#1456

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2017 20:22
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Zum Glück war Lizzy nicht eingeschlafen, denn ich hätte sie nur ungern geweckt. Außerdem wäre das auch schwierig geworden, da sie auf meinem guten Arm lag. Gehorsam richtete mich auf und ließ mich von ihr verarzten, während ich sie keine Sekunde aus den Augen ließ. Seufzend sah ich das Korsett an. Im Ausziehen war ich mehr als gut, aber ich hatte noch nie so ein Ding zuschnüren müssen. Und das jetzt auch noch mit einer Hand. Aber ich würde mich meine Unsicherheit nie eingestehen, als fing ich damit an, als hätte ich nie etwas anderes getan. "Du musst schreien, wenn du zu eng in diesem Ding sitzt", warnte ich sie noch und küsste ihre Schulter, während ich irgendwie versuchte, dass es klappte und dabei nicht zu unordentlich wirkte. Schließlich würde Charlotte ihr beim Ausziehen helfen und nur dumme Fragen stellen, wenn es nicht so saß, wie es sollte. Es dauerte gefühlt Stunden, bis Lizzy das Korsett anhatte. Das Kleid konnte ich ihr danach schneller zuknöpfen. "Danke für den Besuch, Schwester", sagte ich ihr dann zum Abschied und küsste sie.

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#1457

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2017 20:32
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Du wirst es spätestens merken, wenn ich bewusstlos zusammenbreche", lachte ich, während Jimmy sich mit meinem Korsett abmühte. Dafür, dass er nur eine Hand frei hatte, machte er das aber ziemlich gut. Es dauerte zwar etwas, aber schließlich saß das Korsett halbwegs so, wie es sollte und mein Kleid hatte ich auch bald wieder an. "Es war mir ein Vergnügen – ich meine natürlich, meine Pflicht", lächelte ich, als ich wieder vollkommen angezogen neben seinem Bett stand. Nur meine Haare fielen mir noch immer in den üblichen Locken über die Schultern – ich hatte wirklich keine Lust mehr, mir noch eine Frisur zu machen. Eine Ausrede würde mir dazu schnell einfallen. "Ich lasse dir die Salbe da, versuch, sie drei Mal am Tag zu benutzen, in Ordnung?" Jimmy brauchte sie schließlich dringender als ich. Den leeren Teller vom Nachttisch nahm ich allerdings mit. Ich gab Jimmy noch einen Kuss auf die Wange, öffnete leise die Tür und streckte den Kopf heraus. Der Gang war leer. Leise schlich ich in mein Zimmer zurück und betete hinter jeder Ecke, dass dort nicht Carson stand. So musste Jimmy sich also fühlen, wenn er nachts zu mir schlich. Trotzdem schaffte ich es unbemerkt in mein Zimmer, stellte den Teller ab und ging dann zu Sybils Zimmer, wo ich anklopfte. Ich schuldete ihr nämlich eine Erklärung.

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#1458

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2017 20:37
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich hatte jeden einzelnen Flyer auf meiner Bettdecke ausgebreitet, dazu noch die, die ich mir selbst mitgenommen und in die tiefsten Ecken meines Schrankens gesteckt hatte. Dementsprechend nervös war ich, als es an der Zimmertür klopfte. "Einen Moment", sagte ich und packte panisch alle Zettel unter mein Kopfkissen, bevor ich die Tür öffnete und davor Lizzy fand. Schnell ließ ich sie in mein Zimmer und schloss dann die Tür. "Wo zum Himmel bist du gewesen? Ich habe Carson gesagt, dass du weiterhin mit Kopfschmerzen im Bett liegt und ich hoffe, er hat niemanden geschickt, um das zu prüfen", sagte ich ihr schnell und setzte mich in mein Bett. Natürlich war ich mehr als neugierig, wo sie gewesen war. Ich hatte kurz über einen Spaziergang nachgedacht, aber das Kleid, das sie jetzt trug, hatte sie sicher nicht draußen angehabt. Außerdem hätte Carson dann etwas gewusst. Ich hatte also keinen blassen Schimmer, warum sie nicht zum Dinner gekommen war.

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#1459

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2017 20:42
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich wunderte mich über Sybils nahezu panisches einen Moment, was hatte sie nur gemacht? Ihr Zimmer sah allerdings vollkommen unauffällig aus. Ich zog mir einen Stuhl an ihr Bett und setzte mich. Dass sie mir nicht ansieht, wo ich gewesen bin... "Ich war bei Jimmy", gestand ich ihr, auch, wenn ich wusste, dass sie es nicht im geringsten guthieß. "Er hat sich verletzt und musste im Bett bleiben." Ich lächelte schwach – egal, was Sybil dachte, ich hatte den Nachmittag schließlich mehr als genossen. "Und was hast du gerade gemacht?", fragte ich schließlich, sah sie aufmerksam an und zog eine Augenbraue hoch. "In letzter Zeit frage ich mich öfter, ob du nicht irgendein Geheimnis hast", fügte ich vorsichtig hinzu. Ich wollte sie nicht bedrängen, aber manchmal verhielt sie sich wirklich seltsam.

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#1460

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 30.12.2017 20:59
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Natürlich. Jetzt wo sie es sagte, war es mehr als offensichtlich... Ihr offenes Haar, das wild durcheinander war. Und ihr glückliches Lächeln im Gesicht. Ich war mit den Gedanken anscheinend wirklich woanders gewesen. Früher hätte ich ihr gesagt, wie dumm und gefährlich ihr Treffen war... Aber jetzt? Es ging seit fast einem Jahr gut, dass sie sich regelmäßig sahen. Warum sollte ich da nach die Gouvernante spielen? "Wie hat er sich verletzt? Ist es schlimm?", fragte ich dann. Dass er im Bett bleiben musste, konnte ja alles bedeuten... Anscheinend sah man auch mir an, dass ich nicht das gemacht hatte, was ich hätte tun sollen. "`Warum meinst du das?", fragte ich sie. Bis jetzt war ich ja noch auf keinem politischen Treffen gewesen. Ich hatte nur die Flyer von Branson, mehr nicht. Und ansonsten war da kein Geheimnis. Oder? Irgendwie wurde mir warm, als wäre ich aufgeflogen - dabei wusste ich beim besten Willen nicht, warum. Schließlich stand ich auf und zog ein Blatt unter dem Kopfkissen hervor, das ich ihr wortlos reichte. Lizzy würde es verstehen.

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#1461

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 10:11
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Dass Sybil mich nicht kritisierte, sondern sich nach Jimmy erkundigte, zeigte, wie normal unsere Treffen schon geworden waren. "Er wollte mir nicht verraten, wie es passiert ist, aber er hat sich ziemlich schlimm die Schulter geprellt", erzählte ich und lächelte bei dem Gedanken an ihn schon wieder, als hätte ich nicht vor einer Stunde noch in seinem Arm gelegen. Dass ich ihr verändertes Verhalten bemerkt hatte, schien sie schon eher zu überraschen. "Du starrst ständig in Gedanken verloren vor dich hin. Manchmal wirkst du, als hättest du etwas bei dir, was du verstecken willst und wenn du etwas liest und jemand in deine Nähe kommt, klappst du das Buch schnell zu. Sybil, ich weiß seit einem Jahr sehr gut, wie sich jemand verhält, der ein Geheimnis hat." Ich sah Sybil aufmerksam an und meinte sogar zu bemerken, dass ihre Wangen einen Hauch dunkler wurden. Schließlich holte sie unter ihrem Kopfkissen ein Blatt hervor, dass sie mir gab. Ich konnte mir schon denken, um was es ging, wenn sie es unter ihrem Kissen versteckte: Politik. "Aber für Politik interessierst du dich schon, seit ich dich kenne", sagte ich nachdenklich, während ich den Flyer betrachtete. "Was ist diesmal anders? Wie bist du an das hier", ich wedelte mit dem Blatt herum, "herangekommen? Du warst doch bei keinen Treffen mehr...?" Oder hatte sie mir einfach nicht mehr erzählt, wenn sie zu politischen Veranstaltungen gegangen war? War ich so beschäftigt mit mir selbst – meinen Eltern, Henry und Jimmy – gewesen, dass ich sie vernachlässigt hatte? Verwirrt schaute ich Sybil an.

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#1462

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 13:02
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Eine Prellung an der Schulter würde heilen, es war also nicht so schlimm. Nur Carson würde wütend sein, sollte Jimmy länger ausfallen. Aber da Lizzy sich anscheinend keine Sorgen machte, tat ich es auch nicht. Ich hatte aber ihre Beobachtungsgabe unterschätzt. Natürlich hatte ich öfter gedankenverloren in die Gegend gestarrt, wenn ich über etwas nachdachte - meistens über etwas, das Branson mir gesagt hatte. Und natürlich hatte ich auch jedes Buch schnell zugeklappt, in dem es nur ansatzweise um Wahlrecht und Politik ging, damit kein Streit aufkam. Ja, Lizzy hatte mich durchschaut. "Branson hat sie mir gegeben", antwortete ich ihr dann und fügte dann noch hinzu: "Der Chauffeur. Er hat sie mir mitgebracht, ich war seit Monaten bei keinem Treffen mehr" Dass ich das in nächster Zeit wieder ändern würde, erzählte ich ihr nicht. Noch nicht. Schließlich würde sie mir nach dem letzten Debakel sicher davon abraten, damit ich nicht wieder verletzt wurde. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und sah sie an. Was dieses Mal anders war? Ich glaubte nur zu gut zu wissen, wer meine Leidenschaft wieder hatte aufflammen lassen. Vielleicht wurden meine Wangen deshalb ein wenig rot. "Es tut mir leid, dass ich dir nicht davon erzählt habe. Ich weiß nicht, warum ich es verheimlicht habe", sagte ich dann noch nachdenklich, denn natürlich konnte ich Lizzy alles erzählen. Aber im Moment wurde sowohl ihr als auch mein Leben auf den Kopf gestellt.

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#1463

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 13:12
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Branson?" Noch immer etwas verwirrt schaute ich Sybil weiter an. Mir war nie aufgefallen, dass sie mehr mit ihm zu tun hätte als die üblichen Autofahrten. Warum brachte er ihr Broschüren mit? "Aber warum macht er das?", stellte ich genau die Frage, die mir durch den Kopf ging. "Versteh mich nicht falsch, du weißt, dass ich dein politisches Interesse gut finde und was mein Verhältnis zur Dienerschaft angeht – naja." Ich grinste kurz und mir entging nicht, dass Sybil das ebenfalls tat und ihre Wangen sogar noch mehr Farbe annahmen. Das dürfte ja noch interessant werden. "Jedenfalls bin ich auf deiner Seite und auch auf Bransons, wenn es nötig sein sollte", versicherte ich ihr. Ich musste in Zukunft wirklich dringend etwas mehr auf mein Umfeld achten und mich nicht immer nur mit der Pleite meiner Eltern und den Männern in meinem Leben beschäftigen. Auch Edith wirkte in letzter Zeit noch niedergeschlagener als sonst, und weder Sybil noch ich wussten genau, was vorgefallen war. Wir konnten nur ahnen, dass es mit Sir Richard zu tun hatte. Trotz meiner guten Vorsätze gab es noch etwas, dass ich Sybil genauso verschwiegen hatte wie sie mir ihr Bündnis mit dem Chauffeur. Nämlich, wie es um Henry stand. Ich hatte ihr schon seit dem Dinner davon erzählen wollen, hatte aber keine ruhige Minute dazu gefunden. Jetzt schien mir ein guter Augenblick zu sein, und außerdem brauchte ich dringend einen Ratschlag. "Ich glaube, Henry Redvers wird mir bald einen Antrag machen", sagte ich ihr das gleiche wie Jimmy vorhin. "Wahrscheinlich sollte ich mich glücklich schätzen, aber... Ich weiß nicht, was ich machen würde, sollte es so weit kommen."

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#1464

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 14:12
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Die gleiche Frage hatte ich mir auch schon oft genug gestellt: Warum riskierte er seinen Job, um mit mir über Politik zu diskutieren und mir Flyer mitzubringen? Ich hatte ihn nie darum gebeten. Trotzdem wollte ich nicht, dass er es ließ... Mittlerweile freute ich mich mehr auf die Fahrt zu meinen Treffen als auf die Treffen selbst. Dass Lizzy aber gleich soweit ging, von meiner und Bransons Seite zu sprechen, ließ mich dann doch kurz nervös werden. Sie meinte doch nicht etwa, dass er mich mehr mochte, als er es sollte? "Ich weiß es auch nicht", antwortete ich ihr dann wahrheitsgemäß, warum Branson das alles für mich tat. "Wir können uns einfach gut unterhalten und dabei hat er eben mitbekommen, dass ich Frauenrechte unterstützte" Dass ich mit ihm über die Kirmes gegangen war, musste Lizzy ja nicht wissen, sonst würde sie mich noch röter im Gesicht werden lassen. Deswegen war ich auch froh, dass wir jetzt über sie reden konnten. Oder genauer gesagt über Henry Redvers. Ich wusste, dass sie sich noch regelmäßig Briefe schrieben und er immer aufdringlicher geworden war. Dass er Lizzy heiraten wollte, war aber trotzdem eine Überraschung für mich. "Hat er etwas angedeutet?", fragte ich nach. Außer sich vor Freude wirkte Lizzy ja nicht gerade... "Du tust das, was dein Herz dir sagt. Lizzy, selbst deine Eltern können nicht verlangen, dass du einen Mann heiratest, den du nicht liebst. Du darfst nicht nur an deine Familie und das Geld denken, auch an dich. Wenn Henry dich für den Rest deines Lebens glücklich machen kann, dann sag ja. Sonst nicht", versuchte ich ihr einen Rat zu geben.

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#1465

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 14:29
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich kannte Branson kaum, aber in meinem Kopf war er schon jetzt eine Art Jimmy 2.0 – so aufmerksam, wie er Sybil gegenüber anscheinend war. "Wie nett von ihm", stellte ich fest und beschloss, in Zukunft ein Auge auf ihn zu werfen. "Es ist doch schön, dass du jemanden gefunden hast, mit dem du darüber reden kannst. Ich unterstütze dich zwar, aber von Politik habe ich nicht viel Ahnung", lächelte ich aufmunternd. Als wir allerdings auf Henry zu sprechen kamen, seufzte ich. "Es geht ja nicht nur um Liebe, sondern auch darum, wie ich mir mein weiteres Leben vorstelle. Ob ich eine gewissen Wohlstand und eine gute Position in der Gesellschaft haben will. Wenn ich nicht heirate, werde ich selbst Geld verdienen müssen und es wird nicht leicht sein, eine Arbeit zu finden, wenn man noch nie in seinem Leben gearbeitet hat. Das würde wirklich hart werden. Andererseits wollte ich ja schon ewig ein einfacheres Leben führen." Hilflos zuckte ich mit den Schultern. "Und mein blödes Herz sagt nur Jimmy."

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#1466

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 14:43
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Genauso hilflos wie Lizzy war, war ich auch. Sie steckte wirklich in der Zwickmühle... "Ist es wirklich eine Entscheidung zwischen Armut und Reichtum? Wenn du Henry einen Korb gibst, ist das doch nicht gleich das Ende. Natürlich wirst du dann nie Lady Redvers mit einer Position in Yorkshire werden. Aber dann hättest du auf dein Herz gehört. Und du bist doch noch jung" Ich hörte mich an wie meine Mutter. "Was ich damit sagen will ist, dass du doch nicht weist, was hinter der nächsten Ecke wartet" Dass ihr Herz aber in Jimmys Richtung wies, fand ich gefährlich - oder nicht? Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass Jimmy es ernst mit Lizzy meinte. Aber dann kannte ich ihn auch nicht so gut wie sie. "Was sagt Jimmy dazu? Weiß er, dass du so fühlst?" Wahrscheinlich nicht. Und was, wenn es so wäre? Sie würden wohl kaum heiraten können. Jetzt wusste ich genau, warum Lizzy in letzter Zeit gedanklich so abwesend war. Es lag eine große Entscheidung vor ihr, die ihr ganzes Leben beeinflussen würde. Hoffentlich konnte ich ihr da ein wenig helfen, auch wenn ich es bezweifelte.

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#1467

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 15:13
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Naja, direkt arm wäre ich nicht, aber wie soll ich denn eine Anstellung finden? Wo soll ich zwischenzeitlich wohnen? Wenn ich es schaffen würde und für mich selbst sorgen könnte, hätte ich natürlich das Leben, das ich mir immer gewünscht habe. Aber wenn nicht..." Sicher war ich mir nur, was Jimmy anging. Ich liebte ihn, aber wir hatten, aus den unterschiedlichsten Gründen, keine Zukunft. Deshalb versuchte ich, ihn aus der Entscheidung zwischen Henry und einem völlig neuen Leben herauszulassen, aber es gelang mir einfach nicht zu hundert Prozent. "Jimmy nimmt das Ganze nicht so ernst, er meinte vorhin nur, ich soll aufpassen, dass Mary mich nicht umbringt. Oder er Henry", grinste ich und spürte, wie mir beim letzten Satz die Hitze ins Gesicht stieg. Auf solche Aussagen von Jimmy durfte man aber wahrscheinlich nicht viel geben. "Nein, ich denke nicht dass er weiß, wie ich fühle. Ich fürchte, er hat generell nicht viel Ahnung von Gefühlsdingen. Ich bin mir nur sicher, dass ich mehr von ihm will als er von mir und ich denke, ich werde es ihm bald sagen." Nachdenklich schaute ich in meinen Schoß – denn eines war sicher: Wenn ich Jimmy von meinen Gefühlen erzählen würde, wäre es aus zwischen uns, und dann hätte ich noch weniger von ihm als vorher.

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#1468

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 16:52
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Wie Mama jetzt sagen würde: Morgen früh sieht die Welt schon ganz anders aus", versuchte ich, sie ein wenig aufzuheitern - auch wenn in Lizzys Fall morgen früh natürlich alles noch beim selben wäre. Aber ich hatte schon oft gemerkt, dass die Probleme am Abend zuvor riesiger schienen als dann am morgen. Und vielleicht würde sich ja auch für Lizzy eine Lösung finden, mit der sie glücklich wurde. Unschlüssig biss ich mir auf die Lippe, als sie von Jimmy weiterredete. "Ansonsten weiß ich nicht wirklich, wie ich dir helfen kann. Vielleicht irrst du dich ja auch in Henry" Um wenigstens etwas tun zu können, nahm ich Lizzy einfach in den Arm. "Wenn es nach mir geht, kannst du hier so lange wohnen bleiben, wie du möchtest. Darum musst du dir keine Sorgen machen" Ich lächelte sie aufmunternd an, als ich von unten Stimmen und Schritte hörte. Papa und der Rest war wieder zuhause. Ich nahm Lizzy meinen Flyer wieder aus der Hand und legte ihn unter mein Kopfkissen. Mama würde sicher vorbeikommen und noch kurz mit mir reden wollen. "Wenn es irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, kannst du jederzeit zu mir kommen", meinte ich noch zu Lizzy.

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#1469

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 16:58
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Wenn das nur stimmen würde", seufzte ich. Um mir die Entscheidung abzunehmen, müsste morgen früh schon die Nachricht eintreffen, Henry sei gestorben oder anderweitig verlobt. Natürlich wünschte ich ihm eher letzteres. Ich grinste, als Sybil mir anbot, so lange auf Downton zu bleiben, wie ich wollte. "Lass das besser nicht Mary hören!" Ich drückte Sybil kurz, löste mich aber schnell wieder von ihr, als Geräusche von unten die Ankunft unserer Familien ankündigten. Hektisch stopfte Sybil den Flyer wieder unter ihr Kissen. "Danke", sagte ich ernst zu ihr, ehe ich aus dem Zimmer verschwand. "Dasselbe gilt aber auch für dich." Ich machte eine Kopfbewegung zu ihrem Kopfkissen mit den verhängnisvollen Flyern darunter und lächelte.

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#1470

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 31.12.2017 17:12
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Bis zum Cricketspiel hatte sich meine Schulter wieder erholt. Zwar war sie immer noch leicht gelblich, aber ich hatte zu Carsons großer Freude keine Schmerzen mehr und wäre so für das Hausteam einsetzbar. Sowohl Lord Grantham als auch Carson hatten sich in den Kopf gesetzt, dieses Jahr endlich zu gewinnen und ich würde mein bestes geben, um das zu erreichen. Schließlich hatte ich einiges in der Gunst des Butlers nachzuholen. Ein paar Punkte für Downton würden da hoffentlich wahre Wunder wirken. Während Mrs Patmore und Daisy hektisch Kuchen in Körbe einpackten und literweise Tee kochten, zog ich mich mit Thomas um. Wir hatten ein paar mal vorher zusammen geübt und er hatte mir einige Tricks gezeigt, die ich heute einsetzen würde. Als wir in unseren weißen Outfits wieder nach unten kamen, spürte ich den Blick der Hausmädchen nur zu gut auf mir, was ich mit einem Grinsen erwiderte. Carson hätte ich fast nicht wiedererkannt. Zusammen mit Lord Grantham gingen wir los in Richtung des Cricketplatzes. Dort angekommen erkannte ich Lizzy neben Lady Sybil, die alle in weiß oder creme gekleidet waren. Ich zwinkerte ihr unauffällig zu, bevor ich weiterging und mir letzte Anweisungen von Carson geben ließ, damit wir auch ja gewinnen würden.

Henry
Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ich meinen weißen Anzug trug. Zusammen mit meinen Eltern kamen wir gerade nach den Spielern an. Nachdem Lord Grantham begrüßt worden war, sah ich mich nach Miss Allen um. Es war wirklich das beste Wetter für ein Cricketspiel. Ich erkannte sie schließlich am Rande der Gruppe neben Lady Sybil. "Guten Tag, Miss Allen", sagte ich lächelnd und nahm ihre Hand. Wenn heute alles gut laufen würde, dann dürfte ich sie heute Abend Elizabeth nennen und würde sie geküsst haben. "Wie geht es Ihnen?", fragte ich gut gelaunt weiter, denn das war ich auch. Ich würde mich heute amüsieren und wenn es ging nicht von Miss Allens Seite weichen. Auch wenn diese immer wieder in Richtung der Spieler sah, die sich auf dem Platz versammelt hatten.

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