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Jimmy
Sie brauchte wirklich nicht lange, um wach zu werden - was mir eindeutig gefiel. Wie letzte Nacht fing sie wieder mit dem Reden an, dieses Mal aber eindeutig gut gelaunt. Es war, als könnte sie gar nicht abwarten, mir diese Neuigkeiten zu erzählen. Auch wenn sie mich erst küsste, bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte, ihr zu antworten. "Den Fehler, nicht bis später zu warten, habe ich gestern schon gemacht", gab ich ihr zurück und küsste sie auf den Hals. Das Reden hatte für meinen Geschmack gestern viel zu viel Zeit gekostet. Auch wenn ich natürlich neugierig war - Lizzys Neuigkeiten schienen keine schlechten zu sein, sonst würde sie nicht die ganze Zeit vor sich hinlächeln, wie eben beim Dinner schon. In dem Wissen, dass sie es mir so oder so erzählen würde, wenn sie es denn nur wollte, hörte ich damit auf, mit meinen Lippen ihr Schlüsselbein zu erkunden und richtete mich auf. "Aber gut, was ist es dieses Mal? Hat neben Lady Mary nun auch der Rest der Familie unser Geheimnis herausgefunden?", ärgerte ich sie grinsend und nahm ihre Hand unter der Bettdecke. Die Geduld für eine kleine Unterhaltung hatte ich gerade noch so. Auch wenn es viel zu verlockend war, sie nicht gleich wieder zu küssen. Ich schlüpfte zu ihr unter die Bettdecke und ärgerte sie weiter, indem ich meine kalten Füße an ihre rieb. Abwartend sah ich sie an, meinen Kopf auf einen Arm aufgestützt. Hoffentlich hatte ich nicht den gleichen Fehler wie gestern gemacht und eine Unterhaltung angefangen, die mir den Tag morgen verderben würde.

Lizzy
Jimmy hatte anscheinend die Befürchtung, unser Gespräch könnte wieder in die gleiche Richtung gehen wie letzte Nacht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er gegen dieses hier gleich nichts mehr einzuwenden haben würde. "Du hast es erraten; sie sind absolut begeistert von uns und planen schon unsere Hochzeit", ärgerte ich ihn zurück und quietschte erschrocken leise, als seine kalten Füße plötzlich neben meinen warmen auftauchten. "Nachher ist dir bestimmt wärmer", grinste ich und drückte seine Hand. Dann wurde ich etwas ernster, legte den Kopf auf einen Arm und sah ihn an. "Ich war heute Mittag mit Sybil im Dorf, ein paar Sachen erledigen und wir haben im Pub etwas getrunken", fing ich an und legte extra eine Pause ein, in der ich seine Hand losließ um stattdessen mit den Fingerspitzen über seine Brust zu streichen. "Blöderweise hatte Lady Mary dieselbe Idee und ist mit Mr. Armstrong etwas trinken gegangen. Dann hat sie es tatsächlich geschafft, sich vor genau dem Fenster von ihm küssen zu lassen, aus dem ich herausschauen konnte", endete ich und lächelte zufrieden. "Kurz gesagt: Sie weiß jetzt, dass ich nur den Mund halte, wenn sie das auch tut."

Jimmy
Ich hätte ihr fast die Hand vor den Mund gehalten, als sie so quietschte. So kalt waren meine Füße nun auch wieder nicht. Ich hörte ihr aufmerksam zu, auch wenn ihre Finger auf meiner Brust definitiv eine Ablenkung waren. Nur mit Mühe hielt ich meine eigenen Hände bei mir. Ungläubig sah ich sie an, als sie geendet hatte. Natürlich. Sie war deswegen so guter Laune, weil wir - und vor allem sie - jetzt vor Lady Mary sicher waren. Es war einfach perfekt. Und im Grunde genommen die gleiche Idee, wie sie Thomas mir heute morgen noch vorgeschlagen hatte. Jetzt konnte Lizzy Lady Mary genauso erpressen - und beide würden den Mund halten. Mir fiel wirklich ein Stein vorm Herzen. Ich würde meine Arbeit so schnell nicht verlieren. "Manche würden das sogar Schicksal nennen, das gerade du die beiden erwischst", sagte ich grinsend und zog sie ein Stück näher zu mir. Es war die richtige Entscheidung, ihre Neuigkeiten jetzt zu hören - sonst hätte ich mir nämlich nur noch länger unnötig Sorgen gemacht. Ich musste tatsächlich lachen, weil sich unser Problem innerhalb von so kurzer Zeit einfach in Luft aufgelöst hatte. "Ich kann es wirklich nicht glauben", lachte ich weiter. "Und nachdem du mir jetzt die Neuigkeiten verkündet hast, können wir jetzt endlich zu anderen Dingen kommen" Begierig suchten meine Lippen nach ihren, während meine Hände auf ihren Rücken wanderten. Jetzt würde ich die Nacht wieder richtig genießen können.

Lizzy
Jimmy war sichtlich erleichtert über meine Neuigkeiten und schien es nicht zu bereuen, sie sich gleich angehört zu haben. "Schicksal hin oder her, wir können froh sein, dass Mary so fehlbar ist", grinste ich und war definitiv ebenfalls der Meinung, dass es jetzt Zeit für andere Dinge war. "...sehr wichtigen Dingen", murmelte ich und erwiderte seinen Kuss ohne zu zögern. Endlich hatte ich den Kopf völlig frei. Natürlich konnte Mary sich immer noch entschließen, uns doch auffliegen zu lassen, aber dann tat sie das in dem Wissen, dass es ihr gesellschaftlicher Ruin war. Und ich bezweifelte sehr stark, dass es ihr das Wert war.

(...)
Jimmy
Es war so viel besser, nicht immer im Hinterkopf behalten zu müssen, dass meine Arbeit hier jederzeit vorbei sein könnte. Jetzt, wo Lady Mary ihren Mund halten würden, konnte ich die Zeit mit Lizzy wieder voll auskosten. Mein Schlafdefizit konnte ich so oder so nicht ausgleichen - frühestens, wenn sie wieder abreisen würde - deswegen verschwendete ich nahezu keine Minute mit Schlaf. Lizzy schien es nichts auszumachen. Wir waren noch ungehaltener als sonst. Mittlerweile war es wieder kurz vor fünf Uhr am Morgen. Ich hielt Lizzys Hand und küsste jede einzelne ihrer Fingerspitzen. Grinsend sah ich sie an. "Du bist also eines von den Mädchen, die in einen Pub gehen", erinnerte ich mich an ihre Erzählung von eben. "Das gefällt mir" Ich strich ihr eine wilde Haarsträhne aus dem Gesicht und strich kurz mit dem Daumen über ihre Lippen.

Lizzy
Ich hatte einen Arm quer über Jimmy gelegt – seine Haare waren für meinen Geschmack noch nicht durcheinander genug, auch, wenn ich in den letzten Stunden alles daran gesetzt hatte, das zu ändern. "Das muss mein amerikanisches Blut sein", murmelte ich, sobald sein Daumen meine Lippen verlassen hatte. "Ich würde einen Pub jederzeit dem Salon hier vorziehen. Auch, wenn sie da natürlich nicht so gutaussehende Diener haben", fügte ich grinsend hinzu und legte die Hand, die eben noch seine Haare zerwühlt hatte, an seine Wange. Sein Gesicht gehört wirklich auf eine Briefmarke.

Jimmy
Ich grinste sie an und ließ sie ruhig meine Haare durcheinander bringen. "Zum Glück hat der gutaussehende Diener auch mal einen Abend frei und kann in den Pub gehen" Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass Lizzy sicher auch keinen Halt vor einem Ale machen würde. Wieder einmal wurde sie bewusst, wie wenig sie in diese Welt passte. Eher in meine. Ich streckte mich vor und küsste sie. Auch wenn meine Zeit mit hier für diese Nacht wieder einmal abgelaufen war, wollte ich auch die restlichen Minuten noch voll auskosten. Mittlerweile waren meine Füße auch wieder warm, so wie sie es mir vor ein paar Stunden vorhergesagt hatte.

Lizzy
"Dann wäre der Pub vollkommen", antwortete ich und lachte leise. Wie gerne würde ich einfach mit Jimmy in einen Pub hineinspazieren, ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen – und würden wir in einer besseren Welt leben, hätte ich das auch sofort getan. Ein Blick auf den Wecker auf meinem Nachttisch verriet, dass es schon wieder Zeit für ihn war, zu gehen. Die Uhrzeit ignorierend legte ich eine Hand in Jimmys Nacken und küsste ihn, bis der Zeiger so gefährlich nah an der zwölf war, dass ich mich schweren Herzens von ihm löste. "Du musst gehen", seufzte ich etwas niedergeschlagen. Gerade war mir bewusst geworden, dass ich nur noch drei Tage auf Downton hatte, ehe ich auf unbestimmte Zeit fortgehen würde.

Jimmy
"Natürlich", stimmte ich ihr grinsend zu. Nur zu gerne erwiderte ich ihren Kuss, auch wenn mir die Zeit langsam wirklich im Nacken saß. Ich seufzte unglücklich, als sie sich von mir löste. "Schlaf du noch schön", murmelte ich, küsste sie ein wirklich letztes Mal und kletterte dann wirklich aus dem Bett. Meine Sachen hatte ich schnell wieder angezogen, um die Haare - sie mussten wirklich in alle Richtungen abstehen - würde ich mich später kümmern. "Bis später", versprach ich ihr grinsend. So wie damals an ihrem ersten Tag hier, als sie mich noch wegschicken wollte. Zum Glück hatte sie das nicht getan. Ich hätte definitiv eine ganze Menge Spaß verpasst. Auf dem Weg zur Tür hob ich ihr Nachthemd auf, das irgendwie seinen Weg dorthin gefunden hatte und warf es direkt auf sie. Ich zwinkerte ihr zu und verschwand dann durch die Tür in mein eigenes Bett.

Lizzy
Grinsend fischte ich mein Nachthemd von meinem Gesicht, zog es an und machte wie gestern meinen Zopf wieder neu. Sobald ich mich wieder hingelegt hatte, fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen läutete ich wie schon die letzten Tage auffällig spät nach Charlotte, aber wenigstens war ich ausgeschlafen und gut gelaunt. Marys vernichtenden Blick, als ich den Speisesaal betrat, ignorierte ich einfach. Jetzt wo ich wusste, dass sie – um es mit ihren Worten auszudrücken – kein bisschen besser war als ich, fiel mir das noch leichter als sonst. Nur mit Sybil musste ich heute noch reden. Wahrscheinlich würde sie nicht begeistert sein davon, dass ich ihre Schwester quasi erpresste, aber Mary hatte mit diesen Spielchen angefangen und das wusste sie auch.

Lady Sybil
Erwartungsvoll sah ich jedes Mal zur Tür, wenn diese aufging. Ich saß neben Papa und aß mein Toast, während er die Zeitung las. Mary kam herein, ihr Gesichtsausdruck nachdenklich. Sie setzte sich an Papas andere Seite - was mich stutzig machte, da sicher gleich Henry oder Mr. Armstrong dazugekommen wären. Wir redeten ein wenig, bis Papa die Zeitung weglegte. Er sah uns beide an. "Gestern Nachmittag kam Travis, der Agent, noch zu einer kurzen Besprechung vorbei", fing er an und ich wusste beim besten Willen nicht, worauf er hinauswollte. "So wie es aussah, waren gestern zwei meiner Töchter zur Mittagszeit im Pub im Dorf" Mein Blick flog zu Mary. Wann war sie da gewesen? Warum hatte ich sie nicht gesehen? Mary sah mich mit genauso großen Augen an. Ich hätte gelacht, wäre da nicht Papas ernster Blick gewesen. "Warum? Der Pub ist kein Ort für meine Töchter. Ich verbiete es", fuhr er fort und ich merkte, wie Mary sich ein wenig gerade aufrichtete, als wollte sie sich vor Papas Angriff schützen. "Lizzy hat mich auf ein Getränk eingeladen und ich sah keinen Grund, es abzulehnen. Sie geht zuhause öfter dorthin", versuchte ich ihm eine Erklärung zu liefern. Anscheinend machte es das gerade auch nicht besser. Marys Kopf schoss hoch. Papa hingegen wurde nur noch wütender und ich biss mir auf die Lippe. "Eure Mutter wird sicher auch mit euch reden wollen", sagte er noch, bevor er aufstand und aus dem Raum ging. Bevor ich Mary auch nur fragen konnte, was sie dort getan hatte, stand auch sie auf und ging, ohne einen Bissen ihres Frühstücks angerührt zu haben.

[...]
Jimmy
Nach einem scheinbar endlos langen Dinner - dass ein paar Gäste bereits abgereist waren, fiel gar nicht auf - war ich endlich froh, aus der Livree herauszukommen. Beiläufig warf ich einen Blick auf den Wecker. Lizzy war bereits vor etwa einer Stunde aus dem Salon nach oben verschwunden. Ein wenig musste ich noch warten, bevor ich wieder meinen mittlerweile altbekannten Weg in ihr Schlafzimmer finden würde. Noch war das Risiko zu groß, in einen der Kammerzofen oder Kammerdiener hineinzulaufen. Ich wusch mir gründlich das Gesicht, hängte das nasse Handtuch vor das Feuer und zog mich um. Laut Mr. Carson würde mein Raum bald wieder voll hergestellt sein. Noch immer nervte es mich, dass es ausgerechnet mich getroffen hatte. Auch wenn es sicherlich gut war, dass ich in Thomas Zimmer schlief und nicht in dem eines anderen. Unruhig ging ich zu meinem Bett. Eigentlich hatte ich keine Lust, mich jetzt hier hinzulegen. Lieber schlief ich nachher ein wenig in Lizzys himmlisch weichem Bett. Thomas war mittlerweile eingeschlafen. Und ich hielt es nicht länger aus.
Niemand begegnete mir auf meinem Weg, anscheinend waren wirklich alle im Bett, wie ich gehofft hatte. Ich schloss Lizzys Zimmertür so leise wie möglich hinter mir und konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Dass es nur noch drei Nächte waren, bis sie abreisen musste, verdrängte ich. Warum sollte ich mich mit solchen Gedanken aufhalten? Ohne zu zögern ging ich auf ihr Bett zu, strich ihr über die Wange und wartete, ob sie bereits schon davon aufwachen würde.

Lizzy
Wie an den vorhergehenden Abenden hatte ich den Salon auch heute früher als meisten anderen, mit der Ausrede, hundemüde zu sein, verlassen. Zum Glück hatte mich noch niemand aufgefordert, wegen meiner ständigen Müdigkeit zum Arzt zu gehen. Obwohl ich eigentlich gar nicht so müde war, zwang ich mich, wenigstens noch kurz einzuschlafen, bis ich nach gefühlten zehn Minuten wieder aufwachte, als sich das Bett neben mir unter Jimmys Gewicht leicht absenkte und seine Hand über meine Wange strich. Fast hätte ich mich aus reiner Gewohnheit einfach auf die andere Seite gedreht und weitergeschlafen, doch dann fiel mir wieder ein, wo ich war und ich öffnete langsam die Augen. "Guten Abend", gähnte ich und grinste, während ich Jimmy Platz neben mir machte. Ich wollte diese Nacht unbedingt voll auskosten, immerhin war ich nur noch ein paar Tage hier, aber irgendwo in meinem Hinterkopf waren noch Marie Stopes und ihr Buch. Ich war noch viel unvorsichtiger, als ich es vor vier Tagen gedacht hatte. Ich hatte nicht nur meinen Ruf zu verlieren.

Jimmy
Sie wachte tatsächlich recht schnell auf und rückte ein wenig zur Seite. Sofort kroch ich unter die warme Bettdecke und schloss Lizzy in meine Arme. "Ich hoffe, du hattest einen guten Abend. Ich wäre gern früher ins Bett gegangen, als der Duchess endlos lange Kaffee zu servieren", meinte ich grinsend und wanderte mit einer Hand wieder nach oben zu ihrem Gesicht. Ohne ihr Zeit für eine Antwort zu lassen, reckte ich meinen Kopf vor und küsste sie. Heute Nacht wollte ich nicht wieder endlos lange reden - denn das Problem mit Lady Mary hatte sich ja dankenswerter Weise erledigt und so bestand meiner Meinung nach nur geringer Redebedarf. Küssen war definitiv besser. Und mittlerweile wusste ich, dass ich Lizzy auch nicht mit Samthandschuhen anfassen musste. Begierig zog ich so noch enger zu mir, um auch ja keine Sekunde zu vergeuden. Bevor sie wieder abreisen musste, wollte ich noch so viel Spaß wie möglich mit ihr haben. Denn danach würde es wieder langweilig werden. Nach einer Weile, in der meine Lippen ihre nicht verlassen hatten, drehte ich mich um, um so direkt über ihr zu liegen. Grinsend löste ich mich, meine Haare hingen locker nach unten, während ich sie ansah.

Lizzy
Noch bevor ich beteuern konnte, dass mein Abend todlangweilig gewesen war, küsste Jimmy mich auch schon und nahm mir so jede Gelegenheit, zu antworten. Aber dass er nicht gern redete, wusste ich ja mittlerweile nur zu gut, also erwiderte ich ohne zu zögern seinen Kuss und schloss meine Arme eng um seinen Rücken. Als er sich schließlich wieder etwas von mir löste, war ich ziemlich außer Atem. Ebenfalls grinsend spielte ich mit seinen Haaren, während meine freie Hand weiterhin auf seinem Rücken lag. Spätestens jetzt war meine Willenskraft, Vernunft walten zu lassen, völlig weg. Was sollte schon in drei Nächten noch passieren? Es wäre doch ein wirklich großer Zufall, jetzt schwanger zu werden und falls wir uns wiedersehen sollten, würde ich mir etwas einfallen lassen. Ich ließ keine weiteren Gedanken an das Thema zu küsste ihn einfach wieder, bevor ich auf andere Ideen kommen konnte.

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