#1021

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 22.07.2017 21:49
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich behielt Lizzys Worte immer im Hinterkopf. Aber so einfach war es einfach nicht. Mein Vater hatte mehr als deutlich gemacht, dass ich mich nicht für Politik interessieren zu hatte. Mama hatte vor allem Angst um mich - was ich jetzt nur zu gut verstehen konnte. Mary und Edith waren mittlerweile mehr als genervt von meinen Ausführungen über Frauenrechte und ähnliches. Granny hatte natürlich von dem Nachmittag in Ripon erfahren und mir während eines mehr als unangenehmen Tees allein bei ihr zuhause anhören müssen, dass es wirklich bessere Freizeitbeschäftigungen für eine junge Frau wie mich gab. Und so hatte ich meine Bücher hinten in den Schrank gepackt, alle Flugblätter weggeschmissen und es aufgegeben, die Zeitung von Papa nach aufregenden Neuigkeiten zu durchforsten. Ich ging oft mit Mary reiten, besuchte viele Freundinnen und alte Bekannte und half Mama nahezu täglich mit ihrer Wohltätigkeitsarbeit. Ich erlaubte mir keine Gedanken, die auch nur im Ansatz rebellisch waren. Ich lebte also so, wie es von mir erwartet wurde. Auf Downton passierte nichts außergewöhnliches. Gäste kamen zum Abendessen, Mary und Edith stritten sich und so wurde es Februar. Ich hatte den Tag im Salon verbracht - draußen stürmte es fürchterlich - und mich gelangweilt. In Gedanken versunken aß ich das wie immer köstliche essen. Bis Mama von einem Brief berichtete, den sie heute bekommen hatte. "Mr. und Mrs. Allen müssen geschäftlich nach Indien - es scheint etwas hochwichtiges zu sein. Eine Reise, die keinen Aufschub duldete", erzählte Mama und ich sah auf. Ich stellte mir vor, wie ich Briefe von Lizzy aus Indien bekommen würde. Wie sie mir von ihren Abenteuern berichtete und Indien in den schillerndsten Farben beschreiben würde. Ich wollte gerade sagen, wie sehr mich das für Lizzy freute und dachte schon über einen passenden Brief nach, als Mama weiterredete. "Leider kann Elizabeth nicht mit. Bei einer ihren Tanten kann sie auch nicht bleiben, es ist wirklich eine traurige Sache. Deswegen haben wir beschlossen, dass Elizabeth hier wohnen wird. So lange, bis ihre Eltern wieder zurück sind" Mary sah aus, als ob ihr jemand eine Ohrfeige gegeben hätte. Ich dagegen grinste breit. Es hätte wirklich nicht besser sein können. Unauffällig glitt mein Blick zu Jimmy, der kerzengerade hinter Carson stand und nicht einmal mit den Mundwinkeln zuckte. Aber ich wusste, dass er sich auch freute.

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#1022

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 22.07.2017 21:55
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Pünktlich am 1. März war es dann soweit: Wir hatten beinahe unser ganzes Haus ausgeräumt und in Koffern verstaut, die nun auf dem Weg in unser Auto waren. Nun mussten wir uns für vermutlich mehrere Monate von Mrs. Davies und Paula verabschieden – der einzige Haken für mich an dieser Sache, denn Paula würde mir furchtbar fehlen. Sie hatte jetzt zwar Urlaub, aber ich dafür meine beste Freundin für längere Zeit nicht mehr. Dennoch – ich konnte gar nicht anders, als mich zu freuen, während wir nach Downton fuhren, wo wir, wenn alles glatt lief, pünktlich zum Tee erscheinen würden. Ich wollte Sybil wiedersehen, Jimmy tummelte sich ohnehin jeden Tag in meinen Gedanken und auch der Gedanke, wie Mary sich darüber ärgerte, dass sie mich nun so lange an der Backe hatte, freute mich. Die Fahrt dauerte gefühlt noch länger als sonst, und als Downton Abbey endlich vor uns auftauchte, schien mein Herz beinahe auszusetzen. Nicht nur, weil jetzt gleich der Abschied von Mama und Papa, die gleich weiterfahren mussten, um ihr Schiff noch zu erreichen, anstand.

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#1023

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 22.07.2017 22:07
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich hatte mich voller Vorfreude in die Vorbereitungen für Lizzys Ankunft geschmissen. Ihr Zimmer war geputzt, das Bett bezogen und Mrs. Patmore würde heute Abend Unmengen an Gemüse kochen. Lizzys sollte sich trotz des Abschieds von ihren Eltern sofort wohl fühlen. Papa und vor allem Mary hingegen waren weniger begeistert - nur durch ein Machtwort von Mama war Mary diesen Nachmittag nicht nach Ripon gefahren, um sich ein neues Kleid schneidern zu lassen, sondern stand jetzt hier mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck neben mir, während das Auto der Allens zum Haus vorfuhr. Thomas öffnete dieses Mal die Tür, während Jimmy bereitstand, um Lizzys Koffer auszuladen. Die stieg auch gleich als erstes aus, gefolgt von ihren Eltern. Breit lächelnd ging ich nach vorn und umarmte Lizzy direkt nach Mama. "Willkommen zurück", sagte ich lächelnd und voller Vorfreude auf die kommende Zeit. Mama redete mit Mr. und Mrs. Allen - die gleich weiterfahren würden. Ich hatte Lizzy die Reise nach Indien wirklich gegönnt - aber trotzdem war ich sehr froh, sie jetzt hier bei mir zu haben. Und das vielleicht sogar den ganzen Sommer lang.

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#1024

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 22.07.2017 22:18
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich stieg als erste aus, nahm Jimmy kurz aus dem Augenwinkel wahr und dann Sybil, die sofort auf mich zukam, mich umarmte und willkommen hieß. "Danke", murmelte ich lächelnd und wandte mich dann Cora und Edith zu, die mich ebenso herzlich begrüßen. Robert und Mary taten sich sichtlich schwerer, aber das einzige, was meine Laune wirklich dämpfte, war, als Mama mich umarmte und mir sagte, wie sehr sie mich vermissen würde und dass ich auf mich aufpassen solle. Mir wurde wirklich schwer ums Herz – ich war noch nie länger als ein paar Wochen von meinen Eltern getrennt gewesen und hatten sie nicht gesagt, Indien sei gefährlich? Auch Papa umarmte mich noch, dann standen wir uns etwas unentschlossen gegenüber. "Euer Schiff", sagte ich tapfer lächelnd und Edith warf schnell ein "wir werden uns gut um die kümmern" ein, das auch Cora in ihrer typischen, gastfreundlichen Art gleich bekräftigte. Nur Mary sah aus, als würde sie eher künftig in der Küche schlafen, als sich gut um mich zu kümmern. Wir winkten uns alle nochmal zu, bis meine Eltern schließlich ins Auto gestiegen waren und sahen ihnen dann hinterher, bis das Auto nur noch ein winziger Punkt in der Ferne war.


zuletzt bearbeitet 22.07.2017 22:18 | nach oben springen

#1025

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 15:35
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich konnte nur ahnen, wie schwer der Abschied für Lizzy sein musste. Die Ungewissheit, wie lange sie ihre Eltern nicht wiedersehen würde, war sicher nicht leicht. Aber wir alle - vielleicht Mary abgesehen - würden unser bestes geben, damit ihr auf Dowton kein Heimweh aufkam. "Du bist pünktlich zum Tee gekommen - du brauchst sicher etwas warmes", sagte ich dann lächelnd, als man das Auto nur noch unscharf in der Ferne ausmachen konnte. Jimmy war schon längst mit dem Koffer verschwunden und nur noch Carson stand an der Tür, um sie hinter uns zu schließen. "Sybil hat für dich das Zimmer ausgesucht, in dem du bei deinem letzten Besuch über Weihnachten warst. Ich hoffe, das ist in deinem Sinn?", fragte Mama warm lächelnd und ging neben Lizzy und mir her. Genauso wie ich hatte sich auch Mama gefreut, die Tochter ihrer guten Freundin aufzunehmen. In der Bibliothek schenkte uns Thomas Tee ein, während ich mich mit Lizzy auf das Sofa setzte, um mich endlich wieder richtig mit ihr zu unterhalten.

Jimmy
Nicht nur Lady Sybil und die anderen waren voller Vorfreude auf Lizzys Besuch gewesen. Auch ich war mehr als froh, dass sie wieder hier war - ihre Andeutungen bei unserem Abschied hatte ich nicht vergessen. In der Zwischenzeit hatte sie es hoffentlich in eine Apotheke geschafft. Ich hatte nämlich vor, gleich heute Nacht wieder zu ihr zu kommen. Von Charlotte hatte ich erfahren, in welchem Raum sie schlief. Und genau dorthin brachte ich jetzt auch ihren Koffer. Es war ein wenig wie bei ihrem Besuch im letzten Jahr, als ich ihr den kleinen Zettel in den Koffer gesteckt hatte. Jetzt hatte ich anstatt eines kleinen Zettels mit nur zwei Worten eine Valentinskarte dabei. Ich zog sie aus meiner Livree, öffnete vorsichtig den Koffer und fand auch gleich ihr Buch. Ich legte die Karte, die in einem Umschlag mit den Worten 'Lizzy' steckte, neben ihr Lesezeichen. Auch wenn der Valentinstag schon lange vorbei war, würde sie sich sicher freuen. Es war als kleiner Scherz gemeint, der sie daran erinnern sollte, dass sie heute Nacht nicht besonders viel Schlaf bekommen würde. Wirklich viel hatte ich auch nicht geschrieben - dafür war ich einfach nicht der Typ. Neben der Aufschrift 'For my valentine' hatte ich nur 'Bis später' geschrieben. Sie würde es verstehen. Grinsend schloss ich den Koffer wieder und verließ den Raum, um beim Tee in der Bibliothek zu helfen.

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#1026

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 15:42
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Seufzend riss ich mich schließlich vom Anblick des abfahrenden Autos los. Immerhin war ich auf Downton, und welchen besseren Ort gäbe es schon, um mich von meinen Eltern abzulenken? Erst als Sybil den Tee ansprach, merkte ich, dass mir wirklich kalt war. Während wir nach drinnen zur Bibliothek gingen, erklärte Cora mir, in welchem Zimmer ich untergebracht wurde. "Das ist perfekt, danke", antwortete ich lächelnd – obwohl es mir nun, da ich mich wieder mit Jimmy vertragen hatte, relativ egal war. Auch an dem Zimmer von meinem Besuch im September hingen keine schlechten Erinnerungen mehr. In der Bibliothek angekommen setzte ich mich neben Sybil und wir ließen uns Tee einschenken. "Erzähl, was gibt es Neues bei dir?", fragte ich sie mit der Erwartung, etwas über politische Versammlungen oder ähnliches zu hören. In unseren Briefen erwähnten wir schließlich auch nicht alles.

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#1027

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 15:47
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Wenn ich so auf die letzten Monate seit Lizzys Besuch zurückblickte, stach irgendwie kein Ereignis heraus. Was hatte ich schon großartiges getan? "Nichts wirklich, so langweilig es sich auch anhört. Ich gehe fast täglich reiten, ich habe viel gelesen und war mit Mary und Edith bei einigen Dinners in der Nachbarschaft. Aber nichts, über das ich dir ausführlich berichten müsste" Ich lächelte sie leicht entschuldigend an, trank dann einen Schluck und sah sie neugierig an. "Und bei dir? Es gab bestimmt so viel vorzubereiten, nachdem deine Eltern wusste, dass sie nach Indien fahren würden" Ich hoffte, damit hatte ich ihr Antwort genug gegeben und müsste nicht noch mehr über mein doch sehr eintöniges Leben hier berichten. Trotzdem war ich nicht unglücklich. Ich wusste, dass es besser so war - vor allem für meine Eltern. Ich wollte ihnen keine Sorgen bereiten und hatte ja selbst gespürt, wie gefährlich diese Versammlungen doch gewesen waren.

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#1028

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 15:54
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Verwirrt schaute ich Sybil an. Wenn sie so sprach, erkannte ich die Sybil, mit der ich noch vor ein paar Monaten in Ripon in eine Schlägerei geraten war, kaum wieder. "Naja, für mich nicht so sehr, eher für meine Eltern", ging ich kurz auf ihre Frage ein, aber eigentlich wollte ich den Themenwechsel nicht akzeptieren. "Interessierst du dich wirklich nicht mehr für Politik oder tust du das deinen Eltern zuliebe?", fragte ich mit gesenkter Stimme, obwohl ich glaubte, die Antwort schon zu kennen. Abgesehen davon, dass ich – in meiner möglicherweise etwas zu liberalen Haltung – noch immer nicht ganz verstand, was an Sybils politischem Interesse so schlimm sein sollte, fand ich es wirklich schade, dass sie sich nun ihrer Familie zuliebe davon abwandte.

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#1029

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:04
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
So leicht kam ich anscheinend doch nicht mit davon. Ich senkte meinen Blick, denn Lizzy hatte mich so schnell durchschaut. "Es gibt eben auch viele andere Dinge, mit denen ich mich befassen kann. Dinge, die meinen Eltern keine Angst machen", sagte ich dann und sah sie wieder an. "Ich gehe zum Beispiel jede Woche nach Ripon zu meinen Wohltätigkeitstreffen und das macht wirklich Spaß" Auch wenn dort nur gut erzogene Töchter aus gutem Haus waren und ich mich oft zusammenreißen musste, um nicht über ihre weltfremden Ansichten zu lachen oder eine Diskussion anzufangen. Aber ich würde mich nicht beschweren. Papas Wutausbruch war mir einfach noch zu gut im Gedächtnis geblieben und ich glaubte, doch nicht so rebellisch zu sein, wie mich andere manchmal sahen. "Wenn du möchtest, können wir morgen einen Ausritt machen. Oder einen langen Spaziergang. Alles, was du möchtest" Ich lächelte sie jetzt wieder breiter an.

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#1030

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:15
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Sybil gab sich zwar tapfer, aber ich wusste, dass sie über ihre Entscheidung, mochte sie auch vernünftig gewesen sein, nicht glücklich war, und ich wiederum war nicht glücklich darüber, dass Sybil, wenn sie von Wohltätigkeitstreffen sprach, nicht dasselbe Glänzen in den Augen hatte, wie wenn sie von politischen Treffen gesprochen hatte. "Es ist deine Entscheidung und ich akzeptiere sie natürlich, aber wenn du, was diese Sache angeht, doch noch Unterstützung brauchst, dann lass es mich wissen", sagte ich noch, ehe das Thema beendet war. Wenn sie doch nur jemanden außer mir hätte, der auf ihrer Seite ist – jemand, den auch ihre Eltern akzeptieren. Für den Rest des Tees planten wir den morgigen Tag und entschieden uns – oder besser gesagt: ich entschied mich, denn Sybil ließ mir freie Wahl – für einen Ausritt, insofern das Wetter mitspielen würde. Nach dem Tee ging ich auf mein Zimmer, um mich bis zum Dinner noch etwas auszuruhen. Charlotte hatte bereits ausgepackt und ich ließ mich dankbar und erschöpft auf mein Bett fallen und griff nach dem Buch auf meinem Nachttisch. Gähnend schlug ich es auf und überlegte gerade, ob ich nicht einfach etwas schlafen sollte, als neben meinem Lesezeichen noch etwas anderes herausfiel. Ein Umschlag, auf dem mein Name stand. Die Handschrift kam mir vage bekannt vor, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Hatten Mama oder Papa mir etwa wegen der langen Trennung einen Brief geschrieben? Ich öffnete den Umschlag und heraus fiel eine Karte – eine Valentinskarte. Nein, die war eindeutig nicht von meinen Eltern. Mein Herz klopfte etwas schneller, als ich endlich verstand, woher ich die Schrift kannte. Nämlich von dem Zettel, den Jimmy mir im September in den Koffer geschmuggelt hatte. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, denn diesmal wusste ich nur zu gut, was Jimmy mit Bis später meinte. Damit war mir auch die Entscheidung, ob ich nun schlafen oder lesen wollte, abgenommen. Ich steckte die Karte zurück in den Umschlag und legte ihn zusammen mit dem Lesezeichen in mein Buch zurück. Dann kugelte ich mich gemütlich zusammen und schlief fast sofort ein, bis Charlotte, die gekommen war, um mir beim Umziehen zu helfen, mich einige Stunden später weckte.

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#1031

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:24
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Ich verstehe wirklich nicht, warum sie ausgerechnet hier sein muss. Irgendeine Verwandte wird sie doch haben - was werden denn die anderen denken, wenn jetzt zu jedem Dinner Elizabeth mitkommt?", sagte Mary, während sie sich kritisch im Spiegel ansah. Dabei war es nur ein Dinner mit der Familie und jetzt eben Lizzy. Ich saß auf ihrem Bett und legte mein Buch zur Seite. "Ich finde es sehr nett von Mama, dass sie hier sein darf", gab ich zurück, woraufhin Mary nur schnaubte und sich eine Brosche ansteckte. Wie so oft war ich abends vor dem Dinner zusammen mit Edith bei Mary im Zimmer, wo wir uns unterhielten - was meine Schwestern jetzt wieder gerne taten, nachdem ich nicht ständig von Frauenrechten und Politik redete. Die Entscheidung war also richtig - zumindest redete ich mir das ein. Zusammen gingen wir dann nach unten. Im Salon wartete ich auf Lizzy, die dann auch prompt erschien. "Hast du dich ein wenig ausgeruht?", fragte ich lächelnd, denn das hätte ich sicher an ihrer Stelle getan.

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#1032

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:29
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich fühlte mich wie neugeboren, als ich nach unten in den Salon und auf Sybil zu ging. "Ich habe sogar geschlafen", sagte ich lächelnd und setzte mich neben sie. "Jimmy hat mir eine verspätete Valentinskarte in ein Buch gelegt", sagte ich leise und versuchte angestrengt, nicht allzu verräterisch zu lächeln. Wahrscheinlich würde Sybil nicht so begeistert sein wie ich selbst, aber mit irgendwem musste ich meine Freude doch teilen.
Das Dinner kam mir vor wie ein verspätetes Frühstück, weil ich so ausgeschlafen war. Fast alle anderen am Tisch hingegen wirkten eher erschöpft – aber die hatten ja auch eine Nacht voller Schlaf vor sich. Zufrieden aß ich mein Gemüse, von dem es heute, ob zufällig oder nicht, besonders viel gab, und freute mich auf später.

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#1033

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:40
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Kritisch zog ich die Augenbrauen zusammen. Ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte. Wieder hatte ich bei der ganzen Sache ein komisches Gefühl - auch wenn es schon ein wenig romantisch war. Schließlich hatte ich dieses Jahr keine Valentinskarte erhalten - Mary hingegen gleich zwei. Unauffällig wanderte mein Blick beim Essen zu Jimmy, der wie immer tadellos aussah und das Dinner perfekt servierte. Ein oder zweimal meinte ich einen unauffälligen Blickkontakt zwischen ihm und Lizzy zu bemerken. Als wir schließlich mit unserem Kaffee im Salon saßen, beugte ich mich leicht zu Lizzy vor. "Er wird wieder zu dir kommen, nicht wahr?", fragte ich leise. Auch wenn Mama mit Edith und Mary Bridge spielte, konnte man ja nie wissen.

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#1034

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 16:46
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Während des Dinners schauten Jimmy und ich uns ein paar Mal kurz an – höchstens drei Sekunden, sodass es außer uns niemand bemerken würde. Es war eigentlich trivial, aber meine Vorfreude auf später wurde, sofern das möglich war, noch größer. Als ich schließlich satt gegessen neben Sybil im Salon saß und Kaffee trank, wurde mir allerdings bewusst, dass unsere kurzen Blicke doch jemandem aufgefallen waren. "Davon gehe ich stark aus", sagte ich ebenso leise wie sie und nahm einen Schluck Kaffee, damit sie hinter der Tasse mein breites Lächeln nicht sehen konnte. "Ich weiß, dass du es nicht gutheißt, aber ich habe ihn wirklich vermisst", beteuerte ich. "Ich finde es ja fast selbst nicht gut, dass ich ständig an ihn denke, aber ich kann es wirklich nicht ändern." Und im Gegensatz zu Sybil war ich nicht vernünftig genug, die Sache mit Jimmy aufzugeben, nur um Ärger aus dem Weg zu gehen. Oder Liebeskummer.

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#1035

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.07.2017 17:48
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich lächelte sie an. "Ich bin nicht deine Mutter, also geht es mich auch nichts an - ob ich es gutheiße oder nicht", meinte ich ebenso leise und sah zu Jimmy herüber, wie er Mary einen Kaffee servierte. "So langsam sollte ich mich eigentlich daran gewöhnt haben, dass ihr beide nicht ohne einander könnt" Es war doch eigentlich so schön, dass sie zusammen Spaß hatten - da wollte ich Lizzy auf keinen Fall die Laune verderben. Vielleicht musste ich wirklich aufpassen, mich nicht in eine alte Gouvernante zu verwandeln. Langweilig genug war mein Leben ja im Moment dafür. Auch wenn ich jedes Mal, wenn ich Mamas erleichterten Gesichtsausdruck sah, wenn ich aus Ripon zurückkam und dabei keine dicke Beule auf dem Kopf hatte, wusste, dass es richtig war. "Dann reiten wir besser am Nachmittag aus. Morgens wirst du zu müde sein" Ich grinste sie an.

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