#316

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 16:03
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich war dankbar für Sybils Vorschlag, nach draußen zu gehen – zwar wollte ich nicht unhöflich erscheinen und kurz nachdem ich gekommen war gleich wieder abhauen, aber hier im Salon war die Gefahr einfach zu groß, dass jemand mithörte, der mich in Schwierigkeiten bringen konnte. Während sie ihren Hut von oben holte, wartete ich in der Eingangshalle und legte mir währenddessen schon mal meine Worte zurecht. Sobald wir draußen waren, atmete ich tief durch. "Ich fürchte, ich habe einen Fehler gemacht letzte Nacht", fing ich an, aber es war deutlich zu hören, dass es mir nicht leid tat. Ich wollte auch vor Sybil nicht so tun, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nicht bei der einen Nacht bleiben würde. Und das wollte ich auch gar nicht.

Edward
Ich lächelte Lady Mary über den Rand meiner Kaffeetasse an. Gut gekontert. "Gefühlt schon immer", fing ich an, ihre nächste Frage zu beantworten. "Unsere Eltern kennen sich, seit wir kleine Kinder sind, aber angefreundet haben wir uns erst später. Ich würde sogar sagen, wir haben uns früher überhaupt nicht verstanden." Grinsend dachte ich daran, wie wir uns als kleine Kinder immer gestritten hatten. Henry hatte sich verändert – ich mich nicht. "Und Sie?", gab ich die Frage lächelnd zurück, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass Henry im April zum ersten Mal auf Downton Abbey gewesen war.

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#317

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 16:19
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ich hatte mich schon für das schlimmste gewappnet, aber es dann doch ausgesprochen zu hören, war etwas anderes. Auch wenn Lizzy nur von einem Fehler sprach schien ich zu verstehen. "Einen großen Fehler?", hakte ich deswegen nach, obwohl ich unterbewusst schon die Antwort kannte. Sie hatte Jimmy nicht aus dem Zimmer geschickt. Er war geblieben. Und ihr das es nicht leid. Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich nachdachte. "Ich muss dir nicht sagen, wie gefährlich das ist. Das Haus ist voll, jeder hätte Jimmy sehen können, wie er sich in dein Zimmer geschlichen hat. Woher weißt du, dass er es nicht gleich heute Morgen allen Dienstboten erzählt hat, um damit anzugeben? Aber ich will dich nicht belehren, Lizzy. Du bist eine erwachsene und kluge Frau. Du kannst deine Entscheidungen selber treffen", sagte ich mit ernster Stimme. "Aber du scheinst es nicht zu bereuen. Ich sehe dir doch an, wie glücklich du bist. Es ist nicht mein Recht, dir das Glück zu nehmen. Ich kann dir nur raten, vorsichtig zu sein. Es wird immer einen Menschen geben, der mit einer solchen Information großes Chaos anrichten kann"

Lady Mary
Ich wollte nicht wie der Snob wirken, der ich war und ihn nach seinen Eltern fragen. Dankbar über seine Gegenfrage, beantwortete ich diese. "Lord Redvers ist mit meinem Vater schon seit Jahren befreundet. Trotzdem habe ich Henry erst im April auf einem Dinner hier kennengelernt, als sie auf der Durchreise nach Schottland waren. Ich hatte vorher viel von ihm gehört, Lord Redvers sprach oft über ihn. Trotzdem ist es nicht das gleiche, die Person nachher wirklich kennenzulernen", sagte ich lächelnd.

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#318

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 17:06
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Naja, je nach dem, wie man es sieht... Einen riesigen Fehler, ja." Ich dachte kurz über Sybils Vortrag nach. Ja, ich wusste, wie gefährlich es war und welche Folgen es für Jimmy und mich haben konnte. Natürlich hatte ich das nicht vergessen. Aber wie sie selbst gesagt hatte – konnte es wirklich so falsch sein, wenn es mich glücklich machte? Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass er so blöd war, jemandem von unserer Nacht zu erzählen, das würde seine Kündigung bedeuten. "Ich bezweifele, dass er damit angegeben hat, dann wäre er jetzt vermutlich schon nicht mehr hier", überlegte ich laut. "Und was soll schon passieren? Er könnte arbeitslos werden, aber das weiß er, und er geht das Risiko ein. Und was mich angeht, meine Familie ist nicht so wichtig, dass es viele Menschen interessieren würde, wenn die Geschichte auffliegen würde. Notfalls ziehe ich mich für ein paar Jahre in unser Haus in Amerika zurück." Darüber hatte ich ohnehin auch schon vor Jimmy nachgedacht, denn wir waren schon ewig nicht mehr dort gewesen und meine amerikanische Hälfte sehnte sich manchmal nach dem Leben dort, das sich doch deutlich von dem in England unterschied.

Edward
Interessiert hörte ich Lady Mary zu. Für mich mit der Mission, meinen besten Freund unter die Haube zu bringen, war es natürlich besonders interessant zu hören, was sie über Henry sagte. "Tatsächlich? Was ist denn der Unterschied zwischen ihm in Person und dem, was Lord Redvers erzählt?", fragte ich geradeaus und grinste, damit die Frage nicht zu provokant klang.

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#319

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 17:25
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
"Du hast dir wirklich schon viele Gedanken deswegen gemacht", sagte ich weiter, während wir unter den großen Bäumen hergingen. Eine kurze Weile schwieg ich und sah in die Ferne. "Du wirst ihn heute Abend nicht wegschicken, wenn er zu dir kommt, nicht wahr?", fragte ich Lizzy dann einfach direkt. Trotz ihrer vielen Gedanken, ihrer Vorsicht und Zuversicht, dass alles gut laufen würde - ich hatte weiterhin dieses ungute Gefühl. Es fühlte sich an wie in einem Roman, ein wenig unwirklich. Aber was sollte ich jetzt schon dagegen tun? Ich hatte gestern die Spielverderberin gespielt und würde es nicht wiederholen. Lizzy war sechs Jahre älter, hatte vielleicht schon ein wenig mehr von der Welt gesehen und schien sich der Sache mit Jimmy so sicher. Ich würde ihr jetzt vertrauen. Ich würde es nicht gut finden, dass sie sich auf Jimmy einließ - aber ich würde sie nicht stoppen.

Lady Mary
Ich trank einen kurzen Schluck Tee, bevor ich antwortete. "Der Unterschied ist auf jeden Fall nicht zu seinem Nachteil ausgefallen, Mr. Armstrong. Aber Sie wissen doch, wie Väter über ihre Söhne sprechen. Von ihren Erfolgen und Interessen. Nichts wirklich von ihrem Charakter. Ich wusste beispielsweise nicht, dass Henry auf die Jagd geht - auch wenn ich es vermutete", antwortete ich. Nahezu jeder englische Adlige ging auf die Jagd. Henry war da keine Ausnahme. Ich freute mich jetzt schon darauf, ihn morgen dabei zu sehen.

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#320

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 17:37
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Ich weiß doch gar nicht, wie es jetzt weitergeht, oder ob es überhaupt weitergeht, jetzt, wo er sein Ziel erreicht hat", gab ich Sybil zu bedenken. "Aber nein... Ich würde ihn nicht wegschicken." Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her und hingen unseren Gedanken nach. Es war mehr als deutlich, dass Sybil nicht begeistert von der Vorstellung von Jimmy und mir war, und ich hoffte, dass sich zwischen uns deswegen nichts geändert hatte. Ich konnte ja selbst noch nicht glauben, was vor ein paar Stunden passiert war. Das hätte ich einfach niemals erwartet, als ich im April zum ersten Mal nach langer Zeit hierher zurückgekehrt war, es war so nicht geplant gewesen – aber endlich einmal passierte etwas Aufregendes in meinem Leben. Für nichts würde ich dahin zurückkehren wollen, wo ich vor einem Jahr war.

Edward
"Da kann ich Ihnen nur zustimmen", lächelte ich und machte auf meiner imaginären Liste einen Haken hinter den Punkt Intelligenz. In dieser Hinsicht waren Mary und Henry wohl auf genau derselben Ebene, was definitiv gut für ihn war. Bei vielen Frauen konnte er kaum eine Unterhaltung aufrecht erhalten, weil sie sich verhielten, als wären sie zehn Jahre jünger. Lady Mary Crawley hingegen wirkte sogar älter, als sie wahrscheinlich war und sehr scharfsinnig.

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#321

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 17:45
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ich lächelte Lizzy von der Seite an und freute mich wirklich für ihr Glück. "Liebst du ihn denn? Ich weiß, es klingt furchtbar romantisch" Ich hatte bisher noch keinen Mann geliebt. Die meisten unverheirateten Männer zeigten Interesse an Mary und Edith und andersherum - ich war noch immer das Küken der Familie. Im Moment machte es mir nichts aus. Ich war noch zu jung zum heiraten und hatte eher meinen Spaß daran, die anderen dabei zu beobachten. Oder wie bei Lizzy und Jimmy die Beraterin zu spielen. Dass sie mich in ihr Geheimnis eingeweiht hatte, machte mich glücklich - zeigte es doch, dass wir wirklich Freundinnen waren. Ich drehte mich kurz zum Haus um und erkannte andere Gäste, die den Morgen anscheinend auch für einen Spaziergang nutzen und sich die Gärten ansehen wollten.

Lady Mary
"Wir sollten in den Salon gehen", meinte ich mit einem Blick auf den mittlerweile leeren Teller vor ihm. "Ich hoffe, Henry wird nicht zu enttäuscht sein, nicht mit uns gefrühstückt zu haben. Aber wegen Mamas Geburtstag war ich heute schon früher auf und wollte mit dem Frühstück nicht warten" Ich stand vom Tisch auf und wartete, bis er das gleiche tat. Mr Armstrong war wirklich nett, ich konnte mich gut mit ihm unterhalten. Henry hatte bei seinem besten Freund eine wirklich gute Wahl getroffen. Auch wenn ich immer noch neugierig darauf war, aus welcher Familie er stammte.

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#322

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 17:55
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Oh, um Himmels Willen. Nein, natürlich liebte ich Jimmy nicht. Wie denn auch, ich kannte ihn ja quasi erst seit zwei Tagen. Nur hatte ich die Befürchtung, dass meine Situation für Sybil noch verwerflicher klang als ohnehin schon, wenn ich ihr das sagte. "Ich fürchte, meine Motive unterscheiden sich nicht sonderlich von seinen", sagte ich verlegen und räusperte mich. "Ich meine, wir kennen uns ja auch nicht wirklich. Jimmy hält deutlich mehr vom Küssen als vom Reden", fügte ich grinsend hinzu und folgte Sybils Blick, als sie sich zum Haus umdrehte. Mit der Ruhe war es wohl bald vorbei. Fast fühlte ich mich schlecht bei dem Gedanken, dass ich mir einfach nur wünschte, es möge wieder Abend werden und ich in meinem Bett liegen – vorzugsweise mit Jimmy. Immerhin war ich hier aus einem anderen Grund eingeladen, nämlich wegen Coras Geburtstag und nicht, um ihren Diener zu beglücken.

Edward
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mit dem Essen schon fertig war. Lady Mary hatte auch mich zugegebenermaßen etwas fasziniert. "Henry wird es eher ertragen, alleine zu frühstücken als unausgeschlafen zu sein", grinste ich. Ich wollte sie nur vorwarnen. Schließlich gingen wir gemeinsam in den Salon und ich stellte erstaunt fest, dass es doch mehr Menschen gab als ich dachte, die noch früher aufstanden als ich.

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#323

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 18:05
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte. Also sagte ich lieber nichts, sondern lächelte Lizzy nur leicht verlegen an. Bei uns in der Familie wurde über solche Themen nicht gesprochen - Granny würde einen Anfall bekommen. Fast schon wäre ich rot geworden. Da scheinbar alles wegen Jimmy gesagt zu sein schien, schlugen wir den Rückweg ein. Schnell begegneten wir einigen der Gäste, die ein Gespräch anfingen. Es schien ein wirklich schöner Tag zu werden, vielleicht konnten Lizzy und ich wieder einen Ausritt machen. Es würde genug zu tun geben, zusätzlich zu den Gedanken, die ich mir weiterhin wegen Lizzy und Jimmy machte.

Lady Mary
"Normalerweise schlafe ich auch länger", gab ich nur zurück. Im Salon hatten schon einige der Gäste Platz genommen, auch Papa war da. Anscheinend warteten alle auf Mama, die natürlich wie die anderen verheirateten Frauen in ihrem Bett frühstücken durften. Du ja hoffentlich auch schon bald. Ich setzte mich mit Mr. Armstrong auf eines der Sofas. "Was möchten Sie heute noch tun, Mr. Armstrong?", fragte ich lächelnd.

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#324

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.02.2017 20:10
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Sybils Reaktion nach hatte sie genug von dem Thema und wir gingen langsam zurück. Doch ich konnte den Gesprächen mit den Lords und Ladys, denen wir begegneten, nicht folgen. Meine Gedanken waren bei letzter Nacht und dem, was heute Nacht passieren könnte. Wie sollte ich mich so auf ein Gespräch über das Wetter in Yorkshire konzentrieren? Es war nahezu unmöglich und dabei war es erst 12 Uhr. Ich hatte noch mehr als den halben Tag vor mir. Hoffentlich würde es später noch etwas zu tun geben, das mich ablenkte.

Edward
Noch eine Gemeinsamkeit, dachte ich lächelnd und setzte mich zu Lady Mary, die mich nach meinen Tagesplänen fragte, während wir auf Lady Grantham warteten. "Ich denke, ich werde mich Henry anpassen", antwortete ich. "Hauptsache, ich bekomme etwas von der Umgebung zu sehen. Und Sie?"

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#325

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 27.02.2017 17:27
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
"Ich könnte Ihnen beiden gern die Umgebung zeigen", bot ich lächelnd an. Wir könnten es dabei ja so einrichten, dass niemand anderes mitkam. Es war sicher spannender allein mit Henry und Mr. Armstrong zu sein. "Wir könnten sogar einen Ausritt machen, das Wetter scheint dazu passend zu sein. Aber das liegt an Henry und Ihnen, ich werde mich anpassen" Bei einem Ausritt wären wir bestimmt ungestört. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, ein wenig mit meinen Reitkünsten anzugeben - ich hatte nichts dagegen, beiden - aber vor allem Henry - meine Stärken zu zeigen. Dieser hatte es wohl endlich aus dem Bett und zum Frühstück geschafft. Lächelnd kam er hinein, sah sich um und kam dann zielstrebig auf uns beide zu. "Ich dachte schon, zum Gratulieren zu spät kommen. Dabei ist Lady Grantham noch nicht einmal unten", fing er lächelnd an. Ich warf einen Blick auf die Uhr auf dem Kamin. "Mama wird jede Minute kommen", teilte ich ihm mit und war mir dabei bewusst, wie die leicht zerstrubbelten Haare seinem Aussehen schmeichelten. Pünktlich um zehn Uhr kam Mama nach unten. Zuerst gratulierte Papa ihr, danach kamen Sybil und ich. Edith war noch nirgends zu sehen. Aber auch sie kam bald, begleitet von Elizabeth. Die verschwand nach dem Gratulieren aber begleitet von Sybil. Ich setzte mich wieder zurück auf das Sofa mit Henry und Mr. Armstrong.

Lady Sybil
Zwischen den anderen Ladys verlor ich Lizzy irgendwann aus den Augen. Aber jedes Mal, wenn ich sie kurz sah, wirkte sie gelangweilt und abwesend. Ich konnte nur zu gut verstehen, warum. Nach einem längeren Gespräch mit der Duchess, die mich wegen einem richtigen Ehemann belehren wollte, ging ich wieder zu ihr. "So wie es aussieht ist es bald schon Zeit zum Lunch. Was möchtest du danach unternehmen? Wir könnten einen Spaziergang ins Dorf machen", bot ich ihr an, wusste aber nicht, ob sie dazu in Stimmung war. Wahrscheinlich wollte sie am liebsten Jimmy sehen, was am helllichten Tag natürlich ausgeschlossen war.

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#326

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 28.02.2017 15:53
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edward
"Henry hat sicher nichts gegen einen Ausritt, er reitet gerne", erwiderte ich lächelnd. "Und was mich angeht, ich werde einfach mitkommen und hoffen, dass ich mich nicht zu blöd anstelle", fügte ich grinsend hinzu. Ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr geritten und auch, wenn es mir immer viel Spaß gemacht hatte, war ich sicherlich aus der Übung. Schließlich kam auch Henry, der noch etwas verschlafen aussah, nach unten und kurz nach ihm Lady Grantham. Lady Mary musterte Henry genauso neugierig wie er sie und ich fühlte mich sofort schlecht, mich heute in die Verabredung eingemischt zu haben. Ich hätte mir eine Ausrede überlegen und ihr sagen sollen, dass Henry sie aber sicher gerne begleitet. Um den Schaden gering zu halten, gesellte ich mich nach dem Gratulieren nicht wieder zu Lady Mary und Henry, sondern zu Lady Edith; allerdings ließ ich die beiden nicht aus den Augen. Zufrieden beobachtete ich, wie sie sich unterhielten – wahrscheinlich wieder übers Jagen oder Reiten.

Lizzy
Ich atmete erleichtert auf, als Sybil mich von einem grauenhaft langweiligen Gespräch erlöste, von dem ich irgendwann nicht mal mehr den Inhalt mitbekam. "Ein Spaziergang klingt wirklich gut", nahm ich ihren Vorschlag dankbar an. Ich würde noch wahnsinnig werden, wenn ich nichts unternahm. Sollte es nun meinen ganzen Aufenthalt lang so weiter gehen? Während wir für den Lunch langsam zum Haus zurückgingen, versuchte ich krampfhaft, mit den Gedanken vollkommen im Hier und Jetzt zu bleiben. Das kann doch nicht so schwer sein.

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#327

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.03.2017 14:25
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ich lächelte breit, als sie meinen Vorschlag annahm. "Ich werde dann einige Besorgungen erledigen, wenn es in Ordnung ist", sprach ich dann weiter, während wir den anderen Ladys ins Haus folgten. "Vielleicht möchte Edith auch mitkommen" Da Mary scheinbar mit Henry beschäftigt sein würde, wollte ich Edith nicht allein lassen. Ein Spaziergang ins Dorf fand auch sie sicher besser als ein scheinbar endloses Gespräch mit der Duchess of Crafton über die Wahl des richtigen Ehemanns. Bei Marys Wahl würde wahrscheinlich selbst die Duchess nichts auszusetzen haben. Zurück im Salon waren Mary und Henry in eine angeregte Unterhaltung vertieft, während Mr. Armstrong bei Edith saß. Ich sah zu Lizzy rüber, die neben mir ging. Beim Lunch würde sie Jimmy wiedersehen und ich hoffte für alle Beteiligten, dass sie beiden ein gutes Pokerface aufsetzen konnten.

Jimmy
"James, Thomas! Der erste Gang kann nach oben, ich werden den Lunch ankündigen! Und wie bereits besprochen - Lord Silvers darf nichts von dem Braten bekommen, er ist auf einer strengen Diät!" Fast schon hätte ich die Augen verdreht, so oft hatte Carson diese wichtige Information heute morgen bereits zu uns gesagt. Nachdem ich eben noch einen Blick in den Spiegel geworden und die letzten Falten aus meiner Livree gestrichen hatte, trug ich jetzt das erste Tablett nach oben. Anders als gestern Abend würde ich Mr. Carson heute vor einem Anfall bewahren und meinen Gesichtsausdruck neutral halten. Beim Dinner gestern Abend war die Situation zwischen mir und Lizzy schließlich eine ganz andere gewesen. Heute war ich mir sicher, dass ich sie in dieser Nacht wiedersehen würde.

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#328

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 04.03.2017 19:09
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Und wenn Sybil im Dorf einen Brunnen gegraben hätte – mir war es egal, ich wollte nur die Zeit totschlagen. Wenn Edith allerdings mit uns kam, konnten wir nicht über Jimmy reden. Ich antwortete nur relativ abwesend mit einem "ja, das klingt gut", ohne wirklich zu wissen, was Sybil gerade gesagt hatte, während wir in den Salon gingen. Es war Zeit für den Lunch und auch, wenn ich mittlerweile nicht mehr so nervös sein musste, war es ein komisches Gefühl. Viel Zeit blieb nicht mehr, bis Carson den Lunch ankündigte. Ich schaute so unbeteiligt wie möglich, während Jimmy mir wieder beim Hinsetzen half und fing ein belangloses Gespräch mit meiner Mutter an. Wenn jemandem am Tisch auffallen würde, dass ich anders war, dann ihr, aber für alle anderen sah es immerhin so aus, als würden wir uns einfach nur unterhalten. Trotzdem fing mein Herz jedes Mal zu rasen an, wenn Jimmy mit dem Essen dicht neben mir stand.

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#329

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 04.03.2017 19:23
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich spürte Carsons prüfenden Blick auf mir genauso wie den von Lizzy, wenn ich nur Zentimeter von ihr entfernt das Tablett hielt. Bei beiden Angelegenheiten hielt ich mein Pokerface. Ich würde dem Butler eine perfekte Vorstellung abliefern. Zum Glück gab es bei den ganzen Gästen genug zu tun. Trotz meiner mittlerweile ziemlich großen Müdigkeit - was würde ich für die Gelegenheit eines Mittagsschlafs geben - wollte ich der Duchess auf keinen Fall die Bratensoße über ihr doch recht teuer aussehendes Kleid kippen. Ich blinzelte ziemlich häufig, um die Augen aufzuhalten. Ansonsten ließ ich mir nichts anmerken. Carson hatte nichts auszusetzen, als wir schließlich alle Gänge serviert und auf Lady Grantham angestoßen wurde. Es dauerte eine Weile, bis alle aus dem Speisezimmer war. Ich hörte nur, wie Lady Mary Carson ausrichtete, sie würde heute Nachmittag mit den zwei Herren ausreiten und daher sollte Lynch die Pferde bereitmachen, bevor ich ein Tablett voll beladen mit Geschirr nach dem anderen nach unten brachte. Was Lizzy heute Nachmittag wohl machen würde? Ein Mittagsschlaf würde auch bei ihr sicher keine schlechte Idee sein.

Lady Sybil
"Wann möchtest du ins Dorf?", fragte ich Lizzy lächelnd, als wir das Speisezimmer verließen. Mrs. Patmore und Daisy hatten wirklich alles gegeben - ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie sie das beim Dinner noch übertrumpfen wollten. Vielleicht hätte ich nicht so viel essen sollen. In meinem Korsett wurde es mir langsam ein wenig zu eng. Ich blieb in der Eingangshalle stehen, während die anderen sich nach oben, nach draußen oder in die Bibliothek verteilten.

Henry
Zum Glück hatte ich mir in diesem Sommer noch ein neues Jackett für einen Ausritt zugelegt. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass Mary in einem unmodischen Mantel auftreten würde. Mich freute es, dass es ihre Idee gewesen war und sie auch Edward eingeladen hatte. Ich wollte nicht, dass er sich hier langweilte - auch wenn er hier auf Downton mehr als genug Möglichkeiten hatte, sich die Zeit zu vertreiben. "Wann reiten wir los?", fragte ich ihn, während Mary nach oben ging, um sich umzuziehen. Ich hatte sie noch nie reiten gesehen, konnte mir aber nur zu gut vorstellen, wie sie auf einem Pferd aussehen würde.

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#330

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 04.03.2017 19:36
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Der Lunch zog sich mal wieder, aber immerhin konnte ich dieses Mal meine gewohnten Portionen von dem köstlichen Essen genießen. Jimmy würde entweder heute Nacht wieder auftauchen oder überhaupt nicht mehr, da war ich mir ziemlich sicher, und ich kam mit beiden Fällen zurecht. Allerdings wurde ich zunehmend müder – auch, wenn ich heute Morgen keine Probleme gehabt hatte, aus dem Bett zu kommen, machte sich der Schlafmangel jetzt bemerkbar. Vielleicht sollte ich einen Mittagsschlaf machen? Aber dann verzögerten sich auch Sybils Erledigungen im Dorf und außerdem hielt eine gesunde Frau meines Alters keinen Mittagsschlaf, ich würde also in Erklärungsnot geraten. "Hast du etwas dagegen, wenn wir jetzt gleich gehen?", fragte ich Sybil gähnend, während wir etwas verloren in der Eingangshalle herumstanden. "Ich fürchte, wenn ich jetzt keine frische Luft bekomme und mich bewege, schlafe ich ein."

Edward
Der Lunch war vorzüglich gewesen, wahrscheinlich würde ich in einer Woche drei Kilo zugenommen haben. Aber das war das herrliche Essen hier es mir wert. Trotzdem war ich dankbar für etwas Bewegung nach dem Essen – in Form eines Ausritts mit Henry und Lady Mary. "In einer halben Stunde etwa", antwortete ich meinem besten Freund. "Ich kann aber auch behaupten, ich würde mich nicht wohlfühlen und hätte mich hingelegt." Nach diesem Lunch würde das sicher keiner infrage stellen. Ich fühlte mich wirklich schlecht, Henry und Lady Mary dazwischen zu funken.

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