#391

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 13:23
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
"Aber nicht jetzt...", murmelte ich nur und konnte beim besten Willen die Augen nicht mehr offen halten. Es war erst drei Uhr in der Nacht. Bis ich in mein Bett musste, konnte ich gut und gerne noch zwei Stunden hier schlafen. Allein diese Aussicht ließ mich schon fast einschlafen. Ich nahm Lizzy eng in den Arm und drückte einen Kuss auf ihr Haar. "Schlaf gut. Ich versuche dich gleich nicht zu wecken, wenn ich gehe", nuschelte ich nur, die Anstrengung, einen klaren Satz auszusprechen, wurde immer größer. Ich hörte ihre Antwort schon gar nicht mehr richtig, denn die Müdigkeit hatte mich jetzt mit einem Schlag getroffen. Ich wusste nicht, ob es an ihrem Bett lag oder an der Tatsache, dass Lizzy in meinen Armen lag - aber so gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.

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#392

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 13:34
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Jimmy schien wirklich für kein Gespräch mehr zu gebrauchen zu sein, er brachte kaum noch ein Wort heraus. "Schlaf gut", lächelte ich noch und beobachtete leicht grinsend, wie er sofort einschlief. Er hatte sich seinen Schlaf aber auch wirklich verdient. Ich hingegen war plötzlich nicht mehr müde genug, um einschlafen zu können. Es kam mir wie eine Verschwendung vor, zu schlafen und nichts mitzubekommen, während ich hier in Jimmys Arm lag. Also blieb ich einfach wach und lauschte seinem regelmäßigen Atem, während ich selbst nur gelegentlich kurz eindöste. Als ich nach einem meiner Zwei-Minuten-Nickerchen wieder aufwachte, war es bereits zehn für fünf, aber Jimmy schlief noch tief und fest. Ich musste ihn wecken, auch, wenn es mir schwerfiel. "Jimmy?", sagte ich leise, aber laut genug, um ihn damit wecken zu können, in die Dunkelheit und gab ihm einen kurzen Kuss.

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#393

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 14:13
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Nur schwerfällig wachte ich auf und konnte nicht anders, als mir die Bettdecke höher über den Kopf zu ziehen. Auch wenn ich ganz offensichtlich von jemandem geküsst wurde - im Moment wollte ich nichts anderes als zu schlafen. Lizzys Stimme klang furchtbar laut in meinen Ohren. "Nur noch ein paar Minuten", murmelte ich, strich aber abwesend mit meiner freien Hand über ihren Rücken. Ich war doch gerade erst eingeschlafen. "Wie spät ist es denn?", brachte ich weiter heraus, als ich immer mehr zu Bewusstsein kam. So langsam kam ich nämlich wieder in die richtige Welt zurück, in der ich in meinem eigenen Bett aufwachen musste oder sonst gefeuert werden würde. Die Nacht war definitiv viel zu schnell vorbeigegangen. Und ich hatte definitiv viel zu viel Zeit mit schlafen verbracht, in der ich gut und gern auch andere Dinge hätte tun können. Langsam öffnete ich die Augen und sah geradewegs in die von Lizzy, was mich zum lächeln brachte.

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#394

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 14:21
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich lachte leise, als Jimmy sich die Bettdecke über den Kopf zog wie ein kleines Kind. "Es ist fast fünf Uhr", antwortete ich, während ich die Decke langsam zurück zog und als Entschädigung über seinen Bauch strich. Endlich schien er langsam aufzuwachen und sah mich verschlafen lächelnd an. "Guten Morgen", lächelte ich zurück und küsste ihn nochmal, ehe ich unter die Bettdecke kroch, um mein Nachthemd zu suchen. Ich hatte zwar noch ein paar Stunden, bis Charlotte mich morgen früh wecken würde, aber mich schon mal anzuziehen, war sicherlich keine schlechte Idee. Die Ärmste würde aus allen Wolken fallen, wenn sie mich später nackt in meinem Bett finden würde. Ich fischte mein Nachthemd hervor, fand auch Jimmys Hose und warf damit in seine Richtung, während der Rest von mir noch halb unter der Decke steckte.

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#395

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 14:28
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich seufzte lauter. Fünf Uhr! "Verdammt", konnte ich nur murmeln und mir müde die Augen reiben, um wirklich wach zu werden. Ich konnte ihrem Kuss schwer widerstehen und hielt mich gerade noch so zurück, um sie nicht wieder enger zu mir zu ziehen. Doch da tauchte Lizzy schon unter die Bettdecke und traf mich ziemlich genau mit meiner Hose. "Heute Nacht werde ich nicht fast sofort einschlafen, versprochen", meinte ich noch lächelnd zu ihr, bevor ich mich endgültig überwand und aus dem Bett aufstand. Schnell zog ich meine Hose an und fand schließlich auch mein Shirt auf dem Boden. Ich wollte nicht gehen, aber der Zeiger auf der Uhr war schon gefährlich nah an der fünf. Trotzdem beugte ich mich zu Lizzy vor, die jetzt leider wieder angezogen in ihrem Bett lag. "Wir sehen uns heute Nacht wieder", raunte ich ihr zu und küsste sie dann zum Abschied, aber für meinen Geschmack viel zu kurz. Widerwillig riss ich mich los und ging aus dem Zimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und hielt eine Sekunde inne, aber auf der Galerie war alles ruhig. Ich schlich barfuß die Treppe nach oben, schlüpfte in Thomas Zimmer und so leise wie möglich in mein Bett. Thomas schlief und auch ich brauchte nicht lange, um wieder vollkommen weg zu sein.

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#396

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 18:01
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Du wirst gar nichts dagegen tun können, kein Mensch kommt mit zwei Stunden Schlaf aus", erwiderte ich, während ich mich aus der Decke wühlte und mein Nachthemd anzog. Während Jimmy sich langsam aus dem Bett quälte, kuschelte ich mich in das Kissen, das jetzt nach ihm roch. Mittlerweile war ich wirklich müde und schaffte es gerade noch, seinen Kuss kurz zu erwidern, bevor mir die Augen zufielen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, dass das hier irgendwann enden musste – früher mit meiner Abreise oder später, weil ich einen Mann aus meiner Schicht heiraten musste.
Wie geplant weckte Charlotte mich um halb neun. Ich war nach insgesamt mehr als sieben Stunden Schlaf ziemlich wach und ließ mir von Charlotte in mein Kleid helfen, das ausnahmsweise wieder eines meines alter Garderobe war. Ziemlich ausgehungert ging ich nach unten zum Frühstück. Kein Wunder bei der Nacht... Zum Glück war mit Sybil schon jemand da, der meine gute Laune verstand. Ich setzte mich neben sie und schnappte mir ein Brötchen.

Edward
In dieser Nacht hatte ich einen komplett unsinnigen Traum. Als ich aufwachte, erinnerte ich mich nur noch daran, dass Henry und ich kleine Kinder gewesen waren und ich ihm irgendein Spielzeug weggenommen hatte. Er hatte im Gegenzug meinen Bauklötzchen-Turm umgeworfen. Etwas wehmütig dachte ich daran, dass wir tatsächlich schon so lange Freunde waren und ich wegen Lady Mary alles aufs Spiel gesetzt hatte. Mary. Meine Gedanken hellten sich etwas auf. Gestern Abend waren wir, ehe wir beide todmüde ins Bett gegangen waren, das letzte Paar auf der Tanzfläche gewesen und hatten uns die ganze Zeit über wirklich gut unterhalten. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht klingelte ich. Wie gut, dass ich sie gleich schon beim Frühstück wiedersehen würde.

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#397

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 18:32
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ich war gestern mit nicht gerade guter Laune ins Bett gegangen und auch jetzt hatte sie sich nicht wirklich gebessert. Niemand anderes als Papa hatte mich gestern aufgefordert und auch das hatte mir den Abend nicht wirklich verschönert. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte - aber irgendwie hatte der gestrige Abend mich wütend gemacht. Henry Redvers war früh ins Bett gegangen, direkt nach Edith. Und nachdem ich auch Lizzy verabschiedete hatte, blieb mir nur noch Granny, die mich mit einem leicht mitleidigen Blick ansah. Ich war nicht neidisch auf Mary gewesen, als sie ununterbrochen mit Mr. Armstrong tanzte. Die ganze Situation hatte mich wütend gemacht. Heute bei der Jagd würde es bestimmt nicht anders werden. Niemand wollte von mir, einem halben Kind, begleitet werden. Ich hatte es wirklich satt. Ohne mit jemandem zu sprechen, hatte ich gefrühstückt. Erst, als Lizzy mit einem breiten Lächeln durch die Tür kam und sofort gute Laune versprühte, kam ich aus meiner schlechten Stimmung heraus. Wie gestern schon leuchteten ihre Augen und verrieten mir nur zu gut, was sie gestern Nach noch getan hatte. Sofort sah ich mich unauffällig nach Jimmy um, aber nur Thomas stand neben dem Frühstücksbuffet. "Guten Morgen", sagte ich in einem leicht verschwörerischen Tonfall zu ihr und aß mein Rührei weiter. Ich freute mich wirklich, dass wenigstens sie eine gute Zeit gestern gehabt hatte.

Henry
Ich gab mir bei der Rasur besondere Mühe und war extra früher aufgestanden, um Mary nicht wieder warten zu lassen. Die einzige Aussicht, die meinen Tagen aufhellte, war ihre Zusage, mich bei der Jagd zu begleiten. Mich und nicht Edward. Mit einem Anfall von Eifersucht dachte ich daran zurück, wie sie gestern miteinander getanzt hatten. Und mit ein wenig Scham, wie ich einfach ins Bett gegangen war. Heute würde ich nicht kampflos aufgeben. Mit neuem Mut ging ich zum Frühstück, fand aber leider noch nicht Mary vor. Lady Sybil saß neben Miss Allen, Lord Grantham redete mit einem Gast und die Namen der anderen Gäste hatte ich längst wieder vergessen. Ich nahm mir mein Frühstück, setzte mich und sah hoffnungsvoll auf, als die Tür sich öffnete. Leider war es nicht Mary, sondern Edward.

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#398

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 18:44
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Guten Morgen", strahlte ich und bestrich mein Brötchen mit Marmelade. Ich musste mich wirklich zurückhalten, auch wenn es mir schwerfiel. "Hattest du noch eine schöne Zeit gestern? Es tut mir leid, dass ich so früh abgehauen bin", plauderte ich. Natürlich konnte ich wieder nur an den heutigen Abend bzw. die Nacht denken, aber mit der Jagd würde der Tag hoffentlich schnell rumgehen. Irgendwann brauchte ich auch noch ein paar Stunden Zeit, um endlich an Paula zu schreiben und den Brief vorzugsweise auch gleich selbst einzuwerfen."Wir müssen uns gleich schon wieder umziehen, oder?", fragte ich Sybil, als wir beide unseren Kaffee leergetrunken hatten. Ich war mit dem ständigen Umkleiden hier immer noch nicht ganz vertraut und heute erst recht nicht.

Edward
Außer Henry, Lady Sybil, Miss Allen und Lord Grantham sah ich kein vertrautes Gesicht beim Frühstück. Ich hatte keine Ahnung, wie ich meinem besten Freund nun gegenübertreten sollte und wünschte erst der Runde einen guten Morgen, ehe ich mich zwischen ihn und Miss Allen setzte, die mir mit einer für diese Uhrzeit auffälligen Fröhlichkeit einen guten Morgen wünschte. Henry hingegen wirkte nicht ganz so gut gelaunt. Ich wollte ihn fragen, wie er geschlafen hatte oder ob er gestern auch so einen schönen Abend gehabt hatte wie ich, aber natürlich wären beide Fragen trotz meines guten Vorsatzes falsch rübergekommen, und das zu recht. Ich bestrich betreten mein Croissant. Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich in Henrys Nähe nicht, was ich zu ihm sagen sollte.

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#399

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 19:03
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Ihre Laune war wirklich ansteckend, trotzdem blieb da diese Wut in mir. Lizzy konnte ja wirklich nichts dafür und ich wollte meine schlechte Laune wirklich nicht an ihr rauslassen. Trotzdem konnte ich schlecht lügen. "Ach was, du musstest dringend ins Bett", antwortete ich und umging schnell ihre Frage nach meinem Abend. Ich wollte kein Mitleid und mich bei ihr ausheulen. "Du musst dich umziehen. Ich gehe nicht mit auf die Jagd, so wie es aussieht" Ich lächelte Lizzy kurz an, trank dann meinen Kaffee und schaffte es gerade noch, nicht meine Arme trotzig zu verschränken. Ich sah kurz in die Runde zu Henry und Mr. Armstrong. Mary würde sicher einen von ihnen begleiten und der andere würde entweder Lizzy oder Edith fragen. Eigentlich interessierte mich die Jagd kein Stück. Ich hatte schon mehrere Male im Haus bleiben müssen, während alle anderen sich amüsierten. Zum Lunch durfte ich wieder dazukommen, wenigstens das. Aber dieses Mal setzte es mir so sehr zu, dass ich mich wirklich nicht wiedererkannte. Ich hoffte, meine Worte an Lizzy waren nicht allzu verbittert. Um von mir abzulenken, grinste ich sie an. "Und wie war dein Abend?"

Henry
Ich aß fast schon mechanisch mein Brötchen und sah nicht auf, als sich Edward neben mich setzte. Seit gestern Abend musste ich über Ediths Worte nachdenken. Ich wollte nicht, dass sie recht hatte. Trotzdem war da eine Stimme in meinem Kopf, die mir genau das sagte. Um die Freundschaft zwischen Edward und mir nicht innerhalb eines Tages vollkommen zu ruinieren, wandte ich mich ihm zu. "Gutes Wette für die Jagd", fing ich ein Thema an, das eigentlich sicher zu sein schien. Außer, er würde mir jetzt eröffnen, dass Mary beschlossen hatte, lieber in zu begleiten.

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#400

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 19:18
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Oh ja, allerdings", grinste ich und aß noch eine Erdbeere, aber mein Grinsen verflüchtigte sich, als ich ihr Gesicht sah – irgendetwas war anders als sonst, dieses Strahlen in ihren Augen fehlte. Als sie schließlich auch noch verkündete, nicht mit zur Jagd zu kommen, konnte ich es nicht länger ignorieren. "Was ist los", fragte ich, aber es war eher eine Aussage als eine Frage. Dass etwas nicht in Ordnung war, war ziemlich eindeutig. Dafür mussten wir nicht jahrelang befreundet sein. Ihr Grinsen und ihre Frage an mich ignorierte ich einfach, sie wusste ja im Grunde genommen, wie mein Abend gewesen war. In der letzten Zeit hatten wir ohnehin immer nur von mir geredet. Es wurde Zeit, dass Sybil auch über ihre Probleme redete. "Sag jetzt nicht, es ist nichts", warnte ich sie und sah sie eindringlich an.

Edward
Wenigstens redete Henry mit mir – aber nicht als seien wir Freunde, sondern als hätten wir uns gerade erst kennengelernt. "Ja, genau richtig", stieg ich darauf ein. Ich wusste nicht, was ich hiervon halten sollte. Irgendwie wäre es mir lieber gewesen, er hätte mich angebrüllt oder ganz ignoriert. Da wurde wenigstens deutlicher, wie er nun zu mir stand. Apropos Jagd. Ich musste mir doch eingestehen, dass ich mittlerweile ziemlich eifersüchtig wurde bei dem Gedanken daran, dass Mary die Jagd mit Henry verbringen würde und nicht mit mir. Wer weiß – vielleicht hatte er sich mittlerweile eine neue Strategie überlegt und sie mochte ihn innerhalb weniger Stunden doch lieber als mich? Außerdem hatte ich mir immer noch keine Begleitung für die Jagd gesucht, aber das sollte kein Problem werden, da die Frauen in der Überzahl waren. Wahrscheinlich würde es darauf hinauslaufen, dass ich mit einer von Marys Schwestern ging. Oder mit Miss Allen. Natürlich wäre ich am liebsten mit Mary selbst gegangen, aber da sie nicht zur Verfügung stand, würde ich mich auch mit einer anderen Begleitung abfinden.

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#401

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 19:39
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Einerseits war ich erleichtert, dass Lizzy meine Stimmung bemerkt hatte und darauf einging. Andererseits wollte ich wirklich nicht ihre gute Laune verderben, indem ich mich bei ihr ausweinte. Aber sie war meine Freundin und hatte gefragt. "Im Vergleich zu den Problemen anderer Menschen ist es wirklich nichts", fing ich an und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Jetzt, wo ich es in Worte fassen musste, was mir auf der Seele lag, war es fast unmöglich. Ich wusste ja selbst nicht genau, was mich so bedrückte. "Ach, es ist einfach die gesamte Situation hier. Irgendwie ist es nicht mehr genug, ständig zuhause zu sein, mich um Gäste und Wohltätigkeitsveranstaltungen zu kümmern und nicht einmal die Möglichkeit zu haben, mit jemand anderem als meinem eigenen Vater zu tanzen" Nach diesen Worten ging es mir schon besser, aber ich wusste nicht recht, ob ich es richtig ausgedrückt hatte. Der Abend gestern schien das Fass einfach zum überlaufen gebracht zu haben. Es hatte schon länger in mir gebrodelt und mich rastlos gemacht. Vielleicht konnte Lizzy mir ja helfen. Sie war älter und hatte wenigstens etwas mehr Lebenserfahrung als ich, deren Horizont nicht weiter reichte als Downton und die jährlichen Besuche in London.

Henry
Edward antwortete nur kurz. Es war, als wäre plötzlich eine Mauer zwischen uns. Vor dem hier - vor Lady Mary - hatten wir ständig miteinander gelacht und ganze Nachmittage einfach reden können. Jetzt war die Stimmung eisig zwischen uns. Was aus meiner Sicht ganz allein an Edwards Benehmen lag, indem er mir Mary vor der Nase wegschnappte. Dass es Marys Schuld war und Edith somit Recht haben würde, wollte ich mir gar nicht vorstellen. "Wer wird dich begleiten?", konnte ich nicht anders, als hoffentlich Salz in seine Wunde zu streuen. Ich hatte meinen einzigen Triumph ausgespielt und fühlte mich wirklich etwas besser. Schließlich würde ich fast den ganzen Morgen allein mit Mary verbringen. Daran kamen selbst nicht ein paar Tänze gestern Abend.

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#402

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 19:50
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich dachte kurz über Sybils Worte nach, bis ich glaubte zu verstehen, was sie meinte. Und ich konnte nachvollziehen, dass sie nicht begeistert davon war, als Nesthäkchen die ganze Zeit daheim zu sitzen, für alle die Kleine zu sein und nichts zugetraut zu bekommen. Wieder einmal war ich wirklich dankbar dafür, bei Eltern aufgewachsen zu sein, die auch das Leben außerhalb von Kleidern und teuren Vasen schätzten. "Hast du denn gar keine Möglichkeit, irgendwie... selbstständiger zu werden? Du weißt schon, irgendwas zu machen, was nichts mit deiner Familie zu tun hat und dir Spaß macht", überlegte ich laut. Leider fiel mir selbst gerade nicht ein, was das sein könnte, aber ich kannte ja auch Sybils Interessen nicht so gut. "Aber besser nichts, was mit der Dienerschaft zu tun hat", fügte ich nach einer kurzen Pause hinzu und musste grinsen. Diesen Kommentar hatte ich mir einfach nicht verkneifen können.

Edward
Henrys Unterton war fast schon arrogant, als er mich nach meiner Begleitung für die Jagd fragte. "Ich weiß es noch nicht", antwortete ich gleichgültig. Er sollte nicht glauben, ich würde kochen vor Eifersucht, weil er von Mary begleitet wurde. Immerhin war er gestern Abend beleidigt auf sein Zimmer verschwunden, nur weil wir miteinander getanzt hatten.

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#403

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 20:06
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Kurz grinste ich über ihren letzten Kommentar, wurde dann aber wieder ernst. Das Thema lag mir wirklich am Herzen und beschäftigte mich seit längerem. "Weißt du, den ganzen Sommer über habe ich Mama darum gebeten, auf eine richtige Schule gehen zu dürfen. Ich hatte immer nur eine Gouvernante und von ihr habe ich nichts weiter gelernt, außer französisch zu sprechen und den richtigen Knicks zu machen. Aber nicht nur Mama war dagegen, sondern auch meine Großmutter. Bei Papa habe ich es noch nicht einmal versucht, er wird bei so etwas immer gleich wütend" Ich seufzte bei dem Gedanken daran, wie oft ich das Thema angeschnitten hatte und jedes Mal zurückgewiesen wurde. "Also habe ich die Idee fallen gelassen. Um nicht ganz nutzlos zu sein, gehe ich zu verschiedenen Treffen in Ripon, aber da dort alle auch nur so sind wie ich, ist es recht langweilig und außer Geld für verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen zu sammeln, wird dort auch nicht viel anderes gemacht" Es tat wirklich gut, Lizzy all das zu erzählen. Mary und Edith würden es nicht verstehen, wie ich mich fühlte.

Henry
Ich antwortete darauf nichts, aß vielmehr ruhig mein Frühstück weiter und schaute jedes Mal zur Tür, wenn sie sich öffnete. Endlich kam Mary, wie immer mehr als atemberaubend, auch wenn sie heute morgen ein recht schlichtes Kleid trug. Sie begrüßte die Runde lächelnd, vor allem ihren Vater und ging dann direkt zum Buffet. Zum Glück war Lord Simpson gerade aufgestanden, denn ansonsten hätte Mary sich einen Platz weit weg von uns suchen müssen. Sie setzte sich tatsächlich auf den freien Stuhl und saß mir und Edward somit gegenüber. "Das Wetter hätte heute nicht besser sein können, nicht wahr?", fing sie das gleiche Thema an wie ich eben. "Diese Entschuldigung fällt somit schon einmal weg, sollte jemand danebenschießen" Sie lächelte gekonnt charmant und fing dann an zu essen. Mir machten ihre Sätze nur Druck. Ich würde heute alles geben, um besser zu schießen als Edward. "Wenn man von dir begleitet wird, schießt man bestimmt nicht daneben", nahm ich das Thema auf, um ein wenig mit ihr zu flirten.

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#404

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 20:22
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich schüttelte etwas fassungslos den Kopf. "Welchen Grund hat deine Familie nur gegen eine Schule? Wäre eine weltgewandte, intelligente Tochter, die sich weiterbilden will, etwa rufschädigend?" Aus genau diesem Grund waren mir die meisten adligen Familien noch immer suspekt. Ich dachte weiterhin nach, hatte aber auf die Schnelle keine Idee, wie ich ihr helfen könnte. Was ich aber unbedingt wollte, immerhin war sie seit das Jimmy-Theater angefangen hatte immer für mich da gewesen. "Sybil, ich habe gerade Ahnung, was du machen könntest, aber ich werde Augen und Ohren offen halten", versprach ich ihr. "Aber im Übrigen finde ich Geld für Wohltätigkeitsorganisationen sammeln schon ziemlich gut", lächelte ich aufmunternd. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Mary das tat. "Und was die Jagd angeht, wenn du nicht mitgehst, gehe ich auch nicht." Das war natürlich etwas kindisch, aber da ich tatsächlich auch keine Begleitung hatte, sah ich darin eine gute Möglichkeit, Mary aus dem Weg zu gehen und meinen Brief an Paula zu schreiben und aufzugeben.

Edward
Unser Gespräch war mit meinem Kommentar anscheinend beendet – bis Mary den Raum betrat. Henry konnte mal wieder gar nicht den Blick von ihr abwenden, was ich auf einmal nicht mehr als liebenswert ansah, sondern als fast schon aufdringlich. Lächelnd wünschte ich Mary einen guten Morgen, musste mich aber schwer zusammenreißen, nicht die Augen darüber zu verdrehen, dass Henry schon wieder mit ihr flirtete und dann auch noch so offensichtlich und quer über einen Tisch, an dem noch andere Personen saßen. Wenn Mary und ich miteinander reden, wirkt es viel ungezwungener. Trotzdem grinste ich auf Henrys Antwort hin kurz – ich wollte nicht wie der beleidigte beste Freund dastehen. Diese Rolle fiel einem anderen zu.

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#405

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.03.2017 20:36
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Jetzt musste ich wirklich lächeln und war mehr als froh, Lizzy alles erzählt zu haben. Sogar mehr als das, sie hatte mir neuen Mut gegeben und meine Stimmung definitiv angehoben. Nur eine Sache passte mir nicht. "Natürlich wirst du auf die Jagd gehen, wenn dich jemand fragt. Es ist schlimm genug, dass ich hier bleiben muss - aber das liegt nur an meinem Alter. Sollte dich gleich wer auch immer zur Jagd einladen, dann sagst du gefälligst ja" Ich sah sie ernst an, denn genauso meinte ich es schließlich. Ich stand vom Tisch auf und wartete auf Lizzy, bis sie mir folgen würde. In der Eingangshalle am Fuß der Treppe wartete Mama schon, in der Hand ein Blatt Papier, auf dem sie sicher die Paare für die Jagd geschrieben hatte. Sie sah uns lächelnd an, wünschte uns einen guten Morgen und sah dann wieder auf ihr Blatt Papier. "So wie es aussieht ist der einzige Mann ohne Begleitung Mr. Armstrong", fing sie an und ich hätte am liebsten laut geseufzt. Armer Mr. Armstrong, er würde sich zwischen Edith, Lizzy und mir entscheiden müssen. "Lord Simpson wird nicht mitkommen, somit haben wir leider nicht genug Männer" Mama tat es augenscheinlich wirklich leid, aber ich hatte mich schon damit abgefunden, den Tag hier zu verbringen.

Lady Mary
"Himmel, ich hoffe ich enttäusche gleich nicht als Glücksbringer", antwortete ich nur lächelnd und sagte erst einmal nichts, als ich mein Frühstück aß. Ich spürte Henrys Blick nur zu gut auf mir, ignorierte diesen aber erst einmal. Er nahm den Mund wirklich voll mit seinen Schießkünsten, aber eigentlich war ich mehr gespannt darauf, Mr. Armstrong mit einem Gewehr zu sehen. Als die Uhr schlug, sah ich auf. "Ich sollte mich wirklich beeilen, wenn ich mich noch umziehen muss", sagte ich und beendete ungewohnt früh mein Frühstück. Ich hatte mir heute morgen wirklich Zeit gelassen, aber da ich gestern Abend so lange getanzt hatte, wollte ich ein wenig länger schlafen. Mit einem Lächeln zu Henry und Mr. Armstrong stand ich auf. "Ich sehe Sie beide später", sagte ich nur zum Abschied und ging aus dem Speisezimmer.

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