbedeutende Küchenmagd, morgens getrödelt hatte. Ich wünschte Oscar, der auf dem Weg in den Stall an mir vorbeilief, einen guten Morgen und machte mich schließlich rechtzeitig auf zu den Zimmern der Mädchen.

Oscar
Als einziger außer Daisy musste ich noch vor halb sechs aufstehen. Allerdings tat ich das jeden Morgen mit dem Gedanken daran, gleich wieder bei meinen geliebten Pferden sein zu können, und so stand ich auch heute mit, zumindest in Anbetracht der Uhrzeit, ziemlich viel Motivation auf und machte mich fertig, um in den Stall zu gehen. Der Weg dorthin war so früh am Morgen natürlich bitterkalt, und auch im Stall selbst war es nicht viel wärmer, aber die Pferde brauchten eben ein Frühstück, und das noch vor mir. Alle anderen anfallenden Arbeiten würde ich erst nach dem Essen eredigen. Ich ging langsam durch den Gang, füllte Heu und Tröge auf und freute mich währenddessen auf mein eigenes Frühstück und das warme Dienstbotenzimmer.

Lizzy
Ich hatte überraschend gut geschlafen, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hatte, alles hier auf Downton aus Prinzip zu hassen. Aber das Bett war so groß und weich und warm und ich nach der langen Fahrt und dem anstrengenden Abend so erschöpft gewesen, dass ich gar nicht anders gekonnt hatte, als gut zu schlafen. Der gestrige Abend – keine Ahnung, wie ich den überstanden hatte. Irgendwo zwischen ganz netten Gesprächen mit Sybil, Small Talk mit Edith und ihren Eltern und Langeweile war die Zeit schier stillgestanden. Umso erleichterter war ich, als mir nach dem Aufwachen als erstes der Ausritt heute einfiel. Gut gelaunt ging ich zum Fenster, zog die Vorhänge zurück und sah nach draußen. Die Sonne schien so hell, dass sie blendete, aber der Ausblick auf den still in der Sonne daliegenden und noch leicht mit Nebel bedeckten Park war wunderschön.

Thomas
Ich wachte unsanft auf meinem Traum aus. Jimmy war darin vorgekommen, es war Sommer gewesen und wir hatten auf einer Wiese gepicknickt und – ich hielt inne und verharrte in meiner Bewegung, als mir die ganze Bandbreite meines Traums einfiel. Das wohlige Gefühl war sofort verschwunden. Es war nicht gut, gar nicht gut sogar, dass ich so fühlte, aber was sollte ich schon dagegen tun? Wäre ich ein Hausmädchen, das sich in einen Diener verliebt hätte, würde das auch keiner anstößig finden.
Ich versuchte, meine Gedanken mit kaltem Wasser zu vertreiben, zog mich an und ging zum Frühstück. Meine Laune war besser als sonst – immerhin würde ich gleich Jimmy wiedersehen. Ich begrüßte sogar Daisy mit einem höflichen "Guten Morgen". Sie sah mich so überrascht an, als hätte ich eine fremde Sprache gesprochen.

Lady Edith
Ich wachte auf, weil Anna die Vorhänge vor dem Fenster wegzog. Die Sonne blendete und ich verzog das Gesicht. Mir stand wieder ein Tag voller Langeweile bevor – vielleicht sollte ich einen Spaziergang machen oder Granny besuchen... Andererseits, bei ihr war ich gestern schon gewesen. Wahrscheinlich ging ich selbst meiner eigenen Großmutter schon auf die Nerven. Seufzend setzte ich mich auf – wenigstens hatten wir eine Bibliothek voll ungelesener Bücher.

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#36

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.01.2017 18:32
von Rikki • 1.675 Beiträge

Charlotte
Es brauchte nur Daisys Klopfen und schon wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Seufzend öffnete ich die Augen und sprang schon aus dem Bett. Würde ich nur eine Minute liegen bleiben, wäre ich sicher wieder eingeschlafen. Das konnte ich mir beim besten Willen nicht erlauben. Vor allem nicht, weil ich mich um Miss Elizabeth Allen kümmern durfte. Und das obwohl ich keine richtige Kammerzofe war! Zwar hatte ich viel von Anna gelernt, auch was Frisuren anging. Aber das war es auch schon. Ich hatte nur Glück, weil Miss O'Brien selbst genug zu tun hatte, um sich auch noch um Mrs. Allen zu kümmern. Und anscheinend, weil Miss Allen laut Mrs. Hughes damit einverstanden war, dass ich als einfaches Hausmädchen ihr helfen durfte. Schnell zog ich mir die graue Schürze für den Vormittag an, wusch mein Gesicht und band mir dann die Haare in einen Zopf. Als Abschluss befestigte ich die weiße Haube noch mit ein paar Spangen. Ich hatte mir fest vorgenommen, heute pünktlicher zu sein als gestern. Ich wollte Mrs. Hughes keinen einzigen Anlass geben, mit meiner Arbeit unzufrieden zu sein. Und so räumte ich in aller Eile den Salon auf, putzte die Schuhe der jungen Ladies und achtete immer auf die Zeit. Ich hatte die Anweisung, Miss Allen spätestens um 8 Uhr zu wecken. Aber als ich an ihre Zimmertür klopfte und vorsichtig eintrat, war sie bereits aufgestanden. "Guten Morgen, Miss", begrüßte ich sie lächelnd und öffnete alle Vorhänge. "Ihr seid früh wach" Hoffentlich würde sie nett sein. Es war das erste Mal, dass ich so etwas tat. Und das erste Mal, dass ich jemanden von 'oben' direkt ansprach. Sonst hatte ich immer viel zu viel Angst davor, selbst vor den jungen Ladies. Was Anna lustig fand. Zaghaft lächelte ich Miss Allen an.

Jimmy
Im ersten Moment fragte ich mich, wo ich war. Dann fiel mir mein neuer Arbeitsplatz ein und ich sah panisch auf den Wecker. Gut, alles noch im grünen Bereich. Beeilen tat ich mich trotzdem. Mr. Carson hatte mir erlaubt, heute Nachmittag zu einem Schneider wegen der neuen Livree zu gehen. Also musste ich wohl oder übel die enge für heute anziehen. Ich kämmte mir die Haare und knöpfte die Weste zu. Mit einem breiten Lächeln ging ich nach unten, begrüßte jeden, der mit entgegen kam und entdeckte Thomas schon an seinem Platz im Dienstbotenzimmer. Zum Glück gab es schon Tee. Ich setzte mich neben ihn. "Guten Morgen, Mr. Barrow"
Der Abend gestern war erstaunlich gut verlaufen. Ich hatte keine Sauce verschüttet oder Lady Grantham die Erbsen über ihr Kleid gekippt. Carson schien zufrieden, was das wichtigste war. Außerdem hatte mich Lord Grantham freundlich begrüßt. Bestimmt ein gutes Zeichen. Ich war erst zu Bett gegangen, als es Mr. Carson erlaubte. Bis dahin hatte ich Kaffee für die Damen und Hochprozentiges für die Herren serviert. Und mir die Müdigkeit nicht anmerken lassen.

Lady Mary
Ich lag mit bereits offenen Augen im Bett und starrte an die Decke. Abwesend spielte ich mit einer meiner Haarsträhnen, während unter den dicken Vorhängen die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen. Sollte der Abend gestern wirklich so gut verlaufen sein wie ich annahm, konnte ich heute einen Brief von Henry Redvers erwarten. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte ich mich auf, läutete die Glocke um Anna heraufzuholen und stand dann selbst schon auf. Heute würde ich ganz sicher nicht um ein Gespräch mit Elizabeth Allen herumkommen. Innerlich hatte ich mich schon dafür gewappnet. Schlimmer als mit Edith an manchen Tagen konnte es ja nicht sein. Zu dumm, dass Sybil sie gestern zu einem Ausritt eingeladen hatte. Das Wetter war perfekt dafür und bestimmt würde Mama darauf bestehen, dass ich sie begleitete. Eine Lüge als Ausrede würde Mama sicher auffallen. Und mich danach dafür tadeln, wie unhöflich ich doch manchmal war. Mir konnte es egal sein. Anna kam durch die Tür, in der Hand meine Kleidung für den Vormittag, ein dunkelblauer Rock mit weißer Bluse. "Guten Morgen, Anna", sagte ich lächelnd und ging zu ihr, damit sie mir aus meinem Nachthemd half.

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#37

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 17:02
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und mir fiel ein, dass ich während meines Aufenthalts auf Downton ja sogar eine Kammerzofe hatte. Mir war schleierhaft, wofür ich die brauchen sollte, schließlich schaffte ich es auch zuhause, mich allein anzuziehen, und wenn nicht, sprangen Paula oder Mama kurz ein. Für unseren Besuch hatte ich nur Kleider, die ich alleine anziehen konnte, eingepackt, aber als Mrs. Hughes mich gefragt hatte, ob es mich stören würde, von einem Hausmädchen angekleidet zu werden, das noch Erfahrungen als Kammerzofe sammeln wollte (oder sollte?) konnte ich schlecht nein sagen. So waren wir schließlich beide neu auf diesem Gebiet.
Ich drehte mich um. Die junge Frau, die zur Tür hereingekommen war, sah sehr nett, wenn auch nervös aus. Die Arme. "Guten Morgen", lächelte ich. "Du bist Charlotte, richtig?"

Thomas
Kurz nachdem ich mich im Dienstbotenzimmer gesetzt und Daisy den Tee eingeschänkt hatte, kam auch schon Jimmy herunter und setzte sich zu mir. Ich wurde sofort leicht nervös. "Guten Morgen Jimmy", sagte ich fröhlich. "Wie hast du geschlafen?"

Oscar
Fast alle anderen Dienstboten waren schon da, als ich zum Frühstück kam. Eines der Allen-Pferde hatte sich nicht mit seinem Boxnachbarn verstanden und ich hatte die beiden Trennen müssen, bevor noch eine Box eingeschlagen wurde. Ich ging mich, wie sonst auch, wenn ich aus dem Stall kam, kurz waschen und ließ mich dann erschöpft auf einen Stuhl fallen. Kurz darauf kam auch Charlotte herein. Sie hatte heute zum ersten Mal als Kammerzofe fungieren dürfen. "Guten Morgen", begrüßte ich sie grinsend. "Und, wie wars? Sind Miss Allens Haare heil geblieben?"

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#38

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 17:19
von Rikki • 1.675 Beiträge

Charlotte
"Ja, Miss", antwortete ich sofort und war erst einmal erleichtert, dass sie lächelte. "Habt ihr ein Kleid für den Tag gewählt?" Ich rechnete mit einem Kleid, das dem der jungen Ladies ähnlich war, aber Miss Allen wies auf ein schlichtes langes Kleid. Und ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht, tausend Knöpfe schließen zu müssen und ja mit dem Samt aufzupassen. Anscheinend war Miss Allen genau die richtige Person, an die ich Anfänger mich heranwagen könnte. Im Grunde hätte sie mich für das Kleid nicht gebraucht. Ich versuchte ihre doch ein wenig widerspenstigen Locken in einen ansehnlichen Zopf zu verwandeln und ihr dabei nicht weh zu tun, so wie Anna es mir gezeigt hatte und wie ich es bei meinen kleinen Geschwistern zuhause manchmal gemacht hatte. Wenn auch nicht so kunstvoll. Es dauerte zwar etwas, aber Miss Allen schien zufrieden und ließ mich wieder gehen, nachdem ich sie gefragt hatte, ob das alles wäre.
Ich ging zurück in den Dienstbotenkeller. Einige saßen noch beim Frühstück, unter ihnen Oscar. Ich hatte bereits vor meinem Besuch bei Miss Allen etwas gegessen, trank jetzt aber trotzdem noch eine Tasse Tee. "Ich hoffe ihre Frisur überlebt den Tag. Anna hat mir ganz genau gezeigt, wie ich eine Frisur hinbekomme - aber anscheinend haben die jungen Ladies andere Haare als Miss Allen. Wirklich, kurz dachte ich, ich müsste ihr die Haare abschneiden" Ich seufzte. "Wie war dein Morgen?" Ich lächelte Oscar an und genoss es, ein paar Minuten zu sitzen.

Jimmy
Ich bestrich mir eine Scheibe Toast mit Butter und ließ mir von Daisy eine Tasse Tee eingießen. Mein Magen knurrte schon. "Sehr gut. Aber nach dem Abend gestern hätte ich überall wie ein Stein schlafen können" Heute war der erste richtige Arbeitstag und ich war gespannt, wie er werden würde. Die Allens waren als Gäste im Haus, sollten aber keine Probleme machen. "Ich habe Mr. Carson gestern noch gefragt, ob er mich nicht Jimmy nennen könnte, so wie es alle tun. Lady Anstruther hatte damit auch keine Probleme. Aber für Mr. Carson ist es anscheinend zu viel", erzählte ich Thomas weiter und aß schnell mein Toast, nur um mir ein neues zu machen. Mal sehen, wie lange ich noch Zeit für mein Frühstück haben würde.

Lady Mary
Auf dem Weg zum Speisesaal überlegte ich mir eine Ausrede, um nicht mit Sybil und Elizabeth ausreiten zu müssen. Leider fiel mir keine ein. Und sicher würde Mama darauf bestehen. Papa saß an seinem üblichen Platz, doch weder von Sybil oder Edith war schon etwas zu sehen. Nur Elizabeth und ihr Vater leisteten ihm Gesellschaft. Hättest du nicht noch länger in deinem Zimmer bleiben können? "Guten Morgen", wünschte ich allen, nahm mir Toast und Rührei und setzte mich. Carson goss Kaffee in meine Tasse. Papa und Mr. Allen redeten über irgendeine Nachricht aus der Zeitung, während ich einen Schluck Kaffee trank und zuerst einmal nichts sagte. Bei Elizabeth Allen machte es mir nichts aus, unhöflich zu wirken.

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#39

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 17:54
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Tatsächlich stellte sich Charlotte als sehr nett heraus. Sie half mir in mein Kleid und schaffte es tatsächlich, meine Haare etwas zu bändigen. Das konnte sonst nur Mama, und auch die hatte nicht wirklich oft Lust darauf. "Das ist wirklich gut, Charlotte", sagte ich und betrachtete mich lächelnd im Spiegel. "Und wenn du es mit meinen Haaren geschafft hast, wird das bei anderen auch kein Problem mehr sein", entschuldigte ich mich für meine Haare und lachte kurz. Dann sagte ich ihr, dass sie jetzt gehen könne und begab mich ins Speisezimmer. Sicher konnte Mary es kaum abwarten, mich entweder komplett zu ignorieren oder etwas Gehässiges zu sagen. Ich war ausgeschlafen genug, um für beides gewappnet zu sein.
Aber als ich ins Speisezimmer kam, waren erst Papa und Lord Grantham da. Ich wünschte beiden einen guten Morgen und setzte mich. Die Auswahl an Essen überforderte mich fast schon, zuhause aß ich nie in Ruhe und demnach dachte ich auch nie wirklich darüber nach, was. Ich entschied mich für Obst und irgendein sehr lecker aussehendes Hefegebäck und erschrak beinahe, als mir Kaffee eingeschenkt wurde. Ich musste mich wirklich langsam daran gewöhnen, dass man hier nichts selbst machen durfte.
Meine Hoffung, Mary würde ausschlafen und erst frühstücken, wenn ich gegessen hatte, wurde zunichte gemacht, als sie nach erst zwei Bissen von dem wirklich leckeren Gebäck hereinkam. Hätte ich ja nicht so schlingen brauchen...Wenigstens hatte sie sich für Variante 1, Ignorieren, entschieden. Damit konnte ich leben. Ich ignorierte sie genauso und sah lieber aus dem Fenster, diese Aussicht, das konnte ich guten Gewissens sagen, war mir deutlich lieber.

Edith
Nachdem Anna mir in mein schlichtes, beigefarbenes Kleid mit weißer Spitze geholfen und meine Haare gemacht hatte, ging ich frühstücken. Zu meiner großen Erleichterung war Elizabeth schon da und sie und Mary schienen beide noch unverletzt zu sein. Ich wünschte der Runde einen guten Morgen, was die Allens und Papa lächelnd erwiderten und Mary ebenso, wenn auch ohne das Lächeln. Was mir durchaus tragbar schien, denn sie sah Elizabeth an, wie ein Raubtier seine Beute. Ich beneidete sie nicht darum und war ihr gleichzeitig etwas dankbar. Erstens weil Mary sich nicht gleichzeitig auf uns beide stürzen konnte und zweitens weil ich nun so etwas wie eine Verbündete hatte. Von Sybil und meinen Eltern konnte ich ja schlecht verlangen, Mary zu hassen, aber Fremde, vor allem fremde Frauen, hatten einen viel objektiveren Blick.
Ich setzte mich, genoß ein paar Minuten still meinen Buttertoast und meinen Kaffee und wandte mich dann an Elizabeth. "Du gehst heute mit Sybil ausreiten, nicht wahr? Ich dachte ich könnte vielleicht mitkommen, ich habe noch nichts vor."

Oscar
"Hm, ich bezweifele, dass ihr das gefallen hätte", lachte ich und konnte nicht anders, als mir vorzustellen, wie Charlotte einer zeternden Miss Allen trotzig die Haare abschnitt. Mal wieder wurde ich daran erinnert, dass Lachen und Teetrinken keine gute Kombination war. Thomas-für-dich-Mr.-Barrow warf mir einen eindeutigen Blick zu. "Miss Allens Pferde sind nicht viel einfacher als ihre Haare", antwortete ich auf Charlottes Frage. "Eines ihrer Kutschpferde hatte eine Box neben Hableur und die beiden haben sich überhaupt nicht verstanden. Das Holz an der Boxenwand ist total demoliert, weil von beiden Seiten dagegen getreten wurde, ich musste sie woanders unterbringen. Aber jetzt steht Maharajah neben Breeze und ich weiß nicht, wie lange das gut gehen wird, denn bis jetzt stand er immer neben Sydney und die beiden hatten sich so gut verstanden, ich hab' sie echt nur ungern getrennt; und außerdem steht Maharajah jetzt wieder viel zu nah bei –" Ich hielt inne und nahm schnell einen Schluck Tee, bevor ich noch mehr Mist erzählen konnte. Manchmal vergaß ich, dass nicht alle Menschen Pferde so toll fanden wie ich. Peinlich, peinlich.

Thomas
"Überall? Pass auf, dass du das nicht den falschen Leuten sagst. Mr. Carson hätte sicher noch ein paar andere Schlaforte zur Auswahl, wenn du eh kein Bett brauchst", neckte ich Jimmy. Er bekam also schon die volle Breitseite von Carsons Getue ab. Mich würde jedenfalls niemand daran hindern, ihn so zu nennen. "Er ist einfach altmodisch. Er vergisst, dass wir nicht mehr im 19. Jahrhundert leben."

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#40

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 18:14
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Edith kam nach ein paar Bissen dazu und machte die Situation auch nicht besser. Auch mit ihr fing ich kein Gespräch an, sondern konzentrierte mich ganz und gar auf mein Frühstück. Bis sie Elizabeth wegen dem Ausritt ansprach. Ich konnte nicht anders, als von meinem Teller aufzusehen und meine Schwester mit zusammengekniffenen Augenbrauen anzusehen. "Du willst mit ausreiten, Edith?", fragte ich sie, bevor Elizabeth auch nur den Mund aufmachen konnte. Den leisen Anflug von Sarkasmus und Spott würde unserem Gast sicher nicht auffallen. Edith bestimmt schon. Wann hatte ich sie das letzte Mal reiten sehen? Bestimmt war es nur eine Taktik, um sich mit Elizabeth zu verbünden. Mir sollte es egal sein. Dass ich nicht mitkommen würde, hatte sich in diesem Augenblick bestätigt. Ich würde genug andere Dinge finden, die ich erledigen konnte. Nur um den Ausritt war es schade. Das Wetter war perfekt dafür und Diamond war gestern mehr als gut gelaufen. Er würde warten müssen. Ich trank genüsslich einen Schluck Kaffee und sah Edith an.

Charlotte
"Aber dann war sie auch wieder sehr nett und hat sich bei mir bedankt", erzählte ich weiter, um kein schlechtes Bild auf Miss Allen zu werfen. Außerdem mochte ich sie, sie schien unkompliziert zu sein. Die drei Tage als ihre Kammerzofe würden sicher ohne Probleme ablaufen. Oscar war ohne Umschweife wieder zu seinem Lieblingsthema - den Pferden - gekommen. Liebte jemand seinen Beruf mehr als er? Lächelnd hörte ich mir an, wie er über die Pferde der Crawleys redete wie über seine besten Freunde. Vielleicht waren sie das auch für ihn. "Ich bin mir sicher, dass du dieses Problem irgendwie lösen wirst. Du kennst die Pferde doch alle so gut", meinte ich, als er seinen Monolog beendet hatte. Sicherlich würde Oscar bald Stallmeister werden. Er hatte einfach ein Händchen für Pferde.
"Oscar?", hörte ich Mrs. Hughes Stimme von hinten. "Dieser Brief ist von Lady Sybil an Mr. Lynch, Anna hat ihn mir gegeben. Anscheinend wollen die jungen Ladies heute wieder ausreiten" Mrs. Hughes gab den Brief schnell ab und machte sich dann weiter an ihre Aufgaben. "Viel Arbeit, nicht wahr?", meinte ich zu Oscar und sah kurz auf den Brief.

Jimmy
Seufzend trank ich die Tasse Tee aus und sah wieder zu Thomas. "Ich kann wohl nichts dagegen tun", meinte ich dann nur. Solange mich die anderen Dienstboten mit 'Jimmy' ansprachen war ja noch alles gut. Mit einem Blick auf die Uhr stand ich auf. "Mr. Carson meinte ich soll beim Frühstück helfen. Was steht sonst noch heute Morgen an?" Thomas wusste bestimmt genau Bescheid, was meine Aufgaben waren und wann ich sie zu erledigen hatten. Außerdem musste ich heute auch noch den Besuch beim Schneider hinter mich bringen, um eine perfekte Livree zu bekommen.

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#41

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 18:41
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lady Edith
Ich stellte mir dieselbe Frage wie Mary, kaum hatte ich zuende gesprochen. Hatte ich wirklich gerade angeboten, auf einen Ausritt mitzukommen? Sybil konnte gut reiten und Elizabeth sah aus, als könne sie sich sogar auf einem Ochsen halten. Nun durfte ich Mary nur nicht die Genugtuung verschaffen, mir anzusehen, dass sie Recht hatte. Und vor allem musste ich jetzt unbedingt mit den anderen beiden ausreiten. "Ja, ich dachte, etwas Übung könnte mir nicht schaden", antwortete ich so gelassen wie möglich und bestrich seelenruhig eine weitere Scheibe Toast mit Marmelade. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Lizzy
Marys Unterton war mir nicht entgangen, genauso wenig wie Ediths Blick. Anscheinend konnte sie nicht allzu gut reiten und Mary tat, was sie immer tat – sich über jeden lustig machen, der nicht so perfekt war wie sie. "Klar, wir bringen dich auf Kurs", lächelte ich Edith aufmunternd zu. "Du musst auf jeden Fall mitkommen, das wird lustig." Ich nahm einen Schluck Kaffee und warf Mary über den Rand der Tasse einen bösen Blick zu. Ich hatte mir wirklich vorgenommen, mich hier zusammenzureißen. Aber wenn Menschen sich über vermeintlich Schwächere lustig machten, und noch dazu bei so unbedeutenden Themen wie Reiten, hörte der Spaß für mich auf. "Gut, dann wäre das geklärt", sagte Edith deutlich erleichtert. Die Arme, muss sie das jeden Tag durchmachen? Mary ist schlimmer als unser ganzer Hühnerstall.

Oscar
Glücklicherweise schien Charlotte Verständnis für meine Leidenschaft zu haben. Ich grinste erleichtert. Den Brief von Mr. Lynch überflog ich kurz. "Hmm... Ja... Ich muss nachher gleich los, ein paar Pferde fertig machen... Aber Lady Sybil wird endlich mal wieder auf Prince reiten", freute ich mich. Ich mochte diese Gelegenheiten, extra viel Zeit mit den Pferden zu verbringen. Es waren ein paar Minuten, in denen ich mich abseits der harten körperlichen Stallarbeit entspannen konnte. Nur auf Elizabeth Allens Hengst Orlando hatte ich zugegebenermaßen nicht überschwänglich viel Lust.

Thomas
Ich trank ebenfalls meine Tasse aus und stellte sie ab. Zeit, an die Arbeit zu gehen. "Es gibt da noch etwas Silber, nach dem mal wieder geschaut werden muss. Außerdem hat Car-, Mr. Carson zu mir gesagt, dass du heute vor dem Dinner die Uhren aufziehen musst. Dabei kann ich dir helfen, mein Vater war Uhrmacher", erklärte ich stolz. Mehr brauchte er über meinen Vater auch nicht zu wissen.

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#42

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 19:06
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Kurz überflog ich die Möglichkeit, selbst mit auszureiten, nur um Edith auf einem Pferd zu sehen. Aber die Idee verwarf ich schnell wieder. Ich konnte einen Spaziergang machen und sie mir dabei ansehen, dabei aber gleichzeitig meine Ruhe haben. "Lustig ist genau das richtige Wort", meinte ich nur und erwiderte Elizabeths Blick. Anscheinend hatten sie und Edith sich ja gefunden. "Was ist lustig?", fragte Sybil, die gerade durch die Tür hereinkam und breit lächelnd alle am Tisch begrüßte. "Edith wird euch zum Ausritt begleiten", beantwortete ich ihr die Frage und sah Edith an. "Wirklich? Wie schön!" Sybil schien wirklich begeistert zu sein. "Mary? Kommst du auch mit?", fragte sie mich dann und ich seufzte innerlich. "Leider nicht, Darling. Ich habe noch etwas anderes zu erledigen" Was, das musste ich mir gleich noch ausdenken.

Charlotte
"Dann heißt das wohl für mich, dass die Reitstiefel geputzt werden müssen", meinte ich und trank meine Tasse Tee aus. Ich hatte ja so auch noch nicht genug zu tun. Wenn Miss Allen mitkam, hieß das, dass ich ihr beim Anziehen helfen musste. Davor mussten Anna und ich durch jedes der Zimmer und die Betten machen. Ich spürte schon, dass heute ein anstrengender Tag werden würde. "Ich war lange nicht mehr bei der in den Ställen", meinte ich dann zu Oscar. "Vielleicht schaffe ich es heute ja. Ich muss jetzt leider los" Schließlich erledigten sich all die Arbeiten nicht von allein. Meine Gedanken wurden bestätigt, als Anna die Treppe herunterrief, ob ich fertig sei. Mit einem letzten Lächeln für Oscar strich ich meine Schürze glatt und lief hoch, um die Betten der jungen Ladies zu machen.

Jimmy
Ich nickte. "Das wäre gut, ich habe noch nie Uhren aufgezogen. Und sicherlich sind diese hier im Haus nicht gerade günstig", meinte ich. Ich wollte ja nichts kaputt machen. "Außerdem muss ich noch den Hund seiner Lordschaft ausführen. Aber ich denke, das bekomme ich hin" Wenigstens hatte ich so eine Gelegenheit, nach draußen zu gehen und etwas zu entspannen. Ich nickte Thomas noch einmal zu und ging dann hoch, um Mr. Carson im Speisesaal zu helfen.

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#43

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 19:25
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich hielt Marys Blick stand. Sie sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, so mit mir umzugehen. Irgendwie bringe ich dich schon dazu, dich auch mal so richtig zum Affen zu machen, dachte ich. Eigentlich war ich nicht so intrigant, aber Lady Mary verdiente es einfach. Ich warf Edith einen Blick zu. Sie schaute triumphierend in ihre Tasse, als Sybil sich über den Zuwachs beim Ausritt freute; dann wandte sie sich Mary zu. "Tatsächlich? Was denn?" Innerlich ärgerte ich mich darüber, dass sie weiter nachfragte und Mary so eine weitere Gelegenheit gab, irgendetwas Unfreundliches zu sagen. "Das spielt doch keine Rolle", sagte ich deshalb fröhlich. "Wann reiten wir los?" Ich ertrug Mary und Edith nicht mehr länger im selben Raum, außerdem war ich mit dem Essen fertig und wollte mich nicht allzu lange allein beschäftigen wollen. Nur einen Spaziergang durch den schönen Park hatte ich heute Morgen noch geplant.

Oscar
Der Gedanke, ein weibliches Gesicht außer dem der Ladys in den Ställen zu sehen, gefiel mir. Normalerweise war ich mit den Pferden fast allein. "Das will ich hoffen. Viel Spaß" Ich sah ihr lächelnd hinterher, trank meinen Tee aus und machte mich dann wieder auf den Weg in den Stall. In letzter Zeit freute ich mich viel zu sehr darauf, Charlotte zu sehen, und es verwirrte mich ungemein. Ich hatte nie wirklich viel an Frauen gefunden, Pferde hatten in meinem Leben immer Vorrang gehabt. In erster Linie, weil sie nicht reden konnten.

Thomas
"Nicht gerade günstig trifft es wohl, ja. Dann werde ich dir natürlich helfen." Ich nickte ihm lächelnd zu, als er in den Speisesaal verschwand. Es war zu schade, dass er keine Hilfe dabei brauchte, einen Hund auszuführen. Aber ihm anzubieten, mitzukommen, könnte ich wohl kaum noch als Hilfsbereitschaft tarnen. Mit einem Seufzen und voller Vorfreude auf das bevorstehende Uhrenaufziehen machte ich mich an die Arbeit.

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#44

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 19:42
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
"Wenn du möchtest jetzt gleich nach dem Frühstück. Ich habe Lynch gebeten, die Pferde vorzubereiten und ich denke, das wird er bis dahin geschafft haben. Wir müssen uns ja auch noch umziehen", antwortete ich Elizabeth lächelnd. Ich freute mich wirklich auf den Ausritt. Auch, weil Edith nach so langer Zeit wieder mitkam. Nur schade, dass Mary ablehnte. Zu viert hätte es sicher noch mehr Spaß gehabt. "Wenn du nichts dagegen hast", fügte ich an Elizabeth gewandt zu. Sie war schließlich unser Gast und durfte sich aussuchen, wie sie ihren Tag verbrachte.

Lady Mary
Ich verdrehte die Augen, als Edith fragte, was ich vorhatte. Das konnte ihr doch herzlich egal sein. Wenigstens hatte ich ein Leben. Ich würde Henry einen Brief schreiben. Sollte vorher nicht einer von ihm eintreffen. "Viel Spaß beim Ausritt", sagte ich und stand dabei auf. Nur Sybil schien mein gezwungen freundlicher Tonfall nicht zu stören. Auch Papa und Mr. Allen hatten sich erhoben, um wahrscheinlich in der Bibliothek weiter zu reden. Carson erschien, bevor wir den Speisesaal verlassen hatten, mit einem silbernen Tablett. "Post, mylord", sagte er, während Papa den Brief öffnete und überflog. "Mylady?" Carsons Worte ließen mich noch einmal umdrehen, als auch er mir einen Brief übergab. Meine Vorahnung hatte sich bestätigt, denn der Brief war von Henry. Mit einem triumphierenden Blick ging ich in den Salon, um ihn zu lesen.

Jimmy
Ich räumte das dreckige Geschirr ab, während Carson die Post verteilte. Lady Edith, Lady Sybil und Miss Elizabeth Allen saßen noch am Tisch, aber auch sie schienen das Frühstück beendet zu haben. Deshalb nahm ich meine Position am Ende des Raumes ein und wartete, bis sie alle den Speisesaal verlassen hatten. Carson würde sicher nichts dagegen haben, dass Thomas mir bei den Uhren half. Schließlich war es nur in seinem Interesse, dass keine davon einen Schaden nahm.

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#45

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.01.2017 20:04
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Eigentlich hatte ich noch meinen Spaziergang im Park machen wollen, aber was sprach dagegen, den auf morgen zu verschieben? Ich konnte es kaum erwarten, wieder im Sattel zu sitzen und in dieser wunderschönen Gegend zu reiten und außerdem war Sybil so nett, dass es selbst mir unmöglich schien, ihr irgendetwas auszuschlagen oder zu widersprechen. "Je früher, desto besser", lächelte ich deshalb. "Treffen wir uns in einer halben Stunde in der Eingangshalle?" Niemand schien etwas dagegen zu haben und wir verstreuten uns alle auf unsere Zimmer. Edith sah etwas nervös aus. Aber wir würden das hinbekommen. Notfalls gab ich ihr persönlich so lange Reitunterricht, bis sie besser war als Mary. Auf dem Weg in mein Zimmer fragte ich mich, wie oft ich mich heute wohl noch umziehen musste. Es war noch nicht mal zwölf Uhr und nach dem Reiten würde ich mich auch wieder umziehen müssen. Und vor dem Dinner. Das halbe Leben der Frauen auf Downton Abbey schien aus Kleidern zu bestehen. Eigentlich bemitleidenswert.

Daisy
Ich schnitt schon Lauch für das Mittagessen, als das dreckige Geschirr vom Frühstück in die Küche gebracht wurde. Seufzend betrachtete ich den immer größer werdenden Haufen und begann mit dem Abwasch. Als ich Jimmys Stimme hörte – er redete mit Mr. Carson über irgendetwas, das mit dem Besteck zu tun hatte – warf ich einen vorsichtigen Blick über die Schulter. Er sieht so gut aus. Und er war so stark! Ich war insgeheim immer beeindruckt, wenn die Diener schwere Platten oder stapelweise Teller trugen. Unwillkürlich musste ich mich fragen, ob er verheiratet war. Mit irgendeinem Mädchen aus dem Dorf? Nein, dafür ist er zu jung. Aber er könnte trotzdem eine Freundin haben. Oder wenigstens verliebt sein... Schnell widmete ich mich wieder dem Abwasch, bevor er noch merkte, wie ich starrte. Könnte sich jemals jemand in das Küchenmädchen verlieben?

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