#1501

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 18:03
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Es ist nicht so dass ich ihn nicht mag", entgegnete ich, "er ist kein schlechter Mensch, aber... hätte ich mir meinen Ehepartner nach anderen Kriterien aussuchen können, dann wäre er es in der Tat nicht geworden." Ich verzog das Gesicht. "Aber so einfach ist das nun mal nicht." Warum nur störte es Jimmy anscheinend, dass ich einen Schnösel wie Henry heiratete, wenn er mich selbst nicht wollte? Eine Weile standen wir unschlüssig voreinander, bis Jimmy wieder etwas sagte. "Ja. Ich schätze, das war es", sagte ich leise. Bevor mir der Abschied noch schwerer fallen konnte, stellte ich mich auf die Zehenspitzen, gab ihm einen Kuss auf die Wange, der viel zu kurz dauerte und ging dann zügig in Richtung Cricketplatz zurück. Die Tränen, die ich die ganze Zeit hatte zurückhalten müssen, liefen mir jetzt übers Gesicht und ich steuerte schnell wieder die Ecke an, in der ich mich vorhin mit Sybil unterhalten hatte. Henry durfte mich so auf keinen Fall sehen, denn selbst er würde bemerken, dass ich nicht aus Freude weinte.

nach oben springen

#1502

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 18:14
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich gab ihr einige Minuten Vorsprung, bevor auch ich mich zurück in Richtung des Cricketplatzes machte. Jetzt, wo es langsam Abend wurde, waren viele der Gäste schon gegangen. Mrs Patmore räumte zusammen mit Daisy die Teekannen weg und ein großer Teil der Dorfbewohner schlug auch den Heimweg ein. Unauffällig kam ich hinter dem Teestand zu den anderen hervor, niemand schien meine Abwesenheit bemerkt zu haben. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich fühlen sollte. Während Lizzy anscheinend das Herz gebrochen worden war. Warum hatte sie auch nur von Liebe anfangen müssen? Seufzend fasste ich mit an, als einige andere Männer die Stühle und Bänke wieder wegräumten und Carson verkündete, dass wir uns beeilen sollten, bevor auch die Crawleys zurück nach Downton fahren würden, um sich für das Dinner umzuziehen. Trotzdem wirkte der Butler allein schon dabei deutlich besser gelaunt als sonst. Durch meine guten Cricketergebnisse hatte ich wohl wieder einiges gut gemacht. "Wir sollten öfter Cricket spielen", meinte ich zu Thomas, während wir die Cricketschläger verstauten. Ich würde ihm nachher von Lizzy erzählen, wenn es ruhiger war.

Sybil
Es dauerte nicht lange, bis Lizzy wieder auftauchte. Sofort erkannte ich, dass sie weinte. Jimmy hatte also doch keine Wunder bewirkt, eher das Gegenteil. Schnell ging ich zu ihr und zog sie zur Seite, damit auch niemand etwas merkte. Henry hatte ich noch gerade damit abwimmeln können, dass ich leider nicht wusste, wo Lizzy war, sie aber sicher gleich wiederkommen würde. Nur konnte sie so nicht unter Henrys Augen treten. Mitfühlend legte ich eine Hand auf ihren Arm. "Papa wollte die Redvers zum Dinner einladen, aber sie haben abgelehnt", sagte ich ihr. Wenigstens das... Eine strahlende Verlobte war Lizzy natürlich nicht. Aber nun waren sie ja auch noch nicht offiziell verlobt. "Sybil? Wir fahren!", rief Papa da und ich schreckte zusammen. "Wisch dir die Tränen ab und komm mit, wir reden zuhause", sagte ich ihr dann und sah sie ernst an.

nach oben springen

#1503

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 18:53
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Für den Rest des Tages fühlte ich mich wie in Trance. Zum Glück musste ich nur noch ein Mal kurz mit Henry reden, als wir uns verabschiedeten, und bis dahin sah man mir meine Tränen wenigstens nicht mehr an. Er lud mich für das nächste Wochenende zum Tee ein und wollte mir außerdem die Ländereien um Campbelton House zeigen – und wir wussten beide, was das bedeutete. Das Dinner war schon weniger leicht, weil es sich natürlich nicht umgehen ließ, von Jimmy bedient zu werden. Wahrscheinlich war es ganz gut, wenn Henry und ich uns bald verlobten und ich so schnell wie möglich weg von Downton kam. Nach dem Dinner saß ich neben Sybil auf einem Sofa und schaute missmutig in meine Kaffeetasse. "Etwas Stärkeres wäre mir jetzt lieber", murmelte ich.

Thomas
Die Laune unter den Dienstboten war, seit das Cricketspiel beendet war, viel besser als sonst, was nicht zuletzt daran lag, dass auch Carson besserer Stimmung war als gewöhnlich. Seltsamerweise wirkte nur Jimmy etwas abwesend. Aber mit dem Aufräumen des Cricketplatzes und dem Dinner war mehr als genug zu tun, sodass ich erst eine Gelegenheit hatte, ihn danach zu fragen, als wir nach dem Dinner der Familie bei Zigaretten und einem Kartenspiel zusammensaßen. "Ist alles in Ordnung? Du bist so abwesend", fragte ich, während ich die Karten austeilte und hielt ihm eine Zigarette hin. Durch Miss Allens Anwesenheit kam es immer seltener vor, dass wir unsere Abende so verbrachten, aber ich hoffte, dass wir wenigstens heute die Gelegenheit haben würden, den neuesten Klatsch aus der Dienerschaft auszutauschen und über Carson zu lästern.

nach oben springen

#1504

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 19:09
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Lizzy beruhigte sich tatsächlich. Aber erst nach dem Dinner fanden wir eine Gelegenheit, uns unter vier Augen zu unterhalten. Sie hatte Jimmy während des Dinners keines Blickes gewürdigt und gelächelt, als Mrs Allen davon erzählte, dass Henry sie für das nächste Wochenende eingeladen hatte. Und noch immer schien sie an ihrer absurden Idee festzuhalten, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. "Ich denke heute hätte niemand etwas dagegen, wenn du etwas stärkeres trinkst", antwortete ich ihr und ließ dann selber meine Kaffeetasse sinken. "Warum ersparst du dir dieses ganze Unglück nicht und sagst einfach nein?", fragte ich sie dann ernst. Ich würde es mir niemals verzeihen, es nicht noch einmal versucht zu haben. Vermutlich würde ich sie jeden Tag bis zum Wochenende mit meiner Meinung nerven, damit sie endlich handelte. Was war Vermögen und gesellschaftlicher Status schon wert im Gegensatz zum eigenen Glück? Und hier wäre sie doch immer willkommen.

Jimmy
Auch wenn ich noch lange nicht so fertig aussah wie Lizzy, das Ende unserer Beziehung wirkte sich auch auf mich aus. Carson war durch den Sieg so benebelt, dass er zum Glück nicht merkte, dass ich geistig nicht immer vollkommen anwesend war. Nur Thomas merkte etwas, aber ihm wollte ich es ja so oder so erzählen. "Lizzy wird Henry Redvers heiraten und sie hat gesagt, dass sie mich liebt", meinte ich, während ich meine Karten ordnete und mir von Thomas eine Zigarette anzünden ließ. Ich hatte meine Stimme gedämpft, auch wenn wir mittlerweile allein im Dienstbotenzimmer waren. Aber man konnte nie wissen, wer vor der Tür lauschte. Und auch wenn meine Arbeit auf Downton jetzt deutlich sicherer sein würde, auch für mein vergangenes Verhalten für Carson mich ohne mit der Wimper zu zucken rausschmeißen.

nach oben springen

#1505

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 19:18
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich stellte meinen Kaffee schließlich weg. Schon beim Essen hatte ich kaum etwas herunterbekommen und ich bezweifelte, dass mein Appetit sich in nächster Zeit wieder herstellen würde. Aber so werde ich wenigstens eine bessere Figur in meinem Brautkleid machen, dachte ich verbittert. "Sybil, wir sind das Ganze doch nun schon so oft durchgegangen. Was soll ich denn sonst machen? Ich will nicht bis zum Ende meines Lebens hier bei euch leben müssen, schon gar nicht wenn Jimmy und ich..." Ich brach ab, denn Sybil wusste ja sicher ohnehin, was ich meinte und starrte wütend die Wand an, als ob sie Schuld an meiner Situation hatte. "Versteh mich nicht falsch, ich bin gerne hier", sagte ich etwas versöhnlicher und schaute jetzt wieder Sybil an. "Aber ich will nicht von euch abhängig sein. Ich will hierher kommen, um euch zu besuchen und nicht, weil ich sonst nirgendwo mehr hin kann."

Thomas
Ich legte die erste Karte ab und wartete darauf, dass mein Gehirn verarbeitete, was Jimmy gerade gesagt hatte. "Sie liebt dich, heiratet aber einen anderen Mann...? Du weißt, ich habe keine Ahnung vom Frauen, aber selbst mir ist klar, dass das rein gar keinen Sinn macht." Stirnrunzelnd schaute ich erst in meine Karten, dann zu Jimmy und fragte mich, ob ich mich darüber freute. Ich hatte Miss Allen nie gemocht, aber mittlerweile hatten meine Gefühle zu Jimmy sich ohnehin verflüchtigt und ich hatte mich an unsere Freundschaft gewöhnt – und war dankbar dafür. Wenn er also etwas Glück oder Spaß hatte, dann freute ich mich mit ihm. "Und was sagst du dazu?"

nach oben springen

#1506

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 19:28
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Auch ich stellte den Kaffee weg, um mich ganz Lizzy widmen zu können. "So wie du es darstellst, gibt es nur schwarz oder weiß. Ich weiß, dass dein Vater viel Geld verloren hat - aber genauso kann er wieder zu Geld kommen. Wenn du nicht hier bleiben möchtest, dann zieht ihr in ein kleineres Haus. Es ist dann zwar nicht Campbelton Place oder Campbelton Castle, aber wenigstens wirst du nicht den Rest deines Lebens an einen Mann gebunden sein, der dir nichts bedeutet", sagte ich überzeugt. Aber ich wusste von Lizzys Sturkopf und im Moment hatte sie sich leider in den Kopf gesetzt, ihre Familie zu retten und Henry, den reichen Erben zu heiraten. Vielleicht war ich einfach nur zu romantisch oder auch dumm, aber ich würde es nicht über mich bringen, für immer zu wissen, dass ich nur aus Geldgründen geheiratet hatte. Bei Mama und Papa mochte es geglückt sein, aber ich hatte schon immer ein wenig anders gedacht als die anderen.

Jimmy
Ich spielte meine erste Karte und sah Thomas an. "Ich weiß", gab ich nur mit einem bitteren Lachen zurück. "Ich liebe sie nicht und das habe ich ihr auch gesagt. Und jetzt ist sie todunglücklich, dass sie diesen Redvers heiraten wird. Frauen, wirklich..." Wütend knallte ich die nächste Karte auf den Tisch. Ein schlechtes Gewissen hatte ich aber nicht - schließlich war Lizzy klar, dass ich ihre Gefühle nicht auf diese Weise erwiderte. "Ich sollte mich wohl glücklich schätzen, dass ich so lange ungeschoren damit davongekommen bin. Ab jetzt kann ich wohl wieder ausschlafen" Vielleicht war das auch gut so. Nicht, dass ich meine Nächte mit ihr nicht genossen hatte - aber manchmal war es wirklich schon zur Routine gekommen. Auch wenn mein Leben auf Downton jetzt ohne die nächtliche Abwechslung deutlich langweiliger werden würde.

nach oben springen

#1507

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 19:41
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Wir ziehen nicht in ein kleineres Haus, wir ziehen nach Amerika, wenn unser Haus dort nicht auch verkauft werden muss", korrigierte ich Sybil und mittlerweile fiel es mir schwer, meine Wut im Zaum zu halten – obwohl Sybil natürlich nichts dafür konnte. Ebenso wenig wie Henry und Jimmy, im Grunde genommen war ich einfach nur auf mich wütend und auf meine Eltern, die mich in diese Situation gebracht hatten, wenn auch nicht mit Absicht. Ich hatte nichts gegen Amerika, es war erfrischend, ab und zu dort zu sein, aber meine Freunde waren nun mal hier. "Wahrscheinlich werden sie sowieso dorthin gehen und es da nochmal mit dem Unternehmen versuchen, die Wirtschaftslage soll dort besser sein. Aber ich werde hierbleiben und dann muss ich entweder arbeiten oder heiraten." Ich verschränkte die Arme. Zwar war meine Tante mittlerweile meiner Bitte nach etwas Geld nachgekommen, aber jetzt hing ich ohnehin schon in der Sache mit Henry drin und um ein komplett neues Leben, vorzugsweise in der Stadt, anzufangen, reichte es bei Weitem nicht.

Thomas
Nachdenklich zog ich an meiner Zigarette. Irgendwas wirkte da unstimmig auf mich und ich konnte es nicht lassen, nachzufragen. Meine Eigenschaft, Dinge über andere Menschen wissen zu wollen, die irgendwann einmal nützlich sein könnten, würde ich wohl nie ablegen. "Warum heiratet sie auch diesen Kerl auch, wenn sie darüber unglücklich ist? An deinen Gefühlen kann sie nichts ändern, aber das hat sie doch in der Hand." Ich spielte noch eine Karte und versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. "Eben, sieh es positiv. Und es würde mich doch schwer wundern, wenn dir nicht bald eine andere Frau über den Weg läuft", grinste ich. An Angeboten mangelte es Jimmy schließlich nicht. "Oder wie wäre es mit Madge?", ärgerte ich ihn, denn ich wusste, dass er sie nicht ausstehen konnte, seit sie für jede Kleinigkeit, sei es eine Dose öffnen oder ein Handtuch tragen, plötzlich Jimmys Hilfe brauchte.

nach oben springen

#1508

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 19:52
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich atmete tief durch. Ich versuchte doch nur, ihr zu helfen. "Du könntest aber immerhin so lange hier wohnen, bis du den Mann gefunden hast, den du liebst und der dich unterstützen kann. Wirklich, meiner Meinung nach überstürzt du es völlig", sagte ich, mittlerweile auch um einen freundlichen Tonfall bemüht. Aber es machte mich einfach wütend - dass eine Frau nur etwas sein konnte, wenn sie einen Mann mit Geld heiratete. Oder dass ihre Eltern nicht sahen, wie unglücklich ihre Tochter wirklich war. "Es tut mir leid, es sagen zu müssen - aber ich hatte immer gedacht, dass du stärker bist. Dass du auf dein Herz hörst" So, jetzt war es raus. Aber vielleicht hatte ich wirklich ein falsches Bild von Lizzy gehabt, so weh es mir tat.

Jimmy
"Um ihrer Familie wieder das nötige Geld zu beschaffen, denke ich. Sie leben ja jetzt schon nur noch aus Lord Granthams Freundlichkeit nicht auf der Straße", antwortete ich Thomas und verlor das Spiel. Anscheinend war ich nicht wirklich bei der Sache. Trotzdem teilte ich neu aus. "Hör mir auf mir Madge. Sie hat mir gestern Abend noch gesagt, dass sie beim Cricket nur Augen für mich haben wird", meinte ich und grinste dann auch. Mein kleines Missgeschickt mit der Kanne seiner Lordschaft hatte Madge keineswegs abgeschreckt. Noch Tage danach hatte sie mir immer wieder gesagt, wie heldenhaft ich doch war, dass ich meine Schmerzen nicht gezeigt hatte. Frauen. Vielleicht sollte ich es wirklich erstmal eine Weile ohne sie probieren.

nach oben springen

#1509

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 20:10
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Langsam reichte es mir wirklich. Ich versuchte, die richtige Entscheidung zu treffen, meine Eltern glücklich zu machen, das zu machen, was von der Gesellschaft als am besten angesehen wurde und brach mir selbst das Herz dabei. Warum musste ich mir jetzt noch von allen Seiten Kritik dafür anhören? "Hast du eine Vorstellung davon, wie lange es dauern würde, bis ich einen Mann finde, den ich liebe und der mich unterstützen kann? Wahrscheinlich würde das nie passieren und ich würde bis ich alt und runzelig bin hier festsitzen. Du hast doch überhaupt keine Erfahrung mit Männern oder Ahnung von Liebe, wie kannst du mir Ratschläge geben?", sagte ich aufgebracht. Aber Sybil setzte tatsächlich noch eins oben drauf, indem sie mich schwach nannte. Und mir ankreidete, nicht auf mein Herz zu hören. "Wie kannst du so etwas sagen, nachdem ich heute einem Mann, der meine Gefühle nicht erwidert meine Liebe gestanden habe? Hast du eine Ahnung, wie viel Überwindung es kostet, das zu tun? Wenn du jemals vor einer Person stehst und ihr ins Gesicht sagst, dass du sie liebst, dann reden wir nochmal. Aber auch erst dann. Und bis dahin sag mir nicht, ich wäre nicht stark oder würde nicht auf mein Herz hören", fauchte ich und musste mich mittlerweile schwer zusammenreißen, nicht durch den ganzen Salon zu brüllen. "Deinen Schwestern und dir fällt alles in den Schoß, ihr müsst um nichts kämpfen – Liebe, Geld, kein Problem. Also lass mich mit deinen Ratschlägen in Ruhe, ich kann es mir nämlich im Gegensatz zu dir nicht leisten, wählerisch zu sein!" Ohne sie noch einmal anzusehen, stand ich auf und ging aus dem Salon in mein Zimmer, wo ich Tür etwas heftiger als nötig zuschlug. Erst oben merkte ich, dass ich schon wieder weinte. Und dass ich gerade all meine Wut an Sybil ausgelassen hatte, die doch nur nicht wollte, dass ich für den Rest meines Lebens unglücklich war. Was war bloß geschehen mit mir? Ich war immer derselben Meinung gewesen. Ich hatte eigentlich überhaupt nicht heiraten wollen, ich hatte ohne Mann glücklich sein wollen, aber jetzt... Machte ich mein Glück von gleich zwei Männern abhängig. Einen Moment überlegte ich, zurück in den Salon zu gehen und mich zu entschuldigen, aber dann fielen mir ihre letzten Worte wieder ein. Ich hatte immer gedacht, dass du stärker bist. Dass du auf dein Herz hörst. Ich schüttelte den Kopf. Das war einfach ungerecht gewesen. Bevor ich Charlotte auch noch grundlos zur Schnecke machte, zog ich mich einfach selbst um und ging ins Bett. Das einzige, was ich jetzt noch wollte, war schlafen.

Thomas
Miss Allen heiratete einen reichen Mann, um ihrer Familie Geld zu beschaffen. "Aber machen das nicht fast alle so?" Ich nahm die Karten, die Jimmy mir hinlegte und schaute sie durch, auch, wenn er heute nicht besonders schwer zu schlagen war. Grinsend hörte ich seinen Schilderungen über Madge zu. "Was für ein Glück, dass ich solche Probleme nicht habe", grinste ich. Aber dafür andere. "Pass auf, dass dir nicht bald die nächste Frau ihre Liebe gesteht, Ca­sa­no­va."

nach oben springen

#1510

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 20:30
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich bereute meine Worte sofort. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen - bis Lizzy loslegte. Niemand hatte bis jetzt so mit mir geredet. Natürlich hatte ich mich manchmal mit Edith oder Mary gestritten - aber Lizzy spielte da in einer ganz anderen Kategorie. Sie mochte ja Recht haben... Ich hatte keinerlei Erfahrung mit Männern. Dank Papa ging es uns wirklich allen gut. Aber trotzdem verletzte es mich tief, dass sie mich so beschuldigte. Ich hatte meine Freundschaft für Lizzy immer geschätzt und jetzt? Anscheinend war da nichts mehr. Ich hatte ihr wirklich nur helfen wollen. Nachdem Lizzy aus dem Salon gestürmt war, spürte ich die verwirrten Blicke von Mama, meinen Schwestern und Mrs Allen auf mir, die noch da waren. Da ich selber den Tränen nahe war, stand ich auf, wünschte allen schnell eine gute Nacht und ging dann selbst in mein Zimmer. Die Erklärungen mussten bis morgen warten. Ich wischte mir eine Träne weg, klingelte dann nach Anna und las noch bis tief in die Nacht in den Flyern von Branson, weil ich nicht einschlafen konnte. Lizzys Worte gingen mir nicht aus dem Kopf, sie hatten mich tief getroffen. Anscheinend musste sie ihre Verlobung mit Henry ohne mich feiern.

Jimmy
"Anscheinend schon. Aber dann hatte ich Lizzy immer für jemanden gehalten, der modern denkt", meinte ich und spielte meine nächste Karte. "Sehr witzig, Thomas. Ich hoffe, dass wir bald mal die Rollen tauschen können und ich derjenige bin, der dir Ratschläge geben kann. Aber wir können gern wetten, wie lange es dauert, bis ich die nächste Frau soweit habe" Grinsend spielte ich weiter und schüttete uns beiden noch eine Tasse Tee ein. Es tat gut, mit Thomas reden zu können. Denn eigentlich wäre ich jetzt vielleicht schon auf dem Weg zu Lizzys Zimmer gewesen.

nach oben springen

#1511

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.01.2018 15:03
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Die Tage bis zum Tee bei Henry und dem unvermeidlich damit verbundenen Heiratsantrag zogen sich. Ohne Sybil fühlte ich mich schrecklich einsam. Wir redeten kein Wort mehr miteinander und sahen uns kaum noch, außer beim Lunch und Dinner. Zum Frühstück kam ich meistens als Erste – im Gegensatz zu noch vor einer Woche, als ich durch die Nächte mit Jimmy lang und ruhig geschlafen und mich dann als Letzte an den Frühstückstisch gesetzt hatte, wachte ich jetzt schon sehr früh auf und hatte Charlotte aufgetragen, mich zu wecken, sollte das nicht der Fall sein. Den Tee ließ ich mittlerweile ausfallen, was eine gute Gelegenheit war, sowohl Jimmy als auch Sybil aus dem Weg zu gehen. Ansonsten verbrachte ich den Tag entweder auf meinem Zimmer oder mit spazieren gehen. Wenigstens hatten meine Eltern endlich ausfindig gemacht, in welchem Haus Paula nun arbeitete, sodass ich viele Stunden damit verbrachte, ihr einen Brief zu schreiben, in dem ich alles, was in den letzten Monaten vorgefallen war, erzählte. Wenn ich sprechen musste, dann tat ich das nur mit meinen Eltern, die ekelhaft gute Laune hatten oder mit Edith, die ich ebenfalls in dem Glauben ließ, ich wäre schrecklich verliebt in Henry. Allerdings wurde es schnell anstrengend, so zu tun, als sei ich glücklich und mir dabei auch noch anzuhören, wie zynisch Edith auf alle – wenn auch nur scheinbar – verliebten Pärchen in ihrem Umfeld reagierte. Wenn sie bloß wüsste, wie gerne ich ihr Henry überlassen würde.
Schließlich kam das Wochenende. Ich zog ein helles Kleid an, das dem, das ich beim Cricketspiel getragen hatte, sehr ähnlich sah. Ich wusste selbst nicht genau warum, aber aus einer Art Trotzreaktion heraus hatte ich beschlossen, mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen, wie unglücklich ich war, allein schon, um es Sybil heimzuzahlen. Dazu gehörte natürlich auch, dass ich ein Kleid anzog, das meinem zukünftigen Verlobten gefiel. Verwirrt stellte ich fest, dass es schon jetzt etwas lockerer um die Hüften saß als sonst – obwohl ich erst seit etwa einer Woche meinen Appetit verloren hatte und als Folge davon kaum mehr die Hälfte meiner üblichen Portionen aß. Ohnehin erkannte ich mich kaum wieder – innerhalb dieser Woche hatte ich dunkle Schatten unter den Augen und eingefallene Wangen bekommen und selbst meine Locken hingen nur traurig und kraus auf meinem Kopf.
Während der Autofahrt zu Henry fühlte ich mich, als würde man mich zur Schlachtbank führen. Lieblos stopfte ich eine herausgefallene Locke wieder in meine Frisur, ehe ich aus dem Auto stieg und mein falsches Lächeln aufsetzte, das mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden war. Und der arme Henry kannte vermutlich nicht einmal den Unterschied zu meinem echten Lächeln.

nach oben springen

#1512

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.01.2018 16:25
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Ich hatte jeden Tag auf das Wochenende hingefiebert. Am Abend des Cricketspiels hatte ich meinen Eltern davon erzählt, Miss Elizabeth Allen heiraten zu wollen und sie am Wochenende danach zu fragen. Während meine Mutter begeistert war, brauchte mein Vater ein wenig mehr Überzeugungskraft. Wir diskutierten den ganzen Abend lang, aber am Ende willigte auch er ein. Wir hatten genug Geld, sodass es kein Problem war, dass Lizzys Familie Bankrott war. Natürlich hatte sich Papa eine Schwiegertochter aus adligem Haus gewünscht, aber meine Beharrlichkeit zeigte ihm, dass ich Elizabeth wirklich liebte. Er hatte also keine Wahl. Nachdem auch diese Hürde genommen wurde, schrieb ich Mr Allen einen Brief und bat ihn um die Hand seiner Tochter - er schrieb mir eine Zusage und ich hätte die Welt umarmen können. Und nun war es endlich soweit. Lizzy würde zum Tee kommen und ich hatte geplant, ihr erst das Anwesen zu zeigen, nur um ihr dann an einem romantischen Ort die entscheidende Frage zu stellen. So würde sie erst sehen, wo sie bald wohnen dürfte und nachher beim Tee konnten wir alle feiern. Ich hatte mir dazu extra meinen neuen Anzug angezogen und wartete nun sehnsüchtig vor den Treppen von Campbelton Place auf sie. Als das Auto dann endlich hielt und sie ausstieg, wäre ich am liebsten sofort vor ihr auf die Knie gegangen. Stattdessen küsste ich ihre Hand. "Wie schön, dass du endlich da bist!", begrüßte ich sie überglücklich. Unsere kleine Tour über das Anwesen würden wir mit einer Kutsche machen, schließlich war Lizzy nicht passend zum Reiten angezogen. "Wir können auch gleich los, damit du alles noch im Sonnenschein siehst", redete ich weiter und führte sie gleich dorthin. Meine Eltern waren natürlich eingeweiht und würden mit dem Tee warten, sollte es bei uns länger dauern. In der Kutsche griff ich nach ihrer Hand und sah sie lächelnd an. Allein ihre Anwesenheit machte mich glücklich - gleichzeitig aber auch nervös, schließlich war es gleich soweit. Mir kam es vor, als wären wir erst wenige Minuten gefahren. Dabei hatte ich ihr einen Teil des Gartens, die Ställe und dann den zum Anwesen gehörenden Park mit Wäldern, Wiesen und einem See gezeigt. Als Ort für die Frage aller Fragen hatte ich mir eine Anhöhe ausgesucht, von der man Campbelton Place wunderbar sehen konnte. "Ich möchte dir gern etwas zeigen", sagte ich, als die Kutsche anhielt und ich ihr hinaushalf. Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich mich zu ihr umdrehte und mich hinkniete. "Elizabeth, sicherlich weißt du ganz genau, was ich dich jetzt fragen möchte. Seitdem wir uns kennen, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf - dein Humor, deine Intelligenz und deine Schönheit. Ich habe mich in dich verliebt. Würdest du mir deswegen die Ehre erweisen und meine Frau werden?"

Jimmy
Ich saß gerade mit einem Haufen Silber zusammen mit Mr Branson im Dienstbotenzimmer, als es an der Hintertür klingelte. Schnell sprang ich auf und nahm ein Paket an, das an Lady Sybil adressiert war. Neugierig erkannte ich als Absender den Schneider der Crawleys und fragte gleich Mr Carson, was ich damit machen sollte. Da er nicht wusste, ob Lady Sybil darauf wartete, sollte ich es besser sofort auf ihr Zimmer bringen, was ich auch gleich tat, nachdem ich meine Livree wieder angezogen hatte. "Wie schön wäre es doch einmal, selbst ein Paket zu bekommen", meinte ich wieder unten angekommen zu Mr Branson. "Aber was würde ich dann mit einem Kleid anfangen?"

Sybil
Ich hatte mich zuhause nie so unwohl gefühlt wie in dieser Woche. Hatte ich am Morgen nach unserem Streit noch die Hoffnung, dass wir diesen beilegen könnten, war diese schnell gestorben. Meiner Meinung nach müsste Lizzy sich entschuldigen. In dieser Hinsicht war ich stur, denn ihre Worte hatten mich wirklich verletzt. Danach würde ich mich für meine Worte entschuldigen, die nun einmal meine Meinung waren. Aber da es nie zu einem solchen Gespräch kam, sprachen wir kein Wort miteinander und gingen uns aus dem Weg. Ich nutzte jede Gelegenheit, um mit Mary auszureiten oder nach Ripon, Thirsk oder York zu fahren - jede Wohltätigkeitsveranstaltung war lustiger als die Stimmung auf Downton. Die Allens hatten es zwar noch niemandem erzählt, was an diesem Wochenende passieren würde, aber die gute Stimmung ihrer Eltern brachten Aufschluss genug.
Ich kam gerade von einem Ausritt zurück, als Carson auf mich zukam. "Ihr habt ein Paket bekommen, mylady. James hat es auf Ihr Zimmer gebracht", sagte der Butler und wusste gar nicht, was er damit auslöste. Mein Kleid war da! Endlich! Ich bedankte mich schnell, bevor ich so in mein Zimmer ging und den Karton aufmachte. Breit lächelnd holte ich es vorsichtig heraus und legte es auf mein Bett. Warum nicht? Ich konnte es genauso gut heute tragen wie an jedem anderen Tag. Vielleicht hätte mich Lizzy sowieso dafür ausgelacht, dass ich eine Hose trug. Ich hatte niemandem davon erzählt und das würde auch bis zum großen Auftritt beim Dinner so bleiben. Nur Anna wusste davon, schließlich half sie mir beim Umziehen. Und Branson. Ihn hatte ich ganz vergessen. Schließlich war er doch so weit gegangen, dass er mich darin sehen wollte.


zuletzt bearbeitet 03.01.2018 16:51 | nach oben springen

#1513

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.01.2018 17:17
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Allerdings!", strahlte ich zurück. Wieder einmal musste ich mich schwer zusammenreißen, als Henry meine Hand küsste. Gewöhn dich besser daran, du hast auch noch eine Hochzeitsnacht vor dir. Bei dem Gedanken wurde mir schlecht und ich begrüßte schnell Lord und Lady Redvers, um mich abzulenken. Zum Glück ließ Henry mich nicht warten, sondern wollte seine Tour über das Anwesen gleich starten. Bald hast du es hinter dir. Er führte mich zu einer Kutsche und ließ natürlich die Gelegenheit nicht aus, mir beim Einsteigen zu helfen und sogar während der Fahrt noch meine Hand zu halten. Das Anwesen war wirklich wunderschön, fast schöner als Downton Abbey, und während wir fuhren, entspannte ich mich tatsächlich etwas. Bis die Kutsche hielt, weil Henry mir etwas zeigen wollte. Mir war klar, was jetzt kommen würde, und zum ersten Mal war ich froh, dass er noch immer meine Hand hielt und mir aus der Kutsche half, denn ansonsten wäre ich, nervös wie ich war, vermutlich herausgefallen. Wir befanden uns auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Ausblick auf Campbelton Place. You will be Lady Redvers. You will be Lady Redvers... Viel Zeit mich umzusehen hatte ich allerdings nicht, denn da ging Henry schon auf die Knie und stellte mir die Frage, nach der es kein Zurück mehr gab. Die Erkenntnis, dass ich innerhalb der nächsten Sekunden mein Leben komplett auf den Kopf stellen würde, traf mich mit voller Wucht und wie so oft in den letzten Tagen schossen mir Tränen in die Augen, die Henry sicher für Freudentränen halten würde. Wollte ich wirklich einen Mann heiraten, der wochenlang nicht merkte, wie schlecht es mir ging oder dass ich ihn nicht halb so toll fand, wie ich vorgab? Eigentlich nicht. Aber was sollte ich schon tun, wenn ich jetzt ablehnte? Nach dem Streit mit Sybil und dem in diesem Fall völlig unnötig gewordenen Bruch mit Jimmy wollte ich noch weniger dort bleiben, als ohnehin schon. Ich sah keine andere Möglichkeit. "Ja, ja natürlich will ich", brachte ich schließlich hervor. You will be Lady Redvers. Ich hatte mir, im Gegensatz zu meinen Freundinnen, die ihre Hochzeiten schon geplant hatten, als wir erst fünf Jahre alt gewesen waren, nie Gedanken darüber gemacht, wie mein erster – und wahrscheinlich einziger – Heiratsantrag aussehen würde, eigentlich hatte ich sogar gedacht, ich würde nie einen bekommen. Ich hatte mir nicht ausmalen können, dass ich weinend vor einem Mann stehen würde, den ich nicht liebte, während der, dessen Antrag ich sofort angenommen hätte, wahrscheinlich nicht mal mehr meinen Namen wusste.

Tom
Ich saß an einem stinklangweiligen Nachmittag mit Jimmy im Dienstbotenzimmer und wir unterhielten uns mal wieder über Gott und die Welt, vereinzelt sogar über Politik. Jimmys Ansichten waren gar nicht so übel. Weniger langweilig wurde der Nachmittag erst, als es an der Hintertür klingelte. Jimmy sprang sofort auf und kurz darauf hörte ich ihn im Flur mit Carson reden. Wahrscheinlich hätte ich gar nicht zugehört, wäre nicht Lady Sybils Namen gefallen. Das Paket war an sie und ich hatte einen Verdacht, was darin war. Das konnte doch nur das Kleid sein. Ich grinste noch immer, als Jimmy das Paket schon auf ihr Zimmer gebracht hatte und sich wieder zu mir setzte. Er bestätigte meinen Verdacht sofort. "Warum, ich bin mir sicher, es würde dir ausgezeichnet stehen", grinste ich, immerhin enthielt es Hosen, wenn auch nicht sonderlich männliche. Aber das wusste Jimmy natürlich nicht. Gedanklich war ich aber schon abwesend, denn ich wollte Lady Sybil natürlich in ihrem Kleid sehen. Nur woher sollte ich wissen, wann sie es tragen würde? Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als in den kommenden Tagen nach jedem Umziehen einen Blick auf ihr Outfit zu erhaschen. Und ich würde gleich heute vor dem Dinner damit anfangen.

nach oben springen

#1514

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.01.2018 17:32
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Ich glaubte zu erkennen, dass Elizabeth auf der ganzen Fahrt genauso nervös war wie ich. Das machte es ein wenig leichtert. Als ihr während meiner Rede dann auch noch Tränen in die Augen kamen, wusste ich, dass es nur eine positive Antwort geben könnte. Und tatsächlich stimmte sie zu. Sofort stand ich auf und nahm sie in den Arm, bevor ich sie vorsichtig küsste. Aber jetzt, wo wir verlobt waren, durfte ich das ja auch schließlich ganz offiziell."My dear Elizabeth - this has made me the happiest of men", sagte ich ergriffen, nachdem wir uns gelöst hatten und ich ihre Hand hielt. Ich hatte mich wirklich noch nie so glücklich gefühlt. Eine Weile blieben wir noch stehen, während ich auf Campbelton Place sah - das bald auch Elizabeths Zuhause werden würde. Meiner Meinung nach konnte das gar nicht schnell genug passieren, aber ich würde mich da ganz nach meiner Verlobten richten. Strahlend sah ich sie an. "Möchtest du schon zurück? Meine Eltern warten mit dem Tee gern auf uns, wenn ich dir noch mehr zeigen soll. Schließlich ist das hier auch bald dein Zuhause und ich möchte, dass du es so schnell wie möglich so gern hast wie ich"

nach oben springen

#1515

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 04.01.2018 14:11
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Na wenigstens einer ist glücklich. Ich behielt mein Lächeln bei, als wir, uns an den Händen haltend, noch eine Weile stehenblieben und auf Campbelton Place sahen. "Wir sollten deine Eltern erlösen, denke ich", antwortete ich, als er endlich wieder etwas sagte. "Ich werde bestimmt noch genügend Gelegenheiten haben, alles kennenzulernen." Während Lady Redvers überglücklich war, als wir verlobt zurückkamen, hielt Lord Redvers sich mit seiner Freude zurück, auch, wenn er freundlicher war als sonst. Sie fragten mich eine Weile aus, über meine Kindheit, Jugend und meine Schulbildung natürlich und ich war mir sicher, dass Lord Redvers' Augenbrauen sich etwas zusammenzogen, als ich erwähnte, auf eine öffentliche Schule gegangen zu sein. Wir planten außerdem schon die ersten Einzelheiten für die Hochzeit – sie sollte in etwa zwei Monaten, Ende Mai, stattfinden. Lady Redvers hatte mir einen Schneider für mein Kleid empfohlen und Henry eine Kirche ausgesucht. Mir brummte der Schädel, als ich mich schließlich auf den Heimweg machte. Ich kam gerade noch so rechtzeitig, um mich für das Dinner umziehen zu können. Im Salon – Sybil war noch nicht zu sehen – ging ich schließlich sofort zu meinen Eltern, um ihnen die frohe Botschaft meiner Verlobung zu überbringen. Mama schossen die Tränen in die Augen und Papa sagte, er hoffe, dass ich glücklich werde und in diesem Augenblick war es an mir, mir über die Augen zu wischen. Aber als Sybil den Salon betrat, rückte meine Verlobung wenigstens vorerst in den Hintergrund.

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Mü~
Forum Statistiken
Das Forum hat 7 Themen und 3310 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen