#1051

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 18:00
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich wusste, dass Carson nicht gerade gern noch immer das Frühstück stehen ließ, wo es doch schon so spät war. Aber ich hatte darauf bestanden - schließlich wusste ich von Lizzys Hunger - und hatte mir immer wieder Tee nachschenken lassen, damit ich hier auf sie warten konnte. Mary war bei dem kalten, aber doch schönen Wetter draußen gleich heute zu Diamond gegangen. Ihr Angebot zu einem gemeinsamen Ausritt hatte ich abgelehnt, denn das würde ich ja heute mit Lizzy machen. Carson räusperte sich, als die Uhr zehn schlug und ich demonstrativ einfach weiter in meinem Buch las. Aber da kam auch schon Lizzy. Ich lächelte sie breit an, schloss mein Buch und wartete, bis sie mit einem vollen Teller neben mir saß. "Dein Bett scheint dir zu gefallen. Wo du doch so lange geschlafen hast" Ich grinste kurz, denn noch war Carson im Raum. Und wenn jemand alles ganz genau hörte, dann er. Wir könnten beim Ausritt noch genauer darüber reden. "Hattest du eine angenehme Nacht?" Lizzy würde ganz genau wissen, was ich damit meinte.

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#1052

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 18:05
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich war Sybil wirklich dankbar, dass sie auf mich gewartet hatte und das Thema vor Carson nicht allzu deutlich ansprach. "Sehr. Das Bett ist wirklich wunderbar", sagte ich und grinste, den Blick auf meinen vollen Teller gerichtet. "Wann machen wir unseren Ausritt, nach dem Lunch?", fragte ich, nachdem ich ein paar Minuten nur schweigend gegessen hatte, um die gähnende Leere in meinem Magen zu füllen. Ich freute mich wirklich aufs Reiten – das konnte ich zwar zuhause auch, aber in Downton und mit Sybil war es doch gleich nochmal schöner. Trotzdem verspürte ich einen leichten Stich beim Gedanken an zuhause. Woran ich nämlich vor ein paar Wochen überhaupt nicht gedacht hatte, war, dass ich meinen Geburtstag ohne meine Eltern würde feiern müssen.

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#1053

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 18:15
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Da ich mir schon gedacht habe, dass du an deinem ersten Tag ausschlafen würdest, habe ich Lynch gesagt, die Pferde für heute Nachmittag fertig zu machen", antwortete ich ihr lächelnd. Lizzy hätte mir doch wirklich leid getan, wenn sie an ihrem ersten Tag hier alleine hätte frühstücken müssen. Ich hoffte, dass sie ihre Eltern nicht allzu sehr vermissen würde. Es war sicher nicht leicht. Ich war noch nie allein von zuhause für längere Zeit weg gewesen. Einerseits würde es sicher aufregend sein - andererseits aber auch traurig. Deswegen hatte ich mir vorgenommen, möglichst viel mit Lizzy zu unternehmen. Passenderweise standen in der nächsten Zeit auch viele Veranstaltungen im Dorf an, sodass es nicht langweilig werden würde. "Ich hoffe, das Wetter hält sich bis dahin", fügte ich noch hinzu, während Lizzy weiterhin mit großem Appetit aß.

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#1054

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 18:31
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
"Gut mitgedacht", lächelte ich und aß mein Ei auf. Mir würde wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als mich während meines Aufenthalts so gut wie möglich abzulenken, damit ich gar keine Gelegenheit haben würde, meine Eltern zu vermissen. Die Ablenkung für nachts ist dir schon mal sicher. "Ich auch", entgegnete ich auf Sybils Kommentar zum Wetter, dem man um diese Jahreszeit in England noch nicht wirklich trauen konnte, und drehte mich zum Fenster um. Noch schien es freundlich und klar, wenn auch kalt zu sein. Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Lunch in der Bibliothek mit Lesen und Briefe schreiben. Nach dem Lunch gingen wir uns umziehen und trafen uns schließlich in der Eingangshalle wieder. Lächelnd ging ich auf Sybil zu – Pünktlichkeit war heute irgendwie nicht meine Stärke. "Das Wetter scheint uns wohlgesinnt zu sein", grinste ich, als wir zu den Ställen gehen. Die Sonne war noch immer nicht verschwunden.

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#1055

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 18:36
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Es dauerte gar nicht lang und schon war es Zeit für unseren Ausritt. Die Zeit verging wirklich schneller mit Lizzy - was wohl einfach daran lag, dass ich mich nicht langweilte. Umgezogen wartete ich in der Eingangshalle auf sie, bevor wir zusammen zu den Ställen gingen. "Zum Glück", meinte ich mit einem Blick auf den fast blauen Himmel. "Letzte Woche habe ich es gerade noch hierher geschafft, bevor es wirklich geschüttet hat" Lächelnd ging ich auf Diamond zu und saß schnell auf. Ich hatte Edith gefragt, ob sie auch mitkommen wollte - aber sie hatte abgelehnt. Es würde ja auch so noch viele andere Gelegenheiten zu einem gemeinsamen Ausritt geben. "Du bist wirklich zu einer perfekten Zeit gekommen. In den nächsten Wochen wird so viel los sein", fing ich an, als wir losritten und den Weg in Richtung des Sees einschlugen. "Dann wirst du Downton richtig kennenlernen"

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#1056

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 19:06
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Die Luft draußen war kühl, aber wunderbar klar und roch nach Downton und ich atmete erst einmal tief ein. "Ach, ein bisschen Regen bringt uns auch nicht um", sagte ich leichthin und machte mich mit dem Pferd, das man mir überreichte – laut Stallbursche ein Hengst namens Maxwell – bekannt. Eigentlich war ich nicht wild darauf, in einen Regenschauer zu geraten, aber nach der heutigen Nacht war ich so gut gelaunt, dass es meinetwegen hätte hageln können und es würde mir nicht das Lächeln aus dem Gesicht wischen. "Was wird denn los sein?", fragte ich neugierig, als wir in Richtung des Sees ritten und verkniff mir den unpassenden Kommentar, dass ich einiges von Downton schon mehr als gut kennengelernt hatte. "Es wird doch dieses Jahr auch einen Basar geben, oder?", fragte ich. Unglaublich, dass Jimmy und ich uns schon fast ein Jahr kennen.

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#1057

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 19:16
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Lizzys gute Laune war wirklich ansteckend. Ich hoffte, dass das auch anhalten würde und die beiden sich nicht wieder streiten würden. Denn jetzt war Lizzys Abreise erst in ferner Zukunft. "Natürlich wird es einen Basar geben. Dann ist noch die Blumenschau im Dorf ein wichtiger Termin - vor allem für Granny - und die Kirmes. Vielleicht veranstalten wir auch eine Gartenparty", zählte ich ihr lächelnd auf, während uns die Sonne ins Gesicht schien. "Du siehst also, es wird nicht langweilig werden. Wenn ich daran denke, wie lange die Vorbereitungen zum Basar letztes Jahr gedauert haben, wird es auch wieder anstrengend" Aber wenigstens war etwas zu tun. "Im Sommer werden wir dann nach London gehen, ins Grantham House im St. James's Square" Es würde sie sicher freuen zu hören, dass wir auch die Dienstboten - unter anderem Jimmy - mitnahmen. Aber vielleicht blieb sie auch gar nicht so lange hier, das wusste ja niemand.

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#1058

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 26.07.2017 19:24
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Eigentlich kamen mir diese fünf Ereignisse für eine unbestimmte Zeit recht wenig vor, aber die von Sybil angesprochenen Vorbereitungen mussten ja auch noch berücksichtigt werden und außerdem war es so nett von ihr, dass sie anscheinend auf keinen Fall wollte, dass ich mich langweilte oder Heimweh bekam. Allein das ließ mich mich schon besser fühlen und spätestens bei London hoffte ich sogar ein bisschen, dass ich bis dahin noch bei den Crawleys sein würde, denn ich war seit meinem letzten Besuch nicht mehr im Kino oder Theater gewesen. "Da steht mir ja einiges bevor", grinste ich und ließ meinen Blick über die weitläufige Landschaft schweifen. "Legen wir einen Galopp ein?", fragte ich, trieb Maxwell aber gleichzeitig an, sodass Sybil gar keine Wahl blieb, als es mir gleichzutun.

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#1059

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 28.07.2017 16:44
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich grinste Lizzy als Antwort nur an, aber das sah sie vermutlich gar nicht mehr, so schnell war sie von meiner Seite gewichen. Das ließ ich mir natürlich auch nicht lange bieten. Schon nach kurzer Zeit war ich wieder auf ihrer Höhe. Jetzt kam es mir zugute, dass ich so oft in den letzten Wochen reiten war. Vor allem mit Mary, die wirklich noch ein ganzes Stück besser war als ich. Bei ihrem ersten Ausritt hier - noch dazu auf einem fremden Pferd - wollte ich Lizzy aber nicht gleich die Strecke mit all den Sprüngen aufzwingen. "Wie wäre es, wenn wir in Richtung Dorf reiten?", fragte ich deswegen lächelnd, während uns beiden der Wind ins Gesicht blies und sich meine Frisur etwas löste. "Oder etwas den Hügel hinauf? Ich glaube, den Ausblick von dort oben kennst du noch nicht"

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#1060

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 01.09.2017 16:56
von Mü~ • 1.639 Beiträge

[...]

Lizzy
Ich war schon lange nicht mehr so müde gewesen wie an diesem Morgen. Als Charlotte mich weckte und ich mich schwerfällig aus meinem warmen Bett quälte, war Jimmy erst seit eineinhalb Stunden weg – jetzt konnte ich nur zu gut nachvollziehen, wie es ihm jeden Morgen ging. Aber es hatte völlig außer Frage gestanden, dass er sich auch diese Nacht in mein Zimmer schleichen würde, immerhin lag nun eine einwöchige Trennung vor uns.
Erst beim Frühstück, nach zwei Tassen Kaffee, war ich halbwegs wach und langsam realisierte ich auch, dass ich mich, trotz der Müdigkeit, eigentlich auf unsere Reise freute, denn ich war noch nie in Schottland gewesen und froh, ein paar Tage aus Downton rauszukommen. Nicht, dass es mir hier nicht gefiel – mittlerweile dachte ich auch schon viel weniger an meine Eltern, was hauptsächlich Jimmy und Sybil zu verdanken war –, aber gegen Abwechslung und Aufregung hatte ich natürlich trotzdem nichts. Nach dem Frühstück verteilten wir uns auf zwei Autos, die uns zum Bahnhof fuhren. Ich teilte mir ein Abteil mit Sybil und Edith; Mary hatte es zum Glück vorgezogen, mit ihren Eltern und Edward Armstrong, der uns begleitete, zu fahren. "Wart ihr schonmal in Schottland?", fragte ich an die beiden gewandt, als der Zug anfuhr – obwohl ich mir sicher war, die Antwort schon zu kennen.

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#1061

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.09.2017 13:43
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Lizzys Freude über die einwöchige Fahrt nach Schottland war wirklich ansteckend gewesen. Nicht, dass ich mich nicht auch freute. Nach dem scheinbar endlosen Winter kam mir Downton Abbey immer bedrückender vor. Schottland mit der atemberaubenden Landschaft, den hohen Bergen und tiefen Seen war da eine wunderbare Möglichkeit, ein wenig durchzuatmen. Ich fand es mehr als nett von Lord Redvers, uns alle einzuladen. Zwar waren er und Papa langjährige Freunde, eine Einladung nach Campbelton Castle aber neu. "Wir sind fast jedes Jahr einmal in Schottland. Der Marquess of Flintshire ist Papas Cousin, also sind wir dort regelmäßig", beantwortete ich Lizzys Frage lächelnd. Ich wusste, dass sie noch nie weiter im Nord gewesen war als Yorkshire, was alles noch einmal aufregender für sie machte und mich gleich mit ansteckte. "Dir wird es dort gefallen", fügte ich dann noch hinzu. Lizzys Gesellschaft war in den letzten Wochen ein wirklicher Segen gewesen. Ohne meine Ausflüge in die Politik und nach Ripon konnte mir furchtbar langweilig werden. Dank meiner Freundin hatten wir viel unternommen und auch Streits zwischen Mary und Edith waren seltener geworden - was vor allem daran lag, dass Mary Lizzys Gesellschaft so gut es ging mied und Edith im Gegensatz dazu mit Lizzys gut klarkam. Lächelnd betrachtete ich die vorbeiziehende Landschaft draußen und konnte es kaum abwarten, eine ganze Woche lang woanders zu verbringen.

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#1062

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 05.09.2017 17:32
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Natürlich waren die Crawleys auch regelmäßig in Schottland. Ich kam mir mehr denn je wie ein Landei vor, lächelte aber breit, weil Sybil sich so sicher war, dass es mir gefallen würde. Gut genug um das zu beurteilen kannte sie mich ja mittlerweile. Und sie sollte Recht behalten – schon die Zugfahrt war wahnsinnig schön. Die Landschaft wurde immer rauer und hügeliger und ich konnte den Blick kaum vom Fenster abwenden. Wahrscheinlich sah ich aus wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal mit dem Zug fuhr, aber es war mir egal. In Campbelton angekommen, wurden wir von zwei Autos von Lord Redvers abgeholt und fuhren zu Campbelton Castle. Als das Schloss aus der Ferne langsam sichtbar wurde, fühlte ich mich wieder wie in dem Moment, als ich zum ersten Mal die Auffahrt zu Downton Abbey herauf gefahren war – beeindruckt und ehrfürchtig. Campbelton Castle war zwar mit Downton Abbey nicht zu vergleichen, aber auf seine eigene Art wunderschön; es hatte eine Unmenge an kleinen Türmen und wirkte viel älter und rustikaler. "Das macht Downton Abbey definitiv Konkurrenz, vielleicht will ich ja lieber hier bleiben?", sagte ich grinsend an Sybil und Edith gewandt, ehe das Auto vor der Eingangstür hielt. Die Familie Redvers stand schon höflich lächelnd davor. Als wir ausgestiegen waren und einige Diener herbeigelaufen kamen, um sich um unser Gepäck zu kümmern, begrüßten sie die Crawleys herzlich, und mir wurde wieder schmerzlich bewusst, dass ich völlig alleine hier war, inmitten von zwei Familien.

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#1063

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 05.09.2017 20:30
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
"Brauchst du etwa schon eine Auszeit von uns?", ärgerte ich Lizzy ein wenig und lächelte sie an, denn natürlich hatte auch Campbelton Castle seine Reize. Es war um einiges älter als Downton Abbey, aber vor allem im Winter ziemlich ungemütlich wie ich von Lady Redvers gehört hatte. Deswegen nutzten sie es fast nur im Frühling und Sommer. Wir waren die ersten Gäste für dieses Jahr. Papa war sofort in ein Gespräch mit Lord Redvers vertieft, während Lady Redvers Mama begrüßte. Als Papa uns angekündigt hatte, von Lord Redvers eingeladen worden zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er die ganze Familie meinte. Wahrscheinlich wollten sie sich für die vielen Aufenthalte im letzten Jahr auf Downton revanchieren. Mir sollte es recht sein, auch wenn ich bisher nur wenig mit Henry oder seinen Eltern gesprochen hatte. Da wir im zweiten Auto gesessen hatten - Mary war wieder mit Mama, Papa und Edward Armstrong in ein Auto gestiegen - wurden wir auch als letztes begrüßt. Ich sah lächelnd nach oben zu den vielen Türmen und lächelte breit.

Lady Mary
Campbelton Castle war genauso, wie ich es mir vorgestellt und wie Henry es mir oft beschrieben hatte. Irgendwie passte es zu ihm. Ein alter Landsitz einer alten Familie. Ich lächelte ihn an, als ich aus dem Auto stieg. Wie immer begrüßte er mich gekonnt und mit perfekten Manieren. Ich hatte ihn nun schon länger nicht mehr gesehen. Nur kurz huschte ein Schatten über sein Gesicht, als Edward Armstrong aus dem Auto stieg. Ich wusste nichts genaueres zu dem Zwist, der zwischen ihnen entstanden war und hatte auch nicht danach gefragt. Irgendwie gefiel es mir nämlich auch, dass ich der Grund dafür war, dass diese beiden Männer nicht mehr so gut miteinander auskamen.
Ich sah kurz über die Schulter zu Edward, für den es keinen Ausweg gab, als auch Henry zu begrüßen, wie alle anderen. Sie schüttelten sich zwar die Hand, ihre Mienen blieben aber unergründlich. "Ich hoffe, du wirst mir nicht jeden einzelnen dieser Türme und Burgmauern zeigen wollen - ansonsten werden wir in dieser einen Woche ja nie fertig", sagte ich Henry dann mit einem breiten Lächeln. Ich konnte nicht anders, als mit ihm zu spielen.
Zuerst war ich dagegen gewesen, dass ausgerechnet wir Edward mit nach Campelton nehmen würden. Denn auch wenn wieder einige Wochen vergangen waren, hatte ich keine Ahnung wie meine Gefühle einem dieser beiden Männer gegenüber aussahen. Auch jetzt, wo ich nur wenige Meter zwischen ihnen stand, war ich einfach nur unentschlossen, was ich fühlte. Ich wusste, dass auch Edward nur ungern hierher kam - anscheinend hatte die Beziehung zu Henry wirklich einen ordentlichen Knacks bekommen, sodass sie nicht mehr miteinander redeten. Aber es hatte keinen Ausweg gegeben, denn auch er war von Lord Redvers eingeladen worden, der anscheinend keine Ahnung hatte, dass sein Sohn Edward lieber aus dem Weg ging. Und genau deswegen steckte ich hier in dieser unangenehmen Situation zwischen zwei Konkurrenten.
Ich überließ die beiden ihren Gedanken und folgte Mama in die riesige Eingangshalle.

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#1064

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 05.09.2017 20:42
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edward
Ich hatte eine Weile überlegen müssen, ob ich wirklich mit Mary und Henry eine Woche lang in einem alten, kalten Schloss festsitzen wollte, aber letztendlich hatte meine Neugier gesiegt. Ich war noch nie in Schottland gewesen und genauso wenig hatte ich einen guten Grund gehabt, Mary abzusagen. Ich wollte ja eigentlich auch Zeit mit ihr verbringen – wären da nicht ihre Stimmungsschwankungen und mein ehemals bester Freund. Aber wenn ich einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen wollte, einen besseren als Henry, durfte ich mir auf keinen Fall anmerken lassen, wie viel mir ihre Launen ausmachten und nicht beleidigt sein, wenn sie sich so widersprüchlich mir gegenüber verhielt. Vielleicht war es für eine Frau ihrer Stellung ja auch schwieriger, einem Mann zu vertrauen; ich konnte ja nicht nachvollziehen, wie es war, eine steinreiche Familie zu haben. Auf der Zugfahrt unterhielten wir uns blendend, erst bei der Ankunft am Schloss, wo uns Henry und seine Eltern schon erwarteten, hatte ich plötzlich einen Kloß im Hals. Ich begrüßte Lord und Lady Redvers wie immer, schüttelte Henry lächelnd die Hand und folgte dann den anderen in die Bibliothek, wo wir erst einmal Tee trinken wollten. Auf keinen Fall wollte ich einen riesen Streit mit Henry, wenn wir uns im selben Haus befanden. Ich würde ihm einfach so gut wie möglich aus dem Weg gehen.

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#1065

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 05.09.2017 20:52
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Nachdem wir unseren Mantel und den Hut abgenommen hatten, führte uns Lord Redvers in einen ganz in roten Tönen gehaltenen Salon, der wirklich gemütlich war. Auch wenn die Fahrt nicht so lang gewesen war - Campbelton lag eher im Süden von Schottland und daher noch gut von Yorkshire zu erreichen - freute ich mich, mich mit einer Tasse Tee auf eines der weichen Sofas zu setzen. Sybil, Edith und Elizabeth saßen wie schon so oft auf Downton zusammen und bewunderten den Raum. Zu mir setzte sich dagegen gleich Henry und ich meinte, dass auch Edward überlegte, ob er es wagen sollte und sich direkt seinem ehemaligen besten Freund gegenüber setzen sollte. Lächelnd trank ich einen Schluck, während ich mir meiner Macht über die beiden bewusst wurde. "Ich werde dir nur eine Führung geben, wenn du wirklich willst", griff Henry das Thema auf, das ich draußen angeschnitten hatte und ich lächelte. "Es wäre mir ein großes Vergnügen. Solange du mich nicht ununterbrochen mit Jahreszahlen langweilst", antwortete ich ihm und meinte es wirklich so. Ich hatte ihn zwar lange nicht gesehen, aber wir schrieben noch immer Briefe. Henry vergab wirklich schnell und vergaß anscheinend gern, wie gut ich mich mit Edward verstand. Lächelnd wandte ich mich Edward zu, der unentschlossen neben einem der Fenster stand. "Warst du schon einmal hier?", fragte ich ihn, sodass er nicht anders konnte, als sich unserer Unterhaltung anzuschließen.

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