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RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)
in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2019 18:06von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Lady Sybils Abreise machte mir mehr aus, als ich zugeben wollte. Sie war das einzige nette Mitglied der Familie Crawley gewesen und neben Jimmy eine von wenigen Personen, die nett zu mir waren. Davon abgesehen ließ Carson seinen Frust über Tom Bransons sozialen Aufstieg nur zu gerne an uns Dienstboten aus. Aber ich konnte es ja nicht ändern und der Arbeitsalltag musste weiter gehen. Kurz bevor es Zeit war, den Tisch für den Lunch zu decken und Jimmy und ich gerade bei einer Tasse Tee verschnauften, klingelte es an der Tür – um diese Zeit war das vermutlich der Postbote. Alle Anwesenden im Dienstbotenzimmer sahen sich an, keiner machte jedoch Anstalten, aufzustehen und schließlich erhob Jimmy sich mit einem Seufzen und ging zur Tür. Die Minuten vergingen und er kam nicht zurück. Als es zeitlich wirklich knapp wurde und wir nach oben mussten, ging ich durch den Gang zur Tür – und da kam er mir auch schon entgegen, mit einem komischen Gesichtsausdruck und ohne Post in der Hand. Als wir den Weg nach oben einschlugen, meinte ich einen Hauch von Frauenparfüm an ihm zu riechen. Ich zog nur die Augenbrauen hoch, aber ehe ich etwas sagen konnte, schlug er vor, mal wieder in einen Pub zu gehen. "Klar, warum nicht", antwortete ich und schaute ihn von der Seite an, wie er pedantisch die Tischdecke zurecht zog. Vielleicht bildete ich es mir ein, aber er schien etwas im Schilde zu führen. "Wann genau schwebt dir denn vor?"

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in Dowɴтoɴ Aввey 13.12.2019 18:16von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Grinsend richtete ich mich auf und sah Thomas an. "Sobald wie möglich. Dieser komische Stimmung im Haus wegen Lady Sybil müssen wir so schnell wie möglich entkommen", antwortete ich ihm. Lady Sybil hatte sich sogar persönlich von Thomas verabschiedet und ich glaubte, dass er wegen ihr ein wenig traurig war. Da würde es ihm noch einmal mehr gut tun, rauszukommen. Und nicht nur er war traurig, die ganze Familie war in Aufruhr und schien nicht zu wissen, wohin mit sich selbst. Ich hoffte nur, dass mein Plan aufging und Thomas in diesen Nachtclub kam. Aber wenn selbst Lizzy das in betrunkenem Zustand geschafft hatte, warum nicht? Ich wusste genau, wo er war und alles weitere würde sich schon ergeben. Wir deckten den Tisch fertig und ich nutzte die erste Gelegenheit, als Carson unsere Arbeit inspizierte, um meinen Plan fortzuführen. "Mr. Carson, Thomas und mir steht noch ein freier Abend zu", erinnerte ich ihn. Vielleicht hätte ich doch lieber warten sollen, bis Mrs. Hughes irgendwo in der Nähe sah. Im Gegensatz zum Butler sah sie freie Tage nämlich nicht als Anmaßung an. "Ist die Familie morgen Abend nicht bei Lady Rosamund zum Dinner? Dann würde es niemandem auffallen, wenn Thomas und ich nicht da wären" Ich zwinkerte Thomas kurz zu. Meine Hausaufgaben hatte ich schließlich gemacht - Carson würde uns nie gehen lassen, wenn wir dadurch Arbeit nicht erledigen konnten. Zähneknirschend stimmte er schließlich zuund jetzt grinste ich Thomas wirklich breit an. Den morgigen Abend würde er so schnell nicht vergessen. Und auch für mich sprang etwas dabei heraus: Ich konnte mich endlich für all das revanchieren, was Thomas als Freund für mich getan hatte.

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in Dowɴтoɴ Aввey 21.12.2019 22:37von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Etwas misstrauisch erwiderte ich Jimmys Grinsen – aber was auch immer er im Sinn hatte, ich freute mich dennoch. Lady Sybil würde ja nicht zurück kommen, nur weil einer der Bediensteten traurig über ihre Abreise war, da konnte ich mich genauso gut ablenken. Als wir den Tisch fertig gedeckt haben, begutachtete Carson kritisch und mit zusammengezogenen Augenbrauen unsere Arbeit und Jimmy nutzte die Gelegenheit, ihn daran zu erinnern, dass wir noch einen freien Abend zur Verfügung hatten. Er war bestens vorbereitet und hatte den Termin abgepasst, an dem die Familie bei Lady Rosamund zum Dinner war und wir somit weniger Arbeit hatten. Carson konnte also gar nicht anders, als zuzustimmen. Grinsend schaute ich Carson hinterher, als er wieder nach unten ging. Nicht einmal er konnte Jimmy so recht widerstehen.
Am nächsten Tag freute ich mich schon beim Aufstehen auf den Abend. Ein gemütlicher Pub, ein Bier und ein Gespräch über Jimmys Frauengeschichten... Die Arbeit ging mir und auch Jimmy sichtlich leichter von der Hand und am frühen Abend gingen wir leichtfüßig die Treppen nach oben, um uns umzuziehen. "Also, willst du mir nicht langsam erzählen, wohin wir gehen?", fragte ich ihn, als wir die Treppe zusammen wieder nach unten gingen. Ich hatte schon den ganzen Tag versucht, aus ihm herauszubekommen, warum er so geheimnisvoll tat, aber ohne Erfolg. Jimmy schwieg wie ein Grab und grinste nur wissend vor sich hin.

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in Dowɴтoɴ Aввey 22.12.2019 13:27von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Am nächsten Tag war Thomas anzumerken, dass er sich auf den Abend freute. Auch, wenn ich kein einziges Wort darüber verlor, was genau passieren würde. Er war hartnäckig, aber das konnte ich auch sein. Es war nur zu seinem eigenen Vorteil. Ich wollte ihm außerdem keine Hoffnungen machen, wenn mein Plan nicht aufgehen würde. Wer wusste schon, ob dieser Nachtclub wirklich genau der Ort war, an dem Thomas Spaß haben konnte? Es konnte sich auch im Nachhinein herausstellen, dass Lizzy falsch lag. Dann würden Thomas und ich dennoch einen schönen Abend zusammen haben, aber eben nur bei einigen Gläsern Bier im Pub. Aber natürlich ging ich erst einmal davon aus, dass mein Plan aufging. "Lass dich überraschen. Ich kann dir nur sagen, dass es ein Ort sein wird, den du noch nie gesehen haben wirst", antwortete ich deshalb mysteriös auf Thomas' Frage, während wir durch den Dienstboteneingang nach draußen gingen. Ich ging voraus. Damit auch ja nichts schiefging und wir richtig ankamen, hatte ich sogar gestern einen Lieferjungen nach dem Weg gefragt. Der hatte mir auch versichert, dass es in der gleichen Straße einen Pub gab. Den steuerte ich zuerst an. Sollte Thomas ruhig erst denken, dass wir wirklich nur zusammen trinken gingen. Auf dem Weg redeten wir über dies und jenes und bis wir schließlich am Pub ankamen, war er auch auf dem neuesten Stand wegen Lizzy. Im Pub setzte ich mich an die Theke mit Blickrichtung zur Tür und bestellte für uns zwei Bier. Noch war wenig los und so konnten wir noch etwas miteinander reden. Wie ich Thomas gleich genau in diesen Nachtclub bekommen würde, war mir noch nicht ganz klar. Und wenn ich ihn direkt vor der Tür absetzen musste, irgendwie würde es schon gehen. "Wir reden die ganze Zeit nur über mich und meine Probleme. Wie ist es bei dir? Bist du glücklich?", fragte ich ihn dann, als zwei Männer hereinkamen und sich auch zusammensetzten. Irgendetwas sagte mir, dass sie auch gleich wieder gehen würden - in den gleichen Club, in den auch Thomas sollte... Ich behielt sie also im Auge.

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in Dowɴтoɴ Aввey 22.12.2019 23:22von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Ein Ort, den ich noch nie gesehen hatte. Davon gab es viele. Jimmy steuerte schließlich auf einen Pub zu – in dem wir zwar noch nie gewesen waren, aber wie sich herausstellte, war es doch nur ein normaler Pub. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass Jimmy deshalb so geheimnisvoll getan hatte, sagte aber nichts und trank mein Bier, während wir uns über alles austauschten, wofür in den letzten Wochen während der Arbeitspausen keine Zeit gewesen war. Erst, als Jimmy mich fragte, ob ich glücklich war, wurde ich wieder misstrauisch. Irgendetwas stimmte heute doch nicht mit ihm... "Naja, ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass ich glücklich bin, aber ich bin auch nicht ungl-", verwirrt brach ich ab und folgte Jimmys Blick zu einem Tisch mit zwei Männern. "Unglücklich", beendete ich meinen Satz und starrte die Männer an. Irgendetwas war auffällig an ihnen... aber auf eine unauffällige Art und Weise. Es dauerte einige Minuten, bis es mir einfiel. Diese Männer waren wie ich. Die Art, wie sie sich ansehen, sich unauffällig berührten und redeten... Ich hatte keine Zweifel. Aber warum schaute Jimmy so besessen zu ihnen? Vorhin hatte er mir noch von Lizzy erzählt, und in einer Stunde würde er wohl kaum das Ufer gewechselt haben. Was hatte er nur vor? Nach einer Weile standen die beiden auf und gingen und ich ahnte schon, was passieren würde: Jimmy rief dem Mann an der Bar zu, dass er zahlen wollte, knallte das Geld auf den Tisch und wir hechteten nach draußen, wo wir die beiden Männer noch von weitem um eine Ecke verschwinden sahen. "Jimmy, verflucht noch mal, was geht hier vor?" Langsam war ich beunruhigt.

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in Dowɴтoɴ Aввey 24.12.2019 13:39von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Wie ich sah Thomas die beiden Männer ganz genau an - und als sein Blick schließlich wieder zu mir zurückkam, war ich mir sicher, dass wir das gleiche dachten. Thomas schaute ungläubig, ich dagegen triumphierend. Jetzt wäre es ein leichtes, den beiden zu folgen und Thomas Zugang zu dem Nachtclub verschaffen, wo er sich den Rest des Abends weiter amüsieren konnte. Ich musste sie nur im Blick haben. Seine Antwort, dass er nicht vollkommen glücklich war, bestärkte mich nur in meinem Plan. Er brauchte endlich mal Abwechslung in seinem Leben - und Menschen, die so waren wie er. Denn ich konnte ihm zwar ein Freund sein, mehr aber auch nicht. Das restliche Gespräch verlief eher stockend, weil ich immer wieder hinübersah und schon mal mein Geld herausgeholt hatte. Diese Chance wollte ich nicht verstreichen lassen. Es dauerte dann auch tatsächlich nicht lange und ich reagierte sofort. Thomas folgte mir mit immer argwöhnischerem Blick, während ich beinahe aus dem Pub sprang und den beiden Männern hinterherlief. "Thomas, komm schon!", rief ich nach hinten und drehte mich um. Er war stehen geblieben und sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Ich lief wieder zurück und sah ihn ernst an. "Ich möchte dir nur einen Gefallen tun. Damit du ein wenig glücklicher wirst. Glaub mir, morgen früh wirst du mir danken. Alles, was du tun musst, ist mir zu folgen" Anscheinend merkte er, dass ihm keinen Streich spielen wollte, sondern nur das Beste für ihn. Zusammen bogen wir wie die Männer vor uns um die Ecke, aber die Straße war leer. Ich meinte nur noch, wie kurz ein wenig Licht aufflackerte und eine Tür geschlossen wurde. Das musste es sein. Und tatsächlich war etwa in der Mitte der Straße eine unauffällige Holztür. Dahinter hörte man Stimmen - und Musik. Ich sah Thomas grinsend an und klopfte dann einfach. Als die Tür geöffnet wurde, trat ich zur Seite leicht hinter Thomas. "Ja?", fragte der Mann, als sich niemand rührte und musterte Thomas unverhohlen. "Wollt ihr reinkommen oder nicht?" Er sah hektisch zu allen Seiten, aber außer uns war die Straße leer. Auch mich musterte er auf eine Art, die ich sonst nur von Frauen kannte. Ich stieß Thomas leicht nach vorn. "Er möchte gerne rein. Viel Spaß, Thomas" Ich grinste ihn an und nickte, als ihm klar wurde, wohin ich ihn genau gebracht hatte.

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in Dowɴтoɴ Aввey 26.12.2019 21:33von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Jimmy musste endgültig den Verstand verloren haben. Wie von Sinnen rannte er den beiden Männern hinterher und ich folgte ihm keuchend. Vielleicht sollte ich in Zukunft die ein oder andere Zigarette sein lassen... Morgen früh würde ich ihm danken? Ich war immer verwirrter. Schließlich steuerte Jimmy auf eine Holztür in einem heruntergekommenen Gebäude zu, hinter der vermutlich auch die beiden Männer aus dem Pub verschwunden waren, und klopfte. Der Mann der uns öffnete, wirkte nervös und hinter ihm hörte ich Stimmen, Lachen und Musik. Es schien also eine Art Nachtclub zu sein, aber irgendetwas stimmte hier doch nicht... "Er möchte gerne rein", sagte Jimmy zu dem Türsteher, schob mich über die Schwelle, wünschte mir viel Spaß und verschwand. In dem Moment wurde es mir klar, weil Jimmy nicht mitkommen wollte... Die abgelegen Lage, der nervöse Türsteher... Die Tür hinter mir ging zu und ich war allein. Mittlerweile wurde ich wirklich nervös und trat einige Schritte aus dem Vorraum in den großen Raum dahinter. Überall lachende, tanzende und Alkohol trinkende Männer. Mein erster Impuls war, wieder zu gehen. Wenn sie hier erwischt wurden, wenn jemand der Polizei von diesem Club erzählte... Ich wollte es mir nicht ausmalen. Überhaupt, wie sollte ich mit den anderen in Kontakt treten? Plötzlich fühlte ich mich wie ein unerfahrener, kleiner Junge, aber vielleicht war ich das ja auch. "Damit du ein wenig glücklicher wirst", hatte Jimmy gesagt. Woher er diesen Club kannte, wollte ich gar nicht wissen. Aber jetzt wo ich schon einmal hier war, konnte ich die Chance ja auch nutzen. Mit zitternden Händen zog ich meine Jacke aus und hängt sie im Vorraum an die Garderobe. Ich strich meine Haare glatt, warf einen Blick in den kleinen, schiefen Spiegel, der dort an der Wand hing und ging wieder rein. Als erstes steuerte ich auf die Bar zu. Ohne Alkohol würde ich das hier wohl nicht schaffen, also bestellte ich mir ein Bier und setzte mich. Und dann wartete ich. Und nippte dabei an meinem Bier und ließ den Blick durch den Raum schleifen. Mit der Zeit wurde ich ruhiger. Die Atmosphäre war so heiter und gelassen, dass es schwer war, sich nicht irgendwie angekommen zu fühlen. Auch, wenn ich noch alleine hier saß, wusste ich, dass das meine Leute waren und ich mich hier nicht zu verstecken brauchte.

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in Dowɴтoɴ Aввey 27.12.2019 13:27von Rikki • 1.675 Beiträge
Toby
Normalerweise vermied ich jedes kleinste Risiko. Aber ab und zu musste selbst ich aus meinem anderen Leben ausbrechen. Dennoch war ich jedes Mal vorsichtig. Ich wusste genau, wo der Hinterausgang lag und wie ich am schnellsten möglichst weit weg kommen würde, sollte die Polizei kommen. Und ich hatte einen Trumpf im Ärmel - den Nachweis, dass ich zum royalen Haushalt gehörte. Mit diesem Wissen fühlte ich mich sicherer, wenn ich an einem Abend wie diesem ausging. Es war der erste freie Abend seit langem und endlich war der König von seinen Reisen im Sommer zurück nach London gekommen. Ich freute mich. Denn hier war es einfacher, anders zu sein. Unauffällig ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen, während ich etwas abseits an einer Wand lehnte und dem Treiben zusah. Es war bereits mein zweites Mal in diesem Nachtclub und die Tatsache, dass es ihn immer noch gab, sprach für sich: Die Polizei würde uns hier nicht so schnell finden. Was aber auch hieß, dass es nicht viele neue Gesichter gab. Ich kannte einige der Männer hier, blieb aber dennoch abseits und amüsierte mich allein, indem ich einfach nur die Stimmung genoss. Nach dem anstrengenden Sommer mit den vielen Reisen war es schön, wieder für längere Zeit an einem Ort bleiben zu können.
Erneut sah ich mich um, als ein Mann hereinkam, den ich noch nie vorher gesehen hatte. Er sah sich mit großen Augen alles an, als hätte er so etwas noch nie gesehen. Dann setzte er sich an die Bar und blieb dort sitzen. Ich beobachtete ihn. Und als er schließlich sein Glas halb leer getrunken und sich immer noch nicht gerührt hatte, ging ich auf ihn zu. "Sie sehen ein wenig verloren aus", sprach ich ihn an und lächelte. Ich hatte mich erst gefragt, ob er vielleicht zur Polizei gehörte. Aber diesen Gedanken hatte ich schnell wieder verworfen, weil der Mann vor mir nahezu ängstlich, gleichzeitig aber auch losgelöst wirkte. Als könnte er zum ersten Mal richtig ankommen und so sein, wie er wirklich war. Ich kannte dieses Gefühl. Genau deswegen war ich heute Abend hier. Im Palast würde niemand vermuten, wo ich heute Abend war. Niemand dort kannte mich wirklich. Was auch genau mein Ziel war. Ich erledigte meine Arbeit perfekt und hatte all meine Energie darauf verwendet, in diese hohe Position zu kommen. War es da verwunderlich, dass ich manchmal einsam war und eine Auszeit brauchte? Noch immer lächelnd deutete ich fragend auf den freien Platz neben dem fremden Mann und setzte mich, nachdem er mir zugenickt hatte.

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in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2019 15:39von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Als mein Bier bereits halb leer war, saß ich noch immer verloren an der Bar und überlegte schon, einfach wieder zu gehen. Aber andererseits wollte ein Teil von mir diese Chance noch nicht aufgeben. Während ich gedanklich mit mir selbst diskutierte, sah ich einen großen, schlanken Mann in meine Richtung gehen. Er würde doch nicht...? "Sie sehen ein wenig verloren aus", sagte er lächelnd und ich konnte gar nicht anders, als ihn anzustarren. Aus der Nähe sah er mit seinen dunklen Augen und den hohen Wangenknochen sogar noch besser aus. "Ich sehe nicht nur so aus", schaffte ich es schließlich, ein paar Worte zu sagen, während mein Herz in meiner Brust viel zu schnell schlug. Der Fremde zeigte fragend auf den freien Platz neben mir und ich nickte schnell und erwiderte endlich sein Lächeln. Mir schwirrte der Kopf. Dass ich überhaupt an so einem Ort war, hätte ich mir noch vor zwei Stunden nie träumen lassen, und jetzt war ich auch noch von einem derart attraktiven Mann angesprochen worden. Hoffentlich wachte ich nicht gleich durch Carsons laute Rufe vor meiner Zimmertür auf. Am liebsten hätte ich mich gekniffen, aber der Fremde schaute mich so aufmerksam an, dass ich es nicht riskieren wollte. "Ich bin übrigens Thomas", sagte ich schließlich, um das peinliche Schweigen zu beenden.

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in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2019 14:23von Rikki • 1.675 Beiträge
Toby
"Na dann macht es Ihnen ja nichts aus, wenn ich mich zu Ihnen setze", gab ich noch immer lächelnd zurück, während ich mich auf dem freien Stuhl leicht zu ihm drehte. Ich musterte ihn kurz und versuchte mir ein Bild zu machen, wer da gerade vor mir saß. Ich hatte ein gutes Auge für meine Mitmenschen und allein schon durch sein Aussehen schloss ich darauf, dass er nicht in einer Fabrik oder Werkstatt arbeitete. Sein Anzug war von guter Qualität, seine Frisur tadellos und seine Hände sauber. Er war jemand, der auf sein Äußeres achtete. Vielleicht auch aufgrund seiner Arbeit? Mir erging es da ja nicht anders.. Er stellte sich schließlich vor und ich hielt ihm einfach meine Hand hin. "Toby", sagte ich und wir schüttelten uns die Hände. Ich lachte schließlich, als keiner von uns Anstalten machte, damit aufzuhören. Dann ließ ich ihn aber doch los. Er hatte mir seinen Nachnamen nicht verraten und ich war froh darüber, denn so konnte ich auch meinen ganz einfach verschweigen. Niemand hier wusste meinen vollen Namen, geschweige denn wo ich arbeitete. In der Hinsicht war ich genauso vorsichtig wie mein Arbeitgeber, der König. Man konnte nie zu vorsichtig sein. Das hatte ich in all den Jahren gelernt. "Also, Thomas - wie kommt es, dass du heute Abend hier bist, ganz allein?", fragte ich ihn dann lächelnd und bestellte mir selbst ein Bier. Thomas schien so dankbar zu sein, dass ich mich zu ihm gesetzt hatte - und auch ein wenig angetan von mir? Wer wusste es schon. Ich selbst hatte heute Abend ja auch eigentlich nicht vorgehabt, mich groß mit jemandem zu unterhalten. Irgendwas hatte mich dann aber einfach zu Thomas geführt. Vielleicht, weil er so verloren wirkte? Weil ich ihm einfach, ohne ihn genau zu kennen, eine Freude machen wollte? Ich hob mein Bierglas und stieß mit ihm an.

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in Dowɴтoɴ Aввey 04.01.2020 23:40von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
"Hallo Toby", sagte ich lächelnd, während wir uns die Hände schüttelten. Seine Hand war so weich und gepflegt – was in mir die Vermutung weckte, dass er in einer ähnlichen Stellung arbeitete wie ich und oft Handschuhe trug. Jedenfalls sah er nicht aus, als würde er körperliche Arbeit verrichten. Schließlich mussten wir beide lachen, als wir mit dem Hände schütteln gar nicht mehr aufhören wollten. "Tatsächlich hat mein Kollege mich hier abgesetzt und ist verschwunden. Ich habe es selbst noch gar nicht wirklich realisiert", entgegnete ich und lachte. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so wohl mit jemandem gefühlt und das, obwohl Toby und ich uns erst wenige Minuten kannten. "Und du", fragte ich, "bist du häufiger hier?" Er machte jedenfalls einen so sicheren und ruhigen Eindruck, als wäre das hier reine Routine für ihn. Ich versuchte, den Gedanken an die Polizei zu verdrängen und hob ebenfalls mein Glas, um mit Toby anzustoßen. Ein bisschen schwirrte mir der Kopf und ich war sicher, dass es nicht am Alkohol lag.

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.01.2020 13:22von Rikki • 1.675 Beiträge
Toby
Thomas war ein angenehmer Gesprächspartner - ich hätte es also durchaus schlimmer treffen können, als ich mich einfach zu einem fremden Mann gesetzt hatte. Sicherlich war auch er einsam und genoss es, sich einfach nur mit einem Gleichgesinnten unterhalten zu können. Wie oft passierte das nämlich schon? "Ich nehme an, dass dein Kollege nicht so ist wie du und ich? Ansonsten hätte er dich bestimmt begleitet", sagte ich dann, weil mir Thomas' Erzählung ein wenig komisch vorkam. Auch wenn er die Wahrheit sagte - er kam mir jedenfalls nicht so vor, als würde er lügen. Ungewöhnlich war es schon. Denn das hieß schließlich, dass sein Kollege erstens wusste, dass Thomas schwul war und zweitens, dass hier ein spezieller Nachtclub war. Außerdem implizierte es, dass dieser Kollege Thomas so akzeptierte und nicht wie nahezu alle anderen abgestoßen war. "Ihr müsst gut befreundet sein, wenn er so etwas für dich tut", fügte ich dann neugierig hinzu. Ich jedenfalls hatte niemanden, der nur ansatzweise so war wie Thomas' Kollege. Aber dann wusste ich auch nicht, ob ich mich überhaupt gegenüber jemand anderem im Palast so öffnen würde. Ich müsste mir jedenfalls hundertprozentig sicher sein. Nachdem ich noch einen Schluck Bier getrunken hatte, lächelte ich Thomas weiter an. "Naja, häufiger würde es übertreiben. Heute Abend bin ich zum zweiten Mal hier", beantwortete ich ihm dann seine Frage. Ich fühlte, dass er genauso interessiert an mir war wie ich an ihm. "Arbeitest du direkt hier in London?", fragte ich deshalb weiter. Mal sehen, ob ich mit meiner Vermutung bezüglich seiner Arbeit richtig lag.
Jimmy
Es war fast schon zu einfach gewesen, Thomas in den Nachtclub zu bringen. Aber deswegen nicht weniger amüsant. Sein Blick, als er durch die Tür verschwunden war, brachte mich noch immer zum Grinsen. Auf seine Geschichten morgen früh war ich schon gespannt. Nachdem der Türsteher die Holztür wieder geschlossen hatte, stand ich einen Moment in der wieder dunklen Straße. Was sollte ich jetzt mit meinem Abend anfangen? Es war noch relativ früh, gerade einmal kurz vor 21 Uhr. In Grantham House könnte ich mich mit einer Zeitung und einer Tasse Kakao zu den anderen setzen. Aber das konnte ich an allen anderen Tagen auch noch. Ein verrückter Gedanke kam mir, aber warum nicht? Ich war sogar schon einigermaßen in der Nähe von Lizzys Wohnung. Ob ich die noch einmal finden würde, wo ich sie doch nur nach unserem Tanzabend dort hingebracht hatte? Versuchen konnte ich es aber auf jeden Fall. Warum sollte nur Thomas heute Abend Spaß haben? Ich machte mich also auf den Weg und tatsächlich fand ich Lizzys Wohnhaus nach einigem Suchen. Ich klingelte ohne zu zögern. Mehr als vor die Tür setzen konnte sie mich schließlich nicht. Aber nach unseren letzten Treffen rechnete ich nicht wirklich damit. Zwischen uns knisterte es wieder und jetzt, wo Pierre nicht mehr an ihrer Seite war, konnte mich eigentlich nichts aufhalten. "Überraschung!", sagte ich breit lächelnd zu Lizzy, als sie mir die Tür öffnete.

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.01.2020 17:55von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Toby schien sich mit den Problemen, die unsereins hatte, auszukennen. "Richtig, er ist nicht... ist nicht wie wir. Aber er weiß es von mir. Es ist kein großes Geheimnis an meinem Arbeitsplatz. Aber ja, er ist mein bester Freund", erzählte ich und fügte in Gedanken Er ist mein einziger Freund hinzu. Eine Welle der Dankbarkeit für Jimmy überkam mich. Tobys Worte hatten mir wieder klargemacht, wie nett es von ihm gewesen war, mich hierher zu bringen. Ich würde mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen und mich bei ihm revanchieren. Dass Toby erst zum zweiten Mal hier war, überraschte mich, er wirkte so selbstsicher. Wir tranken beide noch einige Schlucke von unserem Bier, und dann traf die Frage, ob ich hier in London arbeitete, mich eiskalt. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie viel ich von meinem Leben preisgeben konnte, ohne, dass es eventuell gefährlich für mich werden konnte. "Ja, ich arbeite hier", sagte ich schließlich. Es war keine Lüge, denn im Moment arbeitete ich ja tatsächlich in London. Und wer wusste, ob ich Toby überhaupt jemals wiedersehen würde, wahrscheinlich würde die Wahrheit ohnehin nie auffliegen. "Und Sie?"
Lizzy
Ich gähnte laut auf und legte das Buch, das ich gerade gelesen hatte, auf meinen Nachttisch – direkt neben das leere Weinglas und die ebenso leere Flasche. Pierre ließ sich nach wie vor nicht blicken, Arbeit hatte ich keine mehr und der Sinn stand mir nicht nach Feiern, also hatte ich mich schon um sechs Uhr abends mit Wein und Buch ins Bett gelegt. Jetzt war noch nicht einmal 21 Uhr und ich war todmüde. Wahrscheinlich wurde ich einfach alt, oder es lag am Wein. Als ich gerade aufgestanden war, um die Vorhänge zuzuziehen, klingelte es an der Tür. Ich hielt in der Bewegung inne und mein Herz begann zu rasen. Das konnte nur einer sein, Pierre. Mein erster Gedanke war, die Tür einfach nicht aufzumachen. Ich war alleine und hilflos und wenn er wieder so ausrastete... Aber dann fiel mir ein, dass er wahrscheinlich seinen Schlüssel mitgenommen hatte und nicht klingeln musste. Ich legte ein Ohr an die Haustür, ob ich Schritte im Treppenhaus hören konnte – aber nichts. Ich zog mir schnell einen Morgenmantel über mein Nachthemd und öffnete ich die Tür – und mir fielen tausend Steine vom Herzen, als ich Jimmy vor mir stehen sah. Ich wusste zwar nicht, was er hier wollte, aber ich war unendlich froh, dass er hier war und nicht Pierre. Die Überraschung, die er gerade angekündigt hatte, stand mir sicherlich ins Gesicht geschrieben. "Was machst du denn hier?", fragte ich schließlich und lachte erleichtert, während ich ihn in meine Wohnung winkte und die Tür schloss. "Ich hatte schon Angst, du seist Pierre." Wir gingen ins Wohnzimmer, wo er sich in den großen Sessel setzte, in dem Pierre immer die Zeitung gelesen hatte und ich mich ihm gegenüber aufs Sofa. "Ich würde dir ja ein Glas Wein anbieten, aber ich habe ihn schon alleine getrunken, fürchte ich. Wie wäre es mit Tee?"

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.01.2020 18:45von Rikki • 1.675 Beiträge
Toby
Erstaunt zog ich eine Augenbraue nach oben. Es war kein Geheimnis an seinem Arbeitsplatz? Und das führte nicht dazu, dass er entlassen wurde oder im Gefängnis landete? "Wie ist das möglich? Dass es an deinem Arbeitsplatz alle wissen, meine ich", fragte ich ihn deshalb vollkommen perplex, denn bei meiner Arbeit wäre das undenkbar. Wie bei wahrscheinlich jeder anderen. Hatte ich mich also doch getäuscht? Mittlerweile war ich mir nämlich ziemlich sicher gewesen, dass er auch gut als Kammerdiener oder Butler arbeiten könnte. Aber würde ein Lord oder auch nur ein anderer Arbeitgeber einen Man wie ihn und mich offen akzeptieren? Wohl kaum. Gerade bei solchen Arbeiten zählte die eigene Persönlichkeit. Thomas war also ein Rätsel für mich. Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit und das gefiel mir. Auch er ging mit Informationen über sich selbst sorgsam um und plapperte nicht gleich alles aus, was ihn nachher in Schwierigkeiten bringen könnte. So naiv Thomas auch eben noch gewirkt hatte, als er zum ersten Mal und ganz verlassen hier saß, war er wirklich nicht. "Ja, ich arbeite auch hier. Momentan zumindest", antwortete ich ihm dann auch. Durch die Reisen des Königs war auch ich einen Großteil des Jahres unterwegs. "Und keine Sorge - du musst mir nichts über dich erzählen, was du nicht willst. Mir ist es sogar lieber so. Man weiß nämlich nie, welche Ohren noch mithören. Ich möchte genauso wenig in Schwierigkeiten geraten wie du, soweit das als Man wie du und ich möglich ist", sagte ich ihm dann lächelnd. Auch wenn es mich jetzt noch brennender interessierte, wo er arbeitete.
Jimmy
Lizzys Gesichtsausdruck wandelte sich von eher kalt und abwehrend zu erfreut. Unsere Blicke verhakten sich und so dauerte es einen Moment, bis sie mich schließlich hereinbat. "Ich war in der Gegend und dachte, dass du sicherlich ein wenig Gesellschaft gebrauchen könntest", antwortete ich leichthin. Und hatte damit augenscheinlich recht. Warum sollte sie sonst einen Morgenmantel und Nachthemd tragen, wenn sie sich nicht auf einen einsamen Abend eingestellt und im Bett gelegen hatte? Von ihren trüben Gedanken würde ich sie schon abbringen. "Ich hoffe doch nicht, dass Pierre um diese Uhrzeit noch kommen würde. Ein anständiger Mann hätte dich tagsüber besucht", sagte ich dann und ließ mich auf einen Sessel sinken. "Tee ist wunderbar" Lächelnd sah ich sie an. Dafür, dass sie so viel Wein getrunken hatte, wirkte sie erstaunlich nüchtern. Lernte man so etwas auch im Theater? Es zeigte aber auch nur wieder, dass sie traurig und verzweifelte war. Was meine Wut auf Pierre noch steigerte. Während Lizzy wieder aufstand, um den Tee vorzubereiten, sah ich mich in ihrem Wohnzimmer um. Eine Idee kam mir und auch ich erhob mich. "Wir wollten doch nochmal zusammen tanzen gehen", sagte ich laut in ihre Richtung, während ich eine Schallplatte auf das Grammophon legte. "Aber im Nachthemd kann ich dich leider nicht mit in einen Nachtclub nehmen" Grinsend nahm ich ihr geschickt das Tablett mit Teekanne und Tassen ab, als sie aus der kleinen Küche kam und stellte es auf eine Kommode. Dann nahm ich ihre Hände und fing an zu tanzen. Das würde sie hoffentlich aufheitern. Erst noch langsam und dann immer schneller. Zum Glück hatte sie ein einigermaßen großes Wohnzimmer, sodass ich nicht befürchten musste, etwas kaputt zu machen. Und wenn konnte ich nur hoffen, dass es etwas von Pierres Sachen war.

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in Dowɴтoɴ Aввey 15.01.2020 20:20von Mü~ • 1.639 Beiträge
Thomas
Am liebsten hätte ich mir die Zunge abgebissen, damit ich nicht zu viel sagte und mich in Schwierigkeiten brachte. Es ist kein großes Geheimnis an meinem Arbeitsplatz? Mir hätte klar sein müssen, dass er Fragen stellen würde. Und das zu Recht. Doch während ich fieberhaft nach einer guten Antwort suchte, kamen zwei sehr schnell tanzende Männer plötzlich auf uns zu und stolperten in uns hinein. Ich spürte, wie mein mittlerweile lauwarmes Bier mir über die Hand floss, war aber dankbar für die Ablenkung. Die Männer zogen lachend weiter und Toby und ich warfen uns einen vielsagenden Blick zu. Zum Glück hatte sich inzwischen ein Themenwechsel ergeben. Momentan zumindest, sagte er auf die Frage nach seinem Arbeitsort. Also konnte er fast nur in einer ähnlichen Position sein wie ich, wenn sein Arbeitgeber nur vorübergehend in London war... Ich lächelte dankbar, als er mir versicherte, dass er meine Unsicherheit verstand. "Es ist nur... Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten und wenn die Umstände andere wären, würde ich dir so gerne mehr über mich erzählen. Aber du weißt, dass wir eigentlich niemandem vertrauen sollten", seufzte ich und schaute ihn dann aufmerksam an. Seine Augen waren so wach und sein Blick so interessiert, dass ich ihm am liebsten meinen gesamten Lebenslauf heruntergebetet hätte. Er wirkte vertrauenswürdig, aber ich durfte und konnte nicht vertrauen. Mittlerweile hatten wir beide unser Bier leer getrunken. Ich schaute zwischen Toby und seinem leeren Glas hin und her. "Es wäre doch schade, wenn der Abend schon vorbei wäre, oder?", grinste ich. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, ich wusste nur, dass ich unter keinen Umständen jetzt heimgehen und Toby nie wieder sehen wollte.
Lizzy
Er war also in der Gegend gewesen, so so. Ich glaubte ihm nicht, aber natürlich störte es mich nicht, dass er hier war, im Gegenteil. "Ich hoffe, dass Pierre nie wieder hierher kommt, weil ich mir nicht sicher bin, was er dann machen würde", lachte ich. "Aber manchmal habe ich auch gern Besuch von unanständigen Männern", grinste ich dann und warf ihm einen Blick zu. Ich ging in die Küche, um Tee zu kochen, bis ich irgendwann Jimmys Stimme ertönte und kurz darauf... Musik? Ich stellte den Tee und die Tassen auf ein Tablett und ging neugierig damit ins Wohnzimmer zurück, wo Jimmy mir sofort das Tablett abnahm und es beiseite stellte. "Entschuldige mal, findest du mein Nachthemd etwa nicht schön?", fragte ich mit gespielter Empörung, grinste dann aber und ließ zu, dass er meine Hände nahm – und tanzte. Etwas verwundert tanzte ich mit ihm, mitten in meinem Wohnzimmer und immer stürmischer. Aber ich fühlte mich gut und frei und vergaß Pierre für einige Minuten. Irgendwann waren wir so außer Atem und schwindelig, dass wir übereinander auf mein großes Sofa plumpsten. "Jimmy, der Tee wird kalt", lachte ich und rang nach Luft.

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