#2026

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 31.08.2019 19:32
von Mü~ • 1.639 Beiträge

David
Obwohl wir weitertanzten, als wäre nichts geschehen, hatte sich etwas zwischen uns verändert und ich wusste mit Sicherheit, dass Lady Mary es auch spürte. "Und dabei war er sogar noch ein schlechterer Tänzer als ich", gab ich mit einem leichten Grinsen zurück, aber mir war nicht entgangen, dass Lady Marys Stimme sich verändert hatte. "Ich fürchte, ich brauche eine Verschnaufpause", sagte ich, als der nächste Song endete und wir gingen zu unserem Tisch zurück. Erleichtert ließ ich mich in den Stuhl sinken – ich war ihr nicht auf die Füße getreten, hatte niemanden angerempelt und mich auch sonst gar nicht schlecht geschlagen, aber jetzt musste ich erst einmal durchatmen. "Lady Mary, wollen wir nun wirklich so tun, als sei eben nichts passiert?", fragte ich nach einer Weile. Wahrscheinlich wollte sie gar nicht darüber reden, sondern war nur froh, dass sie nicht wirklich in der Öffentlichkeit einen mehr oder weniger fremden Mann geküsst hatte, aber ich wollte nicht, dass dieser wirklich schöne Abend damit endete, dass ein Beinahe-Kuss zwischen uns stand. Nachdenklich betrachtete ich die junge Frau auf der Tanzfläche, die noch vor wenigen Minuten von ihrem betrunkenen Tanzpartner stehen gelassen worden war und nun von einer Frau, die vermutlich ihre Mutter war, von dem dunkelhäutigen Sänger, mit dem sie gerade tanzte, weggezerrt wurde. Manches würde sich wohl nie ändern. Ich schaute wieder zu Lady Mary. "Sie müssen nicht darüber reden, aber ich denke es wäre besser, wenn wir das nicht zwischen uns stehen lassen", sagte ich.

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#2027

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 01.09.2019 14:05
von Rikki • 1.675 Beiträge

Mary
So schön das Tanzen eben noch gewesen war, fühlte es sich jetzt ganz anders an. Ich sah David nicht mehr direkt an, sondern beobachtete eher die anderen Paare auf der Tanzfläche. Als er dann eine Pause vorschlug, stimmte ich ihm zu. Schweigend tranken wir jeweils unseren Brandy. Ich hörte der Musik zu und sah abwesend in die Tiefen meines nun leeren Glases. Mein Herz raste noch immer, als wäre ich eben einen Marathon gelaufen und hätte nicht nur einen Tanz gehabt. In Schottland tanzte ich die ganze Nacht durch - meine Reaktion musste also allein an David liegen. Weswegen ich ihn auch nicht mehr direkt ansah, um nicht doch noch mehr zu riskieren, als ich eigentlich sollte. Bis er mich wieder ansprach. Einen Moment lang musste ich ihn mit großen Augen und halboffenem Mund angesehen haben, bevor ich mich wieder fing - denn er überraschte mich maßlos. Mit allem hätte ich gerechnet. Nur eben nicht damit, dass er es einfach ansprach, dass wir uns fast geküsst hatten. Seine Selbstsicherheit war unübertrefflich. Ich musste mich erst sammeln, während er mich fragend ansah. "Sagen Sie wirklich immer das, was Ihnen in den Kopf kommt? Früher oder später wird es dazu kommen, dass Sie ihr Gegenüber damit vor den Kopf stoßen", sagte ich dann. Dass er mich gehörig vor den Kopf gestoßen hatte, musste ich ja nicht noch extra sagen. Vermutlich merkte er es selbst. Natürlich gab diese Antwort ihn nicht zufrieden und ich setzte nochmal an, während ich mein leeres Glas nun endgültig an diese Seite stellte und mich ihm direkt zuwandte. "Es wäre vielleicht ein Anfang, wenn Sie mich Mary nennen würden." Schließlich haben wir zusammen eine Horde Schweine gerettet und uns eben fast geküsst. "Aber ich hoffe nicht, dass Sie erwarten, dass ich Ihnen jetzt eine genauere Antwort gebe" Zum einen wusste ich nicht, was ich ihm sagen sollte - dass ich so etwas noch nie erlebt hatte und mich selbst nicht wiedererkannte? Dass er mich immer mehr in seinen Bann zog? Zum anderen konnte ich es ihm auch nicht zu einfach machen. Aber ich bewunderte seinen Mut. Er hatte ja recht - dieser Beinahe-Kuss stand nun zwischen uns und hatte die Karten noch einmal neu gemischt. Aber ich war noch nicht bereit, ihm einfach zu offenbaren, welche Reaktion dadurch in mir ausgelöst wurden.

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#2028

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 02.09.2019 21:00
von Mü~ • 1.639 Beiträge

David
Als ich den Blick auf Lady Marys Gesicht sah, wusste ich sofort, dass ich etwas Falsches gesagt hatte und ihre Worte bestätigten mir das nur. Die Frage war nur, warum sie sich davon so vor den Kopf gestoßen fühlte. Ich konnte sie wohl kaum verletzt oder beleidigt haben. Ich verstand wirklich die Welt nicht mehr, aber dann fiel mir ein, mit dem ich es hier zu tun hatte und dass Lady Marys Verhalten nicht unüblich für sie war. Die ganze Zeit über seit der Schweinerettung hatte ich sie nicht einschätzen können, seit heute Nachmittag hatte ich gedacht, dass sie doch nicht so wahr, wie alle sagten, und nun... "Ja, das tue ich, meistens zumindest", antwortete ich und sah sie an. "Und es tut mir leid, wenn ich Sie damit verletzt habe, das war nicht meine Absicht." Auch, wenn ich beim besten Willen nicht wusste, wie, und wenn ich keinen Grund sah, mich zu entschuldigen. Sie tauchte in meinem Büro auf, ging mit mir Essen – in dem Glauben, ich sei nur aus der Mittelschicht –, ging sogar mit mir in einen Nachtclub und wenn ich ihr eine so einfache Frage stellte, wurde sie wütend? Nein, ich war jetzt wütend – weil sie offenbar glaubte, sich verhalten zu können, wie sie wollte, ohne anderen eine Erklärung zu schulden, weil sich ihr Verhalten binnen weniger Minuten komplett änderte und weil ich mich anscheinend doch in ihr getäuscht hatte. Sie würde sich nicht ändern, sie war nie anders gewesen. Wahrscheinlich dachte sie, ihre gesellschaftlich hohe Position rechtfertigte dieses Verhalten. Plötzlich war mir vollkommen egal, wie ich sie nennen durfte. Ich kochte innerlich, aber äußerlich blieb ich ruhig. In meinem Job hatte sich das schon des Öfteren als sehr nützlich erwiesen. "Und ich erwarte natürlich keine Antwort", fügte ich lächelnd hinzu. Ich leerte schnell mein Glas. "Es ist schon spät, ich denke, wir sollten besser gehen, bevor Ihre Eltern sich Sorgen machen. Und ich muss morgen früh aufstehen", sagte ich, ohne eine Antwort ihrerseits abzuwarten. Ich sah keine Notwendigkeit mehr, mich wie ein Gentleman zu verhalten, wenn sie es nicht für notwendig hielt, mit mir darüber zu reden, was zwischen uns war. Trotzdem half ich ihr in den Mantel, bezahlte schnell den Kellner und ging hinter ihr her zum Auto zurück. Wie konnte man sich nur von einer einzelnen Frage so sehr angegriffen fühlen? Sogar Mr. Baker heute Mittag war einfacher gewesen.

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#2029

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 06.09.2019 18:14
von Rikki • 1.675 Beiträge

Mary
"Ich bin härter, als ich vielleicht aussehe", antwortete ich schnell, als er sich dafür entschuldige, mich verletzt zu haben. Verletzt hatte er mich nicht - aber was dann? Die Wahrheit war wohl, dass ich Panik bekommen hatte, als er so offen über den Beinahe-Kuss sprechen wollte und was dieser vielleicht bedeutete. Bevor ich noch ein weiteres Wort sagen konnte, beendete er abrupt unseren Abend und stand auf. Ich sah ihn wieder mit offenem Mund und zusammengezogenen Augenbrauen an, denn wieder überraschte es mich. Außerdem war ich enttäuscht. Er konnte doch nicht wirklich erwarten, dass ich ihm einfach offen meine Gefühle darlegen würde. Oder war er etwa so von sich selbst überzeugt, dass er dachte, dass ich gar nicht anders konnte, als mich in ihn zu verlieben? Einem weiteren Tanz wäre ich auch nicht abgeneigt gewesen - wenn er nicht wieder damit enden würde, dass sich unsere Lippen näherten. "Ich bin alt genug, dass meine Eltern sich nicht mehr um mich sorgen müssen", gab ich nur zurück und stand dann ebenfalls auf, um mich von ihm in meinen Mantel helfen zu lassen. Kam es mir nur so vor oder wollte er mir wirklich zeigen, dass ich noch von meinen Eltern abhängig war und er ein eigenständiges Leben führte? Dass ich doch nur eine reiche, verwöhnte Frau war? Mittlerweile war ich wütend geworden. Schweigend verließen wir den Nachtclub und gingen zu seinem Auto. Ich sah ihn von der Seite her an, aber er machte keine Anstalten, ein weiteres Gespräch anzufangen. Ich ebenso wenig. So verbrachten wir die zum Glück nicht sehr lange Fahrt ohne ein weiteres Wort, während ich versuchte mir darüber klar zu werden, wann sich dieser schöne Abend so zum Schlechten gewandelt hatte. David hielt vor Grantham House und spätestens jetzt müssten wir wieder reden. Erst jetzt fiel mir auf, dass er auch gar nicht darauf reagiert hatte, mich jetzt einfach nur Mary nennen zu dürfen. Wollte er es denn gar nicht? "Nun, gute Nacht, Mr. Howard. Und danke für den schönen Abend", sagte ich dann doch, während sich die Haustür öffnete und Carson herauskam, um mir die Tür zu öffnen. Auch wenn meine Stimme schon beinahe kühl war, tobten in mir die Gefühle. Und ich wusste, dass ich noch einige Zeit wach bleiben würde, um mir klar zu werden, was heute Abend mit mir und David passiert war.

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#2030

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 07.09.2019 17:13
von Rikki • 1.675 Beiträge

[...]

Mary
Ich hatte tatsächlich einige Zeit gebraucht, bis ich gestern Nacht endlich einschlafen konnte. Ununterbrochen hatte ich über jedes meiner Worte an David nachgedacht, aber am Ende kam ich immer zum selben Schluss: Dass ich wütend war, weil er einfach so den Abend beendet hatte und weil er es nicht verstehen konnte, dass ich auf seine direkte Frage keine Antwort gehabt hatte. Die ich auch heute Morgen noch nicht hatte. Am besten sollte ich ihn vergessen, wenn jede unserer Begegnungen immer nur damit endeten, dass wir beide uns miserabel fühlten und stritten. Aber so einfach war das nicht, denn immer wieder tauchte da dieses Bild in meinem Kopf auf, als wir uns fast geküsst hatten. Und meine unglaublich starken Gefühle währenddessen, die ich noch nie gehabt hatte. So sehr ich es wollte, ich konnte ihn mir nicht aus dem Kopf schlagen. In einer dementsprechend mürrischen und komischen Stimmung ging ich zum Frühstück. Am Tisch hatten sich bereits Papa, Richard und Edith versammelt. Auf meine Nachfrage hin bestätigten mir alle, dass es Mama und Sybil immer besser ging, sie aber noch im Bett bleiben mussten. Ich setzte mich mit meinem Rührei und Toast neben Papa und sah Edith an. "Warum isst du dein Frühstück nicht im Bett wie jede andere verheiratete Frau?", fragte ich sie. "Wir haben um zehn Uhr einen Termin und da dachte Edith, dass es für Frühstück im Bett doch ein wenig knapp wird", antwortete Richard für sie und warf ihr einen so liebevollen Blick zu, dass ich mich abwandte. War diese Liebesbekundung nicht schon genug, legte jetzt auch Papa seine Zeitung beiseite. "Wie war dein gestriger Abend? Ich habe schon wieder vergessen, mit wem du dich getroffen hast", sagte er beiläufig, aber genauso wie die offen gezeigte Liebe zwischen Edith und Richard machte mich diese einfache Frage noch wütender, als ich es unbewusst schon war. Ich hatte gehofft, das Thema voll und ganz unbemerkt abzuhaken und nur mit mir selbst auszumachen, dass ich wieder einen Mann vergrault hatte. Ich hätte lügen können, aber warum? "Wenn du es unbedingt wissen musst: Es war David Howard, der vor einigen Monaten über Downton einen Bericht für das Ministerium verfasst hatte", antwortete ich daher kühl und trank einen Schluck Tee, um Papas überraschten Blick zu entgehen. Gestern Abend hatte ich aus gutem Grund verschwiegen, wer meine Begleitung war. Auch wenn ich sicher war, dass Papa David wegen seiner Arbeit schätzte, musste er nicht unbedingt mehr wissen. Genauso wenig wie Edith. Ich sehnte mich danach, endlich wieder aus London abzureisen und nach Downton zurückzukehren. Denn dann würde Edith nach Loxley House ziehen und ich müsste nicht mehr tagtäglich daran erinnert werden, dass sie verheiratet war, während ich noch nicht einmal einen einzigen Abend mit einem Mann verbringen konnte.

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#2031

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 08.09.2019 13:08
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich summte leise vor mich hin, als ich noch einen letzten Blick in den Spiegel warf und dann nach unten zum Frühstück ging. Wegen des Arzttermins später hatte ich heute keine Zeit, im Bett zu essen. Aber es störte mich nicht – welchen schöneren Grund, unten zu frühstücken, konnte es geben als eine Schwangerschaft? Ich strich sanft über meinen Bauch. Fast meinte ich, dass man schon etwas sah, aber das war natürlich gar nicht möglich, dafür war es viel zu früh. Wem man die guten Neuigkeiten aber ansah, war Richard. Er hatte so glücklich und losgelöst gewirkt in den letzten Tagen, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Es war, als sei er 20 Jahre jünger. Unten angekommen saßen Papa und Richard schon am Frühstückstisch und unterhielten sich. "Guten Morgen", strahlte ich und gab erst Papa, dann Richard einen Kuss auf die Wange, ehe ich mich setzte. Während wir aßen, wollte Papa natürlich den Grund für meinen Arztbesuch wissen, aber ich schob nur eine Kontrolluntersuchung vor. Wir wollten uns 200 Prozent sicher sein, bevor wir es meiner Familie sagten. Die gute Stimmung kippte etwas, als Mary zum Frühstück kam, sie war noch schlechter gelaunt als sonst und konnte es natürlich nicht lassen, mich zu kritisieren, weil ich nicht im Bett frühstückte. Dabei wusste jeder, dass aus ihr nur der Neid sprach, weil sie noch immer unverheiratet war. Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch, als sie erwähnte, mit David Howard, dem Ministeriumsangestellten, gestern Abend ausgegangen zu sein. Ihrer schlechten Laune nach zu urteilen, konnte es nicht gut gelaufen sein. Warum traf sie überhaupt jemanden, der gesellschaftlich so weit unter ihr stand? Normalerweise schaute sie Männer ohne Titel nicht einmal an. "Edith, Richard, ihr solltet euch langsam auf den Weg machen", riss mich da Papas Stimme aus meinen Gedanken. Wir tranken beide schnell unseren Kaffee aus, ich ging nach oben, um Hut, Mantel und Handtasche zu holen und kurz darauf fuhr Richard mich schon zur Arztpraxis. Ich versuchte meine Nerven zu beruhigen, indem ich langsam und tief ein und ausatmete.

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#2032

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 08.09.2019 14:02
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Es fühlte sich wie etwas sehr Großes und Bedeutendes in unserem noch so kurzen gemeinsamen Leben an, dass wir beide furchtbar aufgeregt waren. Ich lächelte Edie an, bevor wir losfuhren, um endlich die Bestätigung zu haben. Ich vertraute ihr vollkommen, dass sie es schon wusste - sicherlich spürte sie es einfach? Dennoch würde es mein Gewissen beruhigen, wenn sie so schnell wie möglich einen Arzt sah, der uns bestätigte, dass alles in Ordnung war. "Möchtest du es deiner Familie dann heute Abend schon sagen?", fragte ich sie dann und lächelte ihr von der Seite her zu. Meinetwegen konnte es die ganze Welt wissen, wenn wir gleich die Arztpraxis wieder verlassen würden. Und ich würde gleich ein Telegramm an den Butler von Loxley House schicken, damit das Kinderzimmer hergerichtet werden würde. Ich war so glücklich, dass ich platzen könnte. Erst die Hochzeit mit Edith, unsere Flitterwochen und jetzt direkt das - mein neues Leben war in vollem Gange. "Oder vielleicht sollten wir noch etwas warten - deine Schwester war heute morgen in einer so komischen Laune", fügte ich dann hinzu und grinste leicht. Sie hatte jetzt mich als Rückendeckung, wenn sie Probleme mit Mary hatte hatte. Und vielleicht würde es wirklich nicht schaden, mit den frohen Neuigkeiten noch etwas zu warten - wenigstens, bis Cora und Sybil wieder auf den Beinen waren. Ich hielt direkt vor der Arztpraxis und hielt meiner Frau die Tür auf. Ihre Nervosität spiegelte sich auch in mir wieder, aber ich reichte ihr meinen Arm und zusammen betraten wir die Praxis. Sie stellte sich mit 'Lady Edith Blackwell' vor und noch immer war es so ungewohnt zu hören, dass ich gleich noch breiter lächelte. Während Edith gleich zum Doktor vorgelassen wurde, durfte ich im Wartezimmer Platz nehmen. Hier war es noch viel schlimmer, als irgendwo anders zu warten. Dauerte es wirklich so lange? War irgendetwas mit dem Kind? Ich war kurz davor, unruhig durch den Raum zu gehen, als Edie zurückkam. Ich musste ihr nur ins Gesicht sehen und blickte in meine schlimmsten Erwartungen. Ohne ein Wort zu sagen nahm ich sie in den Arm, denn jetzt wusste ich, dass wir uns falsche Hoffnungen gemacht hatten. Das Kinderzimmer in Loxley House würde noch etwas länger leer bleiben müssen.

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#2033

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 08.09.2019 19:54
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
"Ich werde keine Rücksicht auf Mary nehmen", sagte ich ohne zu zögern. "Wir erzählen es ihnen heute Abend." Ich holte noch einmal tief Luft, um mich zu beruhigen, lächelte aber. Ich hatte keine Ahnung, was mich gleich beim Arzt erwartete, was er tun würde, ob es wehtun würde, aber es war mir ganz egal. Wichtig war nur, dass ich endlich meine eigene Familie gründen würde. Wir betraten die Praxis gemeinsam und ich stellte mich mit meinem für mich noch immer neuen Namen vor. Aber es war auch ein Name, auf den ich endlich einmal stolz war, denn im Gegensatz zu Mary hatte mir nie etwas daran gelegen, den Namen Crawley zu tragen. Ich durfte gleich ins Behandlungszimmer, während Richard im Wartebereich blieb.

Ich hielt die ganze Zeit über meine Augen fest geschlossen und zwang mich, ruhig zu atmen. Ich hatte es schon immer gehasst, zum Arzt zu gehen. Ich lenkte mich damit ab, mir auszumalen, wie Richard und ich mit einem Kinderwagen spazieren gingen. "...mir leid, aber Sie sind nicht schwanger, Lady Edith" hörte ich da den Arzt sagen und setzte mich auf. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass die Behandlung abgeschlossen war. "Aber, ich... nein, das kann nicht sein", sagte ich verwirrt. "Ich bin mir absolut sicher", wiederholte der Arzt. "Aber, Lady Edith, Sie sind jung und gesund. Sie müssen es nur weiter versuchen und ich bin mir sicher, wir sehen uns bald wieder und dann werden Sie tatsächlich schwanger sein", sagte der Arzt lächelnd, zog seine Behandlungshandschuhe aus und schüttelte mir aufmunternd die Hand. Wie in Trance ging ich in den Wartebereich zurück. Ich war mir doch so sicher gewesen. Natürlich, wir konnten es weiter versuchen... Aber was, wenn es nie klappte? Ich konnte meine Enttäuschung und meine Tränen nur schwer zurück halten. Richard sah mich nur an und verstand sofort. Er nahm mich in den Arm und ich war froh, nichts erklären zu müssen und mich einfach nur an ihn anlehnen zu können. Nach einer Weile löste ich mich endlich von ihm, holte ein Taschentuch aus meiner Handtasche und wischte mir übers Gesicht. Unter dem mitleidigen Blick der Empfangsdame gingen wir ins Auto zurück, fuhren aber noch nicht los. "Können wir noch... irgendwo hingehen? Einfach irgendwo hin? Ich könnte es nicht ertragen, jetzt meinen Eltern unter die Augen zu treten", sagte ich leise. "Oder Mary." Ich schaute nicht einmal Richard an, sondern sah nur aus dem Fenster. Ich hatte als Ehefrau, als Mutter versagt.

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#2034

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 13.09.2019 17:45
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Eine ganze Weile hielt ich sie nur fest, während die Trauer und Verzweiflung uns beide erfüllte. Als sie sich dann löste, führte ich sie wieder ins Auto und sah unschlüssig auf die Straße vor uns. Niemand in Grantham House wusste genau, was für einen Termin wir hatten. Was angesichts dieser schlechten Neuigkeiten eigentlich sogar ganz gut war... So waren nur wir beide enttäuscht und nicht noch der Rest ihrer Familie. Obwohl ich nur wenige Tage Zeit gehabt hatte, um mir auszumalen, wie es wäre ein Vater zu sein, fühlte ich jetzt so stark, dass ich mir gar nicht ausmalen konnte, wie es sein musste, ein bereits geborenes Kind irgendwann zu verlieren. Aber meine Trauer war nichts im Vergleich zu der von Edie. Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie. "Natürlich. Wir fahren erst wieder zurück, wenn du es willst", sagte ich dann und startete den Motor. Mir war ein Ziel eingefallen. Auf der ganzen Fahrt schwiegen wir und hingen den Gedanken an ein Kind nach, das es nie gegeben hatte. Schließlich parkte ich vor einem dem Park - dem Park, an dem sie meinen Antrag angenommen hatte. Hier könnten wir spazieren gehen und Kraft sammeln, um schließlich ihrer Familie gegenüber zu treten. Ich wollte ihr mit diesem Ort auch zeigen, dass auch wieder gute Zeiten kommen würden. Unsere Ehe war noch so jung und ich wollte sie aufmuntern. Aber gleichzeitig schwebte auch diese Frage im Raum, ob wir überhaupt jemals eine Familie gründen würden, wo es doch jetzt schon nicht geklappt hatte... Ich reichte Edith wieder meinen Arm, während wir losgingen. "Wenn du möchtest, können wir auch bereits aus London abreisen. Dann können wir uns in Loxley eingewöhnen", sagte ich ihr dann lächelnd. Ich wollte stark sein für sie, die so erschüttert wirkte. "Es wird dich ablenken, wenn du dich um das Haus kümmern darfst" Und irgendwann würde es dann klappen mit einer Schwangerschaft. Wir mussten nichts überstürzen. Es würde ihr sicher gut tun, auf Loxley zur Ruhe zu kommen und unsere richtiges gemeinsames Leben zu beginnen.

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#2035

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 15.09.2019 10:24
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich wusste nicht, wohin Richard uns fuhr, aber ich vertraute ihm. Während der Fahrt sprachen wir nicht, sondern hingen nur unseren Gedanken nach. Wie hatte ich nur so dumm sein können, wirklich zu glauben, ich sei schwanger, ohne einen Arzt zu Rate gezogen zu haben? Ich war mir so sicher gewesen, aber jetzt im Nachhinein kam ich mir dumm vor und schämte mich. Ich hatte auch noch Richard Hoffnungen gemacht, nicht nur mir selbst, das war das Schlimmste. Ich konnte mit meiner Enttäuschung irgendwie alleine klarkommen, aber dass ich meinen Mann so enttäuscht hatte, ließ mich nicht los. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als das Auto hielt und schaute aus dem Fenster. Wir standen vor einem Park, den ich sehr gut in Erinnerung hatte – hier hatte Richard mir einen Antrag gemacht. Bei dem Gedanken musste ich schließlich doch lächeln. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich keine Hoffnung gehabt, dass Richard und ich überhaupt heiraten würden, aber wir hatten uns über all die Vorurteile und Steine, die uns in den Weg gelegt worden waren, hinweggesetzt und schließlich dennoch zueinander gefunden. Irgendwann würde es sicher auch mit einem Kind klappen, auch, wenn im Moment wieder alles ausweglos schien. Ich nahm Richards Arm und wir betraten den Park. "Lass uns noch ein paar Tage hierbleiben", antwortete ich, als er vorschlug, London früher als die anderen zu verlassen. "Wenn wir jetzt überstürzt abreisen, wird meine Familie etwas ahnen. Außerdem... Loxley House wird mich zwar ablenken, aber auch erinnern, immerhin würde... wird unser Kind dort leben", korrigierte ich mich. Positives Denken war doch angeblich wichtig, wenn man schwanger werden wollte. "London bietet da vermutlich Ablenkung", seufzte ich. Trotzdem freute ich mich schon auf Loxley House und meine Aufgabe, mich darum zu kümmern. Ich hatte endlich einen Platz gefunden, an den ich wirklich gehörte.

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#2036

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 15.09.2019 14:27
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Ich steuerte auf eine Parkbank zu, von der man auf einen Springbrunnen sehen konnte. So hatten wir etwas mehr Ruhe und konnten über alles sprechen, was uns auf der Seele lag. Ich fühlte mich taub. Schon einmal hatte ich damit klarkommen müssen, niemals Vater zu werden - damals, mit meiner ersten Frau. Jetzt überkamen mich die gleichen Gefühle wie vor all den Jahren. Aber ich wusste nicht, ob es schlimmer war, weil ich es schon einmal durchgemacht hatte. Oder besser, weil ich wusste, was auf mich zukam. "Natürlich", stimmte ich ihrem Plan zu, in London zu bleiben. "Es würde Aufsehen erregen, wenn wir einfach abreisen würden, wo deine Mutter und Schwester doch noch nicht wieder ganz gesund sind" Aber noch größeres Aufsehen würde Sybil erregen, wenn sie bald wirklich mit dem Chauffeur nach Irland aufbrechen würde. Das wollte ich Edie aber nicht sagen, es kam mir falsch vor. Dass das Drama um ihre Schwester uns quasi beschützen würde. "Und eines Tages wird unser Kind auf Loxley leben. Nur eben noch nicht jetzt gleich. Wir müssen es ja nicht überstürzen, wir sind erst so kurz verheiratet" Ich lächelte sie warm an und nahm ihre Hand. Es würde uns auch gut tun, noch etwas Zeit nur zu zwei zu verbringen. Ich wusste nicht, woher ich diese Gewissheit nahm - aber eines Tages würde Edie schwanger werden. Sie war jung und gesund, was sollte dem also im Weg stehen? Nur von ganz weit weg hörte ich die Stimme in meinem Kopf, dass es ja auch an mir liegen könnte. Aber die hörte ich im Moment nicht, wo ich mich nur um Edie kümmern wollte. Ich hatte mich vor all den Jahren damit abgefunden, niemals Vater zu werden. Vielleicht half mir das jetzt mit diesem Schmerz. Sie dagegen traf es umso härter. "Lass uns heute Mittag zum Lunch ausgehen", schlug ich dann vor, damit wir noch nicht zurück zu ihrer Familie mussten.

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#2037

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 16.09.2019 20:04
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich setzte mich neben ihn auf die Bank und atmete tief durch. Langsam begann ich zu akzeptieren, was passiert war – oder eben gerade nicht passiert war. "Du hast Recht. Wir haben noch Zeit", sagte ich schwach lächelnd und nahm seine Hand, der Springbrunnen plätscherte leise und beruhigend im Hintergrund. Aber eine leise Stimme in meinem Kopf fragte mich, ob wir denn wirklich noch so viel Zeit hatten, angesichts Richards Alter. Ich verdrängte den Gedanken. Mama war auch vor Jahren noch einmal überraschend schwanger geworden – und dass sie das Kind verloren hatte, hatte nichts mit ihrem Alter zu tun gehabt. "Lunch klingt gut", lächelte ich, auch wenn ich keinen Hunger hatte. Mein Bauch fühlte sich irgendwie komisch an, immerhin war ich mir bis vor einer Stunde noch fast sicher gewesen, dass ein Kind darin heranwuchs. Wir blieben noch einige Minuten schweigend sitzen, schauten dem Springbrunnen zu und gingen dann Arm in Arm wieder aus dem Park heraus. Zwar nicht so glücklich wie beim letzten Mal, aber zuversichtlicher, als wir hereingekommen waren.

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#2038

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 20.09.2019 17:24
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Mit jedem Tag ging es mir besser. Langsam aber sicher verschwand der Husten und ich bekam wieder Appetit. Das Bett durfte ich dennoch nicht verlassen, aber im Augenblick störte mich das noch nicht sonderlich. Denn Tom saß neben mir und las aus der Zeitung vor, während ich meinen Tee trank. Es fühlte sich vertraut an - ein kleiner Vorgeschmack auf unser gemeinsames Leben, das bald richtig beginnen würde. Denn mit meiner Genesung in greifbarer Nähe konnten wir wieder Pläne für die Abreise nach Dublin machen. Tom wollte gleich am nächsten Tag nach Tickets für die Schiffsüberfahrt schauen. Ich wusste nicht, wie er es geschafft hatte, hier bei mir zu sein, wo Papa doch noch immer keinen Frieden mit meiner Entscheidung getroffen hatte. Dennoch war es wie ein Hoffnungsschimmer.
Kurz schloss ich müde die Augen, während Tom weiterlas. Bis die Tür geöffnet wurde und Papa hereinkam. Ich richtete mich im Bett auf und sah ihn an, während sein Blick auf Tom hängen blieb. Papa war nicht oft hier gewesen - bei jedem Mal hatte ich die dicke Mauer zwischen uns nur zu gut spüren können. Umso überraschter war ich jetzt. Den ganzen Nachmittag war es im Haus still gewesen. Edith und Richard waren unterwegs, Mama ruhte sich noch aus und Mary hatte sich anscheinend auch zurückgezogen. Einen Moment lang blieb es unangenehm still. Die Ruhe vor dem Sturm? Ich wusste nicht, ob ich genug Kraft für eine weitere Auseinandersetzung hatte. "Why are you here?", fragte Papa Tom dann und ich wappnete mich innerlich schon für den nächsten Streit. Mein ungutes Gefühl schien sich zu bestätigen. Tom ließ die Zeitung sinken, als er antwortete, dass er mich sehen wollte. "Lady Sybil", korrigierte Papa sofort und ließ ihn nicht aus den Augen. "Oh, Papa, what's the point in all that nonsense?", fragte ich ihn und griff demonstrativ nach Toms Hand. Für ihn war ich keine Lady mehr, sondern seine zukünftige Frau. Und ich scherte mich nicht darum, ob ich eine Lady war oder nicht. Warum sollte er mich also so nennen? Papa ließ glücklicherweise das Thema fallen, indem er mich nach meinen Plänen fragte. Mit einem Blick in Toms Richtung bestätigte ich, dass wir bald nach Dublin aufbrechen würden, sobald mir der Doktor das erlaubte. Es gab keinen Grund mehr, die Abreise aufzuschieben. Ich wollte nichts lieber, als mein neues Leben zu beginnen und Mrs. Branson zu werden. "[/i]Although I do so wish we could have parted friends", fügte ich dann noch hinzu und spürte die Traurigkeit in meiner Stimme. Vielleicht tat Papa das auch. "What about you? Do you want to part friends?", fragte er dann überraschenderweise Tom und ich atmete tief ein. Tom wusste, wie sehr ich Papa liebte und wie mir unser Streit das Herz brach. Gab es vielleicht doch noch eine Lösung?

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#2039

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 22.09.2019 18:17
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
Sybil dabei zuzusehen, wie es ihr Tag für Tag besser ging, war wunderbar. Außerdem schien niemand mehr ein Problem damit zu haben, dass ich meine Zeit an ihrem Bett verbrachte, wo wir Tee tranken, ich ihr aus der Zeitung vorlas oder wir einfach nur redeten und Pläne schmiedeten. Immerhin würden wir bald abreisen können und mittlerweile ging es Sybil sogar schon so gut, dass ich bald die Tickets für die Überfahrt kaufen würde. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein – jetzt, wo es Sybil wieder gut ging, nachdem ich um ihr Leben gefürchtet hatte und wir bald heiraten und unser neues Leben beginnen konnten. Ich las ihr gerade die Zeitung vor, als die Tür aufging und Lord Grantham hereinkam. Sofort hörte ich auf zu sprechen und legte die Zeitung in meinen Schoß. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Er hatte seine Tochter nur selten besucht, was also wollte er jetzt? Aber genau das fragte er nun mich. "To see Sybil", sagte ich nur und schaute ihn entschlossen an. Lord Grantham korrigierte mich sofort – als ob ich meine zukünftige Ehefrau als Lady bezeichnen müsste. Daraufhin fragte er Sybil nach unserem Plan, nach Dublin zu gehen und ich wunderte mich mehr und mehr, worauf er hinaus wollte. "...although I do so wish we could have parted friends", sagte Sybil und klang so traurig, dass es mir fast selbst körperlich weh tat. Wenn ich sie bloß nicht zwingen müsste, mit ihrer Familie zu brechen, um bei mir zu sein. Andererseits hatte ich das ja gar nicht. Sie hatte sich für mich entschieden. Lord Grantham schien dasselbe zu denken. "What about you? Do you want to part friends?", fragte er und sah mich direkt an. Ich traute meinen Ohren kaum. Vielleicht, unter anderen Umständen, wenn Sybil nicht gerade eine schwere Krankheit überlebt hätte, hätte ich eine schnippische Antwort gegeben. Aber so sagte ich nur "I do. Although I don't expect to." Lord Grantham seufzte. "All right." Sybil und ich warfen uns einen kurzen, fragenden Blick zu. Was ging hier vor? Das sah ihm gar nicht ähnlich. "What?", fragte sie. "Well, if I can't stop you, I see no profit in a quarrel. You'll have a very different life from the one you might have lived, but if you're sure it's what you want...", fing Lord Grantham an und Sybil unterbrach ihn mit einem eifrigen "I am". "Then you may take my blessing with you. Whatever that means." Ein paar Sekunden herrschte Stille. Weder Sybil noch ich hatten wohl erwartet, diese Worte aus Lord Granthams Mund zu hören. Und langsam begann ich zu realisieren, was das für uns bedeutete. "Papa, it means more than anything. More than anything!" Seit sie krank geworden war, hatte Sybil nicht mehr so glücklich ausgesehen. Es machte einfach alles perfekt, dass Lord Grantham doch noch nachgegeben hatte. Ich wusste, sie würde ihre Heimat so mit einem viel besseren Gefühl verlassen. "If you mistreat her, I will personally have you torn to pieces by wild dogs", wendete er sich nun an mich und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Ich würde sie auf Händen tragen. "I'd expect no less", sagte ich zufrieden und drückte Sybils Hand.

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#2040

RE: hä seit wann braucht man einen Betreff 0: (Tybil <3)

in Dowɴтoɴ Aввey 22.09.2019 19:51
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Traurig sah ich auf meine Hände, die auf der Bettdecke lagen. Es könnte alles so schön sein - ich hatte einen Mann gefunden, der mich liebte und unterstützte. Nur, weil er nicht aus meiner Klasse stammte, war uns aber der Segen meiner Familie verwehrt. Wenn auch nicht meiner ganzen Familie - denn dass Mary Tom anscheinend akzeptierte zeigte doch, dass ein wenig Hoffnung noch übrig blieb. Mir lag nichts mehr daran, dass Papa meine Wahl auch akzeptieren würde. Toms Antwort an ihn war ernst. Es wäre durchaus seinem Charakter ähnlich gewesen, eine nicht ganz so angebrachte Antwort zu geben. Dann herrschte Stille im Zimmer und ich hob wieder meinen Blick, um Tom anzusehen. Ich hatte ihn - wenn auch zu dem Preis, dass mein Vater mir nicht seinen Segen gab... Der Moment dauerte schon so lange, dass ich mit keiner Antwort von ihm rechnete. Umso überraschter war ich, als sie dann doch kam. "All right." War der Streit mit diesen beiden Worten einfach beigelegt? Ich musste nachhaken und sah ihn verwundert an. Und hatte meine Stimme eben noch traurig geklungen, war sie jetzt voller Erstaunen und Hoffnung. "...I see no profit in a quarrel. You'll have a very different life from the one you might have lived, but if you're sure it's what you want...", war Papas Antwort. Ich musste nicht lange nachdenken. Ein Blick zu Tom reichte dafür."I am", antwortete ich ihm daher aus vollstem Herzen. Und bekam im Anschluss Papas Segen. Ohne nachzudenken stand ich aus dem Bett auf und umarmte meinen Vater. Denn es bedeutete mir mehr als alles andere, meine Familie nicht mehr gegen mich und Tom zu haben. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln, selbst als Papa Tom drohte. Er würde mich niemals schlecht behandeln. "Will you come over for the wedding?", fragte ich Papa dann, während ich mich wieder auf mein Bett setzte. Das war mein nächster Wunsch. Natürlich wollte ich im Beisein meiner Familie heiraten. "We'll see. We'll talk about that later. And there will be some money. But not much" Zwar gab Papa keine konkrete Antwort zur Hochzeit, aber auch sein Angebot von Geld überraschte mich. Ich konnte nicht anders, als wieder aufzustehen und ihn auf die Wange zu küssen. Alles war gut. Nahezu perfekt. Ich hätte vor Freude platzen können. Denn dann streckte Papa Tom noch die Hand entgegen - deutlicher hätte er das Friedensangebot nicht machen können.

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