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RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)
in Dowɴтoɴ Aввey 26.09.2019 19:47von Mü~ • 1.639 Beiträge
Tom
Ich grinste und hielt vorsichtig Sybils Arm fest, als sie plötzlich regelrecht aus dem Bett sprang, um ihren Vater zu umarmen. Mir wurde ganz leicht ums Herz angesichts dieser glücklichen Wendung. Über Sybils Schulter trafen sich die Blicke von Lord Grantham und mir. Wir hatten nicht wirklich Frieden miteinander geschlossen, dafür waren wir vermutlich in jeder Hinsicht zu unterschiedlich – aber es war die stumme Übereinkunft, dass wir beide dasselbe Ziel hatten, nämlich Sybil glücklich zu machen. Sybil setzte sich wieder und fragte Lord Grantham schließlich nach der Hochzeit. So genau hatte ich noch gar nicht daran gedacht – wer unsere Gäste sein würden, was wir essen würden, was Sybil tragen würde... Natürlich würde es keine große oder glamouröse Hochzeit werden, aber sie würde perfekt für uns sein. Ich wartete kurz, bis Lord Grantham Sybils Zimmer wieder verlassen hatte, nachdem er ihr auch noch etwas Geld versprochen hatte. Ich wusste, dass es uns weiterhelfen würde, uns ein neues Leben aufzubauen, auch, wenn wir beide keinen Luxus wollten. "Was meinst du, trägst du bei unserer Hochzeit deine tolle Hose?", fragte ich und grinste schon wieder. Oder immer noch? Aber es schien einfach alles so perfekt zu sein. Die ganze Zeit war es nur darum gegangen, dass die Klassenunterschiede zwischen uns so groß waren, darum, dass Sybil England verlassen würde, dass sie Streit mit ihrer Familie in Kauf nahm – aber jetzt konnten wir uns endlich auf unsere Zukunft konzentrieren, wie die meisten anderen Paare es taten. "Ich habe nie viel von Hochzeiten gehalten, aber ich muss gestehen, jetzt wo meine eigene ansteht, freue ich mich ziemlich", murmelte ich und küsste Sybil kurz. "Und ich bin ein bisschen nervös." Wieder wanderten meine Mundwinkel wie von alleine nach oben.

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)
in Dowɴтoɴ Aввey 28.09.2019 18:06von Rikki • 1.675 Beiträge
Sybil
Papas und Toms Handschlag war ein Moment in meinem Leben, der dieses für immer beeinflussen würde. Es mochte nur eine kleine Geste sein, aber meine Zukunft hatte von jetzt an einen anderen Weg genommen. Tom war nun ein Mitglied meiner Familie, so wie ich bald eines seiner werden würde. Papa mochte meine Entscheidung zwar nicht billigen, aber endlich akzeptierte er sie. Es war so gekommen, wie ich es mir immer mit aller Kraft gewünscht hatte. Und so konnte ich nicht aufhören zu lächeln. Papa sah mich noch einmal an, bevor er wieder aus dem Zimmer ging. Und ich dankte ihm stumm, denn auch für Tom war jetzt vieles leichter. Mit Papas Rückendeckung, was sollte uns jetzt noch passieren? Ein wenig überwältigt setzte ich mich wieder in mein Bett, denn jetzt wollte ich nichts anderes mehr, als endlich ganz gesund zu sein und mit Tom aufbrechen zu können, unsere Hochzeit zu planen und voll und ganz Mrs. Branson zu werden. "Ich ziehe alles an, was du möchtest. Ich würde dich auch hier und jetzt heiraten, in meinem Morgenmantel, Tom", antwortete ich ihm und griff nach seiner Hand. Ich musste lachen, als er mir seine Freude auf unsere Hochzeit gestand. Es war einfach so typisch er. "Ich bin auch nervös. Aber noch viel mehr freue ich mich", sagte ich, nachdem wir uns geküsst hatten und sein Gesicht meinem noch immer so nah war. "Ich liebe dich" Das hier war erst der Beginn unseres gemeinsamen Abenteuers. Im Moment kam es mir aber eher so vor, als hätten wir alle großen Hürden bereits überwunden. Was jetzt kam, würde uns so schnell nicht erschüttern. Zum ersten Mal malte ich mir in meinem Kopf meine Hochzeit aus – vielleicht sogar mit meinen Eltern an meiner Seite. Alles war jetzt zum Greifen nah. Und das ohne negativen Beigeschmack, da meine Familie hinter mir stand.

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in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2019 17:21von Mü~ • 1.639 Beiträge
Tom
"Ich finde deinen Morgenmantel ganz entzückend", grinste ich und küsste sie auf die Nasenspitze. "Aber du ziehst bitte an, was du willst." Sie würde ohnehin toll aussehen. Jetzt wo uns die große Last mit ihren Eltern von den Schultern gefallen war, schien es, als wäre eine dunkle Wolke, die über unseren Köpfen gehangen hatte, verschwunden. "Ich liebe dich auch", murmelte ich und küsste sie noch einmal – bis es an der Tür klopfte. Ich zog eine Grimasse, setzte mich wieder aufrecht auf meinen Stuhl und glättete meine Haare. Hoffentlich hatte Lord Grantham es sich nicht schon wieder anders überlegt. Aber herein kam Lizzy Allen. "Ich lasse euch mal alleine", sagte ich und stand mit einem wissenden Grinsen auf. "Bis später", zwinkerte ich Sybil zu und schlüpfte zur Tür hinaus. Fast wäre ich die Treppe hinunter gehüpft, so fröhlich war ich.
Lizzy
Sobald der erste Schock überwunden war und Sybil nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, besuchte ich sie auch seltener – Tom Branson war fast ununterbrochen an ihrer Seite und ich hatte stets das Gefühl, zu stören, weil die beiden so natürlich zusammen wirkten. Als ich jedoch einen Brief von ihr erhielt, dass sie wieder vollständig genesen war und deshalb so bald wie möglich mit Tom nach Irland aufbrechen wollte, bereute ich es, sie nicht noch öfter gesehen zu haben. Auch wenn ich mich inzwischen in London eingelebt hatte, sogar verlobt war, wusste ich, dass ich nie mehr eine Freundin wie sie finden würde. Wir hatten uns nie aus den Augen verloren, nicht einmal, als ich einfach abgehauen war, aber nun würde sie in ein anderes Land ziehen und ich war mir nicht sicher, ob eine Freundschaft über diese Entfernung noch möglich war. Während ich ihren Brief in der Hand hielt und ihre vertraute, ordentliche Handschrift betrachtete, wurde mir schlagartig bewusst, wie sehr sie mir fehlen würde. Und noch etwas war mir aufgefallen – wie glücklich sie mit Tom war, sie strahlte regelrecht von innen. Ich fühlte mich unterdessen immer schlechter mit meiner Verlobung und sobald Pierre einen Vorschlag über die Location oder das Essen machte oder mir riet, langsam eine Schneiderin wegen des Brautkleids zu beauftragen, fühlte ich mich in die Enge getrieben und gestresst und fauchte ihn an. Aber es half ja alles nichts, Sybil konnte endlich das Leben leben, dass sie sich immer gewünscht hatte und ich würde sie nicht davon abhalten oder ihr ein schlechtes Gewissen machen, in dem ich ihr zeigte, dass ich sie so sehr vermissen würde. Sie hatte es so sehr verdient – mehr als ich. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, schrieb einen kurzen Brief zurück und nahm dann meinen Mantel, um ihn gleich zur Post zu bringen. Ich hatte das von ihr vorgeschlagene Treffen übermorgen in einem Café bestätigt. Noch ein letzter richtiger Mädelsnachmittag… Aber als ich auf der Straße war, dachte ich, dass ich den Brief auch genauso gut selbst vorbeibringen konnte und als mein Taxi dann wiederum vor Grantham House hielt, zerknüllte ich den Brief, den ich in meiner Manteltasche in der Hand hielt. Ich würde selbst hinein gehen und ihr sagen, dass wir uns am Mittwoch zum Tee treffen würden. Oder ihr wenigstens die Nachricht von Carson überbringen lassen. Heutzutage regelte man alles über Briefe, Telegramme oder das Telefon und redete kaum noch persönlich miteinander. Und da ich nicht wusste, wie oft ich in Zukunft mit Sybil persönlich reden konnte, würde ich das jetzt tun. Ich klopfte an der Tür, sie wurde geöffnet – und Jimmy stand plötzlich vor mir. Ich hatte ihn seit der Aufführung von Der eingebildete Kranke nicht mehr gesehen und nicht mehr an ihn gedacht, aber aus irgendeinem Grund war das erste, was ich jetzt dachte, wie schön seine Augen waren. Was war nur los mit mir? Ich sollte an Pierres Augen denken. Dass Sybil fort ging, war noch lange kein Grund, mich wieder ins Gefühlschaos zu stürzen. „Jimmy, hallo“, sagte ich lächelnd. „Kann ich kurz zu Sybil?“

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in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2019 19:38von Rikki • 1.675 Beiträge
Sybil
Ich lachte, als ich mir vorstellte, in meinem Morgenmantel neben Tom zu stehen und 'Ja' zu ihm zu sagen. Wir beide wirkten beinahe übermütig, jetzt wo Papa uns seinen Segen gegeben hatte. Als es an der Tür klopfte, dachte ich zuerst es sei Mama. Ich hatte sie nicht mehr gesehen, seitdem ich mich um sie gekümmert hatte. Und auch mit ihr wollte ich noch unbedingt reden. Es war so viel passiert und ich glaubte, dass auch sie Tom jetzt in die Familie aufnehmen würde. Aber zu meiner großen Überraschung kam Lizzy. Gestern Nachmittag hatte ich ihr noch einen Brief geschrieben. Denn meine Abreise aus London bedeutete auch ein Abschied von Lizzy, wo wir uns doch erst vor so kurzer Zeit wiedergefunden hatten. Deswegen hatte ich sie um ein Treffen gebeten. In zwei Tagen würde es mir wieder so gut gehen, dass ich aus dem Haus konnte, also hatte ich ein Café vorgeschlagen, um ungestört zu sein. Eine Zusage hatte ich bisher noch nicht erhalten - und wenn hatte ich einen Brief erwartet. Umso mehr freute ich mich jetzt, Lizzy direkt vor mir stehen zu haben. Tom verließ den Raum und wieder einmal merkte ich, wie gut er mich und meine Gedanken kannte. "Ich hoffe nicht, dass du gekommen bist, um unseren Lunch übermorgen abzusagen. Ich kann es gar nicht erwarten, wieder aus diesem Raum zu kommen", begrüßte ich sie lächelnd, während sie Toms Platz einnahm und ich mich wieder etwas aufrechter hinsetzte. Als Lizzy dies verneinte, lächelten wir uns beide breit an. "Es ist so schön, dass du hier bist. Jetzt, wo ich bald nach Dublin aufbreche" Anders als bei meinen Schwestern hatte ich das Gefühl, dass der Kontakt mit Lizzy schwerer zu halten sein würde. Daher hatte ich so unbedingt noch sehen wollen. Es klopfte wieder an der Tür und Mrs. Hughes kam herein, mit einem Tablett mit frischem Tee und einer Tasse für Lizzy. "Mr. Branson sagte mir, dass Ihr Besuch habt, mylady", sagte sie lächelnd und stellte das Tablett auf den Nachttisch ab. Ich bedankte mich bei ihr. Mrs. Hughes hatte im Gegensatz zu Carson Tom weitestgehend akzeptiert, wofür ich dankbar war. Nachdem sie wieder den Raum verlassen hatte, sah ich Lizzy wieder an. "Tom hat mir erzählt, dass du maßgeblich daran beteiligt warst, dass er bei mir sein konnte. Danke" Ich nahm ihre Hand und lächelte sie breit an. Es war gut, eine Freundin wie sie zu haben.
Jimmy
Bis zu dem Augenblick, in dem ich die Tür öffnete, war ich eher wütend gewesen, dass ich es wieder einmal war, der schnell nach oben laufen musste, wo wir doch gerade so entspannt im Dienstbotenzimmer gesessen hatten. Aber als mir Lizzy entgegen blickte - und dazu noch mit einem leicht erschreckten Gesichtsausdruck - war ich dankbar, dass ich das Duell gegen Thomas strengen Blick verloren hatte. "Guten Tag, Miss Allen", begrüßte ich sie ein wenig zu überschwänglich als angebracht und hätte mich am liebsten noch entspannt an den Türrahmen gelehnt. Aber das wäre dann doch ein wenig übertrieben, zumal man mich von der Straße aus sehen konnte. "Mr. Branson ist im Augenblick bei Lady Sybil, aber ein weiterer Besucher sollte kein Problem sein", antwortete ich ihr und ließ sie dann herein. "Ein Glück hat Carson nicht hinter der nächsten Säule gelauert, sonst hätte ich jetzt einen Einlauf bekommen, weil du mich einfach Jimmy nennt", raunte ich ihr zu, als ich ihr den Mantel abnahm. Ich brachte sie die Treppe nach oben und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, bevor sie in Lady Sybils Zimmer ging. Ich täuschte mich selten, wenn es um Frauen ging - und wenn ich es eben richtig bemerkt hatte, hatte sie sich kurz in meinen Augen verloren. Was das wohl bedeuteten mochte?

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in Dowɴтoɴ Aввey 04.10.2019 21:04von Mü~ • 1.639 Beiträge
Lizzy
"Ich denke, dass so ein Einlauf dir gar nicht schaden würde", grinste ich zurück, als er meinen Mantel nahm. "Außerdem ist Carson zu dick, um sich hinter einer Säule zu verstecken", fügte ich hinzu, senkte aber vorsichtshalber die Stimme. Bei Carson wusste man tatsächlich nie, ob er nicht plötzlich hinter einer Ecke hervor kam. Wir gingen nach oben und ich in Sybils Zimmer, wo Tom selbstverständlich an ihrem Bett saß, jedoch sofort das Zimmer verließ, damit wir ungestört ein paar Worte wechseln konnten. "Ganz im Gegenteil, ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich mich sehr darauf freue", lächelte ich und setzte mich auf den Stuhl, auf dem bis vor wenigen Sekunden noch Tom gesessen hatte – er war noch warm. "Ich kann verstehen, dass dir die Decke auf den Kopf fällt. Aber bald kommst du hier ganz raus und kannst deine Freiheit genießen. Du wirst mir schrecklich fehlen, aber ich freue mich so für dich", sagte ich und drückte kurz ihre Hand. Als es wieder an der Tür klopfte, dachte ich erst, es sei Tom, aber dann kam Mrs. Hughes herein und brachte Tee. "Ich schätze, das ist das letzte Mal, dass wir in einem Haus deiner Familie zusammen sitzen und von Mrs. Hughes Tee serviert bekommen", sagte ich nachdenklich und merkte plötzlich, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Es brannte mir auf der Zunge zu sagen, dass ich auf keinen Fall mehr heiraten wollte, aber ich wollte den Moment nicht verderben. Das konnte ich immer noch bei unserem Lunch ansprechen. Oder später, in irgendeinem Brief. Wenn es dann nicht schon zu spät war. Wir redeten noch, bis ich meinen Tee leer getrunken hatte und verabschiedeten uns dann. Es war komisch zu wissen, dass, wenn wir uns das nächste Mal verabschieden würden, es für eine längere Zeit war.

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.10.2019 14:21von Rikki • 1.675 Beiträge
Sybil
Entgegen meiner losgelösten, noch immer wegen Papa übermütigen Laune wirkte Lizzy beinahe bedrückt und sehr ernst. Fast schon fühlte es sich für mich an, als würde ich sie zurücklassen. Aber wo genau? Lebte sie nicht auch ihr Leben, wie sie es sich wünschte? "Vorerst wird es das letzte Mal sein. Aber wer weiß, wie bald wir uns wiedersehen", meinte ich aufmunternd und lächelte sie breit an, als ihre Augen tatsächlich feucht wurden. Der Abschied nach unserem Lunch würde kein leichter werden, wurde mir jetzt noch einmal deutlicher bewusst. Wir tranken unseren Tee und redeten eher über belanglose Dinge. Lizzy machte auch deutlich, dass sie eigentlich nur meinen Vorschlag bestätigen wollte und wir uns ja in wenigen Tagen noch länger sehen würden. Dementsprechend schnell war sie auch wieder aufgestanden. Wir versicherten uns noch, wie sehr wir uns beide über den Lunch freuten und dann war sie schon wieder gegangen. Im Nachhinein kam mir ihre Stimmung ein wenig seltsam vor, aber dann hatte sie auch keinerlei Andeutungen gemacht. War sie etwa doch nicht glücklich? Ich beschloss, sie am Mittwoch danach zu fragen. Dann schloss ich ein wenig müde meine Augen. Ich musste unbedingt wieder gesund werden - für meinen Lunch mit Lizzy und die Abreise mit Tom. Wie Jimmy das Teeservice abholte bekam ich daher auch nur noch halb mit.
Jimmy
Durch Lizzys Anwesenheit beflügelt, lief ich ohne zu murren die vielen Treppen nach oben, um das dreckige Geschirr aus Lady Sybils Zimmer zu holen. Vielleicht würde ich sie ja noch einmal sehen? Ihr Blick in meine Augen hatte mich nachdenken lassen und ich war neugierig geworden. So ganz konnte ich nicht glauben, dass sie den Mann fürs Leben gefunden und keinen Blick und Gedanken mehr für mich übrig hatte. Als ich in den Gang kam, sah ich gerade wie Lady Sybils Zimmertür aufging und Lizzy herauskam. Ich beschleunigte meinen Schritt und blieb breit lächelnd vor ihr stehen. "Warte eine Minute", bat ich sie leise, bevor ich ins Zimmer ging und das Geschirr abräumte. Und tatsächlich - Lizzy stand noch immer auf dem Flur. Unauffällig sah ich mich nach einem Mitglied der Familie oder einem Dienstboten um, aber alles war ruhig. "Hast du es eilig? Wie wäre es mit einem kleinen Plausch bei einer Zigarette?", fragte ich leise und grinste sie dann an. Warum kam ich nur nicht von ihr los?

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.10.2019 14:50von Mü~ • 1.639 Beiträge
Lizzy
Ich hatte keine Zeit, über den bevorstehenden Abschied von Sybil und meine eigene Verlobung nachzudenken, denn als ich ihr Zimmer verlassen hatte, stand plötzlich Jimmy vor mir und bat mich, eine Minute zu warten. Verwundert schaute ich ihm nach, als er in Sybils Zimmer verschwand und mit dem Teeservice wieder herauskam. Ich staunte nicht schlecht, als er mich fragte, ob ich noch etwas bleiben wollte. Eigentlich sollten diese Zeiten vorbei sein. Eigentlich sollte ich nach Hause, weil Pierre auch bald kam und wir unseren Text zusammen üben wollten... Aber eine Zigarette mit Jimmy klang irgendwie nach mehr Spaß. "Kein bisschen, eine Zigarette klingt gut", grinste ich zurück und folgte ihm unauffällig nach unten. Im Gegensatz zu dem stillen, großen Haus war es unten laut und eng. Was ich irgendwie viel angenehmer fand. "Oh Miss Allen, was für eine Überraschung", sagte Mrs. Patmore, als ich kurz den Kopf in die Küche streckte, wo es wie immer wunderbar roch. Sicherlich hatte sich damals auch hier unten herumgesprochen, wie ich einen reichen Erben vor dem Altar hatte stehen lassen... Im Dienstbotenzimmer saß Thomas mit einer Tasse Tee und las die Zeitung. Er warf Jimmy einen vielsagenden Blick zu, als wir uns gegenüber voneinander setzten. Ich holte eine Schachtel Zigaretten aus meiner Handtasche und bot sie Jimmy und auch Thomas an. Pierre hatte mir seine teuren und angeblich besonders guten Zigaretten vermacht, nach dem er mit dem Rauchen aufgehört hatte, weil er es zu ungesund fand und zweifelsohne hatten weder Jimmy noch Thomas jemals etwas so Teures geraucht.

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.10.2019 16:05von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Es war wie früher, als wir unauffällig zusammen nach unten verschwanden. Etwas überrascht hatte es mich schon, dass sie einfach einwilligte. Aber dann war sie Lizzy. Und anscheinend konnte ihr Verlobter noch ein wenig auf sie warten. Lizzy fühlte sich unten im Dienstbotenbereich gleich wieder wohl. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir uns draußen ein wenig unterhalten würden - abseits von den anderen. Aber warum sollten wir das jetzt nicht auch hier im Dienstbotenzimmer machen? Nicht nur Mrs. Patmore konnte sich noch an sie erinnern. Ihre Flucht vor dem Altar war damals ein großes Thema hier unten gewesen. Und sollten die anderen erfahren, dass sie jetzt Schauspielerin war, würde das auch wieder für Gesprächsstoff sorgen. Grinsend nahm ich die Zigarette entgegen. "Ich hätte wohl auch Schauspieler werden sollen, um mir so welche leisten zu können", meinte ich nur und lehnte mich entspannt zurück. Zum Glück hatte ich im Moment nichts dringendes zu tun und auch Carson schien nicht in der Nähe zu sein. Das war das Gute an London - die Familie war oft aus dem Haus und so gab es nicht allzu viel an solchen Tagen zu tun. Ich beobachtete Lizzy, wie sie ihre Zigarette rauchte und fragte mich, ob ich nicht bald einen Abend frei bekommen könnte. Jetzt, wo sie Schauspielerin war und nicht mehr Gast des Hauses, konnten wir ein wenig entspannter miteinander umgehen. Auf Downton Abbey hätte sie jedenfalls nicht einfach rauchend neben Thomas und mir sitzen können, während Mrs. Patmore mit Tee aus der Küche kam.

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in Dowɴтoɴ Aввey 05.10.2019 20:20von Mü~ • 1.639 Beiträge
Lizzy
Ich grinste. "Die haben Pierre gehört. Es würde ihn sicher ärgern, dass du jetzt eine rauchst", sagte ich und fühlte mich sofort danach schlecht. Eigentlich sollte ich zu meinem Verlobten halten. Wir nahmen beide ein paar Züge und sahen uns nur an, bis Mrs. Patmore Tee brachte. "Was ist denn das für ein Nebel hier", schimpfte sie – zurecht, denn da wir alle drei rauchten, war der ganze Raum verqualmt. "Entschuldigung Mrs. Patmore, die nächste rauchen wir draußen", sagte ich versöhnlich. Die nächste? Wie lange hast du vor hier zu bleiben? Wir redeten über belanglose Dinge, während wir unseren Tee tranken und Jimmy und Thomas gaben Carsons neueste Entgleisungen zum besten. Als die Zigaretten geraucht und der Tee getrunken waren, stand ich auf und zeigte mit der Zigarettenschachtel Richtung Hintertür, während ich Jimmy fragend ansah. Ich verabschiedete mich von Thomas und wir gingen hinaus in den Hinterhof. Die frische Luft tat wirklich gut, trotzdem zögerte ich nicht, uns die nächste Zigarette anzuzünden. "Es ist herrlich entspannt, dass ich hier stehen kann und rauchen und mit den Dienstboten reden, ohne dass einer von uns Angst haben muss, gesehen zu werden", seufzte ich und lehnte mich an die Hauswand. "London verändert einfach jeden und alles. Es gibt so viele Möglichkeiten. Letzte Woche bin ich mit einer Freundin ausgegangen, es war schon spät und wir waren betrunken und sind plötzlich in einem", ich kicherte, "Schwulen-Tanzclub gelandet! Kann man das fassen? Wenn zwei betrunkene Frauen so leicht da rein kommen, sollten sie sich wohl um die Polizei Sorgen machen. Wir waren natürlich schnell wieder weg, wollte ja keiner mit uns tanzen dort", fügte ich hinzu.

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in Dowɴтoɴ Aввey 06.10.2019 19:02von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Und ob Pierre das ärgern würde. Was mich nur noch breiter grinsen ließ, während ich voller Genuss die Zigarette rauchte. Pierre war sich also meiner Anwesenheit in Lizzys Leben bewusst - was doch auch hieß, dass ich darin noch immer eine Rolle spielte, oder? Ich konnte mir ein noch breiteres Grinsen nicht verkneifen, das durch den ganzen Rauch aber bestimmt schwer zu sehen sein würde. Ein wenig komisch war es schon, dass Lizzy jetzt hier mit Thomas und mir saß und wir einfach zusammen lachen konnten. Niemand scherte sich darum, dass Lizzy einmal zu der Welt von oben gehört hatte. Es war erleichternd - und zugleich auch spannend. Nur zu gern folgte ich ihr dann nach draußen, wo wir ganz ungestört waren. Ich blieb vor ihr stehen, während sie sich an die Hauswand lehnte und ich den Blick nur schwer von ihr abwenden konnte. "Kein Vergleich zu unserem verklemmten Doppelleben in Yorkshire, nicht wahr?", stimmte ich ihr sofort zu. Gut, die Familie hatte im Moment mit Lady Sybil auch mit weitaus genug Skandalen zu tun. Dennoch war es in London ganz anders. Ich horchte auf, als sie einen Schwulen-Club ansprach. Sofort dachte ich an Thomas... Nach seiner Beinahe-Vergiftung durch diese widerlichen Spritzen schien er im Moment wieder gefasster zu sein. Und er hatte wirklich mehr verdient, nur mich als Freund zu haben. Ein Abend in einem solchen Club wäre vielleicht genau das Richtige für ihn. Damit er sehen konnte, dass er sich nicht ändern musste und trotzdem Spaß haben konnte. "Wo ist das denn passiert?", fragte ich lachend und ganz beiläufig. "Dass sie euch überhaupt da rein gelassen haben" Wir waren noch einige Zeit in London. Und während ich mit Lizzy meinen Spaß hatte - beziehungsweise noch weiteren haben würde - konnte sich auch Thomas einmal amüsieren. Irgendwie würde ich es schon schaffen, ihn in diesen Club zu bringen.

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in Dowɴтoɴ Aввey 06.10.2019 20:36von Mü~ • 1.639 Beiträge
Lizzy
Überrascht sah ich Jimmy an, als er sich nach dem Schwulenclub erkundigte. Ich nannte ihm den Straßennamen und das Viertel. "Wir haben nur die Musik gehört, draußen stand niemand. Die Tür war quasi in einer Nische, man musste noch ein paar Treppenstufen hinunter gehen", erinnerte ich mich. "Sehr unscheinbar, aber gut zu hören. Warum interessiert dich das?" Und warum interessierte es mich, warum es ihn interessierte? Mir konnte doch egal sein, ob Jimmy Männer oder Frauen lieber mochte. Aber das war es nicht. Ich konnte mir nicht länger einreden, dass ich nur aus Zufall hier mit ihm stand und rauchte, während mein Verlobter vermutlich jetzt gerade vor der Tür meiner Wohnung stand und sich wunderte, warum ich nicht da war. Wir hatten die Zigaretten mittlerweile fertig geraucht und ich schaute betreten erst auf den Boden und dann wieder Jimmy an. "Ich muss jetzt wirklich gehen, ich muss noch Text vorbereiten", sagte ich schief lächelnd. Ich hatte einen großen Fehler gemacht – aber wenigstens hatte ich auch für eine Stunde den Abschied von Sybil vergessen.

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in Dowɴтoɴ Aввey 07.10.2019 17:20von Rikki • 1.675 Beiträge
Jimmy
Ich prägte mir den Namen und die Straße ein. Sicherlich würde ich es finden, wenn Lizzy und ihre Freundin es auch betrunken dorthin geschafft hatten. Fragte sich nur, wie ich Thomas dorthin bekommen würde. Aber irgendein Plan würde mir schon einfallen. Grinsend sah ich sie weiter an, als sie nach den Hintergründen für mein plötzliches Interesse an einem Schwulenclub fragte. "Sagen wir nur, ich frage für einen Freund danach", antwortete ich mysteriös. Auch wenn ich Lizzy grundsätzlich vertraute - sie hatte genug von der Welt gesehen, um keine Panik vor einem Schwulen zu haben - wollte ich Thomas schützen. Auch wenn sie es sich vielleicht selber denken konnte. "Keine Sorge. Ich bin nicht auf die andere Seite gewechselt", fügte ich dann noch schelmisch hinzu und trat den letzten Rest der teuren Zigarette auf dem Boden aus. Unauffällig rückte ich ein wenig näher an sie und stützte mich mit einer Hand an der Wand ab, an der sie lehnte. Gut möglich, dass ich mein Glück herausforderte. Aber Lizzys Verhalten war für mich mehr als eindeutig. Sie hatte einen Verlobten und trotzdem verbrachte sie Zeit mit mir. Ich musste mir nicht einreden, dass sie noch Interesse an mir hatte. Auch wenn sie jetzt die Flucht antrat. Ich richtete mich wieder auf. "Dann viel Spaß beim Text lernen. Und danke für die Zigaretten", sagte ich ihr zum Abschied und führte sie die Treppe nach oben, die zur Straße führte. "Bis bald" Dass es ein Wiedersehen geben würde, stand für mich außer Frage. Zum Glück waren wir noch ein wenig länger in London.

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in Dowɴтoɴ Aввey 07.10.2019 19:36von Mü~ • 1.639 Beiträge
[...]
Lizzy
Sybil und ich saßen einander gegenüber in einem kleinen Restaurant – schick genug, damit wir ihren Abschied gebührend feiern konnte und schlicht genug, damit wir uns beide wohlfühlten. Sie war sichtlich glücklich, endlich aus ihrem Bett herausgekommen zu sein und wirkte wieder vollständig gesund. Aber ich war gedanklich nicht so sehr bei ihr, wie ich sollte. Ihre eigene Hochzeit ließ mich immer wieder meine eigene in Frage stellen und außerdem schlug mein Herz immer noch wie zum Hals, wenn ich daran dachte, wie dicht Jimmy vor wenigen Tagen vor mir gestanden hatte und wie ich dieses Herzklopfen vermisste. "Miss? Was möchten Sie essen?" Erstaunt schaute ich den Ober an, bis mir wieder einfiel, wo ich war. Ich nannte ihm das erstbeste Gericht auf der Karte, das mir ins Auge fiel und er ging endlich. "Also, wann geht es los? Und habt ihr schon einen Termin beim Standesamt?" Ich verdrängte den Gedanken daran, dass das unser letzter gemeinsamer Lunch sein könnte und versuchte, mich zu verhalten wie immer. Ich sollte heute Abend mal wieder mit Pierre ausgehen. Wie früher. Etwas Abwechslung würde uns beiden sicher gut tun.

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)
in Dowɴтoɴ Aввey 08.10.2019 17:38von Rikki • 1.675 Beiträge
Sybil
Als ich endlich aus der Haustür trat, musste ich wirklich einen kurzen Moment stehen bleiben und tief durchatmen. Es ging mir tatsächlich wieder so gut, dass ich mich selbst als gesund bezeichnen würde. Und so stand dem Lunch mit Lizzy nichts entgegen. Auch wenn sie ähnlich wie bei ihrem spontanen Besuch vor einigen Tagen noch immer ein wenig abwesend wirkte. Woran das wohl lag? Erst einmal bestellten wir aber und dann beantwortete ich ihre Fragen. "Am nächsten Montag. Tom hat bereits nach einer Wohnung in Dublin gesucht, aber ich denke wir werden erst etwas finden, wenn wir wirklich dort sind. So lange leben wir bei seiner Mutter. Einen Termin beim Standesamt haben wir auch noch nicht - es wird sich alles finden, wenn wir dort sind", erzählte ich ihr breit lächelnd. Meinem Ausbruch aus dem goldenen Käfig stand nichts mehr im Weg und manchmal konnte ich es wirklich nicht glauben. Nicht mehr lange und ich wäre wirklich Mrs. Branson. "Ich werde auch gleich nach einem Krankenhaus suchen, wo ich arbeiten kann. Aber dich werde ich vermissen" Mein Lächeln wurde breiter. "Wie sieht es mit deiner Hochzeit aus? Es ist wirklich schade, dass ich sie wahrscheinlich verpassen werde" Einmal in Irland würden wir es uns nur schwer leisten können, öfter nach England zu können. Aber es gab ja Briefe und auch das Telefon.

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)
in Dowɴтoɴ Aввey 11.10.2019 18:13von Mü~ • 1.639 Beiträge
Lizzy
"Das klingt alles so aufregend, ich kann kaum glauben, dass du das tust", grinste ich. Andererseits war ich ja auch alleine nach London abgehauen. "Ehrlich gesagt bin ich mir nicht so sicher, ob du wegen meiner Hochzeit so viel verpassen wirst", sagte ich, als sie mich darauf ansprach. "Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob es eine geben wird." Ich hatte meine Zweifel an Pierre nie Sybil gegenüber geäußert, dementsprechend überrascht war sie nun auch. "Es ist... ich weiß nicht. In letzter Zeit fühlt es sich an, als wäre ich mit meinem eigenen Vater verlobt. Wir haben überhaupt keinen Spaß mehr, er will nicht mehr ausgehen, nur noch arbeiten und er ist immer schlecht gelaunt", sprudelte es aus mir heraus. "Ich möchte einfach nicht den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Das ist so eine lange Zeit. Und wenn ich jetzt schon Zweifel habe, ist das doch ein schlechtes Zeichen, oder?" Verunsichert sah ich sie an. "Du strahlst immer so wenn du mit Tom zusammen bist, aber ich... Ich habe nur noch Angst momentan und immer wenn Pierre das Thema Hochzeit anspricht, weiche ich aus", gestand ich.

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