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Lizzy
"Du bist meine Freundin, und als solche geht es dich sehr wohl etwas an", korrigierte ich sie lächelnd. Immerhin war mir ihre Meinung durchaus wichtig – nur Jimmy war leider etwas zu anziehend, als dass ich sie berücksichtigen könnte. Allerdings hatte ich den unangenehmen Verdacht, dass ich weniger ohne Jimmy konnte als er ohne mich. Ich drängte den Gedanken beiseite – meine Vorfreude auf unsere erste gemeinsame Nacht nach einem guten halben Jahr würde ich mir damit nicht nehmen lassen. "Wahrscheinlich ist es wirklich besser so", grinste ich zurück und sah auf die Uhr. Ich wollte noch ein Bad nehmen, also wurde es Zeit für mich, nach oben zu gehen. Schnell trank ich meinen Kaffee aus und stellte die Tasse ab. "Es ist wirklich schön, wieder hier zu sein", sagte ich lächelnd, wünschte Sybil eine gute Nacht und ging nach oben, wo ich nach Charlotte läutete.

Jimmy
"Gute Nacht", wünschte Lady Grantham gerade Lizzy und ich sah auf. Kurz grinste ich sie an und war mir sicher, dass sie meinen Blick bemerkt hatte. Bis später. Es war als hätte man mir einen großes Geschenk gemacht, indem Lizzy auf unbestimmte Zeit hier blieb. Trotzdem durfte ich nicht unnachsichtig werden. Es war immer noch ein großes Risiko, jede Nacht in ihr Zimmer zu gehen. Aber bis dahin musste ich jetzt erst noch meine Arbeit zuende machen. Es dauerte noch etwa eine halbe Stunde, bis auch alle anderen zu Bett gingen und wir alle Gläser und Tassen nach oben tragen konnten. Um den Schein aufrecht zu erhalten, dass es ein ganz normaler Abend war, setzte ich mich nachher noch ins Dienstbotenzimmer. Aber nicht so lange wie sonst. Ich zog mir meine Livree aus und sah ungeduldig auf die Uhr. Nach einer Weile hörte ich auch alle anderen ins Bett gehen und schlüpfte dann auf die Galerie. Anna kam aus dem Zimmer von Lady Mary und ich wartete, bis sie im Treppenhaus verschwunden war. Dann lief ich leise und schnell zu Lizzys Zimmer und ging grinsend hinein.

Lizzy
Jimmys Grinsen, als ich den Salon verließ, war ziemlich unvorsichtig, aber auch ich konnte nicht anders, als seinen Blick zu erwidern. Jetzt dauerte es wirklich nicht mehr lange, bis wir wieder zusammen sein konnten. Nach meinem Bad und als Charlotte mein Zimmer verlassen hatte, schnappte ich mir doch noch mein Buch und las. Ich war, durch meinen verspäteten Mittagsschlaf vorhin, einfach kein bisschen müde. Komplett in mein Buch versunken schreckte ich aber dennoch auf, als Jimmy, etwas früher als üblich, endlich mein Zimmer betrat. "Anscheinend habe ich einen heimlichen Verehrer, der mir verspätete Valentinskarten schickt", sagte ich grinsend und legte mein Buch weg. "Aber zu deinem großen Glück bist du vor ihm hierher gekommen."

Jimmy
Es war wirklich noch viel besser als ich es mir vorgestellt hatte, als Lizzy da so in ihrem Bett lag und auf mich wartete. "Warum bin ich nicht auf die Idee gekommen?", gab ich gespielt erschrocken zurück und ging schnell auf das Bett zu. "Aber ich bin mir ganz sicher, dass du nichts von deinem Valentin-Verehrer wissen willst. Schließlich bin ich jetzt da" Ich setzte mich auf das Bett und strich mit meiner Hand über ihre Wange. Leicht hob ich ihren Kopf hoch, beugte mich dann vor und küsste sie. Das hatte ich wirklich vermisst. Downton ohne Lizzy war ja sowas von langweilig. Es dauerte nicht lange und ich lag neben ihr im Bett, meine Hand auf ihrer Taille und in ihren mittlerweile offenen Haaren. "Dir ist klar, dass du mich die nächste Zeit nicht loswerden wirst?", fragte ich dann grinsend, während ich sie näher zu mir zog. Heute war erst ihr erster Tag hier und es war einfach eine himmlische Vorstellung, sie vielleicht sogar Monate direkt in Reichweite zu haben. "Warst du in einer Apotheke?" Spielerisch drehte ich eine Haarsträhne um meinen Finger.

Lizzy
"Ich denke, wenn du dir Mühe gibst, könnte ich ihn ganz schnell vergessen", grinste ich, legte, als er sich an den Bettrand setzte eine Hand in seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss. Wie hatte ich es nur all die Wochen ohne in ausgehalten? Irgendwann rückte ich wie schon damals etwas zur Seite und zog ihn neben mich in mein Bett. Meinen Zopf hatte er wie üblich schon nach ein paar Minuten gelöst. Arme Charlotte, jeden Abend macht sie sich umsonst diese Mühe. "Das werde ich schon aushalten", antwortete ich ihm gespielt tapfer, denn natürlich konnte ich mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als ihn eben nicht mehr loszuwerden. "Allerdings, und ich kann froh sein, dass ich dort lebend rausgekommen bin", scherzte ich. "Die Apothekerin hat mich so böse angeschaut, ich dachte sie speit gleich Feuer."

Jimmy
"Dir kann man doch gar nicht böse sein", flüsterte ich ihr zu und fing dann an, ihren Hals abwärts zu küssen. Jetzt, wo wir eine Schwangerschaft sicher ausschließen konnten, würden wir die gemeinsamen Nächte sicher noch mehr genießen. Und es würde zu keinem Streit mehr kommen. So dumm würde ich nicht nochmal sein und sie noch einmal so niederträchtig behandeln. Während der Küsse zog ich mir irgendwie mein Shirt aus und kuschelte mich noch enger an sie. Auf die Müdigkeit morgen hatte ich mich so oder so eingestellt. "Ich habe dich wirklich vermisst, Lizzy", sagte ich dann, als ich an ihrem Schlüsselbein angekommen war und meinen Kopf wieder hob, um sie auf den Mund zu küssen.

Lizzy
Ich lächelte nur, als er schon wieder anfing, so ungemein charmant zu sein und schloss die Augen, als er meinen Hals küsste. Zu gerne hätte ich ihn gefragt, wie ernst er das alles meinte, was seiner Meinung nach aus uns werden sollte – aber ich wusste genau, dass er auf ein solches Gespräch nicht eingehen würde und schon gar nicht jetzt, also genoss ich einfach nur seine Küsse und versuchte – recht erfolgreich – alle anderen Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen. Spätestens, als er sein Shirt ausgezogen hatte, hatte denken sowieso nicht mehr oberste Priorität bei mir. Dennoch wurde mir ganz warm, als er sagte, mich vermisst zu haben. "Ich dich auch", flüsterte ich, ehe ich seinen Kuss erwiderte und die Hand, die bis eben noch in seinem Nacken gelegen hatte, auf seinen Rücken wandern ließ. Wen interessierte es denn auch noch, dass er mich vor ein paar Monaten so mies behandelt hatte...

Jimmy
Langsam fuhr ich mit meinem Finger ihre Lippen nach. "In diesem Zimmer habe ich dich noch nie besucht", stellte ich dann grinsend fest. Das Bett war aber genauso himmlisch weich wie in dem anderen Raum. Für mich hatte dieser noch den Vorteil, dass er deutlich näher an der Tür zur Dienstbotentreppe lag. Das Rausschleichen war somit viel leichter und sicherer. Ansonsten war es mir recht egal, wo wir uns trafen. Die Hauptsache war doch, dass sie mir verziehen hatte und ich wieder das Bett mit ihr teilen durfte. Also küsste ich sie wieder leidenschaftlich, denn für meinen Geschmack hatten wir jetzt genug geredet.

Lizzy
"Ein Glück, dass du nicht das falsche erwischt hast", grinste ich noch, ehe Jimmy mich wieder küsste. Vermutlich hatte er wieder seine Maximalanzahl an Worten pro Tag erreicht, aber wenn er mich küsste, war es mir fast egal, dass er so ungesprächig war. Also lächelte ich nur in unseren Kuss hinein und zog ihn, wenn das überhaupt möglich war, noch näher zu mir; mit der freien Hand bearbeitete ich wiedermal seine – sogenannte – Frisur. Es war erst kurz nach Mitternacht und somit hatten wir quasi noch die ganze Nacht vor uns. Und das einige Monate lang. So schnell waren meine Eltern, die sich bereits auf ihrem Schiff befanden, also aus meinen Gedanken verschwunden.

Jimmy
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch etwas Zeit hatte. Anders als sonst war ich immer nur kurz eingedöst. Auch jetzt schloss ich die Augen wieder und zog Lizzy, die ich noch in den Armen hielt, zu mir. Ihr Kopf lag auf meiner Brust und ich spürte ihren gleichmäßigen Atem. Wieder schlief ich nur kurz. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir seit so langer Zeit wieder eine Nacht zusammen verbrachten. Denn totmüde - wie ich es eigentlich nach einem Arbeitstag war - war ich im Moment kein Stück. Lächelnd strich ich durch Lizzys Haare. Es war wirklich mehr als die richtige Entscheidung gewesen, sie letztes Jahr auf dem Basar einfach so zu küssen und meinen Rausschmiss zu riskieren. No risk no fun. Und jetzt lag ich hier - fast ein Jahr nach diesem Tag - hier zum wiederholten Male in ihrem Bett. Wie hätte sie mir auch widerstehen sollen? "Aufstehen", ärgerte ich sie grinsend, als es fast wieder Zeit für mich war, in mein eigenes Bett unter dem Dach zu wandern.

Lizzy
Wie Jimmy döste auch ich nur und das nur kurz, aber es war mir einfach viel wichtiger, es zu genießen, dass ich hier in seinen Armen lag und, so pathetisch es auch klang, seinen Herzschlag hören konnte. Fürs Schlafen würde ich in meinem Leben ja noch mehr als genug Zeit haben. Als Jimmys Stimme mich wieder aus einem meiner kurzen Schläfchen holte, machte ich ein undefinierbares, missbilligendes Geräusch. Ich wollte nicht aufstehen und ich wollte auch nicht, dass Jimmy aufstand und in sein eigenes Zimmer ging. Besitzergreifend legte ich einen Arm über seinen Oberkörper. Ich hätte wirklich nichts dagegen, an jedem weiteren Tag meines Lebens so aufzuwachen.

Jimmy
Ich grinste, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Aber dass sie wach war, wusste ich. "Gut, dann sage ich Mr. Carson eben, das ich heute nicht arbeiten kann. Ich habe andere Dinge zu tun. Wichtigere Dinge. Schönere Dinge", meinte ich und küsste sie schließlich, auch wenn ihre Augen noch geschlossen waren. Das könnte sie wirklich gerne einmal probieren. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden, auch mal einen ganzen Tag ungestört mit ihr zu verbringen. Nach dem Kuss, ordnete ich meine doch arg zerzausten Haare wieder und sah seufzend auf die Uhr. Ich hatte wirklich keine Lust, Daisy gleich auf der Galerie zu begegnen. "Wir sehen uns heute Abend ja wieder. Das wirst du wohl schaffen", sagte ich dann. Mir gefiel es, dass sie mich anscheinend so sehr brauchte und bei sich haben wollte. Nur ungern rückte ich von ihr weg und stand auf, um meine Klamotten wieder anzuziehen.

Lizzy
Grinsend öffnete ich ein Auge. "Ich bin mir nicht sicher, wie viel Verständnis Mr. Carson für wichtigere, schönere Dinge hat, aber probieren kannst du es gerne", grinste ich und schloss das Auge wieder. Am liebsten hätte ich meine Siebensachen und Jimmy in einen Koffer gestopft und wäre einfach mit ihm verreist. Wir küssten uns noch ein Mal, ehe er leider endgültig aufstehen musste. Lächelnd schaute ich ihm beim Anziehen zu. "Jetzt wirst du vermutlich erstmal für längere Zeit mit wenig Schlaf auskommen müssen", merkte ich an, obwohl ich mir fast sicher war, dass er den gerne für wichtigere, schönere Dinge opfern würde. Außerdem hatten wir ja vorerst so viel Zeit, dass wir uns – rein schlaftechnisch – auch nicht jede Nacht sehen mussten.

Jimmy
"Du kannst es auch gerne probieren. Vielleicht hört er ja auf dich", sagte ich grinsend und stellte mir vor, wie Lizzy Mr. Carson ihre Meinung sagen würde. Dem Butler würde es sicher nicht gefallen. "Und keine Sorge. Ich bin jung und es gibt definitiv nachts besseres zu tun als zu schlafen" Ich zwinkerte ihr zu, bevor ich leise aus dem Zimmer ging und die Tür hinter mir schloss. In meinem Zimmer konnte ich erst nicht einschlafen, denn Lizzy hatte mich viel zu aufgedreht. Irgendwann holte die Müdigkeit mich dann aber ein und ich schlief so tief, dass ich den Wecker fast nicht hörte und erst richtig wach wurde, als ich mein Gesicht mit kaltem Wasser wusch.

Lizzy
Ich war zu müde und glücklich, um an diesem Morgen noch über irgendetwas nachzudenken außer darüber, wie wunderbar mein Bett nach Jimmy roch und dass ich ihn immer noch auf meiner Haut spüren konnte. Daher schaffte ich es zwar, mir schnell wieder mein Nachthemd anzuziehen, aber noch bevor ich es überhaupt geschafft hatte, in meinem Bett nach dem Haarband zu suchen, das meinen Zopf zusammengehalten hatte, war ich auch schon wieder eingeschlafen. Zum Glück hatte ich mit Charlotte keine Uhrzeit ausgemacht, wann sie mich wecken sollte, daher konnte ich erst einmal ausschlafen. Ganz wach war ich erst um halb zehn, läutete verschlafen und machte mir in den wenigen Minuten, die Charlotte brauchte, um auf mein Zimmer zu kommen, wieder einen Zopf – wenn auch einen sehr schlampigen. Beim Frühstück war wie zu erwarten kaum noch etwas los, nur Sybil war nett genug gewesen, auf mich zu warten und trank vermutlich gerade ihre zehnte Tasse Tee. "Guten Morgen", sagte ich mit einem breiten Lächeln im Gesicht und nahm mir nicht gerade wenig Rührei. Es war ja auch nur logisch, dass ich hungrig war.

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