#1081

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.09.2017 18:20
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Ich stellte meine Teetasse wieder ab und wusste nicht, ob ich mich ärgern oder freuen sollte, dass ich Henry und Edward verpasst hatte. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob Ediths Gesellschaft beim Frühstück der der beiden Herren vorzuziehen war. Auch wenn es mit ihnen beiden zusammen ziemlich anstrengend war. "Dann beeile ich mich besser", meinte ich nur, auch wenn ich nicht genau wusste, wofür. Die Männer würden erst heute Nachmittag oder morgen früh auf die Jagd gehen und das von Lady Redvers geplante Picknick würde erst am Mittwoch stattfinden. Vielleicht sollte ich wirklich mit Henry ausreiten. Rückblickend betrachtet war er gestern Abend nämlich doch sehr nett gewesen und hatte es sogar geschafft, mich zum Lachen zu bringen. Da Edith sicher noch nichts geplant hatte, fragte ich sie erst gar nicht, was sie heute machen wollte. Wenn, würde es außerdem sicher zusammen mit Elizabeth sein. Im Raum war es unnatürlich still, als wir beiden frühstückten und uns nichts zu sagen hatten. Erst als Sybil nach einer gefühlten Ewigkeit hereinkam, änderte sich die Stimmung spürbar. "Ist das Wetter nicht wunderbar?", fragte sie breit lächelnd und setzte sich gleich dazu.

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#1082

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.09.2017 18:31
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Na wenigstens wollte sie sich beeilen, anscheinend wollte sie wirklich zu Henry hinaus – wofür auch immer. Wir aßen eine Weile schweigsam, bis Sybil hereinkam und wie üblich gute Laune verbreitete. "Perfekt zum Ausreiten", antwortete ich lächelnd und freute mich über den kurzen, aber überraschten Blick auf Marys Gesicht. Kurz nach Sybil kam auch Lizzy zum Frühstück und schloss sich Sybils guter Laune an. Ich grinste in meine Tasse – spätestens jetzt war Mary vermutlich mehr als genervt. Auch Lizzy bemerkte sofort, wie passend das Wetter für einen Ausritt war. "Was haltet ihr davon, nach dem Lunch gleich loszureiten?", fragte ich, während ich mir noch ein Croissant nahm und ignorierte Mary so geflissentlich wie sie mich sonst.

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#1083

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.09.2017 18:37
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Spätestens als Elizabeth den Raum betrat, beeilte ich mich wirklich. Gemeinsam mit Sybil und Edith schmiedete sie schon Pläne für einen Ausritt und ich konnte mir einen Kommentar nur schwer verkneifen. Schließlich wollte Edith ausreiten gehen und wie oft kam das schon vor? "Mary, möchtest du auch mitkommen?", fragte Sybil breit lächelnd - entweder merkte sie nicht, dass sowohl Elizabeth als auch Edith mich nicht dabei haben wollten oder sie machte es extra mit dem Hintergedanken, dass wir uns vielleicht doch alle vertragen würden. In der Hinsicht bewies sie mehr als deutlich Durchhaltevermögen, denn mit Edith und Elizabeth wollte ich auf keinen Fall durch die schottische Landschaft reiten. "Leider nicht, Darling. Wir sehen uns zum Lunch", antwortete ich Sybil mit einem kurzen Lächeln, bevor ich den Raum verließ und nach Henry suchte. Mit ihm wollte ich nämlich ausreiten und wenn, dann wollte ich das beste Pferd im Stall haben, bevor es an Edith verschwendet wurde. Leider wusste ich nur nicht, wo er steckte. Oder wo Edward war und was er heute geplant hatte.

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#1084

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.09.2017 18:45
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich liebte es, schon beim Frühstück meinen Tag zu planen, vor allem, wenn diese Pläne Freunde beinhalteten. Seit uns Lord Redvers gestern freundlicherweise einige seiner Pferde angeboten hatte, freute ich mich schon darauf, durch diese idyllische Gegend zu reiten. Außerdem passte das perfekt in meinen Plan, mich während meines Aufenthalts so viel wie möglich abzulenken, damit meine Gedanken nicht ständig zu Jimmy drifteten – in diesen Plan war Sybil natürlich eingeweiht. Ich schaffte es nach wie vor nicht länger als eine Stunde, nicht wenigstens kurz an ihn zu denken und vor allem eine ganze Nacht alleine zu verbringen, kam mir irrational einsam vor. Ich blinzelte, als mir bewusst wurde, dass ich schon wieder mit verklärtem Lächeln in die Ferne gestarrt hatte und kaute schnell mein Brötchen weiter. "Was hast du gesagt?", fragte ich Sybil, deren Stimme ich bis eben noch im Hintergrund meines Kopfkinos gehört hatte.

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#1085

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 12.09.2017 19:20
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich wechselte einen kurzen Blick mit Edith und grinste - denn ich hatte meine Frage an Lizzy bereits ein zweites Mal wiederholt und noch immer starrte sie mit einem leichten Lächeln so angestrengt auf das Bild an der Wand, das sie wie eine Statue aussah. "Ich wollte nur wissen, ob du heute morgen lieber einen kurzen Spaziergang machen oder lesen möchtest", antwortete ich ihr lächelnd, denn natürlich wusste ich nur zu genau, an wen sie gerade gedacht hatte. Auch wenn es sicherlich kein gutes Zeichen war. Jimmy war mittlerweile deutlich mehr als ein kleiner Zeitvertreib in der Nacht, um die Langeweile und Einsamkeit zu vertreiben. Aber das sollte nicht mein Problem sein, sodass ich einfach weiterlächelte. "Aber anscheinend genügt es dir ja, gedankenverloren ein Bild anzusehen", ärgerte ich sie noch etwas und trank dann meinen Tee aus. Ich freute mich wirklich auf den Ausritt - auch wenn ich es schöner gefunden hätte, wenn Mary dabei gewesen wäre.

Lady Mary
Ich fand Henry schließlich im hinteren Teil der Bibliothek an einem Schreibtisch, wo er einen seitenlangen Brief verfasste und mich erst bemerkte, als ich direkt neben ihm stand. "Ich wollte dich nicht stören. Es ist nur, dass heute das perfekte Wetter für einen Ausritt ist, nicht wahr?", fing ich lächelnd an. "Nach dem Lunch wäre doch die perfekte Zeit. Aber bitte sorg dafür, dass ich nicht den letzten Ackergaul bekomme" Ich lachte kurz mit ihm, aber natürlich versprach Henry sofort, dem Stallmeister Bescheid zu sagen. Zufrieden ließ ich ihn wieder mit seinem Brief allein - nachdem ich ihm mindestens zehn mal versichert hatte, dass es wirklich in Ordnung war, wenn er mich kurz allein ließ. Zielstrebig verließ ich danach den Raum und traf auf Mama. "Mary! Lady Redvers hat mir gerade erzählt, wie sehr Henry sich auf unseren Aufenthalt hier gefreut hat" Ich wusste, worauf sie hinauswollte. "Du kannst mich ruhig direkt fragen. Ich gehe mit ihm ausreiten, nach dem Lunch", sagte ich deshalb nur und lächelte kurz. Sie konnte das deuten wie sie wollte. Entgegen Henrys Vorstellung würde ich nämlich nicht allein einen romantischen Ausritt mit ihm unternehmen. Ich war nämlich gerade auf der Suche nach Edward, um ihn nach einem Ausritt nach dem Lunch zu fragen.

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#1086

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 13.09.2017 15:43
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Lass uns spazieren gehen", beantwortete ich endlich Sybils Frage und trank meinen Kaffee aus. Aufs Lesen konnte ich mich momentan ohnehin nicht konzentrieren, was für meine Verhältnisse wirklich seltsam war. Normalerweise war Lesen das einzige, bei dem es mir nicht schwerfiel, still zu sitzen und jetzt drifteten meine Gedanken früher oder später sowieso immer zu Jimmy, bis ich nur noch in Gedanken dasaß und ein Buch in der Hand hatte. Das konnte man ja nun wirklich nicht mehr als Lesen bezeichnen. Edith schaute etwas ratlos, aber ich konnte ihr definitiv nichts von Jimmy erzählen. Nicht, dass ich ihr misstraute, aber das Thema war einfach zu heikel, um irgendein Risiko einzugehen. Nur bei Sybil war ich mir sicher, mein Geheimnis wirklich bewahrt zu wissen. "Ich könnte etwas frische Luft zum Wachwerden gut gebrauchen." Hoffentlich ließ ich Edith damit einfach in dem Glauben, nur noch etwas Verschlafen zu sein – wir waren gestern Abend ja auch wirklich spät ins Bett gegangen.

Edward
Ich ließ mich am nächsten Morgen extra früh wecken und schaffte es tatsächlich, als Erster beim Frühstück zu sitzen. Obwohl ich gestern Abend vergleichsweise früh ins Bett gegangen war, war ich unausgeschlafen – meine Gedanken hatten sich einfach viel zu sehr im Kreis gedreht, als dass ich hätte ruhig schlafen können. Umso dankbarer war ich für meinen Kaffee, den ich jetzt recht schnell in mich hinein schüttete, um nicht mit Mary und womöglich auch noch Henry am Frühstückstisch sitzen zu müssen. Nach dem Essen machte ich mich erneut auf den Weg zu einem Spaziergang. Ich war nie der Typ gewesen, der ständig stundenlang spazieren geht und sich dabei den Kopf über alle möglichen Dinge zerbricht, aber es schien mir die einzige Möglichkeit zu sein, Mary vorerst aus dem Weg zu gehen, bis wir beide uns etwas einiger darüber waren, was wir wollten – oder auch nicht. Aber als ich mindestens eine Stunde später wieder zurück ins Schloss ging und mir so sicher war, mich unbemerkt in mein Zimmer davonschleichen zu können, kam sie in der Eingangshalle auf mich zu. Ich straffte die Schultern und lächelte. "Guten Morgen!"

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#1087

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 13.09.2017 18:09
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Das Wetter wäre auch wirklich zu schade, um den Morgen hier drin zu verbringen", meinte ich lächelnd. Edith hatte ihr Frühstück schon beendet, blieb aber noch sitzen, um mit uns zu reden. Da wir anscheinend die letzten mit dem Frühstück waren, wurde nach uns sofort aufgeräumt. "Ich finde es eine wirklich schöne Idee von Lady Redvers, dass wir zu einem Picknick an einen der Seen fahren", fing ich dann ein neues Thema an, als wir uns zurück in unsere Zimmer aufmachten, um Hüte und Mäntel zu holen. Es war ja erst März und dementsprechend kalt. "Auch wenn ich hoffe, dass der See nicht zu weit entfernt ist. Als wir das letzte Mal auf Duneagle waren, haben wir auch so einen Ausflug gemacht. Am Abend haben mir alle meine Knochen weh getan, so sehr hat uns die Kutsche durchgerüttelt - weißt du das noch, Edith?", redete ich gut gelaunt weiter, denn endlich war etwas Abwechslung in meinem Tagesablauf und ich kam auf andere Gedanken.

Lady Mary
Er war nicht in der Bibliothek, im Salon oder einem der anderen Räume. Blieb also nur noch sein Schlafzimmer - was ich ausschloss, da er immer recht früh aufstand - oder er war draußen. Ich wollte gerade aufgeben, mir ein Buch holen oder einen Brief schreiben, als er durch die große Eingangstür kam. "Ich habe gehofft, dich hier irgendwo zu finden", begrüßte ich ihn lächelnd und ging auf ihn zu. "Wie ich sehe hast du es hier drin nicht ausgehalten. Warum reiten wir heute Nachmittag also nicht aus? Nach dem Lunch? Das Wetter ist perfekt dazu." Ich verschwendete keine Zeit und kam gleich zum Punkt. Er wirkte etwas unentschlossen, was mich ein wenig verwirrte. Aber er würde zusagen, da war ich mir sicher.

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#1088

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 14.09.2017 18:31
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Auf jeden Fall", stimmte ich Sybil ohne zu zögern zu und überließ es Edith und ihr, sich auf dem Weg zu unseren Zimmern über ihren letzten Besuch auf Duneagle zu unterhalten. Kurz darauf stand ich mit Hut und Mantel wieder in der Eingangshalle, wartete kurz auf die beiden und ging dann mit ihnen in den kühlen Morgen. "Glaubt ihr, zwischen Mary und Henry wird es ernst?", fragte ich nach einer Weile, in der wir nur schweigend nebeneinander hergelaufen waren und die frische Luft tief eingeatmet hatten. Nicht, dass mich einer der beiden besonders interessieren würde, aber manchmal redete ich einfach gerne über andere Menschen und außerdem würde ich es zwangsläufig auch mitbekommen, sollten die beiden heiraten. Und zur Abwechslung war es auch mal ganz nett, nicht über meine eigenen Gefühle zu reden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mary ihn vom Haken lässt, mit dem Erbe, das er in Aussicht hat", antwortete Edith und lachte missbilligend. "Ich werde nie verstehen, wie man freiwillig den Rest seines Lebens mit einem Menschen verbringen kann, nur weil er Geld und einen Titel hat", stimmte ich ihr seufzend zu.

Edward
Nach unserem Gespräch gestern hatte ich wirklich fast alles erwartet – in erster Linie, dass Mary mir sagen würde, wir würden einfach nicht zusammenpassen –, aber nicht das. Wiedermal verwirrte sie mich mit ihren Launen. Sollte ich das jetzt wirklich schon wieder mit mir machen lassen? Wollte ich mir schon wieder Hoffnungen machen, die sie früher oder später vermutlich wieder zerstören würde, indem sie vor meinen Augen mit Henry flirtete oder etwas Versnobtes sagte? Dennoch – ich konnte nicht anders, als ihr eine weitere Chance zu geben. Immerhin bot jede gemeinsame Tätigkeit auch die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen und vielleicht doch noch über den gesellschaftlichen Unterschied hinweg zu sehen. "In Ordnung", sagte ich also mit einem zögernden Lächeln.

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#1089

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 15.09.2017 18:18
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Vielleicht liebt sie ihn ja doch und zeigt es nicht so offensichtlich", meinte ich dann nachdenklich - auch wenn es eine sehr komische Art war, seine Liebe zu zeigen, indem man auch ständig Zeit mit einem anderen Mann verbrachte. Aber so war Mary. Sie war sich bewusst, dass sie diese beiden Männer am Haken hatte und würde sich erst festlegen, wenn sie ihren Spaß mit den beiden gehabt hätte. Im Unterschied zu Sybil und mir hatte sie als Erstgeborene einen anderen Status, auch wenn sie den Titel nicht erben konnte. Ich hatte immer wieder versucht, mit ihr über Henry und Mr. Armstrong zu reden - aber ohne Erfolg. Ich vermutete, dass sie selber nicht wusste, was sie wollte. "Diese Woche wird aber sicher zeigen, für wen sie sich entscheidet", fügte ich dann noch hinzu und sah Edith und Lizzy lächelnd an. Für mich war Heiraten noch so weit entfernt. Aber dann war ich ja auch die jüngste. Während ich so in die Landschaft sah, wurde mir die Bedeutung von Lizzys letztem Satz erst wirklich klar. Jimmy. Sie würde also nicht für Geld und einen Titel heiraten - und die hatte er ja auch keinesfalls zu bieten. Ich sah sie von der Seite an und fragte mich, wie tief ihre Gefühle für ihn wirklich waren. Und ob es nicht doch langsam gefährlich wurde.

Lady Mary
"Perfekt", sagte ich breit lächelnd. "Wir sehen uns dann nach dem Lunch am Stall" Mit diesen Worten ließ ich ihn in der Eingangshalle stehen. Auf dem Weg in den Salon, wo ich einen Brief schreiben wollte, teilte ich einem vorbeigehenden Diener mit, dass der Stallmeister noch ein weiteres Pferd bereit halten sollte. Außerdem sollte Anna meine Reitkleidung fertig machen. Ich hatte absichtlich mein bestes Jackett und Hut mitgenommen, um den Herren beeindrucken zu können. Auch wenn ich mir nicht sicher war, wem von den beiden ich ganz besonders gefallen wollte. Seufzend sah ich eine Weile aus dem Fenster, bis die Tür geöffnet wurde und Mama hereinkam. Sie lächelte mich breit an - anscheinend gefiel ihr der Plan mit dem gemeinsamen Ausritt - setzte sich dann aber auf eines der Sofas und las ihre Zeitung. Ich würde sie wohl wieder enttäuschen, indem ich auch mit Edward ausritt.

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#1090

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 16.09.2017 14:06
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Ich bezweifele, dass sie irgendjemanden außer sich selbst liebt", sagte ich geradeheraus. Natürlich war das etwas unverschämt, aber Marys Verhalten ließ nun mal auch nichts anderes vermuten. Ich grinste unauffällig, als Edith mir kichernd zustimmte. "Aber ich bin trotzdem gespannt, wie diese Geschichte ausgeht." Wir liefen wieder eine Weile schweigend weiter und ließen unsere Blicke gedankenverloren durch die Gegend schweifen. Es war seltsam, dass jemand aus meinem unmittelbaren Umfeld so kurz davor war, zu heiraten. Ich hatte das Thema Hochzeit bisher immer tunlichst vermieden, obwohl ich sogar schon älter war als Mary, aber jetzt ging das nicht mehr. Wenn Mama und Papa davon erfahren sollten, würde ich nicht um einen Vortrag darüber, wie wichtig heiraten für mich war, drumherum kommen. Blöderweise hatte ich keinen Mann, der sich zum Heiraten eignete, in Aussicht. Das einzige, was mich etwas beruhigte, war, dass das bei Sybil und Edith ebenfalls der Fall war – aber sie waren eben auch beide deutlich jünger als ich.

Edward
"Bis später", sagte ich etwas verwirrt und schaute Mary hinterher, als sie davon ging. Was hatte das nun wieder zu bedeuten gehabt? Und wusste Henry, dass Mary diesen Nachmittag keinesfalls mit einer Hausführung verbringen würde? Wohl kaum. In mich hinein lächelnd zuckte ich die Schultern und setzte meinen Weg in mein Zimmer fort. Es war schon bald wieder Zeit für den Lunch, und ich wollte vorher noch einen Brief an einen Mandanten schreiben. Und danach war es Zeit für Mary. Es ärgerte mich selbst, aber bei dem Gedanken wurde ich, aller Vorfreude zum Trotz, etwas nervös.

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#1091

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 19.09.2017 19:37
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich hörte Lizzy gar nicht, wie sie weiter über Mary redete - denn dazu war ich im Moment viel zu sehr in Gedanken versunken. Ansonsten hätte ich aber etwas zu Marys Verteidigung gesagt, um den Frieden zwischen uns allen wiederherzustellen. Eine hoffnungslose Aufgabe.
Würde Mary wirklich bald heiraten? Natürlich gab sie gerne damit an, dass sie Henry und auch Edward Armstrong um sich hatte - ganz im Gegenteil zu Edith und mir. Noch immer hatte ich das Gefühl, dass mich ein Mann nicht wirklich ernst nahm. Dabei war ich kein Kind mehr. Aber im Moment wollte ich auch gar nicht gebunden sein. Lächelnd sah ich wieder zu meinen beiden Begleiterinnen. "Ich freue mich schon so auf den Ausritt nachher!", sagte ich voller Vorfreude. "Es ist auch schon bald Zeit für den Lunch"

Lady Mary
Mama verschonte mich glücklicherweise mit tiefergehenden Fragen, sodass ich in Ruhe meinen Brief zuende schreiben konnte. Danach war es Zeit für den Lunch. Ich teilte meine Aufmerksamkeit zwischen Henry und Edward, redete aber vor allem mit Papa. Als eine der ersten stand ich auf, um mich zeitig umziehen zu können. Keiner von den beiden hatte während des Essens gemerkt, dass ich sie beide zum Ausritt eingeladen hatte. Selbst Edith, Sybil und Elizabeth waren so sehr in andere Themen vertieft, dass yie erst gleich vor dem Stall merken würden, dass sie nicht die einzigen waren, die heute Nachmittag ausritten. Ich ließ mir Zeit, damit die beiden vor mir am Stall waren und bemerkten, was los war.

zuletzt bearbeitet 19.09.2017 19:43 | nach oben springen

#1092

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.09.2017 17:22
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Edith und ich stimmten Sybil nickend zu und machten uns dann mit ihr auf den Rückweg. Ich hatte wie immer großen Hunger und war ziemlich gespannt auf den Lunch – das hervorragende Dinner gestern Abend war ja schon vielversprechend gewesen. Während ich aß, beobachtete ich – wie sicherlich auch fast alle anderen am Tisch – Mary, die sich aber sowohl Henry als auch Edward gegenüber recht unauffällig verhielt und die meiste Zeit mit Robert redete, ehe sie den Lunch schnell beendete. Zugegebenermaßen hätte ich nichts gegen etwas Drama beim Essen gehabt, denn das verlief auf Downton wirklich immer sehr gesittet. Ich wechselte einen Blick mit Sybil und Edith und wir verabschiedeten uns ebenfalls vom Essen, um uns in Ruhe umziehen zu können.

Edward
Viel zu schnell, noch ehe ich mir ausführlich weitere Gedanken über Marys Verhalten hatte machen können, war es Zeit für den Lunch. Ich hatte gehofft, sie würde sich jetzt wieder etwas mehr mir widmen, doch sie redete fast ausschließlich mit ihrem Vater. Aber wenigstens bekam auch Henry nicht viel mehr als ich von ihr zu hören. Sie stand früh auf und auch ich hielt es nicht lange bei den anderen aus. Erfolglos versuchte ich nach dem Umziehen meine Haare irgendwie zu ordnen, gab es schließlich auf, um nicht zu spät zu kommen und ging zum Stall. Es war noch niemand da, also lehnte ich mich an einen kleinen Schuppen und wartete. Vermutlich brauchte Mary einfach etwas länger, um sich schick zu machen.

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#1093

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 23.09.2017 20:29
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
Ich hatte mich extra beeilt, um Mary am Stall mit ihrem Pferd für den heutigen Tag begrüßen und auch beeindrucken zu können. Langsam führte ich den brauen Hengst aus dem Stall in die Sonne. Es war das erste Mal, dass ich mein neues Jackett trug. Es war maßgeschneidert und saß perfekt - was sie sicher bemerken würde. Auch, wenn wir beim Lunch nur kurz miteinander geredet hatten, freute ich mich sehr auf die gemeinsame Zeit weit weg von den anderen. Vor allem weit weg von Edward, dem Mary leider auch ihre Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Ich blinzelte erst wegen dem Sonnenlicht und erkannte dann am angrenzenden Schuppen eine Gestalt. Eine männliche Gestalt. "Was tust du hier?", fragte ich Edward sofort. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass auch er in seiner Reitkleidung hier war. Und anscheinend auf jemanden wartete. Kurz sah ich mich nach Mary um, aber niemand war zu sehen. Meinetwegen konnte er gern ausreiten - aber allein. Eine Chance, wie sie sich auf einem Ausritt zu zweit bot, würde ich nicht einfach verschenken. Schon gar nicht, wenn Mary und ich uns wieder so gut verstanden.

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#1094

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 24.09.2017 12:59
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edward
Nach einer Viertelstunde wurde ich unruhig. Ich war zwar ein paar Minuten zu früh gekommen, aber mittlerweile schien Mary sich deutlich zu verspäten. Als ich dann auch noch Henry in Reitkleidung und mit Pferd aus dem Stall laufen sah, runzelte ich genervt die Stirn. Er war definitiv nicht die Gesellschaft, die ich jetzt haben wollte. "Ich warte auf Mary, wir sind zum Ausreiten verabredet", rieb ich ihm unter die Nase und schaute dann demonstrativ weg. Ich wartete darauf, dass er auf sein Pferd aufsteigen und davonreiten würde, während er sich hoffentlich ärgerte, dass er nicht mit Mary ausreiten konnte, aber er machte keine Anstalten, aufzusitzen. Also schaute ich wieder zu ihm und zog eine Augenbraue hoch. "Ist noch etwas?", fragte ich. Und wo blieb denn nur Mary? Langsam kam mir das Ganze hier immer komischer vor.

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#1095

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 25.09.2017 17:51
von Rikki • 1.675 Beiträge

Henry
"Du reitest nicht mit Mary aus", sagte ich ihm vollkommen verdattert, dass er das ernsthaft glaubte. "Denn das werde ich tun. Sie hat mich heute Morgen gefragt. Warum sollte ich sonst ein Pferd mit Damensattel aus dem Stall führen?" Auch ich zog die Augenbrauen hoch, denn Edward sah sehr überzeugt davon aus, dass Mary gleich mit ihm wegreiten würde. Hatte er sich im Tag geirrt? Oder Mary falsch verstanden? Warum würde sie ihn fragen? Ein ungutes Gefühl überkam mich, dass der Nachmittag doch nicht so verlaufen würde wie ich mir das vorgestellt hatte... Endlich erkannte ich eine Gestalt, die sich allein vom Schloss her auf den Weg zu den Ställen machte. Mit einem Lächeln kam Mary auf uns zu, musterte uns beide und nahm mir dann die Zügel aus den Händen. "Ah, wie ich sehe werde ich schon erwartet", sagte sie und strich dem Pferd durch die Mähne. Erst dann wandte sie sich wieder uns zu. "Wo sind eure Pferde? Oder wollt ihr etwa neben mir herlaufen, während ich reite?" Ich musste mich daran erinnern, sie nicht mit offenem Mund anzustarren, denn sie sprach immer zu Edward und mir. Anscheinend hatte sich niemand von uns im Tag geirrt. Mary wollte tatsächlich mit uns beiden ausreiten. Ich könnte klein beigeben, den beiden viel Spaß wünschen und mich mit einem Buch in die Bibliothek verkriechen. Aber den Triumph würde ich Edward sicher nicht geben. Also ging ich zurück in den Stall und führte mein eigenes Pferd heraus.

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