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Lady Sybil
Es beruhigte mich, dass es nicht perfekt aussehen musste. Ich strich den Tag möglichst glatt überall hin, wartete auf Kommentare von Mrs. Patmore - die zum Glück ausblieben - und war nach einiger Zeit endlich fertig. In den Schüsseln war keine Creme mehr vorhanden und meine Sorge, dass der Kuchen schief werden würde, hatten sich auch nicht bewahrheitet. Stolz betrachtete ich mein Werk. Natürlich war es noch nicht fertig. Daisy hatte schon alles zurechtgelegt, um den Kuchen zu verzieren. "Was würdest du jetzt machen?", fragte ich sie, während Mrs. Patmore sich abwandte, um das Dinner vorzubereiten, so wie es aussah. Ich würde den beiden nachher über alles danken, da sie so viel Zeit für mich geopfert hatten, wenn sie sowieso schon so viel zu tun hatten. Außerdem fand ich es schön, mit Daisy allein zu arbeiten. Ich glaubte, dass sie manchmal ganz schön unter Mrs. Patmore zu leiden hatte. Ein bißchen Aufmerksamkeit von mir würde sie da sicher aufheitern. "Wirst du dir morgen auf den Basar ansehen, Daisy?"
Lady Mary
Ich ließ mir von Thomas eine weitere Tasse Tee einschenken und hörte den Gesprächen über den Basar nur mit halbem Ohr zu. Hoffentlich würde Carson bald den Gong schlagen, damit wir uns für das Dinner umziehen konnten. "Langsam mache ich mich wirklich Sorgen um Sybil. Sonst sagt sie immer Bescheid, wenn sie das Haus verlässt", hörte ich Mama meine Gedanken unterbrechen. "Thomas? Wissen Sie etwas über den Verbleib von Lady Sybil?" Auch ich sah jetzt Thomas an, denn es sah meiner kleinen Schwester nicht ähnlich, einfach so zu verschwinden. Erst jetzt fragte ich mich, wo auch Edith steckte.
Jimmy
Ich hielt meinen Posten neben dem Tee und Gebäck. Bisher war alles glatt gelaufen, den Weg zurück hatte ich auch pünktlich gefunden. Jetzt, wo Lady Grantham Thomas direkt angesprochen hatte, sah ich zu ihm. Ich hatte so eine Ahnung wo Lady Sybil steckte, hatte ich sie doch vor meinem Gang ins Dorf bei Mrs. Patmore in der Küche gesehen. Musste ich das jetzt sagen? Ich war nicht dumm, wahrscheinlich wollte die Lady dort nicht entdeckt werden. Ich starrte weiter auf Thomas.

Daisy
Ich betrachtete die Nüsse, Himbeeren und Rosinen, die ich zum Verzieren bereit gestellt hatte und schob die Schüsseln neben die Kuchenform. "Das hier können wir verwenden, Mylady", erklärte ich, "und außerdem könnte ich noch Sahne schlagen. – Oder Ihr natürlich!" Ich betrachtete den Kuchen eine Weile nachdenklich, und schloss kurz die Augen, bis ich ein Muster aus Nüssen, Rosinen und Sahne vor Augen hatte. "Habt Ihr eine Idee, Mylady? Ansonsten könnt Ihr schon mal ab hier", ich zeigte ihr eine Stelle etwa zwei Zentimeter vom Kuchenrand entfernt, "einen Kreis aus Mandeln legen." Während wir den Kuchen verzierten, fragte sie mich nach dem Basar. "Ich werde Tee kochen und einschenken müssen, aber wenn Mrs. Patmore mir ein paar Minuten frei gibt, sehe ich mir den Basar auf jeden Fall an!" Ich erwähnte nicht, für wie unwahrscheinlich ich das hielt.
Thomas
Da wusste ich allerdings etwas. Lady Sybil war mir vorhin begegnet, als sie offensichtlich in die Küche geeilt war. Kein wirklich passender Platz für sie. Die Frage war nur: Wenn ihre Familie nichts davon wusste, sollte ich es ihnen dann sagen? Eigentlich mochte ich Lady Sybil, sie war definitiv das netteste Mitglied der Familie. Einen Moment fragte ich mich, ob es wohl besser wäre, in Lady Granthams oder Lady Sybils Schuld zu stehen, entschied mich aber schließlich dafür, nichts von Lady Sybils offensichtlichem Geheimnis zu verraten. "Vor ein paar Stunden habe ich sie auf dem Weg in die Küche gesehen", soviel zur Wahrheit, so musste ich wenigstens nicht ganz lügen, "sie wollte, soweit ich das mitbekommen habe, etwas mit Mrs. Patmore wegen des Basars besprechen." Und warum ist sie dann immer noch zurück, Idiot? Weil Mrs. Patmore sie zum Dinner verarbeitet hat? "Äh, außerdem habe ich gesehen, wie Mrs. Patmore ihr eine Kopfschmerztablette gegeben hat. Vermutlich geht es ihr nicht gut und sie ist deshalb nicht zum Tee erschienen." Sehr gewagt, hoffentlich weiß Lady Sybil das zu schätzen. Und hoffentlich würde ich das hier nicht bereuen.

Lady Sybil
Ich war begeistert von Daisys Ideen. Die Kuchen, die wir sonst oben serviert bekamen, sahen mitunter aus wie kleine Kunstwerke. Ich als blutige Anfängerin würde das auf keinen Fall hinbekommen und war ziemlich planlos. Umso dankbarer war ich, als Daisy mir einen Vorschlag machte, den ich nur zu gern in die Tat umsetzte. Ich nahm die Mandeln und fing an. "Es wäre zu schade, wenn du nichts vom Basar sieht. Naja, auch wenn es jedes Jahr das gleiche ist", redete ich weiter mit Daisy, sah aber nicht von meiner Arbeit auf. "Trotzdem ist es immer schön, wenn so viele Menschen zu uns kommen und Spaß haben"
Jimmy
Ganz ehrlich, das hätte ich von Thomas nicht erwartet. Anscheinend wusste er genauso gut wie ich, wo Lady Sybil steckte. Ich verkniff mir ein Lächeln und blieb weiter neben dem Tee stehen. Lady Grantham schien einen Moment zu überlegen, bevor sie sich mit einem "Danke, Thomas" wieder den anderen zuwandte. Wenn sie es komisch fand, ihre jüngste Tochter in der Küche zu sehen, so zeigte sie es gekonnt nicht. Ich suchte Thomas Blick, anscheinend hatte ich ihn falsch eingeschätzt.

Daisy
Ich unterhielt mich weiter mit Lady Sybil über den Basar, schlug nebenbei Sahne und gab ihr immer wieder kurz Anweisungen, wie der Kuchen verziert werden musste. Ziemlich verrückt, dass ihr das Küchenmädchen sagt, was sie tun soll... "Er ist aber auch jedes Jahr gleich schön, Mylady!" Auch wenn ich nie so viel vom Basar zu sehen bekam, war die Stimmung dort immer einmalig und es war wirklich schön, wie die Familie, die Dienstboten und Dorfbewohner zusammenkamen.
Thomas
Ich fing Jimmys Blick auf. So überrascht, wie er aussah, hatte er mich wohl ganz anders eingeschätzt. Ich war mir nicht sicher, wie ich das fand und nickte erst Lady Grantham, dann ihm kurz zu. Zumindest etwas Gutes schien meine kleine Lüge also gehabt zu haben.

Lady Sybil
Lächelnd betrachtete ich nach einer Weile den Kuchen. Mit der Verzierung war ich mehr als zufrieden, Daisys Sahne hatte alles noch gleich viel schöner gemacht. Auch Mrs. Patmore machte jetzt eine kurze Pause von den Vorbereitungen für das Dinner, um mein Werk zu begutachten. "Für das erste Mal wirklich gut, mylady!", lobte sie mich, was mein Lächeln nur noch breiter machte. Dass sie es nur aus Höflichkeit sagte, weil mein Vater sie angestellt hatte, kam mir gar nicht in den Sinn. "Ich kann euch beiden gar nicht genug danken!", sagte ich dann zu meinen beiden Helfern oder besser gesagt Lehrern. "Ohne euch hätte ich das nie im Leben geschafft!" Von oben hörte man den Gong als Zeichen, sich zum Essen umzuziehen. Sofort hörte man aus dem Dienstbotezimmer das Rücken von Stühlen, Schritte und Stimmen. Ich dagegen blieb wo ich war und sah auf meinen Kuchen.
Charlotte
Mit dem Gong im Hintergrund ging ich die Treppe hoch in Miss Allens Zimmer, um ihr in ihr Abendkleid zu helfen. Mittlerweile war ich nicht mehr so nervös, da sie sehr nett und unkompliziert war. Ich legte ihr Kleid heraus und wartete dann. Schmuck trug sie wenn nur sehr wenig, also hatte ich damit erst einmal nichts zu tun. Ich strich über das schwarze Kleid mit der weißen Schürze, das ich immer am Nachmittag und Abend trug.

Daisy
Nach über zwei Stunden waren wir endlich fertig mit dem Kuchen. Ich war fast ein bisschen traurig, denn es hatte wirklich Spaß gemacht, mit Lady Sybil zu backen und so schnell würde es ja keinen Backwettbewerb mehr geben. "Ja, das habt Ihr wirklich toll gemacht!", stimmte ich Mrs. Patmores Lob zu. Als wir den Gong hörten, schaute Lady Sybil noch immer verzückt ihren Kuchen an. Mrs. Patmore und ich warfen uns einen Blick zu. "Ihr solltet jetzt nach oben gehen, Mylady", sagte ich vorsichtig. "Den Kuchen werden wir bis morgen kühlstellen, und dann könnt Ihr ihn abholen, wenn Ihr ihn für den Wettbewerb braucht!" Ich wollte sie auf keinen Fall loswerden, aber es waren noch einige Dinge für das Dinner zu erledigen.
Lizzy
Als der Gong mich endlich erlöste, ging ich nach oben in mein Zimmer. Ich hatte mich seit meiner Ankunft hier schon öfter umgezogen als ich es zuhause in ein paar Tagen tat, aber wenigstens konnte ich hoffentlich ein paar Worte mit Charlotte austauschen. Der Gedanke erinnerte mich daran, dass ich auch noch die Dienstboten unten hatte besuchen wollen. Ich war wirklich neugierig, wie sie in einem so großen Haus lebten. Oben angekommen begrüßte ich Charlotte, die schon in meinem Zimmer wartete, fröhlich und ließ mir von ihr in mein Abendkleid helfen. Heute war endlich das rote Kleid dran, Mama würde sich freuen.

Lady Sybil
"Ja, das sollte ich wirklich", stimmte ich Daisy zu. Allzu lange wollte ich oben auch nicht fehlen. Also lächelte ich die beiden breit an. "Danke, nochmal" Eilig verließ ich die Küche und lief die Treppe hoch bis in den ersten Stock. Niemand sollte mich so sehen, denn ich spürte den Teig in meinen Haaren und einige Flecken auf dem Kleid. Unauffällig und ohne gesehen zu werden, schaffte ich es in mein Zimmer. Ich fing an mir die Reste des Nachmittags aus den Haaren zu ziehen, während ich auf Anna wartete. Als sie schließlich kam, sah ich einigermaßen normal aus. Ich wählte ein türkises Kleid und eine schlichte Frisur. Nicht einmal Anna erzählte ich von meinem Kuchen, auch wenn ich vor ihr sonst keine Geheimnisse hatte. Sie lächelte mich nur wissend an, hatte sie mich doch in der Küche gesehen. Auch das dreckige Kleid nahm sie ohne Kommentar entgegen, wofür ich ihr wirklich dankbar war. Mit einem Lächeln auf den Lippen und bester Laune wegen dem gelungenen Nachmittag machte ich mich auf in den Salon.
Charlotte
Das Kleid, das Miss Allen heute wählte, hatte schon mehr Ähnlichkeit mit denen der jungen Ladies. Ich fasste es vorsichtig an und half ihr hinein. "Euer Kleid ist wirklich wunderschön, Miss", machte ich ihr dann ein Kompliment und lächelte. Ich stellte mir vor wie es wäre, so eines zu tragen. Sicher würde mich niemand wiedererkennen. Und sicher würde ich nicht hineinpassen. Ich hatte nämlich durch die Arbeit einige Muskeln, die das Kleid sicher nicht besser aussehen lassen würden.

Daisy
"Sehr gerne, mylady!", rief ich Lady Sybil noch nach und stellte dann vorsichtig den Kuchen weg. Er war wirklich toll geworden und ich hoffte, dass ihm bis morgen nichts passieren würde. Das wäre zu ärgerlich. Dann hörte ich Mrs. Patmore schimpfen und eilte ihr schnell zu Hilfe, denn der Kuchen wäre schnell vergessen, wenn die Familie nachher keine Vorspeise hätte.
Lizzy
"Danke Charlotte", strahlte ich, als sie mir ein Kompliment zu meinem Kleid machte. "Ich werde mich wahrscheinlich komplett verkleidet fühlen, aber... wenigstens passe ich optisch mal ins Bild", lächelte ich. Der Rest war schnell gemacht; Charlotte wusste mittlerweile, wie sie mit meinen Haaren umgehen musste und weiteren Schmuck als die Ohrringe, die ich schon trug, brauchte und wollte ich nicht. Schließlich verabschiedete ich mich – wenn auch ungern – wieder von ihr und ging in den Salon. Die Tage hier schienen wirklich immer gleich auszusehen.

Lady Sybil
Lächeln setzte ich mich zu Mama, die mich mit großen und auch mitleidigen Augen ansah. "Fühlst du dich besser, Sybil? Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, als du nicht zum Tee gekommen bist. Sind deine Kopfschmerzen vorüber?", fragte Mama und überraschte mich damit vollkommen. Wer auch immer es gewesen war, hatte mich gedeckt. "Oh ja, ich musste mich einfach nur ausruhen", antwortete ich schnell. "Es tut mir leid, dass ich mich nicht persönlich entschuldigen konnte" Für die Überraschung morgen fiel mir das Lügen fast schon ein wenig zu leicht, schließlich mochte ich es sonst ganz und gar nicht. "Keine Sorge, das hat Thomas für dich übernommen", sagte Mama und löste damit das Rätsel. Ich sah Thomas an und lächelte ihm verschwörerisch zu. Ich würde ihm auf jeden Fall noch persönlich danken.

Thomas
Ich fing Lady Sybils Blick auf und lächelte fast unmerklich zurück. Das war ja wirklich nicht schlecht gelaufen, mit Lady Sybil hatte ich mich nun gutgestellt und im besten Falle auch noch mit ihrer Mutter. Mich interessierte natürlich, was sie in der Küche wirklich gemacht hatte, und ich musste mich zusammenreißen, um keine Nachforschungen anzustellen. Abgesehen davon, dass Lady Sybil es einfach nicht verdient hatte, wollte ich so wenig Unfug wie möglich treiben, während Jimmy hier war. Er sollte mich nicht für einen schlechten Menschen halten... zumindest nicht aus diesem Grund.

Lady Mary
Auf dem Weg die Treppe hinunter zog ich mir die langen Samthandschuhe über. Nach dem Tee in der Bibliothek hatte ich ein langes Bad genommen und danach Briefe beantwortet. Jetzt im Salon stellte ich erfreut fest, dass Sybil wieder aufgetaucht war. Und, dass die Allens noch nicht da waren. Nur noch zwei Tage redete ich mir ein. Lächelnd setzte ich mich zu meiner Mutter und meiner Schwester. Natürlich fragte ich, wo Sybil gesteckt hatte. "Schön, dass es dir wieder besser geht", sagte ich sofort zu ihr, als sie von Kopfschmerzen berichtete. Sybil würde wieder Frieden in die Runde bringen. Da sie sich außerdem gut mit Elizabeth verstand, war ich mehr als dankbar, dass sie sich mit ihr unterhielt und sie mir so vom Leib hielt.

Lizzy
Wie fast immer verschlechterte meine Laune sich drastisch, als ich im Salon Mary sah. Konnte sie nicht an einer schlimmen Grippe erkranken und bis zu meiner Abreise im Bett liegen? Wenigstens war auch Sybil wieder da. Ich setzt mich zu ihr und fragte sie direkt danach, ob vorhin alles in Ordnung gewesen sei. Dass Mary auch dabei saß, ignorierte ich, auch wenn ich auf eine komische Art direkt Lust hatte, eine Diskussion anzufangen. Ich fühlte mich irgendwie intelligenter als sie und hatte das Gefühl, wie beim letzten Mal nur als Sieger daraus hervorgehen zu können.
Lady Edith
Ich hatte fast den ganzen restlichen Tag Kopfschmerzen gehabt und war die meiste Zeit auf meinem Zimmer gewesen. Jemanden reden zu hören, hätte ich vermutlich nicht ertragen. Allerdings hatte ich auch Zeit gehabt, über den Basar morgen und somit das Zusammentreffen mit Henry Redvers nachzudenken. Nachdem mein Kopf sich nicht mehr anfühlte, als würde er gleich platzen, läutete ich vor dem Dinner Anna zu mir herauf. Kurz darauf betrat ich völlig ohne Hunger den Salon. Vermutlich musste ich mich jetzt auf ein paar Fragen gefasst machen.

Lady Sybil
Lächelnd wandte ich mich Lizzy zu. "Natürlich ist und war alles in Ordnung. Ich hatte nur Kopfschmerzen und wollte mich ausruhen" So langsam kam mir die Lüge flüssig über die Lippen, denn auch Lizzy würde ich nichts von meinem Kuchenplan erzählen. So nett sie auch zu mir war und so zukunftsgewandt ihre Art war. Das musste das Geheimnis von Mrs. Patmore, Daisy und mir bleiben. "Was hast du den Nachmittag über gemacht?", fragte ich sie direkt im Anschluss, um ein neues Thema anzufangen. Morgen würde sich ja alles auflösen. Bis dahin konnte ich es gar nicht abwarten.
Lady Mary
Erst Elizabeth und dann Edith. Zum Glück war auch Papa da, mit dem ich reden konnte. "Edith, geht es dir auch besser?", hörte ich Mama da besorgt fragen, als sich ihre mittlere Tochter setzte. Ich sah kurz zu Edith herüber und wartete auf ihre Antwort. Vielleicht sollte ich mich auch die restliche Zeit des Besuchs der Allens mit Kopfschmerzen in mein Zimmer zurückziehen. Scheinbar klappte das ja problemlos, hatte ich Sybil und Edith doch den ganzen Nachmittag nicht gesehen.

Lizzy
"Ich war in der Bibliothek und habe gelesen. Und mich sehr nett unterhalten. Nicht wahr, Mary?" Ich konnte es einfach nicht lassen. Eigentlich wollte ich hier vor Sybil keinen Streit provozieren, sie musste es schon schlimm genug finden, ständig zwischen Mary und Edith schlichten zu müssen. Aber bei Menschen wie Mary fiel es mir schwer, den Mund zu halten.
Lady Edith
Mir entging nicht, wie Mary den Kopf zu uns drehte, als Mama mich fragte, ob es mir besser ginge. "Ja, etwas", antwortete ich kurz. Mary sah schon wieder aus, als hätte man verkündet, dass es in Zukunft auf Downton Abbey nur noch Kohlsuppe zu essen geben würde. Ich musste Henry morgen auf jeden Fall irgendwie zeigen, wer sie wirklich war. Nur wie? Ich dachte so angestrengt nach, dass ich Angst hatte, man könnte es mir ansehen.

Lady Mary
Ich beantwortete Elizabeths Frage nur mit einem kurzen Blick und wandte mich dann wieder Papa zu. Konnte sie mich einfach nicht in Ruhe lassen? In der Hinsicht benahm sich Elizabeth wie ein kleines Kind. Kurz nach den Allens betrat auch Carson den Salon. "Dinner ist fertig!", verkündete Mama deshalb und wir alle folgten ihr in den Speisesaal. Ich setzte meine Unterhaltung mit Papa fort, der allerdings auch Mr. Allen gerecht werden musste. Ich setzte mich auf meinen Platz, ließ mir Wein einschenken und trank gleich einen Schluck. Hoffentlich würde Henry mit seinen Eltern morgen zum Dinner bleiben. Mit den Gedanken an den morgigen Tag brachte ich den ersten Gang hinter mir.
Lady Sybil
"Du liest sehr viel, nicht wahr?", fragte ich Lizzy auf dem in den Speisesaal. Wieder lächelte ich Thomas an, denn ich hatte noch keine Gelegenheit, ihm persönlich für seine Verschwiegenheit zu danken. Während des Essens musste ich daran denken, wie viel Arbeit es für Daisy und Mrs. Patmore jedes Mal bedeutete. Es schmeckte mir gleich besser. Der Nachmittag heute würde mir sehr lange in Erinnerung bleiben, hatte ich doch das erste Mal etwas getan, das noch niemand aus meiner Familie gemacht hatte. Auch die eigentliche Arbeit hatte mir Spaß gemacht. Es tat gut, mit den Händen zu arbeiten und am Ende des Tages sein Werk zu sehen.

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