#1486

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 16:35
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Natürlich war sie am Anfang nervös, aber mit der Zeit entspannte sich Elizabeths Körper, soweit ich das merken konnte. Ihre Lippen waren wunderbar weich und das Gefühl war einfach berauschend. Ich musste es eingestehen, ich hatte in meinem Leben nicht viele Frauen geküsst und wenn, dann war es schon viele Jahre her... Aber nichts stand im Vergleich zu dem hier. Mein ganzer Körper schien in Flammen aufzugehen. Elizabeth erwiderte den Kuss und jetzt war ich mir wirklich sicher, dass sie genauso für mich empfand wie ich für sie. Ein perfekter Tag. Ich löste mich wieder von ihr, schließlich war es unser erster Kuss und ich wollte sie nicht überfordern. Wenn es nach mir ginge, hätten wir noch ewig hier stehen bleiben können. Der Jubel vom Cricketplatz holte mich in die Wirklichkeit zurück, das Spiel war vorbei. Sicherlich würde Mama uns nicht so lange außer Augen lassen, wir hatten unser Glück schon genug gereizt. "Elizabeth, wenn wir uns das nächste Mal sehen, habe ich eine wichtige Frage an dich", sagte ich dann und hielt noch immer ihre Hände. "Du würdest mich zum glücklichsten Mann auf der Welt machen, würdest du Ja sagen" Meine Stimme war ernst, schließlich war es ein feierlicher Anlass. Ihr jetzt und gleich einen Antrag zu machen, hielt ich für überstürzt. Sie erwiderte meine Gefühle und für den Moment war das mehr als genug. Außerdem wollte ich ihr Zeit geben, damit sie mit ihren Eltern darüber reden konnte. Auch wenn ich mir mittlerweile sicher war, dass sie meinen Antrag annehmen würde. Wieder bot ich ihr meinen Arm an, damit wir zu den anderen zurückgehen konnten.

Lady Mary
Ich sah Edward an. Ohne Frage, sein Auftreten heute hatte mich verwirrt.. Schließlich war er nicht schreiend vor mir weggelaufen oder hatte wieder einen Streit angefangen. Fast wirkte es, als wäre alles wie früher - als wäre er interessiert. Warum also nicht? "Ich habe es mir in den Kopf gesetzt am nächsten Pferderennen teilzunehmen, jetzt wo Frauen zugelassen sind. Warum kommen Sie nicht mit? Ich weiß doch, wie gut Sie reiten", sagte ich ihm dann und war gespannt auf seine Reaktion. Wenn er sich so verhielt, als wäre er einer nächsten Begegnung nicht abgeneigt, konnte ich doch auch ein wenig mit ihm spielen. Und er ritt wirklich gut. Ein wenig Konkurrenz würde sicherlich noch mehr Spannung in die Sache bringen.

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#1487

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 16:50
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Wenigstens konnte Henry recht gut küssen. Wäre ich in Henry verliebt und das hier, wie es sich gehörte, mein erster oder höchstens zweiter Kuss gewesen, hätte er mir sicher gefallen. Da das beides nicht der Fall war, hielt ich tapfer durch und war froh, dass Henry sich nach ein paar Sekunden schon wieder von mir löste. Halb erschrocken, halb abgestoßen sah ich ihm in die Augen und hörte den lauten Rufen vom Cricketplatz zu. Anscheinend war das Spiel zum Ende gekommen – und ich hatte Jimmy nicht einmal mehr beim Spielen zugesehen. Stattdessen hatte ich einen anderen Mann geküsst. Eigentlich sollte ich kein schlechtes Gewissen haben, denn Jimmy hätte vermutlich ohne zu zögern in meiner Abwesenheit eine andere Frau geküsst, aber es fühlte sich falsch an. Seine nächsten Worte machten die Katastrophe perfekt: Er würde mir tatsächlich einen Antrag machen. "Dann merke ich mir das wohl besser, bevor ich aus Versehen die falsche Antwort gebe", scherzte ich, um mein Gefühlschaos zu überspielen, nahm seinen Arm und ging mit ihm zum Platz zurück.

Edward
Ich war ohne Frage überrascht, als Mary verkündete, an einem Pferderennen teilzunehmen – und gleichzeitig auch überhaupt nicht überrascht. Denn es passte zu ihr, so etwas zu machen und außerdem konnte sie fantastisch reiten. "Ich fange wohl besser an, zu üben", antwortete ich lächelnd – denn natürlich würde ich mitkommen. Es klang aufregend und abwechslungsreich und außerdem war mein Ehrgeiz geweckt. Wie immer bei Mary war ich mir nicht sicher, wie ich ihr verhalten einzuschätzen hatte, aber wenn sie nicht unbedingt plante, bei dem Rennen einen versteckten Mordanschlag auf mich zu planen – was ihr durchaus auch zuzutrauen wäre –, hatte ich ja nichts zu verlieren.

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#1488

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 17:06
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
"Das hoffe ich doch sehr", gab ich noch lächelnd zurück. Ihre Antwort war schon einmal kein klares Nein, also war alles gut. Oder es würde gut werden, sobald ich das nächste Mal nach Downton kommen und als verlobter Mann wieder fahren würde. Außerdem hatte sie mir schon jetzt zu verstehen gegeben, dass sie meine Frage verstand und nicht falsch antworten würde. Der Jubel aus dem Cricketplatz spiegelte meine eigenen Gefühle sehr gut wider und unauffällig gingen Elizabeth und ich wieder zu den anderen. Lady Grantham küsste Lord Grantham gerade auf die Wange, der sich von allen feiern ließ. Nur ungern ließ ich ihren Arm los, aber all das wäre jetzt zu offensichtlich. Und sie würden es ja bald erfahren. Auch ich gratulierte Lord Grantham und stieß mit dem Champagner an, der gebracht wurde. Es war fast, als würde unsere Verlobung schon jetzt gefeiert werden.

Sybil
Während des Spiels hatte ich doch noch nach Lizzy Ausschau gehalten - sie aber nirgendwo gefunden. Auch Henry hatte ich nicht entdeckt. Erst, als wir schon alle feierten und Papa strahlend vom Platz kam, tauchten die beiden wieder auf. Arm in Arm. In dem Wissen, dass Henry Lizzy bald einen Antrag machen würde und dieser bis über beide Ohren strahlte, hatte ich ein eher ungutes Gefühl. "Wo hast du gesteckt?", fragte ich sie leise, als wir beide Champagner in der Hand hielten und etwas abseits standen. Kurz sah ich zu Branson, der mit Jimmy redete. Jetzt musste er sich wohl oder übel über den Sieg freuen, sonst wäre er in Carsons Augen ein Verräter. Lächelnd darüber, dass er wenigstens versuchen würde, sich zu freuen, sah ich Lizzy wieder an. Deren Laune im Gegensatz zu allen anderen um uns herum nicht gerade prächtig war.

Lady Mary
Ich erwiderte sein Lächeln. "Das tun Sie besser. Ich möchte einen wirklichen Konkurrenten und niemanden, der schon beim ersten Sprung vom Pferd fällt", sagte ich ihm und fixierte seinen Blick. Dass er zustimmte, sagte mir alles. Unsere Beziehung hatte sich auf wundersame Weise wieder gewandelt und ich freute mich wirklich, ihm beim Pferderennen sehen zu können. Außerdem machte es Spaß, sich mit ihm zu unterhalten. "Ich gehe besser, sonst fragen sich alle noch, warum ich nicht mit ihnen den Sieg feiere", sagte ich ihm dann, als alle Spieler vom Platz kamen. "Wir sehen uns beim Pferderennen, Mr Armstrong" Mit deutlich besserer Laune ging ich dann zu meiner Familie, die Papa unter dem Zelt feierten. Vorher gratulierte ich noch Carson, der mindestens genauso glücklich war.

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#1489

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 17:20
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
In Sichtweite der anderen ließ Henry meinen Arm wieder los und ich ging sofort auf Sybil zu. Ich musste mit irgendjemandem reden. Den Champagner, den man mir gereicht hatte, rührte ich nicht an. Mittlerweile hatte ich Tränen in den Augen und blinzelte angestrengt, um nicht vor versammelter Mannschaft anzufangen zu weinen. "Ich war mit Henry am Wald spazieren", antwortete ich Sybil ebenso leise. "Er hat mich geküsst und er hat deutlich gemacht, dass er mir einen Heiratsantrag machen wird, wenn wir uns das nächste Mal sehen." Sehr unweiblich wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen und die Nase – natürlich hatte ich nie ein Taschentuch dabei, wenn ich eines brauchte. Mein Blick folgte Sybils, die Branson ansah. Dieser wiederum redete mit Jimmy. "Das war es dann wohl", murmelte ich.

Tom
Die Hausmannschaft gewann tatsächlich. Es tat mir zwar leid für die Dorfbewohner, die, soweit ich das beurteilen konnte, wirklich gut gespielt hatten, aber als mein Blick kurz zu Lady Sybil wanderte, die strahlend ihrem Vater und Carson gratulierte, musste ich doch lächeln. Bereitwillig ging ich schließlich auf Jimmy zu. "Wirklich gut gespielt", sagte ich lächelnd. "Ich hoffe doch, wir kommen jetzt auch wirklich in den Genuss von Mr. Carsons guter Laune." Ich grinste ihn kurz an und sah dann wieder zu Lady Sybil, die gerade anscheinend eine recht aufgelöste Miss Allen zu beruhigen versuchte. Hoffentlich würde ich nachher nochmal die Gelegenheit haben, ein paar Worte mit ihr über den Ausgang des Spiels zu wechseln.

Edward
"Sie können sich auf mich verlassen", versprach ich grinsend und hoffte, dass ich mir damit nicht zu viel vornahm. Ich war zwar ein guter Reiter, hatte aber kaum Möglichkeiten oder Zeit um zu trainieren. Aber wenn Lady Mary einen Konkurrenten wollte, dann sollte sie den auch bekommen. "Bis zum Pferderennen", stimmte ich ihr zum Abschied zu und machte mich dann wieder auf die Suche nach Mr. Coyle. Es war seltsam, wie viel anders als ich es erwartet hatte das Cricketspiel ausgegangen war – nicht nur für die Hausmannschaft, sondern auch für mich.

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#1490

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 17:32
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Mein Instinkt lag richtig, Lizzy war den Tränen nahe. Schnell gab ich ihr mein Taschentuch und führte sie in die hinterste Ecke des Zeltes. Zum Glück waren alle anderen mit dem Sieg beschäftigt. Ihre aufgelöste Stimmung konnte ich nur zu gut verstehen - es war also wirklich ernst. Schließlich hatte er sie geküsst und das wahrscheinlich noch gegen ihren Willen. "Trink das", sagte ich ihr mit Blick auf den Champagner, ein wenig Alkohol würde wohl nicht schaden. "Und was hast du ihm gesagt? Du hast ihm doch noch keine Antwort gegeben, oder?" Anscheinend nicht, sonst würde Henry sicher allen stolz davon erzählen. "Du musst ihn nicht heiraten. Es wird eine andere Chance geben, euer Vermögen wiederzubekommen. Aber nicht dadurch, dass du einen Mann heiratest, den du nicht liebst. Oder weinst du etwa aus Freude?" Die ganze Zeit hielt ich meine Stimme gedämpft. Dass Jimmy in Lizzys Blickfeld stand, machte es da wohl auch nicht besser. Warum mussten sich auch alle immer in die falsche Person verlieben?

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#1491

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.01.2018 17:40
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Dankbar nahm ich Sybils Taschentuch und folgte ihr weg von den fröhlichen Menschen um uns herum. "Selbst Alkohol kann jetzt nichts mehr retten", murmelte ich, als Sybil mir vorschlug, etwas zu trinken, kippte den Champagner dann aber doch in kürzester Zeit herunter. Ich konnte allerdings nicht behaupten, mich dadurch besser zu fühlen. "Ich habe mich entschieden, Sybil, ich werde ihn heiraten. Wer weiß, wann ich so eine Gelegenheit nochmal bekomme. Unser Vermögen ist verloren und meine gesellschaftliche Position damit auch. Ich würde keine Arbeit finden und selbst wenn, bräuchte ich erst eine Lebensgrundlage", erklärte ich, nachdem ich mir die Nase geputzt hatte. "Nein, ich habe ihm noch keine Antwort gegeben, aber ich werde es tun, wenn er fragt." Ich seufzte. "Ich habe seinen Kuss erwidert, also ist jetzt sowieso schon alles klar. Ich muss es tun." Noch immer starrte ich zu Jimmy, aus dieser Entfernung würde das ohnehin keinem auffallen. Es gab noch zig andere Personen, in deren Richtung ich hätte schauen können. "Ich muss mit Jimmy reden, so schnell wie möglich."

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#1492

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 13:39
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ihre Entscheidung traf mich völlig unvorbereitet. Noch vor ein paar Tagen war sie sich so unsicher gewesen und jetzt? Mit offenem Mund und im ersten Moment ohne zu wissen, was ich zu ihr sagen sollte, starrte ich sie an. Warum tat sie es? Schon jetzt wirkte sie todunglücklich - wie sollte es ihr da erst gehen, wenn sie den Rest ihres Lebens an Henrys Seite verbringen musste? Eine Scheidung würde es wohl kaum geben, schon gar nicht als zukünftige Countess. "Das weißt du doch gar nicht. Bitte, überstürz jetzt nichts! Er hat dir extra die Gelegenheit gegeben, dass du gut darüber nachdenkst. Du musst gar nichts tun, Lizzy! Niemand zwingt dich dazu. Du kannst euer Vermögen und eure gesellschaftliche Position doch nicht dadurch retten, dass du unglücklich wirst!", sagte ich eindringlich zu ihr, denn für mich war es ganz klar, was ich in ihrer Situation tun würde - Henry einen Korb geben. Da sie ja am liebsten sofort zu Jimmy gelaufen wäre, der noch immer mit Branson redete und ohne Frage eine gute Figur in seiner weißen Kleidung machte, packte ich ihren Arm. "Du kannst jetzt nicht einfach so zu ihm gehen, Lizzy, sei doch vernünftig. Bitte. Schlaf eine Nacht darüber und dann kannst du dich immer noch entscheiden und mit ihm reden." Langsam musste ich wirklich flehen.

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#1493

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 15:31
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Sybil war so entsetzt über meinen Entschluss, dass mir sofort wieder Zweifel kamen, die ich aber verwarf. "Sybil, nimm es nicht persönlich, aber die Tatsache bleibt bestehen, dass du nie in meiner Situation gewesen bist. Du hast ein sicheres Zuhause und eine Zukunft. Ich habe eine endgültige Entscheidung getroffen, zweifel sie bitte nicht an", sagte ich und sah sie an. Noch immer wirkte sie so verstört, als müsse sie selbst Henry heiraten. "Ich muss nicht darüber schlafen", fuhr ich fort, "aber ich würde lieber gleich mit Jimmy reden, sonst muss ich das nachts machen, wenn er zu mir kommt." Ich schaute wieder zu ihm hinüber, er redete noch immer mit dem Chauffeur. "Könntest du nicht...?", fragte ich Sybil, sah sie bittend an und machte eine Kopfbewegung zu den beiden Männern am Rand des Spielfelds. Erst als Sybil tatsächlich auf die beiden zuging, fing ich an, mir Gedanken zu machen, was ich überhaupt zu ihm sagen sollte. Wie sagte man schon jemandem, dass man ihn liebt, und das auch noch als Frau? Und wenn man sich ziemlich sicher war, dass diese Person die Gefühle nicht erwiderte?

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#1494

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 16:08
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Nein, ich war nicht in ihrer Situation. Ich hatte Downton als mein Zuhause, dank Papa genug Geld, sodass ich mir nie Sorgen machen musste. Und trotzdem hätte ich mich anders entschieden. Vielleicht würde ich deshalb als einsame Jungfer enden, aber ich würde immer auf mein Herz hören. Doch anstatt Lizzy Widerworte zu geben, schluckte ich diese mit einer Portion Wut hinunter. "Bevor du ihm hier vor versammelter Mannschaft noch deine Liebe gestehst, gehst du lieber mit ihm an einen Ort, der etwas privater ist. Keine Sorge, ich denke mir einen Grund für deine Abwesenheit aus", sagte ich ihr dann nach kurzem Überlegen. Es war Lizzys Leben und damit musste ich mich abfinden - egal, ob ich ihre Entscheidung richtig fand oder nicht. Ich warf ihr noch einen ernsten Blick zu, bevor ich schließlich auf Branson und Jimmy zuging. Ich spürte Lizzys Blick auf meinem Rücken und redete mir ein, dass schon alles gut werden würde. Und, dass ich das hier nur für Lizzy tat. Trotz meiner unterdrückten Wut, die ich angesichts ihrer Entscheidung hatte, setzte ich ein Lächeln auf. Branson konnte ja schließlich nichts dafür. "Meinen Glückwunsch, Jimmy. Wirklich gut gespielt", fing ich an und stellte mich neben Branson. Gleichzeitig machte ich eine unmerklich Kopfbewegung in Lizzys Richtung an Jimmy gerichtet und zog meine Augenbrauen abwartend hoch. Er sah tatsächlich herüber und verstand - jedenfalls lächelte er. Wenn er nur wüsste, was sie ihm gleich sagen wird... "Danke, mylady. Ich jetzt besser zu den anderen", antwortete er und verschwand. "Und, freuen Sie sich?", fragte ich Branson dann, sah aber über seine Schulter, wie Lizzy unauffällig mit Jimmy in Richtung Wald verschwand.

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#1495

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 16:22
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich ließ Sybil nicht aus den Augen. Sie redete kurz mit Jimmy und Branson und kurz darauf ging Jimmy – wenn auch unauffällig und mit gebührendem Abstand – auf mich zu. Ich setzte mich ebenfalls in Bewegung, er würde schon verstehen, dass er mir folgen sollte und ging auf den Wald zu, auf der Suche nach einem Plätzchen, wo wir von den anderen nicht gesehen werden konnten uns uns dennoch nicht die Zweige ins Gesicht peitschten. Jimmy schien vor mir etwas gesehen zu haben und blieb auf der Lichtung stehen, auf der mich vorhin schon Henry geküsst hatte. Schnell holte ich zu ihm auf und blieb vor ihm stehen. Wenn noch alles wie früher wäre, wenn es nur wie vor zwei Monaten wäre, hätten Jimmy und ich jetzt vermutlich dasselbe getan – und erst jetzt fiel mir auf, dass dieser Ort tatsächlich recht romantisch war. Fast hätte ich meine Pläne wieder über den Haufen geworfen und um einen Tag verschoben, um wenigstens heute nochmal ein paar schöne Minuten mit Jimmy zu verbringen, aber letztendlich wusste ich, dass es das nur noch schwerer machen würde. Ich musste die Sache mit Jimmy hier und jetzt beenden und ihm alle Gründe dafür nennen. Plötzlich war ich so nervös, dass ich dachte, meine Knie würden gleich nachgeben. Das letzte Mal hatte ich mich vor einem halben Jahr so gefühlt, als Jimmy das erste Mal nachts in meinem Zimmer gestanden hatte.

Tom
Irgendwann kam Lady Sybil auf Jimmy und mich zu, und ihm zu gratulieren. Ich fragte mich, ob er etwas ahnte, denn fast gleich darauf verschwand er und ließ uns alleine. "Ich ärgere mich zumindest nicht", beantwortete ich Lady Sybils Frage. "Es ist jedenfalls ein Fortschritt, oder?" Ich lächelte leicht und schaute aus dem Augenwinkel zu Lord und Lady Grantham hinüber, die sich noch immer freuten, als hätten sie weiß der Himmel was geschafft. "Aber ich nehme an, Ihr freut euch?" Ich ging stark davon aus, aber Lady Sybil schien nicht so außer sich vor Freude, wie fast alle anderen. Anscheinend war sie eine der wenigen Personen, die dem Cricketspiel keine übermäßige Bedeutung zuschrieben.

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#1496

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 16:35
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Erst war ich überrascht, dass Lady Sybil zu uns kam. Natürlich war es nett, dass sie mir gratulierte - aber deshalb kam sie extra über den halben Platz zu mir? Dann war ich überrascht, als sie mir deutlich zeigte, wer eigentlich was von mir wollte. Als ich ihrem Blick folgte, erkannte ich Lizzy, die mich ansah. Ich lächelte und verstand sofort. Lady Sybil war also nur die Übermittlerin. Ich entschuldigte mich schnell und schlenderte in Lizzys Richtung, dabei immer darauf bedacht, bloß nicht aufzufallen. Aber alle waren entweder so sehr damit beschäftigt, den Sieg zu feiern, die Niederlage zu diskutieren oder Kuchen zu essen, dass niemand auf mich achtete. Auch Lizzy verstand sich anscheinend darauf, unauffällig zu verschwinden. Ich folgte ihr, so würde niemand merken, dass wir uns irgendwo treffen würden. Im Wald angekommen suchte Lizzy anscheinend nach einem guten Ort für was auch immer, als ich einfach auf der nächstbesten Lichtung stehen blieb. "Ich hoffe der weite Weg hat sich gelohnt. Schließlich schuldest du mir noch einen Kuss, wo ich doch so gut gespielt habe", meinte ich grinsend und ging einen Schritt auf sie zu. Warum sollten wir uns auch sonst dorthin zurückziehen, wo niemand uns sehen konnte? Lizzy war wirklich verrückt - nach mir.

Sybil
Die Sache mit Lizzy hatte mich unruhig gemacht. Um nicht verrückt zu werden und sie anzuschreien, dass sie gerade dabei war, den Fehler ihres Lebens zu begehen, konzentrierte ich mich ganz auf Branson - was wirkte. "Besser als nichts, Branson", antwortete ich ihm und musste sogar lachen. So ernst wie er davon sprach. "Natürlich", beantwortete ich seine Frage. "Noch mehr würde ich mich aber freuen, wenn Frauen endlich das Stimmrecht bekommen" Es wäre ihm sicher angenehmer, wenn wir über Politik anstatt über das Spiel reden würden. Und mich würde es auch etwas mehr ablenken. Denn mir war klar geworden, dass zwischen Lizzy und mir noch lange nicht das letzte Wort gefallen war. Konnte ich sie denn durch nichts umstimmen? Vielleicht bewirkte Jimmy ja doch ein Wunder.

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#1497

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 16:49
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Jimmy war natürlich ein Charmebolzen wie immer – wie hätte er auch etwas ahnen können? Zu gerne hätte ich ihm seinen Belohnungskuss gegeben, oder auch mehrere. Aber ich musste mich darauf konzentrieren, weshalb wir hier waren. "Den hast du dir tatsächlich verdient", sagte ich und lächelte traurig, "aber ich kann ihn dir nicht mehr geben. Wie müssen das beenden, Jimmy." Da sein Gesicht mittlerweile so gut wie ein einziges Fragezeichen war und mein Mut mehr und mehr schwand, sprach ich die Worte einfach endlich aus. "I love you. I know it's not ladylike to say it, but I'm not a lady and I don't pretend to be." Ich war selbst überrascht davon, wie fest meine Stimme klang und dass ich Jimmy noch immer in die Augen sehen konnte. "Ich kann nicht weiter so tun, als würde mir das, was wir haben reichen." Seine Sprachlosigkeit nutzte ich, um mit der nächsten Hiobsbotschaft weiter zu machen. "Aber das ist nicht alles. Henry Redvers hat mich vorhin geküsst und mehr als deutlich gemacht, dass er mir bald einen Heiratsantrag machen wird. Ich bin also so gut wie verlobt." Ich war unendlich erleichtert, es endlich gesagt zu haben. Und gleichzeitig unendlich traurig, denn dann war das hier vermutlich das letzte Mal, dass ich mit Jimmy redete.

Tom
Es freute mich, schon wieder in den Genuss von Lady Sybils Lachen zu kommen. Lachte sie sonst auch so oft, noch dazu mit einem Angestellten? Ich grinste zufrieden, war aber erleichtert, als sie das Thema wechselte – zur Politik. Damit kannte ich mich einfach deutlich besser aus als mit Cricket. "Wenn sogar die Hausmannschaft das Spiel heute gewonnen hat, darf man vielleicht an Wunder glauben", sagte ich und grinste kurz. "Ihr habt natürlich Recht", seufzte ich dann, wieder ernster. "Das ist längst überfällig." Es war einfach verrückt, dass sie, anstatt mit ihrer Familie zu feiern, hier zu mir kam, um mit mir über Politik zu reden. Konnte man das eigentlich falsch deuten? Wohl kaum. Sie mochte mich.

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#1498

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 17:07
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich hatte mit allem gerechnet. Vor allem mit ein paar Küssen, weil ich so gut gespielt hatte. Nur nicht mit einer Liebeserklärung. Leichte Panik kam in mir auf. Sie liebte mich? Ja, ich hatte ihr Aufmerksamkeit geschenkt, ihr Komplimente gemacht und so einige Nächte in ihrem Bett verbracht. Aber dass sie mich dadurch gleich liebte, hatte ich mir nie träumen lassen. Now I felt the danger of paying Lizzy too much attention. Ich hatte nur Spaß gesucht, während sie Liebe gefunden hatte. Im Gegensatz zu ihr, reichte mir das, was wir im Moment hatten, mehr als aus.
Ihre Liebeserklärung war schon genug für mich, aber die Verlobung mit Henry Redvers verwirrte mich dann endgültig. Hatte sie sich nicht noch letztens über ihn lustig gemacht? Und hatte sie nicht gerade gesagt, dass sie mich liebte? In diesem Moment verstand selbst ich, der Frauenkenner, diese Frau nicht. Mittlerweile musste ich sie schon lange genug mit offenem Mund angestarrt haben. Es war also an der Zeit, dass auch ich etwas sagte. Wo sie mir schon ihr Herz ausgeschüttet hatte."You said that you're not a lady and you don't pretend to be", fing ich an, mein Lächeln mittlerweile vollkommen von meinem Gesicht gewischt, "but you will be Lady Redvers soon" Das Unverständnis war mir deutlich anzuhören. Aber wenn sie jetzt auf einen gegenseitigen Austausch unsere Liebe gewartet hatte, musste ich sie leider enttäuschen. "Ich mag dich, Lizzy. Aber nicht... so", redete ich weiter und strich mir unruhig meine Locke aus dem Gesicht. "One day I'll be a good boy and settle down. But I'm sorry to say not today and... not with you" Ich sah sie an.

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#1499

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 17:19
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich war froh, als er endlich etwas sagte. Plötzlich wollte ich die Sache einfach nur noch hinter mich bringen, egal, mit welchem Ausgang. Ein Teil von mir hatte sogar damit gerechnet, dass Jimmy wütend werden würde, aber wenn man davon absah, dass er über alle Maßen überrascht war, reagierte er recht gefasst. "Yes. I will be Lady Redvers", bestätigte ich und merkte erst jetzt, wie das klang. Dass ich Countess sein würde, obwohl ich doch nur in Ruhe Bücher lesen und ab und an tanzen gehen wollte. Ich war nicht Lady Redvers. Aber jetzt war es zu spät, um mir darüber Gedanken zu machen. Jimmy schien sich in der Situation recht unwohl zu fühlen und wieder überkam mich das seltsame Gefühl, dass ich ihm stunden-, ja tagelang verzückt dabei zuschauen könnte, wieder er diese eine, hinreißende Locke aus seinem Wunderwerk von Gesicht strich. "Du musst dich nicht rechtfertigen", erlöste ich ihn schließlich und lächelte leicht. "Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen."

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#1500

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.01.2018 17:54
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich gab ein Geräusch zwischen Schnauben und Seufzen von mir. "Du magst ihn doch noch nicht einmal, diesen Schnösel", sagte ich dann. Ich hatte gedacht, sie wenigstens ansatzweise zu kennen. Aber für Geld und eine gesellschaftliche Stellung gab sie anscheinend ihre Unabhängigkeit und ihren Eigensinn gern auf. Was sollte ich schon dagegen sagen? Ich hatte schließlich nichts von beidem. "Also... Das war es dann" Es klang eher wie eine Frage. Unschlüssig wippte ich auf den Füßen auf und ab und strich mir wieder durch die Haare. Was sollten wir auch jetzt noch zueinander sagen? Ab jetzt würde ich wieder der Diener sein. Und sie die Lady, die sie doch eigentlich nicht sein wollte.

Sybil
Ich lächelte Branson an. Noch wusste er nicht, dass er mich in der nächsten Woche nach Ripon fahren würde. Genau dorthin, wo ich im letzten Jahr so viele Stunden verbracht hatte. Ich war gespannt, wie er darauf reagieren würde. Am liebsten hätte ich gleich wieder die nächste Diskussion mit ihm angefangen, aber sicher würde man mich suchen. Außerdem musste ich Lizzy decken, wer wusste schon, wie lange ihr Gespräch mit Jimmy dauern würde. "Die anderen fragen sich sicher schon, wo ich bin", sagte ich deshalb entschuldigend zu ihm und wandte mich zum Gehen. "Auf Wiedersehen, Branson" Papa war noch immer dabei, Mary und Mama das Spiel detailliert zu beschreiben, als hätten sie es nicht selbst mit eigenen Augen gesehen. Meine Abwesenheit schien niemand bemerkt zu haben. Nur Henry sah sich nach jemandem um und ich wusste nur zu gut, nach wem. Ja, ich musste definitiv mit Lizzy reden.

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