#1171

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 18:25
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Ich hatte es gerade noch pünktlich zum Dinner geschafft, bei dem mir vor allem Papa immer wieder kritische Blicke zugeworfen hatte. Letztendlich war es darauf hinausgelaufen, dass ich ihm und Mama deutlich gesagt hatte, dass sogar Dr. Clarkson es für eine gute Idee gehalten hatte und Thomas wirklich keine anspruchsvolle Pflege benötigte. Ich hatte so lange argumentiert, bis ihnen nichts mehr eingefallen war. Jetzt konnte wenn dann nur noch Granny versuchen, es mir auszureden. Als ich endlich neben Lizzy auf dem Sofa saß und einen Kaffee in der Hand hielt, konnte ich entspannen. "Es tut mir leid, dass ich heute Nachmittag so kurz angebunden war", fing ich an und lächelte sie entschuldigend an. "Ich war fast den ganzen Nachmittag bei Thomas und danach im Hospital" Und das merkte ich jetzt - hoffentlich würde ich nicht gleich im sitzen einschlafen. Ich trank einen Schluck und lächelte Lizzy weiter an. Ihre Blicke zu Jimmy hinüber hatte ich beim Dinner nur zu gut gesehen. "Ja, ich war heute schrecklich beschäftigt - und du wirst heute Nacht schrecklich beschäftigt sein" Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

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#1172

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 18:30
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Zum Glück war Sybil kein bisschen sauer. "Es macht dir wirklich Spaß, dich um ihn zu kümmern, oder?", lächelte ich. Nur schade, dass Thomas nicht ewig Pflege brauchen und Sybil dann wieder weniger zu tun haben würde. Ich nahm ebenfalls einen Schluck Kaffee und schaute aus dem Augenwinkel zu Jimmy. "Davon gehe ich aus", murmelte ich und grinste ebenfalls kurz. Vielleicht würde ich es ja doch schaffen, wenigstens ein kurzes Gespräch mit ihm zu führen – obwohl ich eigentlich selbst nicht mal wusste, was ich sagen wollte. "Warum haben deine Eltern bloß so ein großes Problem damit, wenn du wieder als Krankenschwester arbeitest?", fragte ich nach einer Weile, in der wir schweigend unseren Kaffee getrunken hatten, denn Roberts Blicke in ihre Richtung, während er mit Cora redete, waren mir nicht entgangen. "Es ist ja nicht mal für längere Zeit..."

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#1173

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 18:39
von Rikki • 1.675 Beiträge

Sybil
Müde rieb ich mir die Augen, bevor ich Lizzy wieder ansah. "Ja, das macht es mir wirklich", antwortete ich ihr. Es war mehr als Spaß. Wenn ich arbeitete und mich um andere kümmerte, dann tat ich das, was ich wirklich war. Mein Leben hier im Salon war da eher ein wenig Schauspielerei, aber nicht die wahre Sybil. "Während des Kriegs war es in Ordnung, als junge Frau zu arbeiten. Es war fast schon normal und niemand hat sich darum geschert, dass Papa ein Earl ist. Aber jetzt ist es wieder anders. Der Krieg ist vorbei und alle anderen Töchter der Earls, die gearbeitet haben, sind in ihr altes Leben zurückgekehrt. Sie verstehen nicht, dass ich die Arbeit aus Spaß mache. Vielleicht haben sie auch Angst", versuchte ich ihr dann irgendwie zu erklären, was ich mir als mögliche Antwort darauf vorstellte, dass Mama und Papa so ablehnend reagierten. Ich wusste, dass sie mich liebten und nur das beste für mich wollten - aber anscheinend passte diese Vorstellung nicht mit der von mir zusammen, was ich vom Leben wollte. "Aber wie du schon gesagt hast, es ist nicht für immer. Sie werden es schon verstehen" Ich lächelte zuversichtlich, auch wenn ich mich noch gerne länger um Thomas kümmern würde. "Ich gehe gleich noch einmal zu ihm und gebe ihm ein Schmerzmittel für die Nacht. Es sind vor allem die geprellten Rippen, die ihm Schmerzen bereiten"

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#1174

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 18:46
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Auch für mich war es relativ undenkbar zu arbeiten, daher hatte ich eine vage Vorstellung davon, was man darüber dachte, dass Sybil das auch außerhalb des Krieges tat. Trotzdem fand ich, dass sich seitdem etwas verändert hatte. Es war nicht mehr so abwegig wie vorher. "Ich hoffe, sie gewöhnen sich an die Vorstellung", sagte ich und erwiderte ihr Lächeln. "Es passt viel besser zu dir, als Kleider herauszusuchen oder Tee trinken." Ich wollte sie nicht zu sehr beeinflussen, um nicht den Zorn ihrer Eltern auf mich zu ziehen, aber irgendjemand musste sie zur Abwechslung ja auch ermutigen, das zu machen, was sie wollte. Sie musste ja nicht gleich so übertreiben, wie ich es tat. "Dann schon mal eine gute Nacht", wünschte ich ihr, als sie später noch nach Thomas sehen wollte. Als sie von seinen geprellten Rippen redete, hatte ich fast schon ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm diese Verletzungen quasi gewünscht hatte. Sobald sie aufgestanden war, trank auch ich meinen Kaffee leer, wünschte den Verbliebenen eine gute Nacht und ging nach oben.

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#1175

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 18:52
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich wusste von Thomas, dass Lady Sybil noch einmal nach dem Dinner nach ihm sehen wollte. Deswegen verabschiedete sie sich relativ früh aus dem Salon, während ich dem Rest noch Kaffee und Getränke servierte. Alle schienen aber von der Reise nach Schottland erschöpft zu sein, denn früher als sonst war der Salon leer und ich musste nur noch schnell aufräumen. Kurz saß ich noch unten im Dienstbotenzimmer, dann ging ich aber auch hoch und zog mich um. Unruhig wartete ich, bis ich ungesehen nach unten kam. Mittlerweile konnte ich ganz genau hören, wenn sich Mr. Carsons Zimmertür schloss oder wer gerade die Treppe nach oben ging. Um Mitternacht war es endlich still und ich schlich barfuß nach unten. Ich hatte die letzte Woche gut ausgeschlafen und war jetzt wieder sehr motiviert, die Nacht in Lizzys Bett zu verbringen. Leise öffnete ich ihre Tür und ging hinein. Sie war wach und ich grinste sie sofort an.

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#1176

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 19:02
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Ich hatte nicht vor, zu schlafen, bevor Jimmy kam, dafür war ich ohnehin zu unruhig. Nachdem ich noch ein kurzes Bad genommen und Charlotte mir beim Umziehen geholfen hatte, blieben mir noch immer mehr als genug Zeit, um zu lesen und mich abzulenken. Meine Müdigkeit von vorhin war ohnehin verschwunden und einem freudigen Herzklopfen gewichen. Kurz nach Mitternacht öffnete sich meine Tür endlich – auf diesen Moment hatte ich eine Woche lang gewartet. "Guten Abend", grinste ich und stand auf, um auf ihn zu zu gehen und ihn zu küssen. Jede weitere Sekunde, die ich gewartet hätte, wäre Zeitverschwendung gewesen. "Du hast mir gefehlt", murmelte ich nach einer Weile, als ich mein Gesicht wenigstens ein paar Millimeter von seinem entfernt hatte. Meine rechte Hand hatte sich unterdessen wieder in seine Haare vergraben und auch Charlottes Zopf war Geschichte. Im Grunde genommen war es, als wäre ich nie weg gewesen.

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#1177

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 02.10.2017 19:28
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Sie war heute Abend ziemlich direkt, das musste ich ihr lassen. Ohne Umschweife stand sie auf und küsste mich. Sie hatte mich also vermisst. Aber ich sie auch? Natürlich hatte ich das hier vermisst. Sie küssen zu können und die Nacht in ihrem Bett zu verbringen. Aber sie selbst? Natürlich hatte ich das schon einmal gesagt, aber ich glaubte nicht wirklich so gemeint. Für mich ging es hier um ein wenig nächtlichen Spaß und nicht darum, die Liebe meines Lebens "Das solltest du auch besser", sagte ich daher ausweichend mit einem Grinsen, während ich mit einer Hand geschickt ihren Zopf löste und die andere auf ihre Taille legte. Langsam steuerte ich sie in Richtung Bett, wobei sich unsere Lippen wenn dann nur noch für Sekunden voneinander lösten. Irgendwie kam mir Lizzy stürmischer als sonst vor, anscheinend war eine Woche ohne mich wirklich lang für sie. Grinsend freute ich mich darüber, wie viel Macht ich über ihre Gefühle und ihren Körper hatte. Mittlerweile lagen wir beide auf ihrem weichen Bett und ich fing an, ihren Hals hinab zu küssen.

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#1178

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2017 11:36
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Bei seiner Antwort hätte ich am liebsten die Augen verdreht, aber da er mich gleich darauf wieder küsste und ich die Augen geschlossen hatte, erwies sich das als ziemlich schwierig. Ohnehin hatte ich sofort wieder andere Dinge im Kopf, als er mich zu meinem Bett schob. Damit war jeder Vorsatz, es eventuell doch mit einem Gespräch zu versuchen, fürs Erste dahin. Toll, jetzt löse ich meine Probleme also, in dem ich sie verdränge. Aber es war auch einfach zu schwer, an irgendetwas anderes zu denken, während Jimmy meinen Hals küsste. Wie immer schalteten meine Gedanken sich von ganz alleine ab und ich verschob es auf morgen, mir Gedanken oder Sorgen zu machen und drängte meine Hände unter sein Shirt.

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#1179

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2017 12:42
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Meine Sorge, dass sie mir ausführlich von ihrer Woche in Schottland berichten würde, erwies sich als unnötig. Nachdem unsere Lippen erst einmal aufeinander lagen, war zum Reden keine Zeit mehr. Es dauerte nicht lange und mein Shirt lag auf dem Boden - manchmal fragte ich mich, warum ich mir überhaupt erst die Mühe machte, es jeden Abend anzuziehen. Aber genau wie Lizzys Zopf gehörte es dazu, um die anderen auszutricksen.
Nachher hatte ich einen Arm fest um sie gelegt und döste vor mich hin. Morgen würde mich wieder eine ganze Menge Arbeit erwarten, da ich ja auch Thomas' Aufgaben übernehmen musste. Ein wenig mehr Schlaf würde da sicher helfen, aber irgendwie schaffte ich es nicht ganz, soweit abzuschalten und tiefer einzuschlafen. Immer wieder warf ich einen kurzen Blick auf die Uhr und legte mich lächelnd wieder hin, wenn ich noch einige Zeit bleiben durfte.

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#1180

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2017 12:53
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lizzy
Im Gegensatz zu Jimmy schaffte ich es keine Minute, zu schlafen. Ich hatte viel zu lange auf diesen Moment gewartet, als dass ich jetzt schlafen könnte. Stattdessen schaute ich ihm zu, wie er ab und zu auf die Uhr schaute und dann wieder die Augen schloss. Erst als es Zeit für ihn war, wieder in sein eigenes Bett zu gehen, küsste ich ihn kurz und stupste seine Nase mit meiner an. "Es ist kurz vor fünf Uhr", sagte ich leise und streckte mich etwas, um an mein Nachthemd heranzukommen. Wie konnte eine Nacht nur so schnell vorbeigehen, während mir selbst der Tee in der Bibliothek endlos vorkam? Seufzend zog ich mir mein Nachthemd wieder an und kämmte mit den Fingern durch meine Haare, weil ich mich wie immer erst wieder frisieren musste, ehe ich noch ein paar Stunden schlafen durfte.

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#1181

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2017 13:00
von Rikki • 1.675 Beiträge

Jimmy
Ich grummelte nur etwas unverständliches, während ich die Augen öffnete und mich streckte. Anders als Lizzys Nachthemd lagen meine Klamotten auf dem Boden verstreut, sodass ich wohl oder übel aufstehen musste. Schnell zog ich mich wieder an und sah Lizzy dabei zu, wie sie sich wieder einen Zopf machte. "Schlaf noch schön", sagte ich leise zu ihr, als ich ein letztes Mal auf sie zuging und sie küsste. Irgendwo im Haus schlug eine Uhr - es war tatsächlich schon 5. Schnell löste ich mich, strich mir meine Haare aus dem Gesicht und sah Lizzy grinsend an, bevor ich mich leise aus dem Zimmer schlich und die Treppe nach oben nahm. Besonders vor Mr. Carsons Zimmertür war ich vorsichtig, aber sobald dieses Hindernis bewältigt war, hatte ich es mal wieder eine Nacht ungesehen geschafft. Komischerweise konnte ich in meinem Bett gleich einschlafen und wurde erst wieder geweckt, als mein Wecker schrill klingelte.

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#1182

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 03.10.2017 14:38
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Mary
Abwesend blätterte ich durch eine Zeitschrift, während Mama mit Edith über das bevorstehende Dinner sprach. Es wurden einige Gäste erwartet, darunter Henry mit seinen Eltern. "Mary? Hörst du mir zu?", fragte mich Mama und ich sah auf - ich hatte über Henry nachgedacht und darüber, dass es mittlerweile für alle anderen so aussehen musste, dass wir uns bald verloben würden. Der Gedanke gefiel mir irgendwie gar nicht. "Dein Vater hat Sir Richard Blackwell eingeladen, erinnerst du dich noch an ihn? Seit dem Krieg lebt er eher zurückgezogen, wegen seinem verletzten Arm", erklärte Mama mir und sah auch Edith lächelnd an. "Ich hoffe, ihr kümmert euch gut um ihn" Ich verdrehte die Augen. "Er ist mindestens so alt wie Papa", meinte ich kalt und spielte an meiner Kette. Ich würde mich ganz sicher nicht um einen alten Krüppel kümmern, der mein Vater sein könnte. Mama warf mir einen wütenden Blick zu. "Das mag sein. Aber der Tod seiner Frau und dann auch noch die Verletzung haben ihn sehr mitgenommen, also werden wir ihn herzlich willkommen heißen", sagte Mama nachdrücklich. "Edith, sag das bitte auch Sybil" Sybil war nämlich wie so oft heute Nachmittag nicht da. Sie ging zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung nach der anderen und war Mitglied in so vielen Gruppen, dass ich langsam den Überblick verloren hatte. Aber ich zweifelte, ob Sybil etwas mit Sir Richard anfangen könnte. Schließlich war bei ihr der Altersunterschied noch größer und ich hegte den Verdacht, dass Mama mal wieder einen alleinstehenden Mann eingeladen hatte, damit sich eine von uns endlich verheiratete.

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#1183

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 05.10.2017 17:22
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Lady Edith
Natürlich hielt Mary es für unter ihrer Würde, mit Mama und mir das Dinner zu planen. Sybil war bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung, aber wenigstens tat sie etwas Sinnvolles. Mary las nur eine Zeitschrift und schaute so hochmütig wie eh und je. Das änderte sich erst recht nicht, als Mama verkündete, sie habe einen unserer Nachbarn eingeladen, der im Krieg verwundet worden war. Aber was sollte es sie auch interessieren, wo sie schon so gut wie verlobt mit Henry war? Es war sonnenklar, was Mama im Sinn hatte, wenn sie unverheiratete Männer einlud, aber wenn das Mary wegen Henry nicht interessierte, war es ihr natürlich nur recht. "Natürlich werden wir das", sagte ich mit einem Lächeln zu Mama und einem bösen Blick zu Mary, denn als sie erzählte, dass Sir Richard Blackwell nicht nur einen verletzten Arm hatte, was den Alltag natürlich nicht unbedingt leichter machte, sondern auch noch seine Frau gestorben war, tat er mir wirklich leid, obwohl ich ihn nicht kannte. Ich war fest entschlossen, nett zu ihm zu sein, allein schon wegen dem abschätzigen Ausdruck auf Marys Gesicht, mit dem sie auch mich immer bedachte.
Als ich später auf dem Weg in mein Zimmer war, traf ich auf der Treppe Sybil, die etwas zersaust und mit geröteten Wangen, aber sehr glücklich aussehend ebenfalls nach oben ging. "Mama hat uns vorhin erzählt, dass Sir Richard Blackwell zum Dinner morgen kommt", erzählte ich ihr, nachdem ich sie begrüßt hatte. "Er hat es nicht leicht, seine Frau ist gestorben und er ist seit dem Krieg verletzt. Wir sollen uns um ihn kümmern", richtete ich aus, was Mama mir aufgetragen hatte. "Du kannst dir vorstellen, dass Mary nicht begeistert war", fügte ich hinzu und verdrehte lächelnd die Augen.

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#1184

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 06.10.2017 17:30
von Rikki • 1.675 Beiträge

Lady Sybil
Auf dem Rückweg aus Thirsk hatte ich mit Taylor, unserem Chauffeur, über seine Pläne gesprochen, seinen Dienst hier aufzugeben und einen Teeladen zu eröffnen. Ich fand es eine großartige Idee und hatte auch gleich versprochen, ihn und seinen Laden einmal besuchen zu kommen. Ich wusste, dass Papa mit Carson eine Stellenanzeige aufgegeben hatte und sie bald einige Gespräche mit potentiellen Nachfolgern führen würden. Neue Bedienstete fand ich immer spannend.
Auf dem Weg nach oben löste ich meinen Hut aus meiner mittlerweile völlig ruinierten Frisur - zusammen mit meiner Wohltätigkeitsgruppe waren wir durch die Stadt gegangen, um den Bedürftigen zu helfen. Ich hatte gemerkt, dass ich nicht einfach nur hier sitzen und nichts tun konnte. Und wenn ich schon die Politik zumindest nicht komplett aufgegeben, aber eher in den Hintergrund gestellt hatte, so wollte ich doch etwas nützliches tun. Lächelnd sah ich Edith an, die mit Mama das morgige Dinner geplant hatte. "Kennst du ihn? Ich habe Papa noch nie von ihm sprechen gehört", fragte ich meine Schwester, denn Mary und sie kannten natürlich viel mehr Leute aus der Gegend als ich, die noch nicht lange mit am großen Dinnertisch sitzen durfte. "Aber wenn er so etwas erlebt hat, ist es nur verständlich, dass er eher allein bleiben will" Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie begeistert Mary war. "Bestimmt möchte Mary einfach nur mehr Zeit mit Henry verbringen als mit Sir Blackwell", versuchte ich, einen eher versöhnlichen Ton einzuschlagen, damit Edith und Mary sich nicht wieder stritten. In meinem Zimmer legte ich meinen Hut ab und zog den Mantel aus. "Weißt du schon, was du anziehen wirst?", fragte ich dann lächelnd weiter.

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#1185

RE: ρяѕ

in Dowɴтoɴ Aввey 06.10.2017 18:19
von Mü~ • 1.639 Beiträge

Edith
Ich folgte Sybil in ihr Zimmer, wo sie Mantel und Hut auszog. So, wie sie jetzt aussah, bekam Papa sie besser nicht zu Gesicht. "Ich glaube, er hat seinen Namen schon mal erwähnt, aber ich kann ihm kein Gesicht zuordnen", antwortete ich nachdenklich. Mittlerweile war ich wirklich neugierig auf Richard Blackwell. "Wenn ich ihn kenne, dann weiß ich es jedenfalls nicht." Lächelnd setzte ich mich auf die Kante von Sybils Bett. "Wenn Sir Blackwell ein besseres Erbe als Henry in Aussicht hätte, würde sie sehr wohl mehr Zeit mit ihm verbringen wollen", konterte ich, denn es ließ sich nicht leugnen, nach welchen Kriterien Mary ihre Männerbekanntschaften auswählte. Auch, wenn ich immer so tat, als läge mir nichts ferner, als genauso zu handeln, war ich insgeheim doch neidisch, dass Mary es sich leisten konnte, auf diese Weise mit Männern umzugehen. "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht", fiel mir ein, als Sybil mich fragte, was ich anziehen wolle. Ich war mir nie sicher, ob ich mir Mühe geben sollte und somit versuchen, Mary Konkurrenz zu machen oder es gleich sein lassen, weil es nur wie ein erbärmlicher Versuch wirken würde. "Soweit ich weiß, ist niemand außer Henry eingeladen, für den es sich lohnen würde, stundenlang in meinen Kleidern zu wühlen", sagte ich und lachte kurz und freudlos auf.

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