#1396

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 19:07
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
Lady Sybil ließ sich Zeit und ich befürchtete schon, mich durch meine Vorfreude in der Uhrzeit geirrt zu haben. Schließlich erschien sie aber doch noch und entschuldigte sich sogar für ihre Unpünktlichkeit. "Das schaffen wir auf jeden Fall, mylady", lächelte ich, während ich ihr die Tür auf- und eine Hand hinhielt. Insgeheim war ich mir da nicht so sicher und hoffte einfach, sie noch rechtzeitig nach Thirsk bringen zu können. "Worum geht es diesmal?", fragte ich, als wir losfuhren. Wenn wir auf der letzten Fahrt geredet hatten, konnten wir das schließlich auch jetzt tun und auch, wenn ich die Frage eigentlich nicht hätte stellen dürfen – ich hatte schließlich nicht nach der Frage ihres Unterkleids gefragt.

Edith
Ich strahlte Sir Richard an und gab ihm sofort wieder einen Kuss auf die Wange. "Natürlich, wir sollten schließlich keine Zeit verschwenden!" Er wirkte irgendwie unruhig, aber ich dachte mir nichts dabei; auch nicht, als wir erst eine Weile schweigend nebeneinander hergingen. Immerhin hatten wir in den letzten Wochen über so viele verschiedene Themen gesprochen, dass ein wenig Schweigen uns nicht schaden konnte. Aber als er schließlich sagte, etwas mit mir besprechen zu wollen, zog mein Magen sich unangenehm zusammen. Er hatte sich also nicht so kurzfristig gemeldet, weil er mich vermisst hatte. Verwirrt setzte ich mich neben ihn auf die Bank, auf die er zeigte und sah ihn an. "Aber was ist denn los?" Was Sir Richard dann sagte war schlimmer als alles, was ich mir hätte vorstellen können. Wir können uns nicht mehr sehen? Ich musste irgendetwas falsch verstanden haben. "Warum? Wir haben doch viel Spaß zusammen, oder nicht?" Noch immer verwirrt lächelte ich. Das musste ein Missverständnis sein. Es musste einfach.

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#1397

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 19:27
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Branson enttäuschte mich nicht. Als wenn es keine Unterbrechung unserer ersten Fahrt gegeben hätte, redete er gleich weiter - und das so, als ob wir gut befreundet wären. Ich merkte, dass er wirklich aus ehrlichem Interesse fragte und das freute mich sehr. "Und wenn ich auch ein paar Minuten später komme, wird die Welt davon nicht untergehen", meinte ich noch lächelnd, damit er sich nicht hetzen musste. Schließlich war die Verspätung allein meine Schuld und ich würde mich schlecht fühlen, sollte Branson deswegen Stress haben. "Wir werden Spielzeug sammeln, für die Waisenkinder im Heim in York. Jetzt werden Sie sicher sagen, dass es nichts verändert - die Gesellschaft wird bleiben wie sie ist. Aber wenn ein Kind eine Puppe oder ähnliches geschenkt bekommt, dann verändert es seine ganz eigene Welt und das finde ich ist auch schon ein Erfolg", erzählte ich ihm dann und wartete neugierig, was er darauf antworten würde. Es war aufregend, so mit jemandem reden zu können. Papa hatte anscheinend langsam genug davon, dass ich immer nachmittags verschwand und Mary und Edith waren auch nicht die richtigen Gesprächspartner für solche Themen. Von Granny ganz zu schweigen. Nur Mama fragte nach, aber auch dann konnte ich nicht einfach erzählen, dass mich manche Treffen langweilten und nichts bewirkten. Branson war zum ersten Mal jemand, der mich damit ernst nahm.

Sir Richard
Es brach mir das Herz, dass sie es nicht verstehen konnte und wollte. Wie gern hätte ich ihr das genau Gegenteil gesagt - dass ich sie gern so oft wie möglich sehen wollte. Aber ich musste es für sie tun und die Wahrheit aussprechen. "Natürlich haben wir das, Lady Edith. Mehr Spaß als wir haben sollten", sagte ich ihr mit traurigem Unterton, blieb aber dabei. "Aber wir gehören nicht zusammen. Sie sind jung, eine wunderschöne Frau, die ihr ganzes Leben noch vor sich hat. Mein Leben geht hingegen auf sein Ende zu und ich kann es nicht zulassen, dass sie ihres für mich verschwenden. Jetzt scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein, um dies alles hier zu beenden, bevor es zu spät ist. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich mag sie sehr. Aber ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass sie eines Tages unglücklich werden. Suchen Sie sich einen jungen Mann, der sein Leben mit Ihnen verbringt und verschwenden Sie es nicht an einen alten wie mich" Ich sah ihr in die Augen und nahm mir vor, nicht mehr wiederzukommen. Ihr nicht mehr zu schreiben und sie nicht mehr zu empfangen. So weh es auch tat.

Lady Mary
Wütend kam ich Papa entgegen, der gerade anscheinend aus der Tür gehen wollte. Den Reitzylinder hielt ich in der Hand und mein Jackett knöpfte ich bereits auf. Ich sah Elizabeth mit ihren Eltern in Richtung der Bibliothek gehen. "Wolltest du nicht ausreiten?", fragte Papa, während Carson ihm Mantel und Hut reichte. "Diamond ist lahm. Lynch sagt ich soll ihn schonen, auch wenn ich finde, er übertreibt. Gestern war noch alles in bester Ordnung", erklärte ich ihm kurz angebunden. "Wo gehst du hin?" Schließlich gab es gleich Tee. Und ich wollte nicht allein mit den Allens sein, wo doch alle anderen auch außer Haus waren. "Granny hat mich zu sich bestellt, weiß Gott warum. Ich lasse sie besser nicht warten", meinte Papa, lächelte mich noch an und ging dann aus dem Haus. Seufzend ging ich hoch in mein Zimmer, denn das Unvermeidliche ließ sich ja nicht vermeiden. Wieder umgezogen kam ich zum Tee in die Bibliothek und ließ mir von Thomas eine Tasse einschenken. Konnte wenigstens nicht Edith mit Sir Richard zurückkommen?

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#1398

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 19:51
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
Obwohl Lady Sybil mich wegen der Uhrzeit beruhigte, wollte ich natürlich unbedingt pünktlich sein. Zum Glück kannte ich den Weg mittlerweile und mit einer etwas erhöhten Geschwindigkeit, die sie sicher nicht störte, lagen wir bald wieder gut in der Zeit. Lächelnd hörte ich ihr zu, als sie erzählte, dass sie heute Spielzeug für Waisenkinder sammeln würden. Und ausnahmsweise war ich auch nicht der Meinung, dass es sinnlos wäre. "Im Gegenteil, es verändert eine Menge", entgegnete ich. "Wenn es um Kinder geht, ist tatsächlich jede Kleinigkeit wichtig." Mir gefiel ihre Einstellung dazu – nicht nur, weil sie auch meiner Meinung entsprach. Lady Sybil schien einfach ein großes Herz zu haben, was mich bei einer Frau ihres Standes mehr als überraschte. Viel zu schnell hatten wir die Hälfte des Weges hinter uns gebracht. Warum nur konnten die Fahrten mit Lord Grantham nicht auch so schnell vergehen?

Edith
Je länger ich Sir Richard zuhörte, desto unwirklicher kam mir alles vor. Ein einziges Mal in meinem Leben hatte ich geglaubt, wirklich glücklich zu sein, und nun warf er innerhalb weniger Minuten alles um? Aus Gründen, die absolut keine Rolle spielten? Denn sein Alter störte mich nicht im Geringsten. Ich hatte nie auch nur darüber nachgedacht. "Natürlich gehören wir zusammen", protestierte ich, denn ich würde ihn nicht kampflos aufgeben. "Es ist mir egal, wie alt Sie sind und wenn Sie glauben, dass ich jemanden, der mich wunderschön genannt hat, gehen lasse, dann irren Sie sich gewaltig", fuhr ich stur fort. Gleichzeitig kämpfte ich mit den Tränen, aber wahrscheinlich war ich sowieso zu wütend, um zu weinen. War er wirklich erst jetzt darauf gekommen, dass er älter war als ich? Oder hatte jemand ihn darauf aufmerksam gemacht? Ich konnte noch immer nicht glauben, was gerade passierte, aber ich erwiderte seinen Blick in meine Augen standhaft.

Lizzy
Beim Tee war ich mit meinen Eltern und Mary alleine, was Letztere wahrscheinlich fast noch mehr störte, als mich. Mama und Papa setzten sich aus Höflichkeit wenigstens in Marys Nähe, und ich mich zu ihnen. Sie sah noch übler gelaunt aus, als ohnehin schon – anscheinend war ihr Ausritt vorhin ins Wasser gefallen. Natürlich musste sie deswegen gleich Theater machen. Wir verbrachten den Tee mit belanglosen Gesprächen, meine Eltern aber mussten, sobald ihre Tassen leer waren, zu irgendeinem Termin aufbrechen. Seufzend stellte ich ebenfalls meine Tasse ab und überlegte, was ich bis heute Abend noch machen könnte. Denn mit Mary hier sitzen bleiben würde ich nicht und so wenig ich mich auf das Dinner bei Henry freute, ich musste die Zeit irgendwie totschlagen.

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#1399

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 20:09
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich lächelte über seine Antwort, denn natürlich hatte ich ihn ein wenig provoziert. "Es wird heute nicht lange dauern, höchstens zwei Stunden. Wir sollten also pünktlich zum Gong wieder zurück sein", sagte ich ihm dann. In dem Tempo, das er gerade an den Tag legte, sowieso. Aber es machte mir nicht aus, schließlich schien die Sonne ein wenig und man konnte den kommenden Sommer schon erahnen. "Werden Sie in Thirsk bleiben?", fragte ich ihn dann neugierig, um das Gespräch aufrechtzuerhalten. Vielleicht musste er auch noch jemand anderes fahren, auch wenn Mama mit einer ihrer Freundinnen mitgefahren war und Papa eigentlich keine Termine am Nachmittag hatte. Lächelnd sah ich hinaus in die Landschaft, die an uns vorbeizog und war froh, Downton wenigstens für einen Nachmittag hinter mir gelassen zu haben.

Sir Richard
"Es tut mir so leid...", sagte ich nur leise und wandte dann meinen Blick ab. Dass sie einfach nicht nachgeben wollte, machte alles nur noch unnötig schwerer als es ohnehin schon für mich war. Warum sah sie nicht ein, dass es besser so war? Dass es jetzt schmerzen würde, aber bald schon vergessen war? Dass sie jemand anderen finden würde und nicht mehr an den alten Krüppel zurückdenken würde, an den sie ihre Zeit vergeudet hatte? Ich ignorierte mein verräterisches Herz, das einen Hüpfer gemacht hatte, als sie davon sprach, dass wir zusammen gehörten. "Eines Tages werden Sie einsehen, dass es besser so gewesen ist. Sie sind jung. Sie werden weiterleben und glücklich sein" Mit einem traurigen Lächeln nahm ich vorsichtig ihre Hand, küsste sie leicht und stand dann auf. Warum noch unnötig diskutieren wo doch alles gesagt war? Ich wollte nicht schwach werden und einknicken, dazu hatte ich langsam die Kraft nicht mehr. Also ließ ich sie - so weh es auch tat - allein auf der Bank zurück und ging in Richtung meines Autos.

Lady Mary
Irgendwie überstand ich den Tee mit Gesprächen über das Wetter, dem allgemeinen Geschehen in Yorkshire und England und den Plänen für die nächste Woche. Meine Hoffnung, dass Elizabeth mit ihren Eltern gehen würde, erfüllte sich nicht und so waren wir, nachdem James und Thomas die Kuchen und den Tee hinausgetragen hatten, allein in der Bibliothek. Ich nahm mir meine Vogue von Papas Schreibtisch, die ich dort liegen gelassen hatte und blätterte wahllos darin herum. Nur das Ticken der Kaminuhr durchbrach die Stille, während ich keineswegs das Bedürfnis hatte, ein Gespräch anzufangen. "Miss Allen, ein Anruf von Mr Redvers für Sie", sagte Carson dann und ich sah von der Zeitschrift auf. Was hatte das wohl zu bedeuten? Mir sollte es egal sein. Nur leider kam Elizabeth gleich nach dem Telefonat wieder zurück. Warum hatte sie die Chance nicht genutzt und war in ihr Zimmer verschwunden?

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#1400

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 20:39
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
"Ja, ich denke schon", antwortete ich, noch immer lächelnd, auf ihre Frage, ob ich in Thirsk warten würde. Es war unbestreitbar nett, wie sie sich für den Chauffeur interessierte. "Ich muss erst heute Abend wieder Miss Allen fahren", plauderte ich weiter, denn dass Miss Allen heute bei der Familie Redvers zum Dinner eingeladen war, wusste Lady Sybil sicher ohnehin. Soweit ich es bis jetzt mitbekommen hatte, waren die beiden nämlich gut befreundet. Viel zu schnell waren wir in Thirsk angekommen. Als ich ihr beim Aussteigen half, konnte ich es nicht lassen und hielt ihre Hand ein wenig länger fest, als nötig. Ich konnte mir nicht helfen, sie faszinierte mich ungemein und notfalls konnte ich immer noch behaupten, dass die Berührung ein Versehen gewesen war. Dennoch betrachtete ich sie währenddessen aufmerksam.

Edith
"Aber wie könnte ich denn glücklich sein, ohne Sie?", sagte ich flehentlich und startete so einen letzten Versuch, ihn zum Bleiben zu bewegen. Dennoch stand er, nach einem letzten Kuss auf meine Hand, auf und ging zu seinem Auto. Ich stand ebenfalls auf und wollte ihm natürlich sofort hinterhergehen, blieb dann aber doch stehen. Wenn er mich denn nun wirklich nicht mehr wollte? Oder steckte jemand anderes dahinter? Mary möglicherweise? Fassungslos ließ ich mich wieder auf die Bank sinken und schließlich flossen mir doch Tränen über die Wangen. Ein paar wunderbare Wochen lang hatte ich gedacht, endlich auch etwas Liebe gefunden zu haben – aber wie immer hatte ich Pech. Es war einfach nur ungerecht. Was hatte ich nur falsch gemacht? Ich würde Papa sofort zur Rede stellen, sobald er später zurück war.

Lizzy
Eine Weile saß ich mit Mary alleine in der Bibliothek, während sie eine Zeitschrift und ich mein Buch las. Dann jedoch kündigte Carson einen Anruf für mich an – Henry. Innerlich stöhnend stand ich auf, versuchte aber, möglichst zuversichtlich zu schauen. Ich würde Mary nicht den Gefallen tun, sie merken zu lassen, dass ich Henry nicht so sehr mochte wie er mich. Kurz hatte ich gehofft, Henry sei krank geworden und wolle absagen, aber er erkundigte sich nur, ob es bei dem Dinner bleibe. Was es natürlich tat, denn welche Ausrede hatte ich schon? Er erklärte mir noch lang und breit, wie sehr er sich auf den Abend freute, ehe ich ihn endlich abwimmeln konnte. Nicht gerade besser gelaunt kehrte ich in die Bibliothek und zu meinem Buch zurück, gab mir aber alle Mühe, zufrieden auszusehen – um Mary zu provozieren.

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#1401

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 20:54
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Nachmittag", meinte ich daraufhin, denn bei dem mittlerweile doch guten Wetter konnte er sicher eine schöne Zeit in Thirsk haben. Kurz fühlte ich mich daran erinnert, dass Branson mir beim letzten viel Spaß gewünscht hatte. Allein das zeigte doch schon, dass er kein gewöhnlicher Chauffeur war. Er half mir beim Aussteigen und dass er dabei meine Hand ein wenig später losließ, als es eigentlich angemessen war, überging ich einfach. Es war wahrscheinlich nur ein Versehen. Ich erkannte bereits eine Mitstreiterin dieses Treffens vor dem besagten Haus und winkte ihr lächelnd zu, bevor ich mich noch einmal zu Branson umdrehte. "Ich hoffe, es wird nicht zu spät", sagte ich noch, bevor ich auf Jane zuging, die netterweise auf mich wartete, während wir im Haus verschwanden und ich dabei meinte, Bransons Blick auf mir zu spüren.

Lady Mary
Ich sah kurz hoch, als Elizabeth sich wieder mir gegenübersetzte und ihr Buch nahm. Ich war mir sicher, dass ihr zufriedenes Lächeln nur mir galt, um mich zu ärgern, also ignorierte ich es einfach und las weiter in der Vogue. Zu schade, dass ich erst diese Woche ein neues Kleid hatte anfertigen lassen, wo mir doch schon jetzt wieder mehrere aus der Zeitschrift mehr als gut gefielen. Die Stimmung in der Bibliothek hatte sich seit Elizabeths Rückkehr ein wenig geändert, es lag Spannung in der Luft. Ich würde ihr jedenfalls nicht die Genugtuung geben und ein Gespräch anfangen, dass sowieso in einem handfesten Streit enden würde, der mehr als unnötig war. Dennoch ärgerte es mich einfach, dass Henry Elizabeth den Hof machte und mich dabei so schnell vergessen hatte. Wo Elizabeth doch gar nichts hatte - ihre Eltern waren pleite, bald hatte sie kein Haus mehr in England und auch sonst war sie mit ihrer Haarpracht sicherlich keine klassische Schönheit. Wahrscheinlich war es doch besser, dass Henry und ich getrennte Wege gingen, wenn er an Frauen wie Elizabeth Gefallen fand.

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#1402

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 21:08
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
"Danke, mylady", sagte ich höflich, als sie mir einen schönen Nachmittag wünschte, lächelte dabei aber immer noch viel breiter, als es angemessen war. "Ich werde in jedem Fall warten", murmelte ich, während sie davonging und ich ihr hinterherschaute. Am liebsten hätte ich durch die Fenster des Hauses, in dem sie nun mit ihrer Freundin verschwand, geschaut, um sie bei ihrer Wohltätigkeitsarbeit zu beobachten. Aber das wäre endgültig zu weit gegangen, also kaufte ich mir in einem nahegelegenen Laden einige Zeitungen, setzte mich ins Auto und begann zu lesen – natürlich vorzugsweise die Politikteile. Ich freute mich jetzt schon auf die Heimfahrt, gleichzeitig wunderte ich mich aber über meine Faszination für eine Frau wie Lady Sybil und hoffte, dass ich es nicht aus Versehen zu weit trieb und meine Arbeit verlor. Andererseits war es irgendwie aufregend, denn normalerweise fand ich die meisten Frauen eher uninteressant. Ich konnte einfach nichts mit Menschen anfangen, mit denen man sich nur über Mode und das Wetter unterhalten konnte.

Lizzy
Glücklicherweise schwiegen Mary und ich auch nach meiner Rückkehr vom Telefonat. Ich las noch einige Seiten, ehe ich auch schon wieder auf mein Zimmer musste, um mich für das Dinner umzuziehen. Bei einer Familie wie der, bei der ich eingeladen war, musste ich wohl oder übel mein bestes, dunkelrotes und goldbesticktes Kleid anziehen. Dazu behängt Charlotte mich regelrecht mit Schmuck, den Mama ihr anscheinend gegeben hatte. Meine Haare wurden wieder einmal geglättet und mit viel Öl bearbeitet, bis ich kaum wiederzuerkennen war. Als Charlotte mich schließlich allein ließ, übte ich ein falsches Lächeln vor dem Spiegel, nahm dann Hut, Mantel und Handtasche und ging nach unten zum Auto. Leider war keine Zeit mehr gewesen, mit Sybil zu reden und wo Edith steckte, wusste ich auch nicht. Mit einer Miene, als ginge ich auf eine Beerdigung, stieg ich ins Auto ein und versuchte Jimmy, der die Tür auf und zu machte, zu ignorieren. Dennoch konnte ich nicht gegen das komische Gefühl ankämpfen, dass mich, während ich auf dem Weg zu Henry Redvers war, aus dem Auto springen und Jimmy küssen lassen wollte. Was er wohl darüber dachte, dass ich bei einem anderen Mann zum Dinner eingeladen war? Störte es ihn so sehr wie mich?

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#1403

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 21:27
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Wir sprachen untereinander ab, wer wo nach Spielzeugen fragen würde, wann wir alles nach York bringen und wann das nächste Treffen veranstalten würden. Das alles dauerte doch länger als die von mir angekündigten zwei Stunden und als ich wieder aus dem Haus kam und Branson neben den anderen Chauffeuren am Straßenrand stehen sah, hatte ich doch kurz ein schlechtes Gewissen. Branson selbst schien es anders zu gehen und ich dachte daran, dass er so Freizeit hatte, die den anderen Dienstboten verwehrt blieb. Zum Glück war aber noch genug Zeit, dass Branson passend zurückkam, um Lizzy zu Henry Redvers' Dinner zu fahren - worauf sie sich nicht gerade freute. Ich hatte ihr zwar gut zugeredet, dass es doch auch ganz nett werden und sie natürlich jederzeit wieder abfahren könnte, doch es hatte nur wenig genutzt. Übel nehmen konnte ich es ihr nicht. Ich lächelte Branson an, als er mir wieder ins Auto half und wir uns auf den Rückweg machten. Ich sagte ihm gleich, dass ich nächste Woche um dieselbe Uhrzeit wieder nach Thirsk wollte. "Hatten sie einen angenehmen Nachmittag?", fragte ich ihn dann noch, nachdem wir eine Weile geschwiegen hatten und selbst Branson keine Frage an mich gerichtet hatte. Mama erwartete mich bereits, als Branson vor der Tür hielt. "Sybil, endlich. Granny hat sich für das Dinner eingeladen und du weißt doch wie pünktlich sie ist. Ich fürchte dir bleibt nur wenig Zeit zum Umziehen", sagte sie gleich, als ich ausgestiegen war und Bransons helfende Hand losgelassen hatte. "Then she can jolly well wait", sagte ich nur mit einem kurzen Grinsen. "So women's rights beging at home, I see", antwortete Mama und ich lächelte nur weiter. "Danke, Branson", sagte ich dann noch über die Schulter, als wir ins Haus gingen.

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#1404

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2017 14:08
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Tom
Wie schon vorhin war Lady Sybil zu spät, aber ich konnte es ihr natürlich nicht übelnehmen. Sie hatte ja keinerlei Einfluss darauf, wie lange die Veranstaltung dauerte. Trotzdem war ich froh, als sie endlich auf mich zukam, denn ich stand mittlerweile mindestens zwanzig Minuten lang am Auto gelehnt da und fröstelte. Ich begrüßte sie und half ihr wieder ins Auto, diesmal aber ohne die unnötig lange Berührung. Ich musste mein Glück ja nicht gleich herausfordern. Dennoch freute ich mich, als sie gleich ankündigte, nächste Woche wieder hierher zu kommen – so war unser nächstes Treffen wenigstens gleich sicher. Während der Fahrt redeten wir nur kurz darüber, wie wir jeweils den Nachmittag verbracht hatten, aber es war noch immer um ein Vielfaches besser als jede Fahrt mit einem anderen Familienmitglied. Wie immer waren wir viel zu schnell wieder vor dem Haus, wo Lady Grantham schon wartete und Lady Sybil wegen des Umziehens drängte. Ich verdrehte innerlich die Augen. Diese Menschen haben vielleicht Prioritäten... Lady Sybil schien das ähnlich zu sehen und ich drehte schnell den Kopf weg, damit man mein Grinsen nicht sehen konnte. "Sehr gerne, mylady", antwortete ich ihr, noch immer leicht grinsend und sah ihr wieder hinterher, als sie mit Lady Grantham ins Haus zurück ging.

[...]

Edith
Nachdem Sir Richard mich gestern auf der Bank hatte sitzenlassen, hätte ich erwartet, am Boden zerstört zu sein. Und das war ich auch gewesen, gestern zumindest. Ich hatte mich stundenlang in den Schlaf geweint und keine Ahnung gehabt, wie mein Leben weitergehen sollte. Doch schon als ich heute Morgen aufgewacht war, war mir klar geworden, dass ich so lange allein gewesen war, dass ich mich auch jetzt schnell wieder daran gewöhnen würde. Natürlich vermisste ich ihn und fragte mich nach wie vor, warum er seine Meinung geändert hatte. Aber ich hätte es ahnen können – ich war bestimmt dazu, alleine zu sein. Und darum ging ich auch zum Lunch, bei dem Granny erscheinen würde, statt mich wie gestern beim Dinner mit einer Ausrede in mein Zimmer zu verziehen. Auf der Treppe begegnete ich Lizzy, die ebenfalls nicht gerade fröhlich aussah – trotz ihres Dinners mit Henry Redvers gestern Abend. Ich lächelte ihr aufmunternd zu, fand es insgeheim aber lächerlich, ein solches Gesicht zu machen, wenn ein reicher Erbe offenkundig Interesse an einem zeigte.

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#1405

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2017 14:56
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Da Diamond noch immer lahm war, hatte ich den Morgen gezwungenermaßen im Haus verbringen müssen. Während Sybil erst mit Papa diskutierte, dass sie auch weiterhin mehrmals in der Woche zu einem ihrer Treffen fahren wollte, hatte Edith sich wie gestern Abend nicht blicken lassen und war erst jetzt zum Lunch aus ihrem Zimmer gekommen. Kurz warf ich einen Blick in Elizabeths Richtung, die zusammen mit Sybil in den Speisesaal ging. Ich hoffte, dass es mir erspart bleiben würde, wie sie allen von ihrem gestrigen Dinner erzählen würde und wie gut sie sich doch mit Henry verstand. Granny war natürlich auch schon eingetroffen. "Edith, wie war dein Spaziergang gestern mit Sir Richard?", fragte Sybil dann breit lächelnd. Im Gegensatz zu mir fand sie es keineswegs lächerlich, dass Edith sich an einen so alten Mann heranmachte, der obendrein noch ständig Hilfe wegen seines verletzten Arms brauchte. Alle am Tisch sahen gespannt zu Edith, denn natürlich hatte sich jeder schon einmal gefragt, ob es wirklich ernst zwischen den beiden war. Und wenn ja, wann sie heiraten würden. Unbeteiligt löffelte ich weiter meine Suppe und stellte mich darauf ein, einfach wegzuhören, wenn sie von Sir Richard berichten würde. Bestimmt würde Elizabeth danach auch gleich von Henry anfangen und darauf konnte ich gern verzichten.

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#1406

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2017 15:03
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich hatte keinen großen Hunger oder auch nur Appetit, ging aber dennoch hinter Lizzy und Sybil in den Speisesaal. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mich im Hintergrund zu halten – verglichen damit, gar nicht zum Essen zu erscheinen, war das ja ein Fortschritt. Gute Laune konnte man nun wirklich nicht von mir erwarten – nicht einmal Granny. Sybil allerdings machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie mich genau das fragte, was ich am wenigsten hören wollte: Wie der Spaziergang mit Sir Richard gestern war. Erst überlegte ich, einfach "sehr schön" zu sagen und zu lächeln, aber eine so gute Lüge würde ich nicht hinbekommen, dafür tat es noch viel zu sehr weh, was er getan hatte. "Es hätte durchaus besser laufen können", sagte ich daher kühl, schaute aber nicht Sybil an, sondern Papa. Ich fragte mich noch immer, ob er etwas damit zu tun hatte. "Und ich frage mich, Papa, ob du dafür möglicherweise eine Erklärung hast." Ich legte meine Gabel beiseite und schaute ihn nur verletzt an.

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#1407

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2017 15:33
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Ediths Antwort war das komplette Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. Jetzt ließ auch ich meinen Löffel sinken und sah zu Papa, den Edith angesprochen hatte. Sybil dagegen sah so aus, als bereute sie ihre Frage ohne Ende. "Edith, Darling, wenn du damit andeuten willst, dass ich Sir Richard gebeten habe, seine Beziehung zu dir noch einmal zu überdenken, dann liegst du falsch. Ich habe ihn nur danach gefragt, wie er für dich fühlt und ob er sich seiner Gefühle sicher ist. Sollte er dir gestern gesagt haben, dass er dich nicht mehr sehen wird, so ist es ganz allein seine Entscheidung gewesen", antwortete Papa und Ediths Blick verhärtete sich. "Sir Richard ist ein alter Mann, Edith", stieg da auch Granny mit ein und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sie und Papa schön öfter über dieses Thema geredet hatten. "Er könnte dich vielleicht jetzt glücklich machen, aber in einigen Jahren wird er dir zur Last fallen" Bevor Mama Edith noch irgendwie trösten konnte, stand diese auf und ging aus dem Zimmer. Mama warf Papa und Granny einen ihrer bösen Blicke zu und Sybil starrte mit roten Wangen in ihre Suppe, da sie sich anscheinend schuldig für diesen Aufstand fühlte. Einige Minuten aßen alle schweigend und Thomas räumte Ediths Teller weg. "Lizzy, wie war dein Abend gestern bei Henry Redvers und seinen Eltern?", startete Mrs Allen dann gut gelaunt einen Versuch, die Stimmung am Tisch zu retten. "Henry Redvers? Himmel, dem Jungen kann es anscheinend nicht schnell genug mit den Frauen gehen. Aber wie sagte schon Jane Austen: It is a trugh universally acknowledged that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife", sagte Granny und fing an zu lachen, in das allerdings niemand einstieg. "Es ist auch eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass eine alleinstehende Frau in Geldsorgen nichts dringender braucht als einen reichen Mann", sagte ich dann leise zu Elizabeth, die mir heute gegenübersaß und schenkte ihr ein falsches Lächeln.

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#1408

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 09.12.2017 17:13
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Jeder am Tisch schien mich anzusehen, aber nun war es zu spät, um meine Worte zurückzunehmen. Ich wollte die Wahrheit wissen; wollte wissen, ob jemand Sir Richard beeinflusst hatte oder ob ich es einfach wirklich nicht wert war, von irgendjemandem geliebt zu werden. Anscheinend war aber tatsächlich meine erste Vermutung der Fall, auch, wenn Papa es etwas anders ausdrückte. "Ich glaube dir nicht", sagte ich nur und schüttelte langsam den Kopf. "Ich glaube sehr wohl, dass du ihn gebeten hast, unsere Beziehung noch einmal zu überdenken. Liegt es an seinem Arm? Oder seinem Alter? Wie kannst du ihn dafür nur verurteilen, wenn fast alle Männer in meinem Alter tot sind", spielte ich auf den Krieg an und musste nun doch mit den Tränen kämpfen. "Willst du, dass ich den Rest meines Lebens alleine verbringe? Oh Papa, wie konntest du nur", sagte ich noch, ehe ich aufstand und das Zimmer verließ. Ich wollte nicht vor versammelter Mannschaft in Tränen ausbrechen. Dass Sir Richards Gefühle anscheinend wirklich nicht der Grund für seinen Bruch mit mir gewesen waren, war nur ein schwacher Trost. Wie konnte Papa mir nur so etwas antun? Und warum ließ sich Sir Richard so leicht von seinen Gefühlen abbringen? Obwohl ich wenigstens ein bisschen wütend auf ihn war, ging ich in mein Zimmer und fing an, einen Brief an ihn zu schreiben. Den einzigen Mann, der in mir jemals etwas anderes gesehen hatte als Marys und Sybils hässliches Anhängsel, würde ich bestimmt nicht einfach so ziehen lassen.

Lizzy
Erstaunt hörte ich der kurzen, aber heftigen Diskussion zwischen Robert und Edith zu. Es tat mir schrecklich leid, dass Sir Richard sich anscheinend von ihr abgewendet hatte. Sie hatte wirklich glücklich gewirkt in der letzten Zeit. Doch lange konnte ich nicht über Edith nachdenken, denn Mama sprach mich auf das Dinner bei Henry an – ein Thema, das ich bis jetzt tunlichst vermieden hatte. Doch bevor ich geantwortet hatte, machte die alte Lady Grantham einen Witz über Henrys voreiliges Verhalten, was Frauen anging, den ich, treffend, wie er war, sicherlich witzig gefunden hätte, wäre er nicht eine wunderbare Vorlage für einen Spruch von Mary gewesen. Ich wusste gar nicht, was mich daran mehr ärgerte – dass es nun so aussah, als machte ich Henry wegen seines Erbes schöne Augen, obwohl wir uns erst durch seinen Bruch mit Mary näher gekommen waren und ich ja eigentlich weder ihn noch sein Erbe wollte oder dass ich mir mittlerweile tatsächlich nicht mehr sicher war, ob ich ihn ablehnen würde, falls er mir einen Antrag machte. Denn seine Eltern waren anscheinend nicht der Meinung gewesen, ich brauche nichts dringender braucht als einen reichen Mann, im Gegenteil hatten sie mich behandelt, als wäre ich bereits ihre Schwiegertochter. Meine eigenen Eltern wären über nichts glücklicher als über diese Verbindung und ich selbst hatte während meiner Aufenthalte auf Downton längst begriffen, dass ich nicht mein Leben lang allein bleiben konnte, wie ich es eigentlich immer vorhatte. Aber darüber würde ich nicht mit Mary diskutieren, ich musste mich schließlich für nichts rechtfertigen. Denn selbst wenn ich Henry wegen seines Erbes gewollt hätte – so war es heutzutage eben üblich. Selbst Cora und Robert hatten schließlich nur aus finanziellen Gründen geheiratet. "Pass auf, sonst denkt noch jemand, du seist eifersüchtig", sagte ich daher nur ruhig zu Mary und widmete mich wieder meiner Pastete.

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#1409

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 10.12.2017 13:19
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Ich schnaubte nur und sah an ihr vorbei. Mama und Sybil redeten darüber, ob jemand nach Edith sehen sollte, kamen aber zu dem Schluss, dass sie erst einmal Ruhe brauchte und man daher nach dem Lunch zu ihr gehen würde. "Würde ich jemals auf einen Mann eifersüchtig sein, der mir eine andere vorzieht? Wohl kaum", antwortete ich Elizabeth in gedämpfter Lautstärke, niemand anderes am Tisch musste unser 'Gespräch' schließlich mitbekommen. Ich legte mein Besteck ordentlich an den Tellerrand, als ich aufgegessen hatte und trank einen Schluck Wein. "Nun sag schon, Elizabeth, wie war der Abend?", fing Mrs Allen dann wieder an, anscheinend wollte sie unbedingt eine Antwort. Grannys Spruch hatte sie nicht aufgeben lassen. Wahrscheinlich traf auch auf sie zu, dass sie unbedingt einen reichen Schwiegersohn haben wollte, um die Familie zu retten.

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#1410

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 10.12.2017 13:35
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Fast hätte ich gelacht, als Mary nur schnaubte – es sah ihr wirklich ähnlich, dass sie immer das letzte Wort haben musste, und sei es nur durch ein Schnauben. Ich hätte die Diskussion liebend gerne weiter geführt, beließ es aber dabei, mir zu denken, dass sie ja anscheinend doch eifersüchtig war – sonst könnten Henry und ich ihr vollkommen egal sein. Mama allerdings gab keine Ruhe, aber wenn ich schon etwas über den gestrigen Abend erzählen musste, dann würde ich Mary nicht den Gefallen tun, die Wahrheit zu sagen. "Es war wirklich toll", sagte ich und lächelte breit, "das Essen war wunderbar und ich konnte endlich auch Lord und Lady Redvers etwas näher kennenlernen." Es durfte ruhig so klingen, als hätte ich meine zukünftigen Schwiegereltern bereits ins Herz geschlossen. Zu spät fiel mir auf, dass ich nun auch meinen Eltern wieder Hoffnungen auf eine Verlobung mit Henry gemacht hatte, was ich ja eigentlich nicht wollte. Aber um Mary zu ärgern, war mir alles recht.

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