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Tom
Als wäre mit der Bekanntgabe der Verlobung zwischen Sybil und mir nicht schon genug Unruhe ins Haus geraten, wurde am nächsten Tag plötzlich Lady Grantham krank. Anscheinend war es etwas ernstes, denn selbst O'Brien sah besorgt aus und der Doktor wurde gerufen. Ich hatte Sybil den ganzen Tag noch nicht gesehen und so wie die Lage im Moment war, würde ich das heute auch nicht mehr. Dabei war ich überzeugt davon, dass sie mich jetzt brauchte – mit einer kranken Mutter und einem Vater, der so wütend auf sie war. Anna hatte von einem lautstarken Streit zwischen Lord Grantham und Sybil berichtet. Selbst im Dienstbotenbereich war die Stimmung gedrückt. Am Nachmittag saß ich mit Jimmy, der gerade eine Pause machte, bei einer Runde Karten, als Thomas, blasiert wie immer, den Raum betrat und mich mit einer Mischung aus Neugier und Abneigung musterte. Immerhin war ich der Chauffeur, der die Tochter des Earls verführt hatte. "Lord Grantham möchte Sie in der Bibliothek sprechen, Branson", sagte er nur und verschwand in die Küche. Ich seufzte, entschuldigte mich bei Jimmy und ging nach oben. Als ich die Bibliothek betrat, stand Lord Grantham mit hinter dem Rücken verschränkten Armen am Fenster und schaute hinaus. Ich räusperte mich. "Ihr wolltet mich sprechen", sagte ich und Lord Grantham drehte sich um, ohne etwas zu sagen. "Wie geht es Lady Grantham?", fragte ich aus echtem Interesse und wunderte mich, dass er genau jetzt die Nerven hatte, mit mir über seine Tochter zu reden. Oder über meine Arbeit. Was immer es war, es war ihm anscheinend wichtiger als bei seiner kranken Frau zu sein. Ich werde meine Prioritäten anders setzen, wenn ich verheiratet bin, dachte ich grimmig. Lord Grantham ließ sich unterdessen endlich zu einer Antwort herab. "Schlecht", sagte er knapp und sah mich vorwurfsvoll an. "Der Auftritt von Lady Sybil und Ihnen gestern Abend hat sie schwer mitgenommen, ich hoffe, das ist Ihnen bewusst." Ich dachte an den Ausdruck auf Lady Granthams Gesicht, als ich den Salon betreten und unser Vorhaben erklärt hatte und musste zugeben, dass Lord Grantham nicht ganz Unrecht hatte. Zwar glaubte ich nicht, dass seine Frau wegen unserer Verlobung krank geworden war, aber es hatte sie sicherlich unter Stress gesetzt. "Ja", sagte ich deshalb nur und sah Lord Grantham direkt ins Gesicht. "But I don't accept that I am ruining Sybil's life, nor that I'm cutting her off from her family. If you want to cut her off, that's your decision", fuhr ich fort, damit wir endlich zum Punkt kamen und griff seine Vorwürfe von gestern Abend wieder auf. Ich hatte heute Nacht lange genug wach gelegen, um mir Gedanken zu machen und endlich war mir klar geworden, wie ich Lord Grantham eventuell dazu bringen konnte, seinen Griff um Sybil zu lockern: Indem ich ihm zu Verstehen gab, dass er seine Tochter so nur weiter von sich wegschob. "But how will you look after her? How can you hope to provide for her?", fragte er und ich stöhnte innerlich. Warum nur dachten diese Leute immer, ohne ein großes Anwesen und einen Titel sei man zu einem Leben in der Gosse bestimmt? Indem ich einen Job und ein Gehalt habe, milord, so machen ganz gewöhnliche Menschen das, wisst Ihr?, hätte ich gerne schnippisch gesagt, aber beschloss dann, es doch etwas höflicher zu formulieren. Ich tat Sybil keinen Gefallen, wenn zwischen ihrem Vater und mir noch ein Krieg ausbrach. "With respect, milord, you seem to think that she can only be happy in some version of Downton Abbey, when it's obvious that if she wanted that life, she would not be marrying me." Kurz dachte ich, ich hätte es geschafft, als Lord Grantham resigniert seufzte, aber dann... "Very well. I'd hoped to avoid this, but I see that I can't. How much will you take to leave us in peace?" Ich musste mich verhört haben. "What?" Er bot mir doch nicht wirklich gerade Geld an, damit ich Sybil verließ? Lag ihm denn gar nichts an der Meinung und dem Glück seiner Tochter? "You must have doubts. You said your own mother thinks you foolish." Worauf wollte er hinaus? Ich hatte keine Zweifel an Sybil und mir, ich war mir zwar der Schwierigkeit unseres Vorhabens bewusst, aber gestern Abend hatte ich lediglich auf die Frage der Dowager Countess ehrlich geantwortet. Weil Ehrlichkeit für mich einer der wichtigsten Werte überhaupt war und ich die Situation nicht beschönigen wollte. "Yes, she does", bestätigte ich daher nur in einem Ton, der deutlich machte, dass die Zweifel meiner Mutter keine Rolle für mich spielten. "Then yield to those doubts and take enough to make a new life back in Ireland. I'll be generous if we can bring this nonsense to an end", bot mir Lord Grantham nun tatsächlich an. Er dachte also wirklich, es wäre so leicht. Er dachte die Gefühle von seiner Tochter und mir wären so leicht zu überbieten. Ich schüttelte langsam den Kopf. "I see. You know your trouble, milord? You're like all of your kind. You think you have the monoply of honour. Doesn't it occur to you that I might believe the best guarantee of Sybil's happiness lies with me?" Anscheinend war er wirklich noch nicht auf diesen Gedanken gekommen. "Well, if you're not prepared to listen to reason...", machte er stur weiter, aber diesmal unterbrach ich ihn. "I'm not prepared to listen to insults", sagte ich scharf und sah ihn wütend an. "Then I will bid you a good day. And I want you to leave the village." Ich trat einen Schritt zurück, ohne Lord Grantham aus den Augen zu lassen. Natürlich, damit hatte ich rechnen müssen. Aber es stellte kein Problem für mich dar, aus Downton geworfen zu werden. Es würde nur für Lord Grantham ein Problem werden. "Even though she'll come to me the moment I call? Do you really want me to leave now, when I will take her with me that same hour?", fragte ich listig. Ich musste dringend mit Sybil reden, damit wir unser weiteres Vorgehen besprechen konnten, aber ich sah nicht, wie das heute funktionieren sollte. Ich fluchte innerlich. Lord Grantham sah mich nur an, als wollte er mir gleich an den Hals springen. "Good day, milord", sagte ich daher nur noch, deutete eine Verbeugung an und ging hocherhobenen Hauptes aus der Bibliothek. Ich war reinen Gewissens, aber ob das bei Lord Grantham, der dem Verlobten seiner Tochter Geld geboten hatte, damit er diese verließ, genauso war, wagte ich anzuzweifeln.

Sybil
Mamas Zustand verschlechterte sich rapide. Als der Arzt endlich kam, war mir schon bewusst, dass das hier keine einfache Grippe oder Erkältung war. Während Papa abwesend war, standen Mary, Edith, O'Brien und ich vor ihrem Bett. Der Arzt verschrieb starke Medikamente, aber ich wusste, dass das allein nicht reichen würde. Mama musste rund um die Uhr überwacht werden. Von einer qualifizierten Person. Und noch bevor der Doktor selbst eine Krankenschwester vorschlug, hatte ich mich dafür bereit erklärt. Der Arzt sah mich mit großen Augen an, aber ich erklärte schnell von meiner Arbeit während des Kriegs und er schien beruhigt. Wie könnte ich Mama jetzt in so einer Zeit allein lassen? Im selben Moment, in dem der Arzt dem zustimmte, wusste ich, dass Toms und meine Abreise nach Dublin verzögert werden würde. Aber er würde das verstehen. Ich hatte keine andere Wahl. Schnell ging ich in mein Zimmer, um mich umzuziehen. So sentimental es klingen mochte, ich hatte meine alte Uniform mitgenommen. Denn die wollte ich auch mit nach Irland nehmen und anscheinend hatte ich unbewusst schon daran gedacht, dass Tom vielleicht während unserer Zeit in London einen Job finden würde. In meinem grauen Kleid ging ich zurück zu Mama. "Jimmy! Bitte sag Mr. Branson, dass ich mich um Lady Grantham kümmern muss", sagte ich zu ihm und er lächelte verständnisvoll. Carson oder O'Brien hätte ich diese Nachricht nicht mit auf den Weg gegeben, aber Jimmy vertraute ich da. Und morgen würde ich vielleicht Zeit finden, mit ihm persönlich alles zu besprechen. Je nachdem, wie es Mama gehen würde - sie war jetzt meine Priorität. Als ich zurückkam, war endlich auch Papa da und sichtlich geschockt darüber, wie es ihr ging. Er musterte mich, sagte aber nichts und so fing ich an zu arbeiten.
Jimmy
Hatte ich mir am Abend zuvor noch keine Gedanken gemacht, warum Mr. Carson so aufgebracht gewesen war, machte es heute alles Sinn. Es dauerte gar nicht lange, bis es publik wurde - Mr. Branson wollte Lady Sybil heiraten. Diskussionen diesbezüglich duldete Mr. Carson nicht, aber es machte keinen Unterschied. Jeder sprach davon. Und jeder hatte eine Meinung dazu - meistens eine negative. Ich sagte erst nichts, denn irgendwie hatte ich mir nie vorstellen können, dass Lady Sybil eine Version von Sir Richard heiraten würde. Und wenn ich so darüber nachdachte, passte Mr. Branson und seine politischen Ansichten zu ihr. So hatte ich auch kein Problem damit, mich nachmittags mit ihm zu unterhalten und eine Runde Karten zu spielen. In ein paar Jahren würde niemand ein so großes Aufsehen darum machen, wen eine Lady heiratete. So sah ich es jedenfalls. Lange dauerte meine Pause mit dem Chauffeur aber nicht. Er wurde zu seiner Lordschaft gerufen und ich musste oben helfen, weil es Lady Grantham sehr schlecht ging. Wenn es vor einigen Tagen noch zu ruhig in diesem Haus war, hatte sich das jetzt komplett geändert. Wie krank Lady Grantham war, wurde mir erst bewusst, als Lady Sybil mir in ihrer Krankenschwesteruniform entgegenkam und einer der Laufburschen schnell zur Apotheke geschickt wurde. "Sehr gern, mylady", antwortete ich Lady Sybil. Wahrscheinlich hatte sie heute mit Mr. Branson selbst reden wollen. Wir sahen uns an und ich schien zu glauben, dass sie mir vertraute. Ich würde ihre Nachricht natürlich überbringen. Mr. Branson saß allein am Dienstbotentisch, während Mr. Carson bei jedem Vorbeigehen tödliche Blicke auf ihn warf, damit er bloß verschwand. "Lady Sybil kümmert sich um Lady Grantham", sagte ich schnell zu ihm, bevor mich jemand nach oben schicken konnte. "Das soll ich Ihnen ausrichten. Anscheinend kann Sie es Ihnen nicht selbst sagen, auch wenn Sie das gerne getan hätte"

Tom
Der Rest des Tages war qualvolle Warterei. Lord Grantham und ich waren zu der stummen Übereinstimmung gekommen, dass ich noch hier bleiben konnte, was ich aber nicht wollte, um nicht in seiner Schuld zu stehen. Kurz war ich drauf und dran gewesen, nach einem Zimmer in einem benachbarten Ort zu suchen, aber dann war mir eingefallen, dass ich diese Entscheidung wiederum erst mit Sybil absprechen musste. Und von ihr hörte ich den ganzen Tag nichts. Nur nebenbei bekam ich mit, dass es Lady Grantham wirklich schlecht ging. Es ging schon auf den Abend zu, als Jimmy nach unten kam und mir schnell und leise sagte, dass Sybil als Krankenschwester für ihre Mutter fungierte. "Vielen Dank, Jimmy", sagte ich ernst. Diese Nachricht, dieses Lebenszeichen von Sybil hatte mir den Tag gerettet. Ich musste lächeln, als ich sie vor meinem geistigen Auge in ihrer Krankenschwesteruniform sah und hoffte nur, dass sie sich nicht bei Lady Grantham ansteckte. Dass unsere Abreise bis auf weiteres aufgeschoben war, war ohnehin klar. Ich seufzte – denn das war auch schon das einzige, was im Moment klar war. Abgesehen davon konnte ich nur hier sitzen und auf Neuigkeiten warten. Es war frustrierend.

Jimmy
Mr. Branson sah mich erst ernst und auch ein wenig erleichtert an, bevor er dann lächelte. Unauffällig sah ich mich nach Carson um, aber anscheinend war er wie alle anderen oben beschäftigt. Schnell setzte ich mich daher Mr. Branson gegenüber. Denn natürlich wollte ich mehr darüber wissen, wie er dazu gekommen war, die Tochter unseres Arbeitgebers zu heiraten. "Ich weiß, dass Lady Sybil und Sie nach Irland gehen wollen. Das muss jetzt wohl leider verschoben werden", fing ich an. "Lady Sybil ist ein guter Mensch, wenn ich das so sagen darf. Für Sie sind wir Dienstboten keine Sklaven, sondern ganz einfach normale Menschen. Ich hoffe, Sie beide werden sehr glücklich" Ich lächelte ihn an. Auch wenn wir nicht viel miteinander zu tun gehabt hatten, hatte ich Mr. Branson immer gemocht. Er würde in Zukunft fehlen, denn wer sonst würde Mr. Carson in Bezug auf Politik und Gesellschaft so scharfe Widerworte geben können? Und anders als die anderen verurteilte ich ihn nicht dafür, dass er sich in eine Lady aus der Oberschicht verliebt hatte und es auch noch wagte, sie zu heiraten. Im Gegenteil - ich wäre zwar nie so weit gegangen, Lizzy zu heiraten, aber ich glaubte, ähnlich wie er zu denken, wenn es um Traditionen, Klassen und Regeln ging.
Richard
Ich hatte nie groß darüber nachgedacht, wie die Zeit in London mit Ediths Familie sein würde. Aber mit all dem, was seit gestern passiert war, hatte ich natürlich nicht gerechnet. Edith hatte zwar angedeutet, dass ihre jüngere Schwester in den Chauffeur verliebt zu sein schien. Dass sie aber mit ihm nach Irland gehen und ihn so schnell wie möglich heiraten wollte, kam aber ganz unverhofft und dementsprechend geschockt war ich. Auch wenn ich jetzt Teil der Crawleys war, fühlte ich mich dennoch fehl am Platz, als die Familie gestern Abend davon in Kenntnis gesetzt wurde - auf nicht gerade einfache Art und Weise. Waren Lady Sybil und der Chauffeur noch das Thema beim Lunch, änderte sich das mit Lady Granthams Erkrankung dramatisch. Laut Edith sah sie wirklich schlecht aus und ausgerechnet Sybil würde sie pflegen. So kam es, dass ich den Abend allein mit meiner Frau verbringen konnte. Lord Grantham war nach dem kurzen Dinner schnell wieder nach oben verschwunden und Sybil war gar nicht erst dazugekommen. Jetzt saßen wir im Salon. Lady Mary - oder Mary, wie ich sie jetzt nennen durfte - saß auf einem Sessel hinter uns und las eine Modezeitung. Aber genauso wie Edith war auch sie nicht ganz bei der Sache, wo es ihrer Mutter doch so schlecht ging. Aber tun konnten wir alle leider nichts. "Was für ein Tag", sagte ich zu Edith und trank meinen Kaffee. "Ich hatte mich eigentlich auf eine ruhige Zeit in London eingestellt, mit einigen Museumsbesuchen oder Dinners. Aber nicht mit diesem Ausmaß an Drama"

Tom
Zu meiner Überraschung setzte sich Jimmy wieder zu mir – und erzählte, wie sehr Sybil bei den Dienstboten geschätzt wurde und wünschte uns Glück. Nach einem so trostlosen Tag, an dem man mir auch noch Geld für mein Verschwinden angeboten hatte, war das Balsam für meine Seele. Ich konnte Jimmy zwar gut leiden, aber trotzdem waren wir nie besonders eng miteinander gewesen und dass diese Worte nun von ihm kamen, machte mich gleich hoffnungsvoller. "Danke Jimmy, das ist sehr nett von dir", antwortete ich lächelnd. "Ja es stimmt, wir wollen nach Irland gehen. Sobald wie möglich, aber die Genesung von Lady Grantham geht natürlich vor. Ich mache mir etwas Vorwürfe, weil Lady Sybil und ich sie gestern Abend so aufgeregt haben", seufzte ich. Daisy kam aus der Küche und brachte Jimmy eine Tasse Tee, während sie mich, mit gesenktem Kopf, ignorierte. Vermutlich eine Anweisung von Carson, aber mir war es egal. Ich wollte Sybil, keinen Tee.
Edith
Hätte ich gewusst, was mich in London erwartete, wäre ich nie aus Italien zurückgekehrt. Der Schock über Sybils Verlobung saß tief, aber Mamas Krankheit gab mir den Rest. Es stand wirklich schlecht um sie und obwohl Sybil und der Doktor sich um sie kümmerten, hatte ich große Angst. Allein Richard gab mir im Moment Trost. Das Dinner war kurz und schweigsam gewesen und nun war ich mit Richard und Mary, die eine Zeitschrift las, allein im Salon. "In unserer Familie musst du mit Drama rechnen, das hier ist nur die Einführung", antwortete ich und lachte kurz auf, aber es war kein fröhliches Lachen. Ich schaute in meinen Kaffee, ohne in anzurühren. "Vielleicht können wir morgen ein wenig wegfahren, ein Picknick machen zum Beispiel. Ich komme mir hier so schrecklich nutzlos vor", seufzte ich. Andererseits wollte ich nichts, was hier geschah, verpassen. Aber ein paar Stunden mit Richard alleine und ohne Papas besorgtes und wütendes Gesicht vor Augen würden mir sicher gut tun.

Jimmy
Dankbar trank ich einen Schluck Tee. Jetzt, wo Lady Grantham krank war, hieß das nur noch mehr Arbeit. "Mrs. Hughes hat gesagt, sie ist wirklich sehr krank, wahrscheinlich ein Infekt. Durch Aufregung allein kann das nicht gekommen sein", versuchte ich ihn ein wenig zu beruhigen. "Und Lady Sybil wird sich gut um sie kümmern. Thomas hat mir erzählt, wie sie im Krieg zusammengearbeitet haben", redete ich dann weiter. Ich musste meine Zeit schließlich so gut es ging nutzen. Früher oder später würde ich wieder oben gebraucht werden. "Stimmt es wirklich, dass Sie eine Stelle bei einer Zeitung gefunden haben? Mr. Carson wollte nicht darüber reden, was gestern Abend alles passiert war, aber natürlich hört man so einiges" Ich grinste ihn leicht an, er kannte das ja. Umso erstaunlicher, dass er seine Beziehung zu Lady Sybil so lange geheim halten konnte. Auch oben schienen Lord und Lady Grantham keinen blassen Schimmer davon gehabt haben. Anderseits waren Lizzy und ich auch sehr gut darin gewesen, uns nichts anmerken zu lassen.
Richard
Zur Beruhigung nahm ich ihre Hand. Sie machte sich wirklich große Sorgen um ihre Mutter und ich konnte schlecht sagen, ob diese berechtigt waren. Aber allein die Tatsache, dass sich ihr Zustand so schnell verschlechtert hatte, ließ auf nichts gutes schließen. "Das ist eine gute Idee. Wir können dein Auto wieder ausfahren und einige Stunden in der Sonne verbringen", stimmte ich ihr lächelnd zu. "Warten wir bis morgen früh ab, wie es deiner Mutter geht und dann entscheiden wir, wohin wir fahren" Ein wenig Zeit nur zu zweit wäre eine willkommene Abwechslung von der drückenden Stimmung in Grantham House. "Das einzig Gute an der Krankheit deiner Mutter ist, dass Sybil in den nächsten Tagen nicht abreisen wird", sagte ich dann nach einer kurzen Pause. Ich war noch immer geschockt. Ich kannte Ediths jüngste Schwester nicht gut genug, aber dieser Schritt schien mir ziemlich drastisch. Selbst ich mit meinem Titel und dem Anwesen war wegen meines Alters nicht mit offenen Armen empfangen worden. Lord Granthams Reaktion auf Mr. Branson war da nur verständlich gewesen. Immerhin konnte ich Edith ein sicheres Zuhause bieten, das zwar nicht so prächtig wie Downton Abbey war, aber dennoch ansehnlich. Lady Granthams Krankheit hatte die Diskussion über die Hochzeit mit dem Chauffeur zwar verschoben, aber das letzte Wort war noch lange nicht gesprochen worden.

Tom
Ich beobachtete Jimmy, wie er seinen Tee trank. Er sah wirklich erschöpft aus – als Chauffeur hatte ich noch eine eher weniger stressige Stelle auf Downton Abbey erwischt. "Ich schätze, da hast du Recht", seufzte ich, als er mir versicherte, dass Lady Granthams anscheinend schwerwiegender Infekt nicht nur von einem Streit kommen konnte. "Ja, das stimmt. Bald bin ich Journalist", grinste ich. "Carson muss wirklich leiden im Moment. Vielleicht hilft es ihm, sein starres Weltbild etwas zu lockern", sagte ich, glaubte es aber selbst nicht. Menschen wie Carson änderten sich nicht. Und bald würden es ohnehin alle wissen, also konnte ich es auch genauso gut Jimmy erzählen.
Edith
Dankbar drückte ich Richards Hand. In Zeiten wie diesen wurde mir erst klar, wie gut es war, dass ich verheiratet war. Ansonsten hätte ich mich jetzt vermutlich sehr verloren gefühlt. Die Vorstellung an einen Ausflug mit dem Auto hellte meine Stimmung sofort auf. "Das klingt sehr verlockend", lächelte ich, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verdrängte den Gedanken daran, wie es morgen früh um Mama stehen konnte. Mit Hilfe eines Arztes und wenn sich die Aufregung um Sybil wieder legte, würde sie sich sicher erholen können. "Das stimmt. Es gibt ihr Zeit, ihr Vorhaben zu überdenken und die Folgen davon. Mama so aufzuregen!" Ich hoffte wirklich, dass sie zur Vernunft kommen würde bevor dieser Streit unsere Familie spaltete. Und ein ganz kleiner Teil von mir wollte die Position als einzige verheiratete Crawley-Schwester noch nicht aufgeben.

Jimmy
Ich schnaubte und sah Mr. Branson grinsend an. Ich hatte jeden Tag mit Mr. Carson zu tun - und in all der Zeit hatte er sich kein bißchen verändert. "Bis Mr. Carson sein Weltbild ändert, leben längst Menschen auf dem Mond", antwortete ich. "Glaub mir, er ist schon so geboren worden und bestimmt wird es eher noch schlimmer werden" Wahrscheinlich hatten wir alle Glück gehabt, dass er gestern Abend bei Lady Sybils und Mr. Bransons Hochzeitsankündigung keinen Herzinfarkt bekommen hatte. Ich dagegen wäre nur zu gerne dabei gewesen, um zu sehen, wie sie alle darauf reagiert hatten. "Trotzdem muss es für Sie keine Überraschung gewesen sein, dass Sie die Familie nicht mit offenen Armen empfangen wollte", meinte ich dann nach einem Moment. Mr. Branson war nicht dumm, er kannte die Klassenunterschiede und Regeln für Familien wie die Crawleys. Und dennoch stellte er sich dagegen, was ich bewunderte. Er hatte auf jeden Fall eine Menge mehr Mut als ich.
Richard
Hoffentlich würde es Lady Grantham morgen besser gehen. Ansonsten hätte ich wirklich Mühe, Edith aufzuheitern. Schon jetzt lastete eine drückende Stimmung auf dem ganzen Haus, die sich sicher nur noch verschlechtern würde, sollte der morgige Tag keine Verbesserungen bringen. "Nur leider wirkte sie so, als hätte sie schon alles überdacht und würde ihre Meinung nie ändern. Egal, wie sehr es ihre Mutter aufregen wird" Ich seufzte und sah Edith erst an. "Und du wusstest wirklich schon vorher davon?", fragte ich dann doch mit einiger Neugier nach. Gestern Abend in dem ganzen Chaos hatte ich sie nicht mehr darauf ansprechen können. Natürlich interessierte es mich, wie sie es herausgefunden hatten. Der Schock gestern Abend war für Mary und sie daher nicht so groß gewesen wie bei Robert und Cora. Und bei mir.

Tom
Bei der Vorstellung von Baby-Carson, der mit Häubchen in der Wiege liegend es muss Ordnung herrschen! krähte, musste ich nun doch lachen. Was wirklich gut tat nach all der Anspannung in den letzten Tagen. "Nein, ich habe keine andere Reaktion erwartet", seufzte ich. "Trotzdem hat ein Teil von mir gehofft, dass sie es Sybil zuliebe zulassen würden. Das Problem ist, dass sie sie unterschätzen. Sybil meint es ernst und früher oder später wird sie mit mir gehen, und es liegt nun an ihrer Familie, ob sie sich im Guten trennen werden. Aber sie denken immer noch, wenn sie ihr kein Geld geben oder welche Privilegien auch immer für sie wegfallen, wird sie hier bleiben." Ich schnaubte. Vermutlich kannten selbst die Dientsboten Sybil in dieser Hinsicht besser als ihre Eltern. "Aber ich sollte dich nicht damit belasten, immerhin muss es für euch schon seltsam genug sein, dass einer von euch die Dreistigkeit besitzt, mit der Tochter der Familie durchbrennen zu wollen.“ Ich lächelte, aber ich meinte es ernst. Mir war klar, wie viele Dienstboten gerne ihr jetziges Leben verlassen wollten und auch, dass das nicht so einfach war und viel Mut erforderte. Insofern konnte ich die Ablehnung, die mir nun auch hier unten entgegenschlug, verstehen.
Edith
Ich merkte, dass Richard versuchte, sich erwachsen und vernünfigt zu benehmen, aber er war dennoch neugierig, was Sybil und Branson anging. Und irgendwie konnte ich es ja auch verstehen, es war ja auch verrückt. „Vor einigen Wochen wollten Branson und sie sich mitten in der Nacht davonschleichen. Mary, Anna und ich haben sie mit dem Auto gesucht und zum Glück gefunden. Wir konnten sie überreden, wieder zurück zu kommen, aber nur auf Zeit, wie uns jetzt klargeworden ist“, erzählte ich, froh über alles, was mich von Mama ablenkte. „Ich fürchte, sie hat keine Ahnung, was für ein Leben in Irland auf sie wartet. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie diesen Quatsch tatsächlich durchziehen will“, seufzte ich. „Aber wer weiß, was Branson ihr erzählt oder versprochen hat. Womöglich, dass er sie liebt – und jetzt stürzt sie sich ins Verderben. Finanziell und gesellschaftlich“, jammerte ich weiter. Bei aller Liebe für Sybil und ihre Eigenarten musste sie doch auch merken, wie viel Unglück sie über die Familie brachte!

Jimmy
"Sie denken alle so, weil sie nichts anderes kennen", meinte ich zu Mr. Branson und sah mich vorsichtshalber nach Mr. Carson um. Erstens, weil ich bestimmt gleich wieder arbeiten musste. Und zweitens, weil ich schlecht über die Crawleys geredet hatte. Was vermutlich sogar noch schlimmer für ihn war, als einfach mal nichts zu tun. Aber da er nicht in Sicht war, standen mir wohl noch einige freie Minuten bevor. "Aber früher oder später werden sie einsehen müssen, dass ihr jetziges Verhalten kein bißchen hilft. Ich kenne Lady Sybil nicht gut, aber sie erscheint mir eine kluge Person zu sein, die ihre Entscheidungen durchdenkt. Also auch die, was Sie betrifft" Schnell trank ich den Tee aus, bevor er kalt wurde. Und verschluckte mich fast daran, als ich grinsen musste. Denn ich besaß tatsächlich die von ihm angesprochene Dreistigkeit... Nur war ich nie auf eine Hochzeit aus - nicht bei Lizzy und nicht bei Lady Anstruther. "Wenn Sie wüssten", murmelte ich leise. In dem Moment war mein entspanntes Dasein vorbei. Vielleicht war das auch gut so, denn ich wusste nicht, was Mr. Branson von meinen Beziehungen zu der Oberschicht halten würde. Ich zuckte zusammen, als aus dem Flur hinter mir plötzlich Mr. Carsons Stimme kam und mich nach oben zitierte. Seine Augenbrauen zogen sich noch enger zusammen als ohnehin schon, als er erkannte, mit wem ich da redete. Vermutlich hatte er Angst, dass Mr. Branons Verhalten auf mich abfärben würde - und ich im schlimmsten Fall eine weitere Tochter des Hauses heiraten wollte. Was nur noch Lady Mary übrig ließ und da verzichtete ich gerne drauf... Um den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, stand ich schnell auf, zog mir meine Livree glatt und folgte dem Butler nach oben. Nicht aber ohne Mr. Branson noch einmal zuzulächeln.
Richard
Die Geschichte wurde immer mehr zu der eines Romans. Eine Flucht mitten in der Nacht - das hätte Cora nur noch mehr das Herz gebrochen und Robert noch wütender gemacht als der Auftritt gestern Abend. Umso froher war ich, dass dieser noch größere Skandal den Crawleys erspart geblieben war. "Noch ist sie nicht in Irland", versuchte ich Edie weiter zu beruhigen. Ich hatte keine Ahnung, was für sie im Moment schlimmer war - die Sorge um ihre Mutter oder die um ihre Schwester. "Vielleicht ändert sie ja noch ihre Meinung. Auch wenn es gestern Abend sehr entschlossen klang" Nachdenklich sah ich ins Feuer. Was brachte eine junge Frau aus guten Verhältnissen dazu, den sozialen Abstieg zu wählen und in ein Land zu ziehen, das sie nicht kannte? Fast schon hätte ich Sybil bewundert. "Vielleicht solltest du mit ihr reden. Sie hat doch keine Ahnung, wie es ist verheiratet zu sein. Sie kennt den Chauffeur doch nicht einmal richtig" Ich lächelte Edith an. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, wurde mir mein Glück wieder bewusst.

Tom
Wie immer, wenn jemand nett über Sybil redete, wanderten meine Mundwinkel automatisch nach oben. "Eine kluge Person ist sie allerdings", sagte ich lächelnd. "Die klügste, die ich kenne." Jimmy trank seinen Tee aus und grinste plötzlich, was zur Folge hatte, dass er sich fast verschluckte und eine komische Grimasse schnitt. Ich meinte ihn wenn Sie wüssten murmeln zu hören, aber dann ertönte laut Carsons Stimme – Jimmy wurde oben gebraucht. Er stand lächelnd auf und ich lächelte schnell zurück. Ein bisschen verwirrt war ich noch immer. Wenn Sie wüssten? Zusammen mit dem Grinsen auf seinem Gesicht ließ es mich vermuten, dass auch Jimmy kein unbeschriebenes Blatt war. Was mich bei seinem Aussehen auch nicht wunderte. Trotzdem hätte ich gerne mehr darüber erfahren, aber es war nur zu erwarten gewesen, dass Carson versuchen würde, die anderen Angestellten von mir fernzuhalten. Seufzend streckte ich meine Beine unter dem Tisch aus und streckte mich. Die Warterei ging also weiter – auf Neuigkeiten von oben, und auf Sybil.
Edith
Richard sah so überrascht über die Geschichte von Sybils nächtlicher Flucht aus, dass ich kurz grinsen musste. Langweilig würde es in unserer Familie sicher nie werden. Auch, wenn ich mir manchmal etwas Langeweile und Frieden wünschte. "Sie ist so dickköpfig. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat..." Ich seufzte. "Ich werde auf jeden Fall versuchen, mit ihr zu reden. Allerdings habe ich nichts Negatives über die Ehe zu berichten", fügte ich etwas leiser, damit Mary mich nicht hörte, hinzu und lächelte Richard an. Wie gut, dass ich meinen festen Platz gefunden hatte – und Sybil würde das sicher auch noch. Aber ihr Platz war nicht an der Seite von diesem Autofahrer, und das mussten wir ihr irgendwie beibringen, für ihr eigenes Wohl.

Sybil
Ich wusste nicht, wie spät es war, als ich Mamas Zimmer das erste Mal seit heute Nachmittag wieder verließ. Am liebsten wäre ich in mein eigenes Zimmer gegangen, um mich ins Bett zu legen und einfach nur zu schlafen. Aber trotz meiner Pflege und der Medikamente hatte sich Mamas Zustand nicht verbessert. Der Doktor war noch einmal gekommen und hatte deutlich gemacht, dass Mama auch in der Nacht konstante Pflege brauchte. Den Schönheitsschlaf konnte ich mir also abschminken. Das machte mir nichts aus. Mama brauchte mich und ich würde nicht ruhig schlafen können, wenn ich von ihrer Seite weichen würde. Vielleicht wollte ich auch unbewusst den Schmerz wieder gut machen, den ich ihr gestern Abend mit meiner bevorstehenden Hochzeit mit Tom zugefügt hatte. Tom... In ruhigen Momente, wenn Mama endlich schlief, hatte ich an ihn gedacht. Wo war er gerade? Hatte er es den anderen Dienstboten erzählt? War er wütend auf mich, dass sich unsere Abreise nach Irland jetzt doch verzögern würde? Abgesehen von der Botschaft an Jimmy hatte ich keinen Kontakt mit ihm gehabt, dabei gab es so viel zu sagen nach gestern Abend. Und das waren Dinge, die ich ihm nur persönlich sagen konnte. Deswegen ging ich jetzt die Dienstbotentreppe hinunter, um vielleicht doch noch Glück zu haben und ihn dort zu erwischen. Aber als ich unten ankam, war die Küche verlassen und nirgendwo brannte Licht. Enttäuscht seufzte ich und fuhr mir müde über die Augen und mein mittlerweile wirres Haar. Wenn ich jetzt schon einmal hier war, konnte ich auch gleich frisches Wasser für oben holen. Ich suchte nach einer großen Kanne und hielt inne. Denn im Dienstbotenzimmer saß Tom auf einem Stuhl und sah aus, als würde er schlafen oder angestrengt nachdenken. "Tom?", fragte ich sanft und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. Er regte sich nicht wirklich, also ging ich zu ihm und legte eine Hand auf meine Schulter. Endlich sah er mich an. "O'Brien sieht nach Mama, deswegen konnte ich mich kurz davonschleichen", sagte ich leise zu ihm und griff nach seiner Hand.

Tom
Irgendwann döste ich weg. Ich hatte mir vorgenommen, noch bis 20 Uhr auf eine Nachricht von Sybil zu warten und dann schlafen zu gehen, aber als ich wieder richtig wach war, war es schon später. Ich hörte jemanden die Treppe hinunterkommen, mittlerweile war es komplett dunkel und dann kamen Schritte auf mich zu, wie ich im Halbschlaf wahrnehmen konnte. Endlich war ich wach genug, um wahrzunehmen, dass es sich um Sybil handelte. Endlich. Ich hatte gewusst, dass sie mich nicht ohne Informationen hängen lassen würde. Also hatte sich die Warterei letztendlich doch noch gelohnt. Ich drückte ihre Hand. "Wie geht es Lady Grantham?", fragte ich ebenso leise und etwas verschlafen und richtete mich auf, damit ich Sybil ansehen konnte. Sie sah müde aus und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie seit heute Mittag kein einziges Mal von der Seite ihrer Mutter gewichen war. "Ich habe auf dich gewartet", lächelte ich und strich ihr eine Strähne hinters Ohr, die sich aus ihrer – mittlerweile wirren – Frisur gelöst hatte. Auch wenn die Umstände schrecklich waren, gefiel sie mir so viel besser als glattgebügelt beim Dinner mit ihrer Familie.

Sybil
Es tat gut, mit ihm zu reden. Denn trotz Mamas Krankheit lauerte meine Entscheidung noch immer im Hintergrund. Papa sah mich anders an als vorher, so als hätte er noch einiges zu sagen. Und auch mit Mary und Edith war es so. Dabei wollte ich nur bei Tom sein und jetzt konnte ich es endlich. "Nicht sehr gut. Jedenfalls nicht schlechter. Aber nichts schlägt an - und das macht mir Sorgen", erklärte ich ihm und atmete tief ein. Auf mich wartete eine lange Nacht, die mir mein ganzes Wissen und meine ganze Kraft abforderte. "Du hättest ins Bett gehen sollen, damit wenigstens einer von uns morgen ausgeschlafen ist" Ich lächelte ihn an. "Es tut mir leid, dass wir jetzt noch hier festsitzen und nicht nach Dublin können. Papa war heute morgen furchtbar wütend. Ich habe ihm einen Kompromiss angeboten: Ich bleibe eine Woche, damit es nicht den Anschein hat, als würde ich weglaufen. So lange musst du noch warten" Mein Blick war ernster geworden. Das Gespräch mit Papa kam mir weit entfernt vor, dabei war es erst heute Morgen gewesen. "Bis dahin ist Mama hoffentlich auch wieder gesund" Am liebsten hätte ich meinen Kopf an seiner Schulter abgelegt, aber dann hätte ich mich nie mehr aufraffen können, wieder zu Mama zu gehen. Trotz meiner Müdigkeit tat es gut, zu arbeiten. Und ich sah mich darin bestätigt, in Dublin als Krankenschwester anzufangen. Sobald das hier alles überstanden war.

Tom
Ich nahm Sybils Hände und sah sie stirnrunzelnd an, als sie von Lady Granthams schlechtem Zustand berichtete. Ich wollte ihr ihre Sorgen abnehmen und ihr Versprechen, dass alles gut werden würde, aber das konnte ich nicht. "Du musst dich doch nicht entschuldigen, niemand konnte das ahnen", sagte ich leise. "Eine Woche lang kann ich gut warten, wenn wir danach den Rest unseres Lebens zusammen verbringen können." Und wenn es Sybils Eltern besänftigte, war es umso besser. Ich hoffte noch immer, dass sie zur Vernunft kommen und Sybil einen Bruch mit ihrer Familie ersparen würden. Aber wahrscheinlich denken Lord und Lady Grantham dasselbe. "Ich denke, ich werde meine Arbeit hier kündigen und mir im Dorf ein Zimmer nehmen", sprach ich dann ein weiteres unangenehmes Thema an. Ich wollte die Situation für Sybil nicht noch komplizierter machen, aber natürlich musste sie in meine Pläne eingeweiht sein. "Carson wird mir ohnehin jeden Moment kündigen und ich möchte mir nicht weiter die Blöße geben, mich unter meinen Kollegen wie ein Verbrecher behandeln zu lassen." Ich drückte Sybils Hände. "Aber du wirst immer wissen, wo ich bin und wenn Lady Grantham wieder gesund und du bereit bist, können wir direkt abreisen."

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