#1381

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.12.2017 16:45
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Ich begleitete Miss Allen in den Speisesaal und noch vor dem ersten Gang sprachen wir ihr mit einem Toast noch einmal unsere Glückwünsche aus. Das Dinner heute Abend bestand vor allem aus Miss Allens Lieblingsspeisen auf Downton und natürlich schmeckte alles mehr als gut. Zum Glück saß Mary dieses Mal am anderen Ende des Tisches neben ihrer jüngsten Schwester, sodass eine Szene wie bei meinem letzten Besuch hier sich hoffentlich nicht noch einmal wiederholen würde. Lady Edith saß neben Sir Richard und unterhielt sich nahezu ununterbrochen mit ihm, sodass ich meine ganze Aufmerksamkeit auf Miss Allen richten konnte. Also erzählte ich ihr von meinem Ausflug letzte Woche, in dem ich ein wenig durch Yorkshire gefahren war und mir viele Kirchen angesehen hatte. Ich hatte kürzlich mein Interesse für Architektur entdeckt und wollte deshalb so viel wie möglich mit eigenen Augen sehen, wovon ich sonst nur las. Ich glaubte, dass Miss Allen auch daran interessiert zu sein schien.

Sir Richard
Ich konnte nicht anders als lächeln, denn keine andere junge Frau hätte diese Antwort gegeben. "Sehr gern, Lady Edith, sehr gern. Ich glaube ich schulde Ihnen sowieso auch noch einen Spaziergang um Loxley House, nicht wahr? Das lässt sich doch gut miteinander verbinden", sagte ich sofort. Beschwingt durch die Aussicht, Lady Edith schon ganz bald wiedersehen zu können, ging das Dinner viel zu schnell vorbei. Ich musste aufpassen, um nicht nur mit Lady Edith zu reden. Also sprach ich auch mit Lord Grantham über die politische Lage, über Lady Granthams Pläne für den Sommer und mit Lady Sybil über ihren selbstgebackenen Kuchen, bevor ich immer wieder einen neues Thema fand, über das ich mich mehr als gut mit Lady Edith unterhalten konnte.

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#1382

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.12.2017 16:57
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Das Dinner war vermutlich das beste, das ich je auf Downton eingenommen hatte – wenn man davon absah, dass Henry neben mir ununterbrochen redete. Und das leider nicht gerade von Themen, die mich interessierten. Ich gab mein bestes, um geduldig zu bleiben, bereute aber mehr und mehr, ihm so oft Briefe geschrieben und ihn dann auch noch eingeladen zu haben. "Das klingt doch schön", lächelte ich, als er gerade von irgendwelchen Kirchen, die er sich angesehen hatte, redete, und schob mir ein Stück Fleisch in den Mund, um Zeit zu schinden. "Und was genau interessiert sie an Kirchenarchitektur so sehr? Sie hätten sich ja auch Häuser ansehen können, oder meinetwegen Burgen", plauderte ich weiter. Mittlerweile war es mir fast egal, was ich sagte und was er antworten könnte, sowieso. Ich musste das Dinner überstehen und dabei waren wir erst beim Hauptgang.

Edith
Ich lächelte breit, als Sir Richard mir tatsächlich zusagte, den Traktor sehen zu dürfen – und natürlich ihn. Ich hatte ohnehin die ganze Zeit über gehofft, wir würden bald einen Grund finden, uns wiederzusehen. "Den schulden Sie mir allerdings", bestätigte ich. Während des Dinners sprachen wir hauptsächlich miteinander, was mir einen recht eindeutigen Blick von Mama einbrachte. Sir Richard bemühte sich zwar, auch mit den anderen Gästen ein paar Worte zu wechseln, aber früher oder später kam er immer wieder auf ein Thema zurück, zu dem ich auch etwas zu sagen hatte. Das Dinner ging viel zu schnell für meinen Geschmack vorbei. Wenn ich bloß jeden Abend mit ihm zusammen essen könnte...

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#1383

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 14:44
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Das Essen war nur Nebensache, als ich Miss Allen weiter von meinem Ausflug berichtete. Sie hörte mir aufmerksam zu und stellte sogar Nachfragen, sodass ich wirklich davon ausgehen konnte, dass es sie auch interessierte. Vielleicht könnten wir ja einmal zusammen durch die Orte Yorkshires fahren und ich könnte ihr alles zeigen, wovon ich bisher nur gelesen hatte. "Hier gibt es Kirchen aus so unterschiedlichen Zeiten - manche so alt, als wären sie schon immer da und andere in einem ganz anderen Stil aus einer ganz anderen Zeit. Man kann die Architekturgeschichte wunderbar an Kirchen erleben, schließlich waren und sind die Gotteshäuser noch immer der Mittelpunkt der Ortschaften", erzählte ich ihr und ging dann gleich nahtlos in eine ganz besondere Kirche in einem kleinen Ort bei Yorkshire ein, die es mir besonders angetan hatte. Nebenbei wurde das Dessert serviert und Miss Allen durfte dabei natürlich als erstes vom Schokoladenpudding nehmen.

Jimmy
Mit jeder Minute, in der Mr Redvers auf Lizzy einredete, wurde ihr Gesicht immer länger. Ich sah sogar, wie sie einmal flehend auf die Uhr sah. Auf dem Weg nach unten für den nächsten Gang musste ich grinsen. Anscheinend wurde sie von ihrem Sitznachbarn ein wenig gelangweilt. Um sie ein wenig aufzuheitern, hielt ich ihr besonders lange die Platte mit dem frischen Gemüse hin, dass sie so gern aß und berührte leicht ihre Schulter, als wenn es aus Versehen geschehen war. Carson war dabei mit dem Wein beschäftigt, wie ich mich vorher versichert hatte. Ich fing Lizzys Blick auf, als ich zu Lady Edith weiterging und zwinkerte ihr unmerklich zu. So neidisch ich auch auf Mr Redvers war, dass er neben Lizzy an diesem Dinnertisch sitzen durfte - langweilen tat ich Lizzy nie.

Sir Richard
Es war viel zu schade, dass wir schon beim Pudding angekommen waren und die Damen danach schon in den Salon gehen würden. Ich hätte gern noch länger neben Lady Edith gesessen, aber Lady Granthams Blick zu uns beiden war selbst mir aufgefallen und irgendwie hatte er mich nervös gemacht. Denn dass wir uns verstanden, war mehr als eindeutig. Aber hieß das, dass wir einen Schritt weitergehen mussten? Tief in Gedanken sah ich Lady Edith nach, die mit den anderen aus dem Zimmer ging und beteiligte mich danach auch nur sporadisch am Gespräch der anderen. Mr Allen unterhielt sich angeregt mit Henry Redvers, den ich mittlerweile erkannt hatte und auch Lord Grantham ließ mich dabei in Ruhe. Da ich nicht unhöflich erscheinen wollte, verschob ich meine Gedanken über das Heiraten auf später, wenn ich wieder alleine zuhause war und stieg dann doch in das Gespräch mit ein.

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#1384

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 18:23
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Als Henry schließlich minutenlang ununterbrochen über Kirchen redete, hielt ich es nicht mehr aus und wagte einen Blick zur Uhr, den, so hoffte ich, niemand bemerkt hatte. Henry sicherlich nicht, denn der starrte mir ins Gesicht. Mein einziger Lichtblick war, dass ich Jimmy in ein paar Stunden wiedersehen würde – woran er mich auch erinnerte, indem er beim Servieren meine Schulter berührte. Bis dahin lächelte ich brav zu allem, was Henry sagte. Was fand Mary nur an ihm? So langweilig konnte nicht einmal sie sein. Endlich waren wir beim letzten Gang, Mrs. Patmores herrlichem Schokoladenpudding. Ich nahm mir eine große Portion, denn das einzige, was mir helfen würde, den Rest des Abends zu überleben, war Schokolade. Als schließlich alle Teller leer waren, atmete ich erleichtert auf. Allzu lang war der Abend nicht mehr. Ich holte zu Sybil auf, als wir in den Salon gingen. "Er hört einfach nicht auf zu reden", sagte ich leise und etwas panisch zu ihr. Dieses Problem hat man mit Jimmy definitiv nie.

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#1385

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 18:58
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Während des Dinners hatte ich einerseits Edith und Sir Richard zugehört, die sich mehr als blendend verstanden und so gut miteinander redeten, dass Mama nicht dazwischen kam. Andererseits wagte ich immer wieder einen Blick zu Lizzy am anderen Ende des Tisches neben Henry, der ihr etwas erzählte. Mary fuhr mit ihren Ausführungen über ihr neues Kleid fort und beachtete Henrys Anwesenheit gar nicht. Mittlerweile war sie sogar wieder etwas besser gelaunt, wenn auch nicht Lizzy gegenüber. Und wenn ich dann doch einmal ein paar ruhige Minuten hatte, in denen niemand mit mir sprach, dachte ich sehnsüchtig an meinen nächsten Ausflug übermorgen nach Thirsk zu einem Treffen einer meiner Wohltätigkeitsgruppen. Wir wollten eine Spielzeugsammlung für die Kinder eines Waisenhauses in York durchführen und ich freute mich schon sehr darauf. Vielleicht auch ein wenig auf die Fahrt dorthin, denn Bransons Worte hallten noch immer in meinem Kopf. Ich war gespannt, ob wir wieder miteinander reden würden. Noch immer in Gedanken daran ging ich Mama und Mary in den Salon nach, als Lizzy zu mir aufholte. Anscheinend meinte sie es wirklich ernst, was sie sagte. Ich blieb stehen und wartete, bis alle anderen im Salon waren. "Vielleicht ist er nur nervös?", fragte ich und grinste dann kurz. "Ansonsten kannst du ihm das auch einfach sagen" Ich glaubte aber zu wissen, was sie meinte. Mary hatte mir letztens davon erzählt, wie ausschweifend und langweilig von allem redete, als ich vor dem Dinner bei ihr auf dem Bett gesessen und ihr beim Haare machen zugeschaut hatte.

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#1386

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:07
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Seufzend setzte ich mich auf eines der Sofas. "Ich soll ihm sagen, dass er zu viel redet?" Ich musste mich ja selbst immer wieder daran erinnern, dass Henry nicht Jimmy war und ich zu ihm nicht so direkt sein konnte. Irgendwann setzte Mama sich zu mir und Sybil, die den Wink verstand, gesellte sich zu Mary. Ich hörte auch meiner Mutter nur mit halbem Ohr zu, als sie davon redete, wie perfekt Henry und ich zusammen aussehen würden und wie nett und gut erzogen und gebildet er doch sei. Zuerst dachte ich, sie würde das ernst meinen, aber dann fiel mir auf, wie erleichtert und losgelöst sie wirkte, und das war schon seit längerer Zeit nicht mehr der Fall gewesen. Anscheinend machte sie sich ernsthafte Hoffnungen, Henry könnte mir einen Antrag machen und unsere Familie damit retten. Ich wimmelte sie ab, dachte aber, während ich später mit Edith redete, über ihre Worte nach. Henry war tatsächlich recht gutaussehend, reich und gebildet. Und ich war schon wieder ein Jahr älter und konnte einen vermögenden Ehemann gebrauchen. Durfte ich den wirklich ausschlagen, nur weil er langweilig war?

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#1387

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:14
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Lizzy schien den Abend ihres Geburtstags nicht so sehr zu gefallen wie der Rest. Mit ein wenig zerknirschter Miene saß sie ernst neben ihrer Mutter und dann später auch noch, als sich Henry Redvers wieder zu ihr setzte. Der schien partout nicht gehen zu wollen und schließlich waren schon alle Crawleys zu Bett gegangen, als Mr Redvers sich von Lizzy und ihren Eltern verabschiedete. So war auch niemand mehr unten, als Thomas und ich die Gläser in die Küche stellten. Unsere allabendliche Partie Karten und die Zigarette verschoben wir auf morgen, als wir beide müde in unsere Zimmer gingen. Da ich jetzt den Luxus hatte, dass Lizzy auf unbestimmte Zeit auf Downton war, kam ich nicht mehr jede Nacht zu ihr. Manchmal war ich einfach zu müde und der Tag zu lang. Aber da jetzt noch ihr Geburtstags war - gut, in ein paar Minuten nicht mehr - zog ich mich nur schnell um und ignorierte meine schweren Beine, als ich mich nach unten in ihr Zimmer schlich. Sie saß anscheinend tief in Gedanken versunken in ihrem Bett, als ich mich neben sie legte und ohne ein Wort zur Begrüßung einfach küsste.

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#1388

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:24
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Natürlich machte Henry, als er mit den anderen Männern aus dem Speisesaal kam, genau dort weiter, wo er beim Dinner aufgehört hatte. Edith stand, als sie Sir Richard sah, sofort auf und ließ Henry ihren Platz neben mir einnehmen. Mittlerweile taten mir die Mundwinkel weh. Als er schließlich endlich gehen wollte, schlug er noch vor, eine Tour durch Yorkshire zu machen, um Kirchen und andere für die Architektur wichtige Gebäude anzuschauen. Ich war nicht nur hundemüde, sondern hatte auch keine Energie mehr, weiter freundlich zu ihm zu sein, also sagte ich nur, dass wir das ja immer noch später in einem Brief besprechen konnten, ließ seinen zweiten Handkuss an diesem Abend über mich ergehen und ging dann sofort ins Bett. Aber natürlich konnte ich, obwohl ich müde und froh über Henrys Abwesenheit war, nicht schlafen. Ich wurde den Gedanken nicht los, wie ich reagieren würde, sollte Henry tatsächlich mehr von mir wollen. Denn eigentlich würde keine Frau von klarem Verstand eine solche Partie ablehnen. Meine Eltern wären überglücklich. Ich nicht, aber vielleicht musste ich auch aufhören, nur das zu tun, was mir Spaß machte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich kaum mitbekam, wie Jimmy die Tür öffnete. Erst, als sich das Bett neben mir absenkte, weil er sich zu mir legte, realisierte ich, dass ich wieder einen Mann neben mir hatte, den ich wirklich mochte. Und der mich nicht langweilen würde. Er küsste mich ohne große Worte und ich war ihm wirklich dankbar dafür.

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#1389

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:40
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Anscheinend tat ich genau das, was Lizzy jetzt brauchte, denn sie gab sich meinen Küssen nur zu bereitwillig hin. Und so dauerte es auch eine ganze Weile, bis wir uns voneinander lösten. Ihre geflochtene Frisur war schon längst Geschichte. Da sie sicherlich nicht über Henry Redvers reden wollte, spielte ich einfach mit einer Haarsträhne und sah sie grinsend an, während wir uns gegenüber lagen. "Dein Geburtstag ist jetzt eigentlich schon vorbei, aber ich werde dir trotzdem noch einen Wunsch erfüllen, wenn du einen hast", meinte ich dann und beugte mich wieder zu ihr vor, sodass meine Lippen nur Millimeter von ihren entfernt waren. Ich ließ dabei Lizzys Augen nicht aus dem Blick. "Hoffentlich sagst du jetzt nicht, dass du nur in Ruhe schlafen möchtest" Grinsend küsste ich ihre Wange und sah sie dann wieder direkt an. Meine eineHand wanderte von ihren Haaren auf ihre Taille, mit der anderen malte ich ihre Lippen nach. Meine Müdigkeit war auch verflogen.

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#1390

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:50
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Es dauerte eine Weile, bis Jimmy und ich uns voneinander lösten. Zwischenzeitlich war Henry wenigstens in die hintersten Ecken meines Gedächtnisses gerückt. "Ganz im Gegenteil", murmelte ich, als Jimmy mir anbot, mir noch einen Wunsch zu erfüllen. "Ich muss es ja ausnutzen, wenn du so großzügig und selbstlos bist." Ich grinste, fügte aber in Gedanken ein und solange ich noch hier und unverheiratet bin hinzu und nahm seine Hand, die gerade meine Lippen nachfuhr, in meine, um sie neben meinen Kopf zu legen und ihn so ungehindert küssen zu können. Fast kam ich mir etwas schäbig vor, einerseits Henry Hoffnungen zu machen und andererseits Jimmy hier heimlich und, zumindest für den Moment, da ich die Ablenkung dringend brauchte, ziemlich leidenschaftlich zu küssen.

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#1391

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 19:55
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Dass sie schlafen wollte, hatte ich in keinster Weise geglaubt. Anscheinend brauchte sie nur jemanden, der sie ganz weit weg von Henry Redvers brachte, wenn ich das richtig beobachtet hatte. Da war ich ja genau der richtige Kandidat. Bei leidenschaftlichen Küssen blieb es nicht für lange und am Ende war ich so erschöpft, dass ich beinahe sofort einschlief. Meine innere Uhr war aber durch die Nächte in diesem Bett darauf eingestellt, mich passend um kurz vor fünf Uhr zu wecken. Lizzy hatte ihre Augen noch geschlossen, aber ich wusste nicht, ob sie noch schlief oder nur vor sich hin döste. Um das herauszufinden, küsste ich sie einfach, während ich mit der anderen Hand schon in ihrem riesigen Bett nach meinem Schlafanzug suchte, um nicht nachher doch zu spät in mein eigenes Bett zu kommen.

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#1392

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 20:05
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Obwohl ich wirklich müde war und eng in Jimmys Arm lag, wo es eigentlich schwer war, an irgendetwas oder sogar irgendjemand anderes zu denken, schlief ich noch immer nicht ein. Ein paar mal schloss ich die Augen und hoffte einfach, vom Schlaf übermannt zu werden, aber selbst als es kurz vor fünf Uhr war und Jimmy sich wieder anzog, hatte ich noch keine Sekunde geschlafen. Schließlich gab ich auf und öffnete die Augen. Ich erwiderte seinen Kuss kurz und suchte dann selbst mein Nachthemd, das ich mir wieder über den Kopf zog. "Sollte ich mal wieder einen Wunsch freihaben, lass es mich wissen", grinste ich müde.

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#1393

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.12.2017 20:10
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Grinsend sah ich sie an, während ich mir das Hemd sporadisch zuknöpfte. "Man kann nicht jeden Tag Geburtstag haben, Lizzy", meinte ich nur spaßeshalber und strich mir eine herunterfallende Locke zurück. Meine Haare konnte Lizzy ganz wunderbar durcheinander bringen. "Schlaf gut", sagte ich ihr noch, denn unter den Augen konnte man dunkle Ringe erkennen. Anscheinend hatte sie eben nicht geschlafen, anders als ich. Trotzdem war ich dankbar über die zusätzliche Stunde in meinem eigenen Bett. Ich zwinkerte ihr wie beim Dinner zu, bevor ich leise die Tür hinter mir schloss und die Treppe nach oben nahm. Wie jeden Morgen hatte ich Angst, dass Carson vor meiner Tür auf mich warten würde, die Kündigung in seiner Hand - aber wie sonst auch immer war der Flur leer. Und wie jeden Morgen klingelte mein Wecker wieder viel zu schnell.

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#1394

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 06.12.2017 18:49
von Mü~ • 1.639 Beiträge

[...]

Tom
Natürlich sollte ich eigentlich keine Präferenzen haben, wenn es darum ging, welches Familienmitglied ich im Auto herumfuhr. Aber ich freute mich tatsächlich sehr darauf, Lady Sybil heute Nachmittag wieder nach Thirsk zu fahren – zu einem Wohltätigkeitstreffen natürlich. Dass sie, obwohl sie genau wie ich fand, dass es eigentlich nicht genug war, weiterhin regelmäßig und mit großer Begeisterung zu diesen Treffen ging, fand ich auf positive Art starrsinnig und wenn sich irgendeine Möglichkeit ergab – was sehr wahrscheinlich war –, würde ich mich auch heute wieder wenigstens etwas mit ihr unterhalten. Zu weit gegangen war ich beim letzten Mal anscheinend nicht, denn noch war ich ja hier und hatte ich keine Beschwerden von Carson oder sogar Lord Grantham gehört. Und eigentlich sah ich auch nicht ein, warum ich nicht gut genug dafür sein sollte, mit Lady Sybil zu reden. Den ganzen Tag ging mir kaum etwas anderes durch den Kopf als diese eine Fahrt und als es schließlich endlich Nachmittag wurde, hatte ich tatsächlich ein leichtes Grinsen im Gesicht – welches zum Glück nur Jimmy auffiel.

Edith
Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel. Das feuchte Wetter draußen ließ meine Haare leicht abstehen und auch, wenn sie noch nicht so schlimm aussahen wie Lizzys, konnte ich nicht anders, als mich darüber zu ärgern – denn gleich würde Sir Richard vorbeikommen, damit wir endlich unseren Spaziergang nachholen konnten; ob er danach auch zum Tee bleiben würde, hatte er nicht gesagt, aber ich konnte ihn sicher überzeugen. Er hatte sich überraschend und anscheinend sehr spontan angekündigt, aber mir sollte es recht sein. Mittlerweile kam mir nämlich jeder Tag, an dem ich ihn nicht sah, langweilig und wie die reinste Verschwendung vor. Ich zog gleich meinen Mantel und Hut an und ging dann nach unten in die Eingangshalle, denn er musste jede Sekunde ankommen. Voller Vorfreude wartete ich erst wenige Minuten, als ich draußen ein Auto hörte.

Lizzy
Mir stand ein Nachmittag ohne Sybil und Edith bevor, was bedeutete, dass mir höchstwahrscheinlich mehr als langweilig sein würde. Natürlich war Lesen immer eine Option, aber nach allem, was ich in den letzten Monaten erlebt hatte, schien es auch keine optimale Lösung mehr gegen Langeweile zu sein. Dennoch schnappte ich mir eines der Bücher, die ich zum Geburtstag bekommen hatte und setzte mich in die Bibliothek. Vielleicht würde Jimmy es beim Tee wenigstens wieder schaffen, mir den ein oder anderen Blick zuzuwerfen oder mich irgendwie zu berühren – immerhin waren heute nicht viele anwesend, denn Cora war bei einer Freundin zum Tee eingeladen und vielleicht hatte ich Glück und Mary begleitete sie. Ich konnte etwas Ablenkung von seiner Seite wirklich gut gebrauchen, denn heute Abend war ich bei dem zweiten Mann in meinem Leben zum Dinner eingeladen – Henry. Obwohl ich langsam aber sicher etwas genervt von ihm war, schaffte ich es nicht, ihm das auch mitzuteilen. Nicht, weil ich zu schüchtern war, sondern weil ich immer im Hinterkopf hatte, was für eine gute Partie er war und dass meine Eltern sich vor Freude beinahe überschlugen, dass ich mich mit einem reichen Erben so gut verstand.

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#1395

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 08.12.2017 17:52
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Schwungvoll nahm ich die Treppenstufen nach unten, denn eigentlich war ich schon so gut wie zu spät. Branson würde sicher schon warten, aber ich hatte es einfach nicht schneller geschafft. Edith wollte unbedingt wissen, welchen Mantel und Hut sie für ihren Spaziergang für Sir Richard wählen sollte, Papa wollte gerade jetzt eine Diskussion darüber anfangen, ob ich wirklich mehrmals in der Woche zu meinen Treffen fahren musste und Mary schien auch nicht gerade gut gelaunt sein, als ich noch kurz auf der Galerie mit ihr sprach. "Es tut mir leid, Branson, dass sie warten mussten", sagte ich dem Chauffeur daher gleich zur Begrüßung, als er mir die Tür aufhielt und ich seine Hand ergriff, um einzusteigen. Schnell steckte ich mir noch die letzten Haare unter den Hut. "Aber ich bin sicher, dass sie es pünktlich nach Thirsk schaffen" Ich lächelte ihn breit an und war neugierig, ob er wieder mit mir reden würde. Und ob er wieder über Politik reden würde. Und ob er mich dabei wieder wie jemand Gleichberechtigten behandeln würde. Er fuhr los und Jimmy schloss bereits wieder die Eingangstür.

Sir Richard
Ich hatte heute Morgen nur kurz angerufen und Bescheid gegeben, dass ich kommen wollte. Lady Edith schien darüber mehr als erfreut zu sein, auch wenn ich befürchtete, sie heute enttäuschen zu müssen. Wie lange schon hatte ich übersehen, dass ich doch viel zu alt für sie war und obendrein noch verkrüppelt? Es war mir beim letzten Dinner mit Henry Redvers aufgefallen - einem jungen, gutaussehenden und gesunden Mann, der Lady Edith so viel glücklicher machen würde als ich. Ganz Yorkshire schien schon darüber zu reden und auch Lord Grantham - oder vielmehr seine Mutter - hatten angedeutet, dass sie auch nicht gerade von unserer Beziehung waren. So schwer es mir fiel, ich musste es ansprechen. Ich hatte die Zeit mit Lady Edith viel zu sehr genossen, aber ich wollte ihr ihr Leben nicht nehmen. Also musste es aufhören, die Besuche, die gemeinsamen Fahrten im Auto. Schweren Herzens parkte ich das Auto vor der Eingangstür, wurde eingelassen und fand Lady Edith bereits in der Eingangshalle vor. "Sie sind schon fertig, wie ich sehe?", begrüßte ich sie und ließ es noch zu, dass sie mich auf die Wange küsste. Gemeinsamen gingen wir nach draußen. Die Sonne schien schwach zwischen den Bäumen hindurch und schien auf das vom Regen feuchte Gras. Ich schwieg, weil ich nicht wusste, wie ich anfangen sollte. Es tat mir selber unendlich weh, sie verletzen zu müssen - aber da es nur zu ihrem Besten war, gab es keinen anderen Weg. "Es tut mir leid, dass ich mich so kurzfristig angemeldet habe. Aber ich möchte etwas mit Ihnen besprechen, etwas wichtiges" Ich deutete auf eine Parkbank und setzte mich. Als sie das auch getan hatte, schloss ich kurz die Augen und sprach es dann aus. "Ich befürchte, wir können uns in Zukunft nicht mehr sehen"

Lady Mary
Ich hatte Mamas Angebot sie zu ihrer Freundin Lady Grafton zu begleiten dankend abgelehnt, bereute es aber schon wieder in dem Moment als Sybil sich nach Thirsk verabschiedete und selbst Edith auf Sir Richard wartete, der mit ihr spazieren gehen wollte. Ich setzte mich zu Papa in die Bibliothek, der an seinem Schreibtisch saß und einen Brief schrieb. "Erwarten wir Gäste zum Dinner?", fragte ich ihn. "Ich könnte mir vorstellen, dass Edith Sir Richard überredet", antwortete er nicht gerade mit Begeisterung. "Ansonsten sind es nur wir. Elizabeth ist bei Lord Redvers, wenn ich das richtig verstanden habe", fügte er noch hinzu und schrieb dann gleich weiter. Ohne von ihm gesehen zu werden verdrehte ich die Augen. So weit waren die beiden also schon. Nicht mehr lange und sie würden sich verloben. Und obwohl ich Henry schon abgeschrieben und mir klar gemacht hatte, dass ich einen interessanteren und besseren Mann finden würde, ließ es meine Laune sofort in den Keller sinken. So wie ich Elizabeth kannte, würde sie ihren Spaß daran haben, mir genau das unter die Nase zu reiben. "Ich reite aus", teilte ich Papa deswegen mit und klingelte, damit man Lynch Bescheid gab.

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