#1696

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 15.07.2018 18:00
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Sie rannte nicht schreiend weg, auch wenn sie meine Nachricht anscheinend verstanden hatte. Das fing also schon gut an. Dann sagte sie mir, dass sie kommen würde - ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Und als sie dann noch hinzufügte, dass sie meinen Antrag annehmen würde, hätte ich sie am liebsten auf der Stelle geküsst und nicht mehr losgelassen. Es fühlte sich an, als wäre das hier bereits der richtige Antrag und ich wäre verlobt! Ich, ein alter Krüppel, hatte es geschafft, dass jemand meinen Heiratsantrag annehmen würde. Aber ich musste mich bremsen. So schön es auch war, überstürzen wollte ich nichts. "Du machst mich sehr glücklich, indem du das sagst", meinte ich breit lächelnd. "Aber trotzdem musst du gut darüber nachdenken. Diese Gefallen musst du mir tun. Es ist ein großer Schritt und einer, in den auch deine Familie miteinbezogen werden muss" Ich sah sie ernst an. Lord Grantham würde nicht begeistert sein und sicher hatte auch Lady Grantham nicht mich als zukünftigen Schwiegersohn ausgesucht. "Ich möchte, dass du gegenüber deiner Familie mit offenen Karten spielst. Denn ich will nicht, dass du dich zwischen mir und deiner Familie entscheiden musst" So unangenehm es auch war, ich musste dieses Gespräch mit ihr führen. Die Ansichten ihrer Eltern verstand ich - und deswegen wollte ich nicht, dass sie gegen uns waren. Das wollte ich Edie nicht antun.

Jimmy
"Warum soll ich es mir denn auch schwer machen?", fragte ich rhetorisch zwischen zwei Küssen. Wenn ich es mir schwer machen würde, würde ich heute Abend nicht an mein Ziel kommen. Ich war hier, um Spaß zu haben - also hatte ich auch welchen, ohne langes Zieren von Lady Anstruther. "Zugegeben nicht oft, aber dann habe ich auch nicht die Gelegenheit, meine Arbeitgeberin zu küssen" Ich grinste sie an und war mittlerweile an ihrer Schulter angekommen. Endlich gab sie auf und schloss die Augen. Ich wanderte über ihren Hals zu ihrem Ohr und dann in Richtung ihres Mundes. Es war wirklich viel spannender, wenn sie endlich nachgab und ich machen konnte, was ich wollte - und nicht andersherum. Auch wenn ich glaubte, dass diese Phase nicht lange anhalten würde. Sie war es gewohnt, die Dinge selbst in der Hand zu habe und sicherlich würde sie den Spieß gleich umdrehen. Ich nahm ihre rechte Hand und küsste jeden einzelnen Finger. "Gefällt es dir hier auf dem Sofa - oder möchtest du lieber in dein Bett?", fragte ich sie dann und zog mein Hemd aus.

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#1697

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 16:22
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
In meinem Kopf drehte sich alles. Voraussichtlich würde ich übermorgen verlobt sein, als erste der Crawley-Schwestern, mit einem Mann, den ich schon aufgegeben hatte. Ich stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, obwohl ich gleichzeitig mindestens genauso breit lächelte wie Richard, dem ich bereits seit Minuten ununterbrochen in die Augen starrte. Erst, als er meine Familie erwähnte, wurde ich wieder etwas ernster. "Meine Eltern wissen bereits Bescheid über uns. Natürlich sind sie nicht begeistert, aber wenn sie dich näher kennenlernen, werden sie sich keinen besseren Schwiegersohn mehr vorstellen können", sagte ich und drückte seine Hände. "Aber wenn es dir so viel bedeutet, werde ich gut darüber nachdenken." Und zu keinem anderen Ergebnis kommen, fügte ich in Gedanken hinzu. Da meine Familie Richard und mich bisher nicht wirklich ernstgenommen hatte, fiel es mir schwer, ihre Reaktionen einzuschätzen – wenn wir wirklich heiraten würden. Aber ich war zuversichtlich, dass ihnen, Mary mal ausgenommen, letztendlich mein Glück am wichtigsten war. "Ich werde mich nicht zwischen euch entscheiden müssen, mach dir keine Sorgen." Jetzt wieder breit lächelnd sah ich ihn an. "Ich habe wirklich kaum noch damit gerechnet, diesen Moment zu erleben", sagte ich nach einer Weile leise.

Lady Anstruther
Ich öffnete meine Augen wieder – es war einfach ein seltsames Gefühl von Kontrollverlust, nicht zu sehen, was Jimmy tat. "Würdest du Lady Grantham denn küssen wollen?", fragte ich provokant mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, während Jimmy schließlich meine Schulter und meinen Hals küsste – er wusste einfach, was er tat. Der Gedanke an ihn und seine Arbeitgeberin war natürlich absurd. Lady Grantham war im Grunde genommen nicht von schlechten Eltern – in keiner Hinsicht –, aber ihre Art, ihr Stil und natürlich ihr Ehemann ließen sie gleich zehn Jahre älter wirken. "Mir gefällt es hier ganz gut, dir etwa nicht?", antwortete ich Jimmy, froh darüber, dass ich wieder etwas mitzuentscheiden hatte. Mein Bett war riesig und sehr bequem, aber die Bibliothek war... einfach mal etwas anderes. Außerdem hatte ich, sobald Jimmy sein Hemd ausgezogen hatte, recht wenig Interesse daran, noch weitere Zeit zu verlieren. Ich drückte seinen Oberkörper nach hinten an die Sofalehne und bedeckte ihn mit Küssen. Kurz meinte ich, dass Jimmy seine Hände bewegen wollte, also hielt ich sie kurzerhand fest. Wollen wir doch mal sehen, wer hier die Herrin des Hauses ist.

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#1698

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 16:38
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Dass Lord und Lady Grantham über uns Bescheid wussten, kam für mich unerwartet. Natürlich war es richtig so. Und vielleicht war es ein gutes Zeichen, dass sie bis jetzt nichts gegen meine Beziehung zu Edith unternommen hatten wie vor einigen Monaten? Hatten sie uns vielleicht akzeptiert? Ich lächelte sie breit an. So wie es aussah, würde es doch keine Schwierigkeiten geben, wie ich befürchtet hatte. Denn es würde mir das Herz zerreißen, müsste Edith sich von ihrer Familie trennen, nur um mit mir zusammen zu sein. "Du machst mich sehr glücklich", wiederholte ich, denn so war es einfach - ich hätte nicht glücklicher sein können! "Und wenn deine Eltern Bescheid wissen, werde ich ganz traditionell zu deinem Vater gehen, bevor ich dir die alles entscheidende Frage stelle" Wahrscheinlich wären wir noch ewig stehen geblieben - aber Edith musste nach Hause und ich hatte die Zeit nicht vergessen. Wenn ihre Eltern Bescheid wussten, wo sie heute Abend war, dann würde es sicherlich keinen guten Eindruck hinterlassen, sollte sie zu spät zurückkommen. Also küsste ich Edie auf die Wange und bot ihr wieder meinen Arm an. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich freue, wenn wir uns im Park wiedersehen", sagte ich strahlend und schlug den Weg zu Grantham House ein.

Jimmy
"Das steht hier nicht zur Debatte", flüsterte ich nur, ich wollte jetzt nicht an Lady Grantham denken. Also küsste ich Lady Anstruther weiter. Kurz dachte ich darüber nach - Bett oder Bibliothek. Sicherlich wäre das Bett gemütlicher, aber die Bibliothek und das enge Sofa hatten einfach einen gewissen Reiz, also stimmte ich ihr in der Hinsicht zu. Ich hatte damit gerechnet, dass sie nicht lange den passiven Part spielen würde, also überraschte es mich nicht, als sie mich doch recht kraftvoll aufs Sofa drückte, nachdem ich mein Hemd ausgezogen hatte. Ihre Lippen waren überall, aber ich war eigentlich noch lange nicht fertig mit ihr gewesen. Doch mein Versuch, ihre Schultern zu packen und sie herumzudrehen, misslang - ich hatte nicht damit gerechnet, dass Lady Anstruther so stark sein konnte. Also blieb ich nur regungslos liegen, während sie mich überallhin küsste und schon nach kurzer Zeit schloss ich genüsslich die Augen und fügte mich meinem Schicksal. Irgendwann würde ich sie schon wieder überraschen können und den Spieß umdrehen. Und wenn nicht heute Nacht vielleicht in einer anderen?

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#1699

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 16:57
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
"Du machst mich sehr glücklich", sagte ich und lächelte, "und Papa wird das sicherlich auch einsehen." Ich hoffte nur, dass er Richard nicht allzu deutlich zeigen würde, dass ein optimaler Schwiegersohn in seinen Augen deutlich jünger und gesünder war. Immerhin stand ich so kurz vor der Erfüllung meines größten Wunsches. Schließlich setzten wir uns doch wieder in Bewegung und gingen Richtung Grantham House zurück. Von mir aus hätten wir den Rest unseres Lebens händehaltend an der Themse stehen können, aber da meine Eltern das anders sahen, wäre es kontraproduktiv, zu spät zurück zu sein. "Das war ein wundervoller Abend", sagte ich dankbar lächelnd zu Richard, als wir vor dem Haus standen. "Und ich bin mir sicher, dass wir noch viele schöne Abende vor uns haben." Wieder nahm ich, wie vorhin, seine Hände und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht", flüsterte ich.

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#1700

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 17:23
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Ich war selten so nervös gewesen wie am heutigen Tag. Die Sonne strahlte vom Himmel und mir war fürchterlich heiß nicht nur wegen dem Wetter - aber was hätte ich anderes anziehen können als meinen besten Anzug? Schließlich war es ein mehr als besonderer Tag, der Edith und mein Leben grundlegend verändern würde. Zwar nicht so sehr wie dann die eigentliche Hochzeit, aber für mich war es ein großer Schritt. Dementsprechend ernst hatte ich die Sache genommen. Über meine Edie musste ich nicht mehr nachdenken - ich hatte alle Zweifel beiseitegeschoben, alle Gründe, die dagegen sprachen entkräftet und mich allein darauf konzentriert, dass ich sie liebte. Denn das war doch das Allerwichtigste. Ich musste nur an sie denken und schon lächelte ich und fühlte mich so jung wie sie. Wie sollte es da falsch sein? Ernst genommen hatte ich aber ihre Familie. Am Abend zuvor war ich nach dem Dinner zu Lord Grantham gegangen und hatte um die Hand seiner Tochter angehalten, so wie es die Tradition wollte. Alles andere wäre mir falsch vorgekommen. Er hatte nicht so abweisend reagiert, wie ich es mir ausgemalt hatte. Dennoch hatten wir ernst geredet, über mein Alter und meinen Arm. Aber auch Lord Grantham musste zugeben, dass Edith glücklich mit mir war und dass es nichts wichtigeres gab als das. Dass ihre Familie unserer Heirat auch zustimmte, machte mich nur umso glücklicher. Meinem Antrag stand somit nichts im Wege.
Überpünktlich wartete ich am vereinbarten Treffpunkt - genau dort, wo wir uns vor einigen Wochen auch wiedergesehen hatten und unsere gemeinsame Zeit wieder begonnen hatte. Zum tausendsten Mal fühlte ich nach der Ringschachtel in meiner Jackettasche und atmete dann tief durch, als ich Edith auf mich zukommen sah. Ihr Strahlen war schon mein eigentliche Antwort auf die Fragen aller Fragen. Ich erwiderte es genauso breit und küsste sie zur Begrüßung zärtlich auf die Wange. "Du bist wirklich hier, Edie", sagte ich breit lächelnd - denn natürlich hätte sie auch im letzten Moment entscheiden können, dass ich nicht der Mann für ihr Leben war. Aber sie war hier und nur das zählte. Ohne lange zu warten, sah ich ihr tief in die Augen. "Ich hoffe, du verzeihst es mir, wenn ich nicht knie. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne Hilfe wieder nach oben kommen könnte", meinte ich entschuldigend, aber mit einem breiten Lächeln. Dass sie mein Alter nicht störte, hatte sie ja oft genug bewiesen. Also störte es sie auch hoffentlich nicht, dass ich nicht niederknien konnte. "Edie, do you know how much you mean to me?", fing ich mit einer Frage an, wie ich es mir vorher zurechtgelegt hatte. "You have given me back my life", fügte ich dann nach einer Pause hinzu und atmete noch einmal tief ein. "Würdest du mir die Ehre erweisen und mich heiraten?", fragte ich dann feierlich, während in mir mein Herz bis zum Hals schlug und ich vor Glück tanzen könnte.

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#1701

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 17:50
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
An jedem Morgen der folgenden zwei Tage dachte ich zuerst, ich hätte es geträumt: Dass Richard mir tatsächlich einen Heiratsantrag machen würde. In einer ruhigen Minute am Tag nach unserem Theaterbesuch hatte ich mit Mama und Papa gesprochen. Ich hatte mir diesen Moment so lange vorgestellt: Wie meine Eltern sich mit mir freuen würden, wenn ich endlich einen geeigneten Mann gefunden hatte. Ganz so schön wie in meinen Vorstellungen war es nicht gewesen, aber wenigstens Mama hatte sich Mühe gegeben, sich mit mir zu freuen und ich war mir sicher, dass sie Papa diesbezüglich im Griff haben würde. Am Abend vor unserem Treffen im Park stand Richard noch völlig überraschend bei uns vor der Tür – sein Gespräch mit dem Vater der zukünftigen Verlobten hatte ich ganz vergessen, aber da ich weder von Papa noch von Richard etwas anderes hörte, ging ich davon aus, dass es – an den Umständen gemessen – gut gelaufen war. Als ich schließlich durch den Park zu unserem vereinbarten Treffpunkt ging, fühlte ich mich, als würde ich fliegen – oder zumindest auf Wolken laufen. Das Wetter war wunderschön, ich trug ein leichtes Kleid in einem hellen Grünton und strahlte mit der Sonne um die Wette, seit ich aus dem Auto ausgestiegen war. Richard erwartete mich schon ebenso breit lächelnd. "Natürlich bin ich hier, wo sollte ich sonst sein?", fragte ich fröhlich und erwiderte seinen Blick in meine Augen. "Du kannst dich immer darauf verlassen, dass ich dir wieder hoch helfen werde", sagte ich, lachte aber kurz über seinen Witz. Und so war es ja auch: Als verlobtes und bald sogar Ehepaar mussten wir unsere Probleme nie mehr alleine bewältigen. Ich konnte es noch immer kaum glauben. Mit mittlerweile Freudentränen in den Augen sah ich ihn an, als er mir sagte, dass ich ihm sein Leben zurück gegeben hatte. Konnte es ein schöneres Kompliment geben? Und schließlich stellte er die Frage. Es kam mir geradezu surreal vor. "Ja", flüsterte ich, lächelte mit noch immer Tränen in den Augen und räusperte mich. "Ja, aber natürlich", sagte ich schließlich etwas lauter.

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#1702

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 18.07.2018 18:14
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Es gab nur ein Wort auf der Welt, das in diesem Moment für mich von Bedeutung war. Ja. "Oh, Edie", brachte ich nur hervor, als ich ähnlich wie sie Tränen in den Augen hatte und sie dann endlich richtig in die Arme schloss. Ich sah ihr kurz in die Augen - als Frage, ob ich durfte - und dann küssten wir uns. Zuerst vorsichtig und zaghaft, aber dann mit mehr Energie, als ich es mir zugetraut hatte. Als wir uns voneinander lösten, lief ihr tatsächlich eine Träne die Wange herunter. Ich wischte sie schnell mit meinem Daumen weg und ließ ihn auf der Wange liegen. Wie lange hatte ich sie küssen wollen? Und dieser Kuss hatte es mir gezeigt - dass sie die Richtige war. Nach meiner ersten Frau, die ich geliebt hatte, hatte ich nun tatsächlich eine zweite gefunden, bei der es mir genauso ging. Konnte ein Mensch so viel Glück haben? "Ich könnte die ganze Welt vor Freude umarmen", sagte ich dann lachend, als ich meine Hand von ihrer Wange sinken ließ und stattdessen nach ihrer griff. Am liebsten würde ich sie nie mehr loslassen, jetzt, wo wir verlobt waren. Ich, der alte Krüppel, der jahrelang nicht aus seinem Haus gekommen war, stand hier in London und war verlobt. Hätte mir das jemand vor einigen Jahren gesagt, ich hätte gelacht und denjenigen als verrückt abgestempelt. Aber so war das Leben, man wusste nie, was die Zukunft brachte. Und dass meine Zukunft jetzt aus Lady Edith Crawley bestand, machte mich unbeschreiblich glücklich.

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#1703

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 16:28
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich lachte kurz auf, als auch Richard den Tränen nahe war und ich meine Arme um ihn legte. Es war ein gleichzeitig gutes und verwirrendes Gefühl, ihm endlich so nahe zu sein – nachdem ich es mir so lange gewünscht hatte. Und ehe ich darüber nachdenken konnte, lagen seine Lippen schon auf meinen. Einen Moment lang wurde ich, wenn das möglich war, noch nervöser. Immerhin hatte ich noch nie einen Mann geküsst. Aber Richard stellte sich als perfekte Wahl für diese Angelegenheit heraus und bald schon wurden wir etwas energischer. Erst, als er mir eine Träne von der Wange wischte, wurde mir klar, dass ich wirklich weinte. "Am besten gibst du dich erstmal damit zufrieden, mich zu umarmen", erwiderte ich lachend und hielt seine Hand fest. Das war es also. Ich war verlobt, ich würde heiraten, und es fühlte sich noch besser an, als ich mir hätte vorstellen können. In den nächsten Wochen würden wir so viel planen und organisieren müssen – ich hatte mich nie mehr auf meine Zukunft gefreut.

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#1704

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 16:47
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
"Das reicht mir", stimmte ich in ihr Lachen ein und wollte sie am liebsten gleich wieder umarmen, als mir der Ring einfiel. Schnell holte ich ihn aus meiner Jackentasche und öffnete die Ringschachtel. Es war ein eher schlichter Ring mit einem kleinen grünen Smaragd, der in der Mitte eingelassen war. "Es ist ein Erbstück meiner Familie", erzählte ich und holte ihn aus der Schachtel. Ich konnte nichts dagegen tun, dass meine Hände leicht zitterten - vor Erleichterung und Freude, dass ich wirklich verlobt war und alles gut werden würde. Dass ich entgegen meiner Vorstellung nicht bis an mein Lebensende allein bleiben würde. Denn auf einmal steckte meine Zukunft voller Möglichkeiten, dank Edith. "Für mich passt er einfach perfekt zu dir, Edie. Magst du ihn?", fragte ich vorsichtig. Ansonsten würde ich ihr sofort einen neuen Ring kaufen, koste es was es wolle. Ich hatte seit dem Tod meiner ersten Frau so sparsam gelebt, dass ich mir oder besser gesagt Edith nun auch etwas leisten konnte. Bei unserer Hochzeit sollten wir nicht sparen müssen. Ich steckte ihr den Ring an den Finger - er passte und auch dafür hätte ich Luftsprünge machen können - und küsste sie dann noch einmal auf die Wange. Jetzt konnte jeder sehen, dass sie verlobt war. Und ich wollte, dass es die ganze Welt sah.

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#1705

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 17:14
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
In unserer Aufregung hätten wir fast den Ring vergessen. Neugierig schaute ich Richard zu, als er ihn aus einer kleinen Schachtel holte und mir mit zitternden Händen auf den Finger schob. Es war ein schlichter, silberner Ring mit einem kleinen grünen Stein, der perfekt zu den Farben, die meine Kleider gewöhnlich hatten, passte. Richard hatte definitiv Recht, wenn er sagte, er passe zu mir. "Er ist wunderschön", strahlte ich und weinte fast schon wieder. Glücklich schaute ich meine Hand an, legte sie dann an Richards Wange und küsste ihn nochmal. "Wann müssen wir wieder zurück?", fragte ich dann, denn was uns jetzt noch bevorstand, würde möglicherweise nicht so einfach werden: Meiner Familie unsere Verlobung verkündigen. Nach wie vor hatte ich Angst vor ihren Reaktionen. Leider ließ es sich aber weder vermeiden noch aufschieben, also schlenderten wir langsam wieder durch den Park zurück. Es war ein seltsames Gefühl – ich war als bis vor kurzem in Sachen Liebe noch hoffnungsloser Fall in diesen Park hinein und als Richards zukünftige Ehefrau wieder hinaus gegangen.

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#1706

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 17:31
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Der Ring passte und gefiel ihr - ich hätte heute nicht mehr Glück haben können. Vor lauter Freude hatte ich die Zeit komplett vergessen. Und, dass Ediths Familie die frohe Botschaft überbracht werden musste. Das machte mich wieder nervös. Aber natürlich hatten sie ein Recht, von unserer geplanten Hochzeit zu erfahren und so hatte ich es gewollt. Also machten wir uns auf den Rückweg, wobei ich die Augen kaum von meiner Verlobten abwenden konnte. Es war bereits nach dem Tee, als wir am Grantham House ankamen und hineingingen. Natürlich wussten sie alle Bescheid, dass ich heute den Antrag machen würde und so war ein Dinner geplant worden. Der Diener führte uns in den Salon, wo schon alle warteten. Lady Granthams breites Lächeln nahm ich als gutes Zeichen und auch Lady Sybil sah so aus, als würde sie sich für ihre Schwester freuen. "Guten Abend, Lord Grantham, Lady Grantham", begrüßte ich sie breit lächelnd - selbst die leicht angespannte Stimmung im Raum konnte meine gute Laune nicht mildern. "Ich bin sehr glücklich mitteilen zu können, dass Edith meinen Antrag angenommen hat" Lady Grantham nahm ihre mittlere Tochter lächelnd in den Arm und küsste sie auf die Wange, während Lord Grantham mir die Hand schüttelte. "Sie sieht wirklich glücklich aus. Es tut mir leid, dass ich nicht auf deiner Seite war", sagte Lord Grantham leise zu mir. Es würde also keine Probleme mit meinem Schwiegervater geben.

Mary
Während Mama und Sybil schon während des Tees neugierig auf Ediths Rückkehr warteten, verschlechterte sich meine Laune immer mehr. Selbst Papa hatte letztendlich zugestimmt, dass Sir Richard ihr einen Antrag machen würde und natürlich würde Edith ihn annehmen. Ich war mir sicher, dass ich früher oder später einen Mann finden würde, der mir mehr zu bieten hatte als einen einsamen kleinen Landsitz mit vielen Farmen, trotzdem ärgerte es mich immens, dass Edith früher verlobt war als ich. Wir saßen schon für das Dinner umgezogen im Salon, als die beiden endlich zurückkamen. Auch ich stand auf, während Sir Richard die frohe Botschaft verkündete und Edith neben ihm bis über beide Ohren strahlte. Während Mama sie in den Arm nahm und auch Sybil auf sie zuging, blieb ich vor dem Sofa stehen und lächelte gezwungen. Ich würde den ganzen Abend voller Gespräche über Landwirtschaft und neue Traktoren über mich ergehen lassen müssen. Dazu kam noch, dass wir bald wieder zurück nach Yorkshire fuhren und die Aussicht, dort einen Mann zu treffen, nicht größer wurde. In London hatte Mama immer die Hoffnung, mich verheiraten zu können, aber in Yorkshire kannten wir jeden Mann in meinem heiratsfähigen Alter und da ich selbst Henry Redvers mit seiner Stellung und seinem Vermögen hatte abblitzen lassen, würde ich wohl kaum jemand anderen dort finden. Nachdem die Glückwünsche von allen ausgesprochen wurden, selbst von mir, gingen wir auch gleich in den Speisesaal. "Habt ihr schon über einen Termin nachgedacht?", fragte Mama gleich zum ersten Gang, was Sir Richard verneinte. "Wirklich, Mama, das wäre doch ein wenig voreilig, oder?", warf ich ein und rührte mit dem Löffel in der Suppe herum.

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#1707

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 17:49
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich genoss die letzten Minuten mit Richard allein, ehe wir den Salon unseres Hauses betraten. Meine ganze Familie war bereits versammelt, Richard begrüßte sie und verkündete dann ohne Umschweife, dass ich seinen Antrag angenommen hatte. Bei seinen Worten konnte ich wieder nichts anders, als breit zu lächeln und zum Glück brachen keine Diskussionen los, sondern nur Glückwünsche: Mama umarmte mich ohne zu zögern, darauf Sybil und dann Papa, der mir leise mitteilte, wie froh er sei, mich so glücklich zu sehen. Mary ließ sich wenigstens zu einem Lächeln, Nicken und ein paar höflichen Worten herab. Ich wusste, dass es in ihrem Kopf anders aussah und wollte es definitiv nicht genauer wissen. Nachdem alle Anwesenden uns gratuliert hatten, gingen wir in den Speisesaal. Wahrscheinlich würde ich keinen Bissen herunterbekommen, so voll Liebe und Glück fühlte ich mich. Schon beim ersten Gang fragte Mama nach einem Termin. "Naja, bis zum Herbst ist es zu kurzfristig, im Winter zu heiraten stelle ich mir recht ungemütlich vor, also würde sich doch der nächste Frühling gut anbieten, oder was meinst du?" Lächelnd sah ich Richard an. "Marry in may, rue the day", warf Sybil grinsend ein. Aber ich hatte sowieso nicht vor, so lange zu warten. Aber nicht nur der Termin musste festgelegt werden. Wenn ich allein schon an mein Hochzeitskleid dachte, wurde mir ganz warm. Es war einfach seltsam und berauschend, dass sich plötzlich alles um mich drehte. Noch nie war bei einem Dinner so oft mein Name gefallen wie heute. Immer wieder schaute ich strahlend zu Richard und ignorierte Mary, die als einzige im Raum schlechte Laune zu haben schien.

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#1708

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 18:01
von Rikki • 1.675 Beiträge

Mary
Natürlich gab es kein anderes Gesprächsthema und ich wusste, dass ich mich unmöglich benahm. Aber anscheinend war ich die einzige, die sah, dass Sir Richard keinesfalls jünger und gesunder geworden war. Warum hatten sie die Beziehung der beiden so lange abgelehnt und strahlten jetzt mit Edith um die Wette? "Ich würde nicht zu lange warten, sonst hat noch jemand Zweifel durch das lange Nachdenken", meinte ich dazu - denn wenn die Beziehung schon einmal gescheitert war, dann war ein zweites Mal doch mehr als möglich. Mama warf mir einen bösen Blick zu, dabei hatte ich doch recht. Je länger die beiden warteten, desto mehr Möglichkeiten bestanden, dass die Verlobung irgendwie wieder aufgelöst wurde. Aber heute Abend hörte niemand auf mich. "Mir ist alles recht, Edie. Aber im Frühling ist es wirklich schöner als jetzt bei all dem Regen, der im Herbst auf uns zukommen wird", antwortete Richard mit einem genauso breiten Lächeln. Ich verdrehte innerlich die Augen, während Mama den beiden Downton als möglichen Ort für die anstehenden Feierlichkeiten anbot. So hatte ich mir meine Hochzeit immer vorgestellt - in der Dorfkirche und danach auf Downton in einer wunderschön geschmückten Eingangshalle mit all den Hochzeitsgeschenken im Salon. Ohne Frage, die Hochzeitsvorbereitungen würden ohne mich ablaufen müssen, denn ich hatte wenig Lust, mich rund um die Uhr für Edith zu freuen. Zum Nachtisch gab es sogar Edith Lieblingspudding und von Papa einen Toast für die beiden. Der Abend konnte wirklich nicht schlimmer werden.

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#1709

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 20.07.2018 18:20
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Natürlich musste Mary die Stimmung wieder kaputt machen und wäre nicht Richard anwesend gewesen, hätte ich gekontert. Es war nämlich mehr als eindeutig, dass sie vor Eifersucht raste. Außerdem versuchte ich den Gedanken zu verdrängen, dass Richard wirklich Zweifel bekommen und die Verlobung lösen würde. Zum Glück ignorierte Richard sie und stimmte mir bezüglich eines Termins zu. Wieder tauschten wir ein breites Lächeln aus und ich genoss es, dass Mary aussah, als hätte sie in eine Zitrone gebissen – was sich nicht besserte, als Mama uns auch noch anbot, auf Downton zu feiern. Ich war nicht allzu überrascht, aber freute mich trotzdem riesig, zeigte es doch, dass sie Richard und mich akzeptierte. "Das wäre wundervoll, nicht wahr, Richard?" Ich wollte seine Meinung bei all meiner Begeisterung natürlich nicht außen vor lassen. Zu meiner Überraschung gab es auch noch meinen Lieblingspudding zum Nachtisch – wann hatte meine Familie mir zuletzt so viele nette Gesten zukommen lassen wie heute? Der Tag konnte wirklich nicht besser werden.

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#1710

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 21.07.2018 15:43
von Rikki • 1.675 Beiträge

Richard
Auf einmal wurde aus dem ungewissen Ereignis unserer Hochzeit ein Tag, den ich mir immer detaillierter vorstellen konnte. Ich hatte mir bisher keine großen Gedanken um das Drumherum gemacht - normalerweise war das auch das Gebiet der Frauen, die alles aussuchten, von den Gläsern auf den Tisch bis zu der Blumendekoration. Eine Hochzeit auf Downton Abbey konnte ich mir aber gut vorstellen. Es war Edith Zuhause und wesentliche prächtiger als Loxley House, wo sich die Gäste in die Bibliothek quetschen mussten. "Wundervoll ist genau das richtige Wort", antwortete ich Edith lächelnd und sah dann zu ihrer Mutter. "Das ist ein sehr nettes Angebot" Gleichzeitig auch mit viel Arbeit verbunden, aber Edith sollte nur das Beste bekommen. Das Dinner ging so schnell vorüber mit dem ganzen Gerede über die Hochzeit und ehe ich es mich versah, saßen wir wieder im Salon. Ewig konnte ich nicht mehr bleiben, aber noch wollte ich einfach nicht gehen. Ich saß neben Edith auf dem Sofa und trank eine Tasse Kaffee. "Bist du glücklich?", fragte ich sie lächelnd, während sich die anderen über die bevorstehende Rückkehr nach Yorkshire unterhielten. Ich jedenfalls war es.

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